Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Alle Rassen, die nicht gesondert im Forum aufgeführt sind!
Benutzeravatar
Kuvasusa
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1246
Registriert: 4. Mai 2008, 18:04
Hunderasse: Kuvasz / Maremmanomix
Mein(e) Hund(e): Rahan / Monello

Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Kuvasusa »

abgetrennt von herdenschutzhunde/haltung-von-herdensch ... 90-90.html - Neufi Hope


Ich finde Deine Gedanken zum HSH informtiv geschrieben, kann in vielen Bereichen Deine Haltung und Überlegungen beipflichten.
Doch was die Zucht anbelangt, pauschalisierst Du sehr und scherst alles über einen Kamm.
Die Rahmenbedingungen vom VDH beispielsweise müssen das gros der 340 Rassehunde abdecken. Vom Chihuahua bis zum Irish Wolfhound. Die Rassezuchtverbände passen ihre Zuchtreglemente wiederum auf ihre Rassen an.
So z.b. im Klub für ungarische Hirtenhunde können Kuvasz, Komondor, Pyrenäenberghunde nicht vor 2 Jahren belegt werden ! Bei den Slov. Cuvac herrschen ähnliche Bedingungen.
In der Schweiz ist es genauso ! Auch was die Untersuchungen anbelangt. Auf dem Sektor wird sehr viel getan, nicht nur bei der selektiven Zuchtauswahl, Zuchtwertschätzung, sondern auch in der Forschung.

Wenn Du Dich tatsächlich für die Zucht stark machen willst, solltest Du vielleicht das Geschehen in den jeweiligen Rassezuchtverbänden beobachten. Selber bei Ankörungen und Verhaltenstesten zugegen sein .... Auf den Klubtreffen und Wanderungen mitmachen, selber erleben, was da geleistet und getan wird.
Deine Website hat eine at-Endung. Ich nehme an, Du lebst in Österreich. Ich weiss nicht, wie bei Euch in Österreich die HSH Rassen betreut sind. Ich kann nur sagen, in der Schweiz sind sie durch die Rassezuchtvereine betreut. Da abreitet der Verein auch mit dem Herdenschutz Projekt zusammen. Das sind nämlich dann wiederum zwei verschiedene Paar Schuhe: Ob Arbeits,- oder Familienhund.

In Deutschland kenne ich die schon mehrmals erwähnten VDH Rassevereine, die Slov. Cuvac, Podhalaner, Kuvasz, Komondor und Pyrenäenberghunde betreuen. Und da weiss ich, das kein Schindluder getrieben wird.

Just my two Cents ....

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Kuvasusa hat geschrieben:Doch was die Zucht anbelangt, pauschalisierst Du sehr und scherst alles über einen Kamm.
Hmmm - ich weiß nicht. Es ist der Eindruck, den ich über viele viele Jahre Trainings- und Tierschutzarbeit gewonnen habe. Natürlich gibt es IMMER Ausnahmen und natürlich gibt es all über all Züchter, die kompetent sind und gute Arbeit leisten. Aber das Gros - *öhem* hat doch Wissenslücken, um es mal möglichst freundlich zu formulieren und die wenigsten haben die gesamte Rasse im Blick und was sie für die tun oder nicht tun.

Die Herdenschutzhund verlieren, seit sie "betreut" werden: Gene, Widerstandskraft, Ursprünglichkeit. Dabei wären sie ein wichtiges Genpotenzial, da sie noch eine relativ breite Genbasis haben.

Mir schwebt da derzeit eine gänzlich andere Art der Zuchtarbeit vor und ich da auch schon in Kontakt mit den Gesellschaften für aussterbende Haustierrassen. Mal schauen ....

Und zum KufH: Ich kenne ja einige der Leute. Das sind engagierte Menschen, ohne Zweifel. Aber ich habe auch schon höchst "Seltsames" gelesen, da da so veröffentlicht wurde. Es ist halt nichts pauschal gut oder schlicht und ich denke, wenn man in den vorhandenen Strukturen züchtet, dann wird man ein wenig betriebsblind, so mit der Zeit.

Die Schweiz hat sicher etwas andere Voraussetzungen, weil es dort eben die Herdenschutzprogramme gibt, wofür man noch die ursprünglichen Hunde braucht.

Ich lebe übrigens in D - aber die .de war nicht mehr frei :zwink: Es gibt aber auch eine deutsche Adresse [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Benutzeravatar
Kuvasusa
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1246
Registriert: 4. Mai 2008, 18:04
Hunderasse: Kuvasz / Maremmanomix
Mein(e) Hund(e): Rahan / Monello

Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Der Herdenschutzhund hat geschrieben: Die Herdenschutzhund verlieren, seit sie "betreut" werden: Gene, Widerstandskraft, Ursprünglichkeit. Dabei wären sie ein wichtiges Genpotenzial, da sie noch eine relativ breite Genbasis haben.
Von welchen Hunden ( Rassen ) sprichst Du denn, wenn Du Herdenschutzhunde schreibst ?

Es gibt viele Hirtenhunderassen, die zwar über typische HSH Eigenschaften verfügen, aber längst nicht alle von ihnen sind herdentauglich und waren es auch in Urzeiten nie gewesen, sondern einige haben nomadisierenden Hirten als Begleitschutz gedient. Andere wurden für Objektschutz,- Hofwache eingesetzt.
Wie Eingangs dieses Threads schon diskutiert, bezeichnet "Herdenschutzhund" ja lediglich die Arbeit, die so ein Hund verrichtet. Die Art und Weise unterscheidet sich genauso von Region zu Region, wie die unterschiedlichen Rassen, die man unter dieser Berufsbezeichnung gerne sammelt und Eintopf daraus macht.
Der Herdenschutzhund hat geschrieben: Mir schwebt da derzeit eine gänzlich andere Art der Zuchtarbeit vor und ich da auch schon in Kontakt mit den Gesellschaften für aussterbende Haustierrassen. Mal schauen ....
Was möchtest Du denn züchten ? Für wen ? So wie in unseren Breitengraden Herden gehalten werden, sind HSH hierzulande bald ganz arbeitslos ! Das wird auch in der Schweiz über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt sein, weil die Touristen,- und Sportbranche sich jeden noch so abgelgegenen Winkle zu Nutze macht und besetzt. Es gibt bald keinen Platz mehr, wo HSH ihre Arbeit noch so verrichten können, wofür sie gezüchtet und eingesetzt wurden. Weil der Mensch es nicht versteht, Hund Hund und Natur Natur sein zu lassen.
Als Familienhunde eigenen sich nur wenige.... Ganz zu schweigen von den dazu passenden Menschen.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Kuvasusa hat geschrieben:
Der Herdenschutzhund hat geschrieben: Die Herdenschutzhund verlieren, seit sie "betreut" werden: Gene, Widerstandskraft, Ursprünglichkeit. Dabei wären sie ein wichtiges Genpotenzial, da sie noch eine relativ breite Genbasis haben.
Von welchen Hunden ( Rassen ) sprichst Du denn, wenn Du Herdenschutzhunde schreibst ?
Na - von den Herdenschutzhunden :biggrins:

Spaß beiseite: Ich bin aus vielerlei Gründen tatsächlich der Meinung, dass es sich bei den Herdenschutzhunden nicht um Rassen, sondern um regionale Schläge handelt: Der Hund ist einafch ein Kind seiner Scholle - neben der Selektion auf den Verwendungszweck. Eine Besitzern eines mallorquinischen HSH beschreibt das in dem Thread hier - ganz unten - sehr schön.

Und nein, ich halte Hunde aus Arbeitslinien nicht für unbrauchbar für Familien - Sozialisation vorausgesetzt.

Allerdings: Den Mangel an passenden Menschen seh ich schon auch. Aber nicht, weil die Menschen alle doof wären, so per se, sondern weil viel zu viele falsche Infos über Herdenschutzhunde kursieren und die Leute kirre machen bzw. ein falsches Bild vermitteln, das dann zur selffullfilling prophecy wird.

Benutzeravatar
Kuvasusa
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1246
Registriert: 4. Mai 2008, 18:04
Hunderasse: Kuvasz / Maremmanomix
Mein(e) Hund(e): Rahan / Monello

Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Ich verfolge Deine Postings mit Interesse und versuche Deine Ideale zu verstehen. Ist allerdings sehr schwierig, weil Du extrem pauschalisierst und alles in einen Topf schmeisst, Kraut, Rüben Äpfel und Birnen durcheinender ....
Der Herdenschutzhund hat geschrieben: Die Herdenschutzhund verlieren, seit sie "betreut" werden: Gene, Widerstandskraft, Ursprünglichkeit. Dabei wären sie ein wichtiges Genpotenzial, da sie noch eine relativ breite Genbasis haben.
Mir ist das alles viel zu pauschal und oberflächlich.
Kannst Du die Mängel, die Du da aufwirst denn definieren ?
Bei welcher Rasse mangelt es seit der kontrollierten Zucht an Ursprünglichkeit ? Wo fehlt die Widerstandskraaft ?
Der Herdenschutzhund hat geschrieben: Mir schwebt da derzeit eine gänzlich andere Art der Zuchtarbeit vor und ich da auch schon in Kontakt mit den Gesellschaften für aussterbende Haustierrassen. Mal schauen ....
Habe Dich vorhin schon einmal darauf hin gefragt. Ich wiederhole es noch einmal, falls Du meine Frage überlesen hast. Denn es interessiert mich wirklich.
Was genau schwebt Dir denn vor ? Für wen und was möchtest Du den züchten ?

Fragen über Fragen

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Hallo Susanne,

ich schreib oft sehr verkürzt, weil ich eigentlich anderes zu tun habe - und oft auch wenig Nerv für lange Ausführungen :oops: Das kommt dann manchmal missverständlich an.

Ein Beispiel - es gäbe aber noch viele andere: Die Mioritici sind in Rumänien derzeit vorläufig anerkannt. Schaut man die Standards der letzten 20 Jahre an, ist der Hund um 20 cm größer geworden :stare:

Auf den Ausstellungen werden die Extreme (Größe, Haare) bevorzugt. Was z.B. dazu führt, dass der Hund die Haare an den Ballen geschnitten bekommen muss, da sich sonst drückenden Klumpen bilden, die zu Entzündungen führen. Dazu kommen - jungst geschehen - prämierte Hunde mit schwachem Rücken und weicher Lende.

Ein solcher Hund KÖNNTE NICHT MEHR an der Herde arbeiten.

Oder die Kaukasen. Die sind auch dem Riesenwuchs anheim gefallen. Keiner dieser plumpen, schwerfälligen xxxl-Riesen könnte noch die Arbeit im Kaukasus bewältigen.

Die Hunde, die noch an den Herden arbeiten, sind kleiner, leichter, "physiologischer".

Und dann verlieren die Hunde durch die enge Selektion auf äußere Merkmale Gene. Bei den Rumänen z.B. die Vielfarbigkeit des Fells: Die sollen auf einmal nur noch grau-weiß sein (rumänische Bobtails?).

Zur Zuchtarbeit: Mir würden Erhaltungszuchtprogramme vorschweben wie bei den aussterbenden Haustierrrassen, mit Selektion auf Robustheit, Widerstandskraft, Wacheigenschaften. hohe Reizschwelle.

Wer die halten soll? Das ist ein Frage, die noch detaillierter geklärt werden müsste. Aber auch austerbende Rinder, Hühner, Gänse haben ihren Platz und ihre Liebhaber gefunden. Warum nicht auch die Hunde? Und die genannten Eigenschaften stehen auch einem Familienhund gut zu Gesicht, oder einem Wanderreitbegleithund oder als Helfer in der pädagogischen Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern/Jugendlichen. Da gäbe es schon einige Möglichkeiten ...

Benutzeravatar
Tonnie
Rudelmitglied
Rudelmitglied
Beiträge: 214
Registriert: 3. Sep 2005, 02:55
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Polski Owczarek Podhalanski
Mein(e) Hund(e): Wanda, Cissy und Beza
Wohnort: Baden-Württemberg
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Tonnie »

Ich kann nur für der Owczarek Podhalanski sprechen, dort sieht es wirklich nicht so schlecht aus!
Das Zuchtbuch ist offen in Polen und Deutschland, er kommen immer wieder Hunde die der Genenpool auffrischen.

Der Rasse ist immer noch das gleiche wie vor 50 Jahre, wenn die Registrierung angefangen hat.
So ich sehe es wirklich nicht dunkel.

Bild

Bild

Ich sehe keine große Unterschieden mit heute.

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Ich hatte auch schon zwei Slovensky Cuvac hier, sind ja im Prinzip das Gleiche, auch die waren ok: Nicht zu groß, nicht zu schwer, leichtfüßig, klar im Kopf, souverän. Natürlich gibt es immer wieder auch gute Hunde, aber ich sehe schon einen Trend zum Negativen, so in der Gesamtheit.

Benutzeravatar
Tonnie
Rudelmitglied
Rudelmitglied
Beiträge: 214
Registriert: 3. Sep 2005, 02:55
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Polski Owczarek Podhalanski
Mein(e) Hund(e): Wanda, Cissy und Beza
Wohnort: Baden-Württemberg
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Tonnie »

Ich würde es eher verstehen wenn du über Rasse spricht wie die Bulldoggen oder der Deutscher Schäferhund oder Cavelier usw.
Da ist wirklich was los, aber Herdenschützhunden einfach so zu bezeichnen als wäre der letzte Stunde da??

Ich würde vorschlagen eher die Hunde die von guten Züchter kommen (und die Hunde komme nicht als Notvermittlungen in Tierheim oder in Tierschützorga's, weil de nehmen ihre Hunde wieder zu sich und vermitteln weiter), kennen zu lernen.

Da merkst du wirklich wie sozial die sind und was für einen tolle Leistung die Züchter erreicht haben.
Ich züchte Owczarek Podhalanski aus Liebe zur diese Rasse und gib mir alle Mühe das die ein gutes Leben haben, weil ich bin verantwortlich als Züchter, der Hund kann nichts dafür.

Und in Grundprinzip bestehen da kein Familien oder Arbeitslinien, nur wo der Weg der Welpen hin geht. Geht er zu Schäfer oder zur Familien?
Und auch ein HSH ist auch nur mal ganz normal einen Hund. Ich werde so müde wenn da immer "Geistergeschichte " erzählt werden und vielen Menschen sich so abschrecken lassen dadurch. Klar sind da Eigenschaften die sicherlich zu respektieren sind aber das ist genau so mit andere Hunderasse.
Und bedenke mal das da unglaublich viele Podhalaner in den Niederlanden wohnen, so ungefähr 500 Stuck.
Die haben wirklich wahr nicht alle ein Riesengrundstück mit Schafen. Nein, der Hund ist gut sozialisiert und funktioniert wie einen Hund.

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Tonnie hat geschrieben:Ich würde es eher verstehen wenn du über Rasse spricht wie die Bulldoggen oder der Deutscher Schäferhund oder Cavelier usw.
Da ist wirklich was los, aber Herdenschützhunden einfach so zu bezeichnen als wäre der letzte Stunde da??
Ich hab es in einem anderen Thread beschrieben: Ich möchte schlicht verhindern, dass der Weg der Herdenschutzhunde da hin geht, wo die Bulldoggen & co. schon sind. Und ich seh da durchaus den Trend - derzeit in Rumänien, z.B..
Ich würde vorschlagen eher die Hunde die von guten Züchter kommen (und die Hunde komme nicht als Notvermittlungen in Tierheim oder in Tierschützorga's, weil de nehmen ihre Hunde wieder zu sich und vermitteln weiter), kennen zu lernen.
Ich kenne beides, Hunde aus VDH-Zuchten, No-Names von hier oder aus dem Ausland. Und leider sind die Hunde vom Züchter nicht per se gut sozialisiert, gesund und mit korrektem Gebäude ausgestattet.
Nein, der Hund ist gut sozialisiert und funktioniert wie einen Hund.
Ich habe nirgends geschrieben, dass das nicht geht. Bin aber dennoch der Meinung, dass der Herdenschutzhund sein Können, wofür er über Jahrhunderte gezüchtet wurde, zeigen und ausleben dürfen sollte.

Benutzeravatar
Kuvasusa
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1246
Registriert: 4. Mai 2008, 18:04
Hunderasse: Kuvasz / Maremmanomix
Mein(e) Hund(e): Rahan / Monello

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Kuvasusa »

Es gibt in der Schweiz einen Verein, resp. eine Stiftung zur Erhaltung von alten, vom aussterben bedrohter Haustierrassen, kulturhistorischer und genetischer Vielfalt bei Pflanzen und Tieren. Die nennt sich Pro Specie Rara. [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Ich verstehe Deine Zweifel und Sorgen bezüglich Grösse und Widerstandsfähigkeit ect. Ich beobachte diese Tendenz ja auch beim den türkischen Hunden die im Internet als Kangal feil geboten werden und eine absichtliche Kreuzung aus Mastiff und Kangal, - oder Malaki und Kangal sind.

Mag sein, dass ich zu positiv denke, aber ich bezeifle, dass die HSH Rassen jemals wirklich in Mode und zum überdimensionalen, anfälligen " Wesenkrücken" oder willenlosen Showpüppchen verzüchtet werden können. Dazu sind diese Hunde in der Haltung, Führung und Erziehung nicht einfach genug !! D mangelt es ihnen ( Gott sei dank !! ) am " Everybody's Darling - Charakter und am " will to please ".

Es gibt in der Schweiz jemand, der nur zu gerne den Sarplaninac und Kangal in den Alpen an der Herde sähe und dafür mächtig Werbung macht.
Bis dato werden bei uns Maremmano und Pyrenäen Berghunde eingesetzt. Man hat sich bewusst auf diese Rassen eingelassen, weil die in ihren Ursprungsländern mit ähnlichen Situtionen und Verhältnissen, wie sie in unserem Alpenraum herrschen, bereits vertraut sind und ihre rassetypischen Wesensmerkmale eher moderat sind, wenn's darum geht, Fremde von der Herde fernzuhalten.
Mit den beiden Rassen fährt man in der Schweiz eigentlich sehr gut.
Wie schon andernorts erwähnt, mangelt es am Einsehen der Bevlkerung, der Schafzüchter und ganz besonders an der Rücksichtnahme der Touristen und Berg-Sportler.

Deshalb stehe ich der Idee, Hunde aus den Balkanregionen, die mit den Begebenheiten, wie sie bei uns vorherrschen, in keinster Weise verglichen werden können, eher skeptisch gegenüber. Warum sollen diese Hunde hier gerettet, hier erhalten und hier gefördert werden ? Und wo sollten sie dann, wie zum Einsatz kommen ?

Noch ein abstruses Beispiel:
Ende der 1990-er Jahre als das Herdenschutzprojekt Formen annahm, gab es irgendwo im hintersten Tal des Berner Oberlandes eine Frau, die Interssenten erzählte, dass sie im Auftrage des BUWALs und der SKG " DEN Schweizer Herdenschutzhund" züchten sollte. Sie kreuzte Maremmano mit Pyrenäen Berghunden und Kuvasz, Queerbeet.
Die Hunde wurden im Schaf,- und Ziegenstall geboren und gehalten, ohne spezifische Prägung. Weder auf den Menschen noch auf eine mögliche Arbeit an der Herde. Sie waren also weder Herdentauglich, noch tugen sie als Familien, - oder Hofhunde etwas.
Selbstverständlich existierte von keiner Seite jemals so einen Auftrag. Aber bei den Städter, denen sie diese exklusiven Herdenschutzhunde für viel Geld verkaufte, machte das natürlich grossen Eindruck.

Ich hatte im Laufe von 5 Jahren ca. 15 solcher Welpen und Junghunde in meinen Kursen betreut - und andere aus der selben " Mühle" später als Problemfälle angenommen und betreut.

Vielleicht kannst Du verstehen, weshalb ich mich eher zurückhaltend und skeptisch gegenüber solchen Vorhaben " den Herdenschutzhund " erhalten zu wollen, eingestellt bin.
Nichts desto Trotz interessiert es mich ehrlich..... und deshalb bleibe ich offen.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan

PS.
Beim Kuvasz und Cuvac sehe ich auch keine Probleme. Die haben sich seit 1921 nicht wesentlich verändert. Auch wenn gerade ein ungarisches Projekt in Rumänien läuft, wo Kuvasz als HSH an Schafherden Dienst tun sollen. Bisher habe ich aber immr nur Bilder und Videoaufnahmen von angepflockten Kuvi gesehen. Ich denke, er war und bleibt ein Nomadenhund, prädestiniert als Begleitschutz für sich schnellbewegende Herden von A nach B.
Die Herdentreue und das territoriale Verteidigen sind bei anderen HSH Rassen besser etabliert, oder ausgeprägter, als beim Kuvasz.

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

@ Susanne

Wanderschäferei ist über Jahrhunderte eine nomadisierende Schäferei gewesen. Koppelschäferei ist etwas relativ Neues. Warum sollten due Hunde weniger territorial sein? Ihr Territorium ist halt immer da, wo die Schafe sind.

Ich kenne fast alle Stiftungen/Vereine zum Erhalt der Biodiversität. Sie leisten gute Arbeit - aber noch kaum für die Herdenschutzhunde.

Zum "Modehund" Herdenschutzhund: Nein, dass er das wird, seh ich auch nicht. Ich seh aber, dass die traditionelle nomadisierende Wanderschäferei zunehmden aussterben wird und damit auch die Hunde (weshalb ja auch bei den Orags wie pro specie rara zunehmend der Systemerhalt in den Fokus rückt). Und dann werden die Hunde nur noch via Schauwesen gezüchtet und verlieren dadurch: Genpotenzial, Wesensfestigkeit, Robustheit. Derzeit gut zu sehen an den rumänischen Hunden - ich hab es an anderer Stelle ausgeführt.

Und dazu sollte es eine Alternative geben, finde ich.

Zur Kreuzung der verschiedenen HSH: Da vermute ich die Schwierigkeit der Hunde eher in der Aufzucht und dadurch in Sozialisationsmängeln. Nicht im Mix. Ich persönlich halte die Herdenschutzhunde nicht für eigenständige Rassen, sondern für Schläge. Alle waren über Jahrhunderte überwiegend die Begleiter der Schafherden und ihrer Hirten.

Benutzeravatar
Kuvasusa
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1246
Registriert: 4. Mai 2008, 18:04
Hunderasse: Kuvasz / Maremmanomix
Mein(e) Hund(e): Rahan / Monello

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Kuvasusa »

Der Herdenschutzhund hat geschrieben:@ Susanne

Wanderschäferei ist über Jahrhunderte eine nomadisierende Schäferei gewesen. Koppelschäferei ist etwas relativ Neues. Warum sollten due Hunde weniger territorial sein? Ihr Territorium ist halt immer da, wo die Schafe sind.
Als es darum ging, für die Schweiz die passende HSH Rassen zufinden. War auch der Kuvasz im Gespräch. Der Kuvasz Club hatte damals Abstand von der Idee genommen, den Kuvasz für die Alpen als HSH zu züchten, einzusetzen und zu fördern. Einer der HSH / Hirten Sachverständigen und Leiter des HSH Projektes war vorher jahrelang in den USA, Australien und Neuseeland in Punkto Herdenschutzkonzepte und Projekte unterwegs und hat u.a. in den USA bei Projekten mitgearbeitet, da Kuvaszok an den Schafherden schützen sollten. So lange der Tross unterwegs war, haben die Kuvasz sehr selbständig und tadellos geschützt. Als die Herden dann auf ihren Sommerweiden Station machten, gingen die Kuvasz stiften, zur Jagd, oder um ihr Territorium auszuweiten. Dieses Phänomen ist bei den Kuvasz immer wieder passiert, während beispielsweise Maremmano auf Station bei der Herde geblieben sind.
Der Jagdtrieb und die Neugier, neues Revier zu entdecken und auszukundschaften war bei den Kuvasz viel stärker, als die Herdentreue.

Ich behaupte NICHT, dass Kuvasz nicht über territorialen Schutz,- und Wachtrieb verfügten. Aber im Einsatz an der Herde auf Station haben sie allesamt, nicht dicht gehalten, im Gegensatz zu anderen HSH Rassen, oder Schlägen, wie Du es nennsen magst.

Bezüglich der Wanderschäferei, weiss ich wohl, dass dies eine uralte europäische Tradition ist. Aber hatten sie dafür nicht eigene Hütehunde mit Schutz,- und Wachtrieb ? Weshalb also rumänische HSH nach Deutschland in die Heide verpflanzen ?
Soll weder rassistisch noch polemisch gemeint sein !!! Ich frage ! Weil ich dabei automatisch an den DSH, Harzer Fuchs, Bergamasker und andere typische mitteleuropäische Hirtenhunde denke. Machte es nicht mehr Sinn, diese Rassen zu fördern ?

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Kuvasusa hat geschrieben: Bezüglich der Wanderschäferei, weiss ich wohl, dass dies eine uralte europäische Tradition ist. Aber hatten sie dafür nicht eigene Hütehunde mit Schutz,- und Wachtrieb ? Weshalb also rumänische HSH nach Deutschland in die Heide verpflanzen ?
Soll weder rassistisch noch polemisch gemeint sein !!! Ich frage ! Weil ich dabei automatisch an den DSH, Harzer Fuchs, Bergamasker und andere typische mitteleuropäische Hirtenhunde denke. Machte es nicht mehr Sinn, diese Rassen zu fördern ?
Also - die ganz großen Herden waren eher nicht hier bei uns zu finden, auch Raubtiere wurden bei uns schon früh mehr oder minder eliminiert. Weshalb unsere Schäfer sich einer Kombi aus Hüte- und Herdenschutzhund bedienten. Auch in Engalnd wars ähnlich. Die haben dafür die Bobtails entwickelt, wir haben die Schafpudel oder schlicht Schafhunde, wie sie hier bei uns heißen. Heutzutage werden sich einfach mit den Schafen eingekoppelt oder mit nachhause gemommen und in den Zwinger gesteckt.

Ein reiner Herdenschutzhund ist etwas anderes und die gab undgibt es bei uns nicht, jedenfalls nicht als einheimische Rasse.

Möglicherweise gab es in Ungarn eine ähnliche Entwicklung und deshalb ist der Kuvasz etwas anders, das weiß ich jetzt aber nicht.

Und ob es Sinn macht .... Nun, jeder hängt sein Herz an etwas anderes. Ich hab nun an die 25 Jahre mit Herdenschutzhunden zu tun, engagiere mich außerdem auch sonst für Biodiversität und Naturschutz - da liegt es halt nahe. So für mich :D

Benutzeravatar
Tonnie
Rudelmitglied
Rudelmitglied
Beiträge: 214
Registriert: 3. Sep 2005, 02:55
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Polski Owczarek Podhalanski
Mein(e) Hund(e): Wanda, Cissy und Beza
Wohnort: Baden-Württemberg
Kontaktdaten:

Re: Gedanken zur Zucht von Herdenschutzhunden

Beitrag von Tonnie »

Kann es nicht sein das der andere Hunde eingekreuzt sind, ich meine der Schäfer selbst hat nichts am Hut mit Papieren.
Das dadurch das stiften entstanden ist?

Antworten

Zurück zu „Herdenschutzhunde“