Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Welcher Hund ist für mich der geeignete?
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Stan
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Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Stan »

Hallo zusammen.
Der Hund meiner Mutter (ein Pointer) ist vor einigen Monaten verstorben. Alle waren wir sehr traurig und sie wollte keinen Hund mehr, denn der "Billy" war der Beste ... .
Mittlerweile ist der Herzschmerz abgeschwächt und da ist mein Bruder in bester Absicht los und hat ihr eine deutsche Dogge gekauft. Ein Rüde der gerade 4 Monate alt ist und natürlich sehr süß. Aber eben eine deutsche Dogge und meine Mutter ist 78 Jahre.
Nun fragt sich der Rest der Familie, ob das so eine gute Idee war.
Meine Mutter hat ein Haus mit Garten und ist ihrem Alter entsprechend noch gut zu Fuß unterwegs. Sie liebt Hunde und ist froh, wieder jemanden im Haus zu haben. Eine Hundetrainerin würde einmal die Woche kommen.
Wer hat Erfahrung, ob diese Konstellation passt, oder ob eine Dogge für eine 78 jährige eine zu große Aufgabe ist.
Über Hinweise freue ich mich.

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Mecky
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Mecky »

Mir kam nur ein Laut in den Sinn, als ich das las: >OH<....

Wenn DAS was werden soll, dann seid ihr Kinder nun in der Verantwortung, aus diesem Powerhund ein handzahmes Kaninchen zu machen.... :oops:

Ich begegnete bis vor kurzem desöfteren morgens im Park einer älteren Dame mit einem auch sehr, aber nicht einmal annähernd so großen Hund wie dem euren.
Sie konnte ihn nicht einmal annähernd handhaben und von Erziehung keine Spur..... :o

Mir bleibt ehrlich gesagt nach deinem Bericht nur das "OH"......

Macht das Beste draus, denn wegnehmen kann man ihr den Hund ja nun auch nicht mehr. Hundeschule, Training, was auch immer - der Hund muss wie ein Lamm folgen, sonst gibts eine Katastrophe.

Alles Gute für euch!

Waschbär
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Waschbär »

Es gibt Menschen, die sind mit 85 körperlich und mental fitter als andere mit 45 Jahren. Wie fit Deine Mutter ist, und ob sie einem Doggenrüden gewachsen ist, körperlich, mental, und von ihrem Wissen über und ihren Erfahrungen mit Hunden her, kannst nur Du selbst beantworten. Wobei es nicht nur um die Erziehung und Auslastung dieses Hundes geht. Der muss auch gehändelt und gehalten werden können wenn ihn z.B. unterwegs ein Hund (oder gar mehrere) ernsthaft angreifen. Und nicht nur jetzt, im Alter von 78 Jahren, sondern auch noch in einigen Jahren, wenn Deine Mutter vielleicht 85 ist oder älter.

Erfahrungsgemäss tun sich ältere Menschen leichter mit etwas kleineren/leichteren Hunden. Selbst langjährige Halter grosser Rassen wählen im Alter oft kleinere/leichtere Rassen. Wegen des einfacheren Handlings, und auch weil ein nicht ganz so grosser Hund notfalls einfacher irgendwo untergebracht werden kann, zur kurzfristigen Pflege oder auch als Endlösung.

Nur mal so zum Überdenken:

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Selkie

Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Selkie »

Ich bin der Meinung: wer Pointer konnte, der kann auch Dogge. Klar ist der Hund groß und stark, den hält niemand aus reiner Körperkraft. Auch keine 30-jährige. (Das Video oben hätte auch mit Rollentausch zwischen der älteren und der jüngeren Frau nicht anders ausgesehen. ;)) Aber neben dem durchschnittlichen Pointer ist die durchschnittliche Dogge doch eher ein gemütliches Modell. (Ausnahmen bestätigen natürlich jede Regel.)

Was zum Problem werden könnte: ältere Leute neigen manchmal zu Tüddeligkeit mit anschließender Ungeduld. Das wäre ungünstig für die Hundeerziehung. Wenn deine Mutter aber noch fit ist, vor allem im Kopf, dann sehe ich kein unüberwindliches Problem.

Ansonsten wäre meine drängenste Frage, ob es auch einen Plan B gibt. Was ist wenn deine Mutter krank wird? Was ist wenn sie in 3-4 Jahren nicht mehr fit genug ist? Die Frage sollte zwar jeder beantworten können, aber bei älteren Menschen wird das natürlich noch wichtiger.

Pumbo
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Pumbo »

Doggen werden ja nicht so alt. Aber kann sie ihn draußen halten wenn er ausgewachsen ist? Kann ja kaum ein jüngerer ;)

regi
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von regi »

Sorry - ich halte das für eine Schnapsidee. Hunde sind in den ersten beiden Lebensjahren nun mal gelegentlich ungezogen und schlagen über die Stränge. Auch wenn man fit ist, lassen im Alter die Kräfte nach und man ist nicht mehr so schnell. Wenn man als junger Mensch versucht einen austickenden Junghund zurück zuhalten, dann kann man scheitern, als älterer Mensch kann man sich viel eher ernsthaft verletzen - ich sag nur Rücken, Ellenbogen, Oberschenkelhals.
Die Hundeerfahrung ist sicher hilfreich, aber als der Pointer noch jung und ungestüm war, da war die Dame auch noch 10 Jahre jünger.

Ob man das Rad jetzt noch zurückdrehen kann ist fraglich nur denke ich, dass sie z.B mit einem Whippet glücklicher geworden wäre.

C'est la vie, jetzt ist tatkräftige Unterstützung der Familie gefragt.
Gruss
regi

Waschbär
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Waschbär »

Selkie hat geschrieben:Ich bin der Meinung: wer Pointer konnte, der kann auch Dogge. Klar ist der Hund groß und stark, den hält niemand aus reiner Körperkraft. Auch keine 30-jährige. (Das Video oben hätte auch mit Rollentausch zwischen der älteren und der jüngeren Frau nicht anders ausgesehen. ;))
Ich seh das ein bissel anders. Der Körper baut im Alter Muskelmasse ab. Zumindest wenn man als Senior nicht regelmässig in der Muckibude trainiert. Wenn Stan's Mutter zu den wenigen Senioren gehört, die regelmässig Kraftsport unter fachkundiger Anleitung ausüben, dann O.K. Falls nicht, dann besitzt sie im Alter von 78 Jahren weniger Muskulatur als sie im Alter von 30 Jahren besessen hat. Das ist nun mal so, der Zahn der Zeit sägt eben an jedem.

Zudem lässt die Gelenkigkeit nach und Stürze werden nicht mehr so gut weggesteckt wie in jüngeren Jahren. Zwar kann man sich auch mit 30 oder 40 Jahren die Knochen brechen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass man sich bei einem Sturz verletzt bzw. dass der Heilungsprozess langsamer bzw. schlechter verläuft, ist im Alter nun mal eben leider grösser.

Aus diesem Grund steigen viele Hundehalter, die jahrzehntelang Großhunde gehalten haben, nicht selten im Alter auf eine kleinere/leichtere Rasse um. Und nicht umgekehrt...

Lienchen
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Lienchen »

Wir hatten hier in der Straße einen jungen Mann mit Doggenwelpe. Er ist zur Welpenstunde und zur Hundeschule gegangen, der Doggerich war auch nett, aber halt ein junger Hund und stürmisch.
Wie oft der junge Mann auf der Schnauze gelegen hat, wenn sein Hund losgezogen ist, kann ich gar nicht zählen. Er hatte größte Schwierigkeiten, den jungen Hund körperlich zu bändigen, schlussendlich trug der Hund ein Halti und als das nix genützt hat, ein Stachelhalsband. Und selbst damit hat die Dogge den Mann noch umgeschmissen.

Nochmal: Der Hund war sehr nett und lieb und auch nicht übermäßig temperamentvoll, aber ein großer, starker und kräftiger Hund, der ausgewachsen etwas über 80 kg wog... Das muss man erstmal bändigen und kein Junghund kommt erzogen auf die Welt, die Erziehungsphase ist das, worum es geht.

Hinterher, als der Hund erwachsen und etwas ruhiger war, war er ein super Begleiter und ging auch anständig an der Leine und hörte auf Kommandos, aber im Alter zwischen 5 und 18 Monaten.... das war ein einziger Kampf...

Gruß
Lienchen

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Mecky
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Mecky »

Das Unbehagen bleibt, zumal auch der Charakter des Hundes sicherlich noch nicht ausgbildet und vollends erkennbar ist.

Nur vor EINEM müsst ihr euch nie mehr fürchten: Dass eure Mutter mit dem Hund an ihrer Seite jemals überfallen werden wird :zwink:

Nein, im Ernst: Ein Schutz ist der Hund natürlich genauso wie eine Gefahr. Um letztere zu minimieren, fangt bitte am besten noch gestern mit einem fachkundigen Training an. Der Hund MUSS echt aufs Wort gehorchen - sonst gibts ein Fiasko.

Wie sieht denn eure Mutter die Gesamtsituation - sie scheint ja hundeerfahren zu sein?

Teardrop
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Teardrop »

Ich denke nicht, dass sowas lange gut geht. Selbst junge Menschen trauen sich doch kaum mit einer Dogge raus, weil sie diese nicht halten können. Der Hund wird zudem sicherlich aus einer dubiosen Hinterhofzucht kommen, wenn sich ein Züchter auf sowas einlässt.

Und wenn der Hundetrainer schon nach hause kommen muss, stellt sich mir ja die Frage, ob die Frau denn bereits so alt ist, dass sie nicht mal mehr selber zum Hundeplatz kommt.

Davon abgesehen kann auch eine Dogge 12 Jahre alt werden. Dann ist die Frau 90.

Julia9222
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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Julia9222 »

Wobei ich sagen muss, dass ältere deutsche Doggen sehr ruhig sind. Aber ich glaube, so oder so wäre es eine schwierige Rassefür deine Mutter. Es kämen lieber kleinere Hunde, Yoki's oder Dackel in Frage. Die Mutter meines Freundes hat auch einen Dackel und kommt mit ihr super klar. Sie ist zwar sehr aktiv, aber man kann sie mit der Leine noch zurückziehen, was bei einer Deutschen Dogge eher schwieriger wird.

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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von schlabbersack »

Ich denke, dass man den Menschen in dem Alter nur kleine Hunde zumuten sollte und dann keine mit einem großem Aktivitätsbedarf. Aus der Perspektive eines Hunde würde ich keinen in einem solchen Haushalt geben. Ich vermute, dass das mit dem Auslauf langfristig nicht klappen wird.

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Re: Ist eine Dogge für eine 78 jährige Frau geeignet?

Beitrag von Trini »

@Schlabbersack

Die Aussage finde ich so pauschal nicht richtig.
Gerade die kleinen Hunde sind haeufig extrem aktiv und werden zudem noch deutlich aelter als ihre grossen Verwandten. Nur ein grosser Welpe/Junghund muss erst einmal erzogen werden und da liegt das Problem.

Ich faende es ja toll, wenn der TSch auch aeltere Hunde an aeltere Leute vermitteln wuerde. Bei vielen TSch-Orgas ist aber bei 60 / 65 Jahre Schluss mit der Vermittlung, obwohl die Lebenswirklichkeit heute deutlich anders aussieht. 60-jaehrige sind heute meist extrem fit und man sieht und merkt ihnen ihr Alter nicht an.

Wir haben vor einiger Zeit eine sehr fitte 80-jaehrige getroffen, die nach dem Tod ihres Hundes wieder einen Hund haben wollte. Da hat der Sohn letztendlich den Hund aus dem Ausland adoptiert, Mutter zur woechentlichen HuSchu verdonnert. Und im Fall der Faelle steht die gesamte Familie dahinter und der Hund wird nie mehr zurueck in den TSch gehen.

In der Richtung gibt es leider zu wenig Modelle fuer aeltere Menschen im TSch.

LG
Martina

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