Albert und der Jungfuchs

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alfinchen
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Albert und der Jungfuchs

Beitrag von alfinchen »

Hallo Bullyfans,

muss mal Berichten, was Albi heute erlebt hat: Mein kleiner hat heut morgen eine ungewohnte Bekanntschaft gemacht, mit nem jungfuchs.

Albert ist ja schon von klein auf jagdlich interessiert, was mich sehr stolz macht, da er ja einer Rasse angehört, die mit Jagd soviel zu tun hat wie ein Regenwurm mit dem Radfahren.

Heute morgen habe ich nen jungfuchs im Garten erblickt. Ich wollte dem Kerl etwas Dampf machen und hab Albert hinterhergeschickt. Ich war davon ueberzeugt, dass Reineke wie die laestige nachbarkatze uebern Zaun geht, doch es kam anders. Albert hat den Fuchs am Zaun lang getrieben bis er sich zwischen Zaun und Zwingerwand gestellt hat.

Albert hat das so super gemacht. Ganz geschickt ist er dem fauchenden Fuchs ausgewichen und hat ihn fest gesetzt - und das in ganz schwierigem gelaende.

Das Problem war, dass ich nun entscheiden musste, wie ich Albert wieder bekomme, ohne dass er vielleicht doch noch den Zugriff wagt und was vom Fuchs mitgegeben bekommt. Ran gekommen bin ich mangels dichter buschkage nicht. Ich habe Albert also abgerufen und waere fast vor Freude geplatzt, dass er in der Situation brav gekommen ist. Mein Dackel waere niemals weggegangen, solange der Fuchs noch gelebt hat.

Heute Abend ist Reineke wieder verschwunden, Albert hat das genaustens geprueft. Er ist sogar mittlerweile so professionell, dass er sich hinstellt, die Nase in den Wind haelt und genau prueft. Das sieht sowas von suess aus, vorallem weil Albi sich dabei sooo wichtig nimmt.

Habt ihr mit euren knautschnasen schonmal aehnliche Erfahrungen gemacht?

Lienchen
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Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Irgendwie konnte ich mir das Grinsen nicht ganz verkneifen.
Ich weiß ja, dass Du ´n Jagdschein hast...

Und ich glaube kaum, dass ein "normaler" Hundebesitzer (ein solcher ohne Jagdschein) seinen Hund auf einen Jungfuchs gehetzt hätte, auch nicht im eigenen Garten...

Mein Bekannter (ebenfalls Jäger) hetzt seinen Jagdhund auch liebend gern auf die "lästige" Nachbarskatze (ist nur noch eine, zwei hat der Hund schon getötet, eine in seinem, eine im Nachbarsgarten...).

Dieses "Stolz sein" auf einen hetzenden oder tötenden Hund muss wohl eine Eigenschaft sein, die mit dem Jagdschein erworben wird.

Sehen Jäger, dass ein x-beliebiger Hund draußen im Feld einen Jungfuchs jagt/hetzt/stellt, heißt es gleich wieder "der wildert" und es wird zur Flinte gegriffen...

Sorry, Alfinchen, das war jetzt nicht gegen Dich gerichtet, ich schätze Dich sehr, aber das musste jetzt einfach mal raus.

Mir stehen jedesmal die Haare zu Berge, wenn mein Bekannter (den ich als Mensch auch sehr mag aber als Jäger nicht ausstehen kann) freudestrahlend und stolz wie Oskar erzählt, dass er im Halbdunkel obwohl er kaum noch was sehen konnte und auf eine Entfernung, die alles andere als einen sicheren Schuß versprach, so einen dämlichen Fuchs doch noch erwischt hat, bevor der ins Nachbarrevier wechseln konnte, und der sich furchtbar darüber amüsieren kann, wenn der Fuchs erst noch ein paar Saltos schlägt und sich fast bis zur Reviergrenze schleppt, um dann da "endlich zu verrecken". Oder der sich köstlich darüber amüsiert, dass sein Deutsch-Langhaar schon die -zigste Katze "geknackt" hat, sind ja eh alles Schädlinge, die gehören nicht in die Natur...

Ich stand Jägern immer sehr neutral gegenüber, bis mein Bekannter den Jagdschein gemacht hat. Der war vorher ein Tierfreund, hat selbst Katzen, Hunde und Kleintiere gehalten. Jetzt ist er nur noch happy, wenn er ein Tier vor die Flinte kriegt oder sein Jagdhund ein Tier (welches auch immer) tötet. Ich erkenn den kaum noch wieder, wenn der von seinen Jagdszenen erzählt. :cry:

Gruß
Lienchen

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alfinchen
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Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von alfinchen »

Danke fuer eure Statements.

Andreas hat es sehr schoen beschrieben.

Eins muss ich vielleicht nochmal deutlich machen, ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die in einem Fuchs eine nutzlose Kreatur sieht, die ausgerottet gehoert. Ich mag Fuechse sehr, allerdings nicht in meinem Garten und auch im Revier nur in begrenzter Stueckzahl.

Ich waere auch grds dami einverstanden gewesen, wenn der Fuchs vom Hund abgewuergt worden waere, wenn es sich bei dem Hund um einen dafuer geeigneten hund gehandelt haette. So wie die Situation war, war ich sicher, dass der Fuchs locker vor Albert das grundstueck verlaesst, da er Vorsprung hatte und Albert sehr langsam ist fuer einen Hund. Es kam halt anders.

Ich bin halt aus ganz vielen gruenden sehr stolz auf Albert, auch weil er durch die Bandscheiben OP Probleme mit der Hinterhand hat und trotzdem super agil um den Fuchs manoevriert ist, ohne nen Kratzer.

Natuerlich bin ich auch stolz, weil ich als Jaegerin mit Bulldogge immer Sprueche hoere, bei denen Albert nicht gut wegkommt. Albert ist natuerlich fuer den Jagdbetrieb nicht geeignet, aber er zeigt immer wieder, dass auch er etwas drauf hat und nicht nur zum Sofaliegen gemacht ist.

Ich finde es gerade bei Bulldogs wichtig, dass man sie nicht verbloeden laesst. Albert ist immer sehr dankbar, wenn man ihm jagliche Aufgaben bietet, zb ne kuenstliche Schweissfaehrte oder auch mal ne ganz einfache Totsuche (soweit es die wildbrethygiene zeitlich zulaesst und ich selbst schon vor ihm das Stueck verendet gefunden habe).

Hunde im Revier auf Katzen zu hetzen finde ich nicht zeitgemaess. Auf Privatgrundstuecken ist es was schwieriger. Wenn ne Katze auf ein Privatgrundstueck laeuft, wo sie dann einem raubzeugscharfem Hund zum Opfer faellt, kann man Hund und Halter kaum nen Vorwurf machen.

Bei Albert brauchen sich Katzen aber keine sorgen zu machen. Albert verjagd zwar auch Katzen, die auf seinem Grundstueck sind, aber er toetet oder verletzt nicht. Das wissen auch die Katzen genau und sonnen sich gerne mal bei uns im Garten. Wenn mal ein Jagdhund einziehen sollte, wird das sicherlich vorbei sein.

Lienchen
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Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von Lienchen »

Danke für Eure sachlichen Kommentare. :goldcup:

Ich denke, wir verstehen uns.

Gruß
Lienchen

Illedill

Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von Illedill »

Chewie hat auch jagdliche Ambitionen, er wuerde gerne allem hinterher, wenn ich ihn lassen wuerde.
Hier gibts wahnsinnig viele Eidechsen, die seinen Jagdtrieb ziemlich gefoerdert haben.
Da ich meinen Garten nicht eidechsensicher machen kann, die Hunde aber ab und an ohne draussen sind, rennen sie gerne allen Eidechsen hinterher, die sich bei uns aufs Grundstueck verirren. Da ist er ueber die letzten eineinhalb Jahre auf den Geschmack gekommen...

Ich als Nichtjaegerin versuche allerdings, ihn dahingegend anders auszulasten und davon abzuhalten :lol:


Vorgestern sind wir zwei Hasen begegnet, an verschiedenen Stellen. Einer ist Chewie quasi vor der Nase entlang mit einem Meter Abstand aus einem Gebuesch gerannt.
In einer solchen Situation bekomme ich bei Chewie mit einem Abruf allerdings nur ein Stehenbleiben, er schafft es nicht, da zu mir zu kommen. Zumindest blieb er beide Male artig aber zitternd ( :lol: ) stehen und hat sich dann aber sofort per Kommando ins Platz rufen lassen- das funktioniert bei ihm zum Glueck zu 99%.

Was ich ganz besonders suess finde ist, dass er mir Eichhoernchen meistens mit Vorstehen anzeigt :lovemetoo:
Und hier gibts Unmengen an Eichhoernchen, bei jedem Spaziergang sehen wir mindestens eins, im Fruehsommer bis zu zehn auf einer Runde.
Und klein Chewie steht brav vor :lovemetoo:

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alfinchen
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Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von alfinchen »

Ist ja niedlich von chewie, dass er vorsteht! Wenn's mal passen sollte, waere ein foto der oberknaller :-) vielleicht hat Dein großer sein jagdliches Interesse bestaerkt? Das ist bei Albi meine Theorie, weil er ja von klein auf den jagdlich sehr passionierten Raudi nachgeeifert hat.

Von vielen Bullies hoert man ja, dass sie eher gar kein Interesse an jagdlichen Aktivitaeten haben, selbst in Alberts engerer Verwandtschaft sollen die bullies nicht mal interesse an unmittelbar vor der Nase des Hundes aufstehendem wild haben.

Albert steht nicht vor, aber er zeigt an, wenn sich wild irgendwo befindet und das eigentlich recht zuverlaessig. Albert ereifert sich dann auch stark, was am Anfang auch mehrmals zu kontrollverlust gefuehrt hat, es war auch gar nicht mal soooo easy ihn in solchen Situationen kontrollierbar zu machen, wie man es vielleicht von der Rasse her erwarten wuerde. Mittlerweile passt das aber ganz gut. Und Albert ist auch deutlich schneller am runterfahren. Selbst beim Fuchs ist er in dem Moment, als er wieder bei mir war schon annaehernd auf normaltemperatur gewesen. Er wird vielleicht auch abgebruehter mit dem Alter.

Eidechsen interessieren Albert uebrigens gar nicht, auch keine Kroeten oder Maeuse. Alles was Federn hat ist fuer ihn auch nicht interessant. Bei ihm setzt das Interesse erst ab Marder aufwaerts ein.

Graefin

Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von Graefin »

Ich hab letztens auf weiter Flur einen Mann mit 2 Bullis getroffen. Rüde und Hündin. Der Rüde war ein ganz süßes, massiges Kerlchen. Die 2 haben ein wenig mit Mia gespielt bis ein Kaninchen auftauchte und der Rüde hinterher ist. Herrchen meinte nur "Das kriegt er eh nicht, und sobald ich rufe kommt er wohl wieder."
Ich habe noch nie einen French Bulli so rennen sehen. Der war sooooooo schnell, sowas hab ich noch nicht erlebt. Danach war er allerdings fix und alle. Nichtmal Mia konnte ihn mehr zum Spielen animieren :lol:

Das_Snoopy
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Re: Albert und der Jungfuchs

Beitrag von Das_Snoopy »

Wir sind zwar draussen noch keinem Wild begegnet, aber an den Meerlis sind unsre beiden wahnsinnig interessiert und stehen als hochangespannt vor dem Gehege.
Luna hat nu entdeckt, das Mäuse lecker schmecken und die ja überall rumrennen :roll:

Ich versteh aber nicht, warum anscheinend recht wenig Bullys Jagdinteresse haben.. sie waren ja früher Rattenbeißer.
Daraufhin schließ ich das Interesse auf die Meerlis und Mäuse. Oder lieg ich falsch?

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