Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Hier wird alles zum Thema Hund bequatscht.
Erna
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Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

Hallo
Ich suche Erfahrungen,mit Hunden aus dem Ausland..

Mich würde die Vermittlung interessieren..Angaben zu dem Hundes..
Das Einleben,welche Probleme bestanden und noch bestehen...Wie lange hat das Einleben gedauert..Wann war Vertrauen da..
Wie schätzt ihr das Wesen eures Hundes ein..
Genetische Disposition?

Eigentlich,möchte ich schon recht viel Wissen.. :zwink: :yes:



Viele Grüße
Erna

Pumbo
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Pumbo »

Da ist leider jede Orga und jeder Hund anders. Am besten eine seriöse Orga suchen, die auch bei Problemen zur Seite steht. Und die die Hunde vorher einschätzen können und ggf auch auf Mittelmeerkrankheiten untersuchen. Hier in den Tierheimen gibt es auch sehr viele Hunde aus dem Ausland.
Wir und mehrere Freunde von uns hatten PS-Hunde von der Hundehilfe Italien. Kann ich nur empfehlen.

Waschbär
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Waschbär »

Welche genetischen Dispositionen willst Du denn abfragen??? Das hängt ja schon bei Rassehunden mitunter von den einzelnen Zuchtlinien innerhalb einer Rasse ab. Was erwartest Du für Antworten, wenn es Dir ganz allgemein um "Hunde aus dem Ausland" geht?????

Und prägungstechnisch wird ein Hund, der z.B. aus Privathand in ein ungarisches Tierheim abgegeben wurde, weil vielleicht sein Herrchen/Frauchen gestorben ist, ganz andere Erfahrungen gemacht haben als einer, der z.B. in einer türkischen Großstadt als Strassenhund von Menschen immer wieder vertrieben und vielleicht auch misshandelt worden ist, oder einer der z.B. in einer jugoslawischen Tötungsstation in einem Zwinger mit unzähligen Hunden darin geboren worden und seine erste Lebenswochen darin verbracht hat. Und dann spielen noch rassetypische Eigenschaften mit hinein, z.B. ein Herdenschutzhund hat ein ganz anderes Grundwesen als z.B. ein Retriever oder z.B. ein Galgo.

Erna
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

Welche genetischen Dispositionen willst Du denn abfragen??? Das hängt ja schon bei Rassehunden mitunter von den einzelnen Zuchtlinien innerhalb einer Rasse ab
Sorry,da hast du Recht..Da habe ich mich falsch ausgedrückt..
Und dann spielen noch rassetypische Eigenschaften mit hinein, z.B. ein Herdenschutzhund hat ein ganz anderes Grundwesen als z.B. ein Retriever oder z.B. ein Galgo.
Darauf wollte ich hinaus...Wenn man in etwa weiß,was in dem Hund für Rassen waren. Wie Herdenschutzhundanteil,Hütehund oder eben Galgos,Podencos..

Das die Prägung unterschiedlich ist,ist ja oft so..Manche Hunde haben sicherlich,auch keine Prägung genossen..
Trotz allem Interessiert mich,wie die Hunde damit umgehen.Ich denke ,das man bei einigen Hunden nicht so sicher sein kann,was sie erlebt haben..Oder was nicht..

Zu den Orgas
Manches mal habe ich das Gefühl,es wird vieles schön geredet..Vielleicht liegt es aber auch nur,im Auge des Betrachters...

Waschbär
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Waschbär »

"Keine Prägung" gíbt es nicht. Ein Hund (und jedes andere Säugetier) wird immer durch Einflüsse, denen es ausgesetzt (oder nicht ausgesetzt) ist, in seinem Phänotyp (inkl. dem, was wir mit "Wesen" bezeichnen), geprägt. Das geht schon im Mutterleib los. Ist die Mutterhündin in der Tragzeit starkem Stress ausgesetzt, hat das bereits Auswirkungen darauf wie ein Hund später mit Stress umgehen kann.

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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Trini »

Hallo Erna,

ich fange mal mit der Einschaetzung der Hunde vor Ort an. Ist in den meisten Faellen eher schwierig, weil meist gar nichts ueber das Vorleben bekannt ist. Passiert auch in deutschen THs haeufiger, weil die Hunde einfach mal eben abgegeben werden, ohne weitere Informationen mit zu liefern.Und eine Aussage ueber Hunde im TH selbst zu treffen, da es eine absolute Ausnahme- und Stresssituation ist.

Spunky war nur kurz im TH hier in D, war aber so gestresst dort, dass er sich den Mitarbeitern gegenueber nicht wirklich nett verhalten hat. Er war einfach ein sehr unsicherer Hund, der aber bei uns sehr schnell ankam. Wir gehen davon aus, dass er ganz urspruenglich auch aus dem Ausland kam.

Bei Bungee hatten wir einen etwas "fertigeren" Hund erwartet, da er von Familie mit Kind zwecks Einschlaeferung beim TA landete und von da im TH. Fakt ist, dass er bei dieser Familie nicht lange war. Dafuer war er einfach zu respektlos, unerzogen und ungestuem. Er hat wahrscheinlich schon mehrere Vorleben hinter sich. Ist aber ein komplett anderer Hundetyp als Spunky. Sehr selbstbewusst, draussen orientiert er sich immer noch wenig am Menschen, eher der typische kontinentale Hueter. Ich mach mein eigenes Ding. Andere Leute wuerden es stur nennen. :lol:

Die Bindung war bei beiden relativ schnell da. Bei Bungee arbeiten wir noch immer am Vertrauen. Er vertraut uns schon, aber es gibt immer noch Situationen - gerade wenn es um groessere Leckereien geht, da hat er auch heute noch immer Bedenken, dass wir ihm die zugeteilten Dinge einfach wieder abnehmen. Und er ist der absolute Gewitter-Schisser. Sucht dabei aber nicht unsere Naehe - im Gegensatz zu Spunky - er steht wild hechelnd irgendwo rum und hat uns heute Nacht ins Gaestezimmer gepieselt und gekackt.

Bis zum richtigen Ankommen dauert es, unserer Erfahrung und auch der von diversen Freunden, immer etwa ein Jahr. Mal mehr, mal weniger.

LG
Martina

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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

@ Waschbär
Auch da hast du recht ..Ich dachte an Hunde die in den Bergen(oder ähnlichen Orten) ihre Welpen bekommen..Ohne Menschlichen Kontakt...Prägung auf den Menschen..

@Trini
Danke für deinen Bericht..

Das es ca. ein Jahr dauert,habe ich jetzt auch mehrfach gelesen..Du bestätigst es im Prinzip noch einmal..
Würdest du sagen,das es egal war,welches Alter die Hunde hatten??

Ohe,das mit den Gewittern ist im moment dann für euch,sicherlich sehr stressig..

Thema Vertrauen
Ich frage mich,in wie weit manchen Hunden das nach Negativerfahrungen,überhaupt gelingt?

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Trini
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Trini »

Huhu Erna! :waving:

Was ich gestern noch vergessen habe: Bungee kennt zwar das Leben im Haus und ist da extrem anhaenglich und menschenbezogen. Auf draussen hat er es das aber nicht. Die meiste Zeit seines Lebens wird er vermutlich draussen in einem umzaeunten Gelaende verbracht haben, so dass er fast alle Aussenreize kennt, es muss ihm aber grottenlangweilig gewesen sein. Vermutlich hat er aus Langeweile jeden Vogel, Katze etc., die sich aus Versehen dahin verirrte, gejagt. Wuerde auch sein "Ausbrecher-Gen" erklaeren. Er checkt wirklich jedes umzeunte Gelaende erst mal auf Schwachstellen ab. Und ja, ich glaube mittlerweile schon, dass er auch irgendwann in seinem Leben von wem auch immer Pruegel bezogen hat. Wahrscheinlich von einem aelteren Mann, auf einige reagiert manchmal sehr unsicher. Aber ist ein Hund, der schon recht selbstbewusst ist und vieles auch einfach wortwoertlich abschuettelt. Sind alles nur kleine Puzzle-Teilchen, die fuer den Alltag keine Relevanz haben, aber die Art des Trainings beeinflussen koennen.

Und ja, ich glaube schon, dass sie trotz schlechter Erfahrungen alle Vertrauen aufbauen koennen. Verlaesslichkeit und Berechenbarkeit und natuerlich Geduld sind m.M. der Schluessel dazu. Ist aber auch bei einem Welpen letztendlich ja nicht anders. :)
LG
Martina

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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

Hallo Martina

Ich denke auch,das es manches mal wie ein Puzzel ist,was Stück für Stück zusammen gesetzt wird..

Das er Selbstbewußt ist,wird dir sicherlich oft Hilfreich sein..
Bei unserer Hündin merke ich z.b,das sie so langsam immer Selbstbewußter wird..Ihr Wesen,kommt so langsam zum Vorschein..

Im Umfeld habe ich es jetzt mehrfach mit bekommen,das die Hunde eher schön geredet wurden..Einiges eher Verschwiegen wurde..
Es kann natürlich auch an die Art der Betrachtung liegen..Wie jeder einzelne,den Hund sieht..
Manches mal zeigen sie sich ja auch je nach Umgebung,anders..

So wie du es auch schreibst..Wohnung und draußen..

Die Sozialisierung der Hunde aus dem Ausland,wird sicherlich auch noch einmal recht unterschiedlich sein..Genau wie die Rassen-Mixe,die je nach Land in den Hunden sind..
Und ja, ich glaube schon, dass sie trotz schlechter Erfahrungen alle Vertrauen aufbauen koennen. Verlaesslichkeit und Berechenbarkeit und natuerlich Geduld sind m.M. der Schluessel dazu.
Das war immer meine Frage..
So wie Waschbär es auch schreibt,gibt es ja einiges was Vorgeburtlich schon mit den Welpen passiert..Dann kommt noch die Aufzucht der Mutter und der Menschen hinzu..Ich hoffe ich schreibe jetzt nicht wieder etwas falsches,mein Gehrin ist noch nicht zu 100% da.. :biggrins:
Ich arbeite aber daran..Kaffee... :kaffee:




Viele Grüße
Erna

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Trini
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Trini »

Eure Huendin ist ja noch jung. Und da gehoeren auch immer wieder Spooky-Phasen dazu. Auch beim "normalen" Hund.

Und wenn man betrachtet, was so ein junger Hund schon mitgemacht hat, bis er hier dann auf einer Endstelle landet, ist das schon ein Brett. TH oder Toetung vor Ort, Transport auf dem sie ueber zig Stunden mit anderen Hunden eingesperrt sind und laufen lassen muessen, Kulturschock, PS und dann Endstelle. Ist schon heftig.

Und ja, je nach eigener Betrachtung wird auch jeder die Hunde anders beurteilen. Was fuer den Einen kein Problem ist, ist fuer den Anderen vielleicht eine Baustelle mit der man gar nicht klar kommt. Oder auf der PS lebt der Hund mit anderen Hunden zusammen und orientiert sich an ihnen und als Einzelhund kommen ploetzlich ganz andere Baustellen ans Licht, die vorher kein Thema waren.

Wir haben in der Nachbarschaft einen Auslandshund, der bereits als Welpe hier ankam. Der wurde tagsueber immer mit den Kindern, die so um die 8 Jahre alt waren, rausgeschickt. Fand ich immer unverantwortlich. Der hat sich aus Unsicherheit zum heftigen Leinenpoebler mit etwa 1 Jahr entwickelt. Und war dann natuerlich von den Kindern nicht mehr zu haendeln. Seitdem geht Vater mit ihm mittags raus....

LG
Martina

P.S.: Hab gesehen, dass mir in meinem vorherigen Beitrag ein paar Worte abhanden gekommen sind. :blush: Es sollte natuerlich heissen, dass Bungee drinnen nicht auf draussen uebertraegt, wenn es um die Fixierung auf den Menschen geht. Dr. Jekyll und Mr. Hyde... :)

Erna
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

Hallo Martina
Eure Huendin ist ja noch jung. Und da gehoeren auch immer wieder Spooky-Phasen dazu. Auch beim "normalen" Hund.
Wie Wahr... :biggrins:
Als wir sie bekamen,hatte ich das Gefühl,es ist nicht ganz so,ein "normaler" Hund..

Auch hatte ich im Kopf,das meine Bekannte mir erzählte,das sie auf einem Seminar war,(Thema Hunde aus dem Auslandstierschutz)wo es genau um diese Thema ging..Die Hunde sind anders..Mit dem was wir hier von uns kennen nicht vergleichbar..
Leider kann ich mir nur zusammenreimen,warum das so ist..Hätte ich Zeit gehabt,wäre ich auch bei diesem Seminar gewesen...

Ich denke auch,das man den Stress,den die Hunde hinter sich haben,nicht vergessen darf..
Unsere Hündin z.b wurde Wohlbehütet ab der 8 Woche,in einer Pflegestelle in Spanien groß..
Was sich eigentlich nicht schlecht anhört,hat dann den Nachteil,das sie ausserhalb nicht viel kennen gelernt hat..Dafür aber sehr auf den Menschen, Sozialisiert wurde..
Was in den ersten 8 Wochen war,weiß ich natürlich nicht..

Dann kam noch die lange Autofahrt,fremde Hunde..Mehrere Wechsel,mit fremden Menschen..
Da hast du schon Recht,es ist sehr viel für einen jungen Hund..
Und ja, je nach eigener Betrachtung wird auch jeder die Hunde anders beurteilen. Was fuer den Einen kein Problem ist, ist fuer den Anderen vielleicht eine Baustelle mit der man gar nicht klar kommt.
Auch da hast du Recht...
Das erlebt man in der Hundehaltung,ja auch öfter.. :zwink:

Ich muss gestehen,ich stehe dem Thema Auslandstierschutz,schon auch skeptisch gegenüber..
Einiges würde ich sicherlich nicht unterstützen..Und finde es auch nicht gut..
Aber das ist ein anderes Thema..



Viele Grüße
Erna

laubfrosch
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von laubfrosch »

Ich hab meine Hunde nicht über eine Organisation, sondern von Privat, ich glaube mein Bub (urspr. aus dem Ausland? Auf jedenfall nie wirklich als Familienhund gehalten) passt dennoch ganz gut hier rein. Vor allem was das "Ankommen" anbelangt.

Ich würde auch sagen, dass ein Jahr ein guter Richtwert ist. Bei mir war Anfangs am auffälligsten, dass er zwar ganz brav zurückkam wenn man ihn rief, aber nicht zu mir, sondern zur nahestehensten Persön die gerade eben da war. Er war durchaus menschenbezogen und- freundlich, aber das mit der einen Bezugsperson kannte er nicht. Ich merke dafür jetzt, wie sehr er sich an mir anlehnt.

Umweltängste hatte er auch, aber eher weil er sie nicht kannte und mit "Schönfüttern" hat bei ihm das meiste wunderbar funktioniert. Vom Wesen her ist er grundsätzlich kein ängstlicher Hund. Wohl aber ist er sehr sensibel und ich muss mit ihm eklatant sanfter umgehen als mit meiner Hündin. Wenn ich mit ihm UO-Trainiere, dann kann ein scharfes "Nein" reichen, damit er die Nerven wegwirft und die restlichen Übungen voll versemmelt. Das ist auch im Alltag so: wenn ich zu harsch werde, bekomm ich bei dem Hund nur Stress rein. Teilweise schon, wenn ich die Ersthündin mal scharf anrede.

Ich merk, dass es für seine Entwicklung sehr, sehr wichtig war, dass ich ihm Dinge zutraue und auch Dinge versuche, die schwierig für ihn sind. Ich überfordere ihn nicht und wenn er zurückgeht, lasse ich ihn auch, weil er definitiv einfach viel "Zwang" erlebt hat. Ich muss aufmerksam darauf sein, ihn nicht zu übergehen und da merkt man auch ehesten seine "Flashbacks". Also ihn wo "durchzuzwingen" um ihm zu zeigen, dass nichts passiert ist ein absolutes No-Go. Gleichzeitig lässt er sich aber sehr willig und gerne durchführen, was aber eine Vertrauenssache ist und das hab ich wiederum nur erreicht, weil ich ihm einfach auch Zeit gelassen habe zu entscheiden wann wir soweit sind.

Ich glaube "gut behütet" bedeutet im Ausland immer noch was anderes als hier. Unser leben und das der Hunde ist in den meisten Fällen doch sehr strukturiert. Also ich kenn kaum jemanden, der sich ein kleines Hunderudel in Gartenhaltung leisten kann. Egal ob sich leisten auf die Nachbarn, auf das Grundstück, auf die Kosten für die Hunde, Leinenpflicht oder ähnliches bezieht. Auch was hierzulande als ein gutes Hundeleben gilt.
Wir halten unsere Hunde fast alles als Familienmitglieder und Begleiter. Da muss der Hund dann plötzlich mit in die Stadt, Öffis fahren, brav an der Leine gehen usw. Ein gutes Hundeleben bedeutet, dass der Hund regelmäßig Gassi geht, Abwechslung hat etc. Dem gegenüber Frage ich mich, ob dieses "Haus- und Hofhundeleben" in einer Meute auf einem größeren Grundstück aus hündischer sicht nicht auch viel für sich hat, definitiv aber hat es andere Anforderungen an die Hunde.

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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Trini »

@Erna
Ich denke, es ist muessig darueber nachzudenken, ob der Hund aus dem Ausland kommt oder nicht. Es sei denn, sie haben als scheue Strassenhunde irgendwo im Niemandsland gelebt und werden ploetzlich hier in die Stadt versetzt. Oder kennen ein Leben im Haus gar nicht und moechten dauerhaft draussen leben. Solche Hunde (zwar nicht unbedingt als Strassenhunde) gibt es auch genug hier bei uns. Die bekommt man aber so lange nicht zu sehen, bis der Besitzer stirbt oder den Hund aus welchen Gruenden auch immer, nicht mehr halten kann. Auch hier gibt es Hunde, die auf Hoefen an der Kette gehalten werden und so gut wie keinen Familienanschluss haben.
Und Ihr seid ja wirklich noch in der Kennenlern-Phase. :lol:

@Laubfrosch
Es gibt einige, wenige Tierschuetzer hier in D, die auch wohnlich die Moeglichkeit haben, einige, wenige Hunde draussen im Freien zu halten. Wobei man da dann auch immer drauf achten muss, dass es nicht ins Animal Hoarding umschlaegt.

Bungee kann durchaus Anranzer vertragen, juckt ihn aber nicht und beeindrucken kann man ihn damit auch nicht. Bei ihm setze ich darauf, dass er irgendwann an den Punkt kommt, dass er wirklich und zu 100% kooperieren will.

LG
Martina

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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von laubfrosch »

Naja ich meine auch, dass das für uns schnell eine Hundehaltung ist, die "nicht gut" ist. Wenn ich in ein Forum schreiben würde "Kann ich meinen Hund im Garten halten?" dann würde es eine Riesenaufregung geben, ganz ohne nach den Rundherumbedinungen zu fragen. Ich glaub in manchen anderen Ländern hat man von guter Hundehaltung eben ein anderes Bild und deshalb sind manche Sachen legitimer.
Und nein, dass heißt nicht, dass ich ausschließliche Gartenhaltung super finde.

Ja, ich denke das mit den Samthandschuhen ist eine Charaktersache, die eben durch Erfahrungen verstärkt wurde. Mein Mädl ist auch eher eine mit der man sehr deutlichen Klartext reden darf (und muss :lipssealed: ). Mein Bub ist da eben ganz, ganz anders.

Erna
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Re: Erfahrungen Hunde aus dem Ausland

Beitrag von Erna »

Ich denke, es ist muessig darueber nachzudenken, ob der Hund aus dem Ausland kommt oder nicht.
Ich höre und lese so viel,das ich versuche irgendwo die Mitte zu finden..
Bei dem Seminar,das meine Bekannte besuchte,wurde eindeutig gesagt,das Hunde aus dem Ausland anders sind..Auch die Rassehunde, kann man mit denen von hier,nicht vergleichen...
Leider habe ich nicht mehr Infos..Es könnte sehr gut sein,das "die Rassehunde" eher von Vermehrern kommen..Dann hat das mit Hunden aus dem Ausland,zwar zu tun,ist aber eine andere Richtung..Vermehrerhunde-Welpenmafia..

Es ist wirklich nicht ganz so einfach..
Ja,wir sind noch in der Kennenlernphase.. :zwink:
Witzigerweise sehen meine Bekannten(alles Hundebesitzer)es schon auch so,das es den Eindruck macht,das unser Hund schon immer bei uns war..Und nicht erst so kurz..Das war auch schon nach ein Paar Tagen so.. :yes:
Ich glaube "gut behütet" bedeutet im Ausland immer noch was anderes als hier.
Das kann ich jetzt nicht beurteilen..Das wurde mir von der Deutschen Pflegestelle so berichtet..Die Hunde die von dort kommen,sind oft sehr offen..Sie wurden auch im Haus gehalten,nicht nur im Garten...Aber eben auch ausserhalb einer Stadt..

Mein zweiter Rüde z.b,kam aus einem Dorf,er wohnte oben am Hang..Es gab nur wenige Häuser und ein paar Autos..Nicht mehr..Er lernte also die erste 8 Wochen,nicht viel kennen..LKW`s und Co kannte er gar nicht..
Befahrene Straßen,sah er hier dann zum ersten mal.. :biggrins:
Und dann kommt etwas hinzu,was unter anderem auch den Hund (das Wesen) ausmacht..Meinen Hund warf das jetzt nicht um,ausser die lange Autofahrt zu seinem neuen Zuhause..Trotz seiner Sensibilität(Collieanteil)merkte man ihm das nicht an..Er ging locker durch diese Welt..

Bei unserer Hündin aus Spanien,ging man auch erst davon aus,das ein Collie mit in den Genen war..So wie es aber aussieht,war es wohl eher Podenco..
Und ich denke schon,das das andere Hunde sind,als die man oft gewohnt ist..

Darum kam ich auch unter anderem,auf dieses Thema..
Auch,das Hunde zum Wanderpokal werden,weil es zum Teil von manchen Tierschützern verkehrt eingeschätzt wird..Da gibt es eben Podimixe,die als Colliemixe weiter Vermittelt werden..Die Leute kommen dann mit diesen Hunden,aber nicht klar..
Ob es unbewußt oder bewußt in Kauf genommen wird??
Natürlich,können auch die Tierschützer,das nicht immer Wissen..Ich denke aber der Hinweis,es könnte auch ein Podenco mit in den Genen sein,wäre da für den Hund besser gewesen.. :-?

Ich hoffe,ich habe mich einigermaßen verständlich Ausgedrückt..

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