Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Erziehungsthemen und hündische Verhaltensweisen ab dem Junghundealter.
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Mecky
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Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Mecky »

Oder eben auch "Einfrauhunde"? :zwink:
Schon einige Male hab ich drüber nachgedacht, einen zweitern Hund ins Haus zu holen - aber immer, wenn wir einen Gasthund hatten, meine ich zu spüren, dass ich Bobby damit keinen Gefallen tue.

Doch dann lese ich immer wieder eure threads, lese von wichtigen Hundekontakten, lese vom Artgenossenzusammensein - und bekomme ein schlechtes Gewissen.

Zeit hätte ich ja. Aber immer, wenn wir einen Gasthund hatten, schien meiner danach froh, wieder Ruhe und seinen gewohnten Ablauf zu haben. Obwohl er draußen nichts mehr liebt als den Kontakt zu Artgenossen und extrem verträglich ist mit allen?

Gibt es das: Sog. "Einmannhunde", die daheim am liebsten mit ihren Leuten allein sind? Oder muss man sie nur eingewöhnen?

Ernst gemeinte Frage - ich würde eigentlich gern einen anderen Hund dazu holen, doch ich möchte Bobby auch keine seelische Gewalt antun.

Pumbo
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

Du entscheidest das, nicht dein Hund. Ivy wollte auch keinen dritten und hat sich sehr schwer getan damit. Nun ist sie glücklich.

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Friida
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Friida »

Eine nette Hündin geht eigentlich immer zu einem Rüden. :zwink:

Ich würde eine ca. gleichalte dazu nehmen. Und, wenn möglich, die Hunde sich vorher kennenlernen lassen. Ein paar gemeinsame Spaziergänge und sehen, das die Sympathie stimmt.

Nicht gleich den neuen Kumpan in Bobbys (und Dein) Zuhause einziehen lassen.

Pumbo
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

Ich würde niemals gleichalte dazu nehmen, wegen der Rangordnung. Würde immer 2 Jahre dazwischen lassen.
Aber ich glaube deine Frage war eher ob dein Hund dann glücklich ist. Die wird dir keiner beantworten können. Ich glaube das zwei Hunde mehr Qualität haben, wenn sonst alles für den Ersthund gleich bleibt.

Erna
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Erna »

Du entscheidest das, nicht dein Hund.
Ich sehe es nicht ganz so..
Das kann gut gehen,kann aber auch nach hinten los gehen..Mir sind genug Fälle bekannt,wo Hunde getrennt gehalten werden mußten..Zum Glück war das Haus so groß,das das ging...

Auch kenne ich Hunde,die sind eher froh alleine zu sein..
Es kommt auch immer etwas auf die Hunde an...

Was ich noch anmerken möchte..Zwei Hunde,sind zwei Hunde..Haben sie unterschiedliche Bedüfnissse,sollte man auch in der Lage sein,einzeln mit den Hunden laufen zu können..
Hinzu kommen Tierarztkosten..Bei ansteckenden Krankheiten,muß man beide behandeln..
Da heißt es dann,alles mal Zwei...



Viele Grüße
Erna

Pumbo
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

Das sehe ich anders, da wo es schief ging, hat der Mensch die Anzeichen nicht gedeutet und eventuell falsch gemanagt. Oder von vorne rein die ersten Zusammentreffen falsch aufgebaut.
Das man einzeln gehen muss setze ich voraus. Auch das mancher Hund was anderes möchte.
Es gibt prima Rudelbücher zum Thema.

Als nun der dritte kam, habe ich die auch noch mal gelesen.

Und wenn man so unsicher ist, sollte man einfach bei einem Hund bleiben. ;)

laubfrosch
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von laubfrosch »

Ich verstehe unter einem "Einmannhund", dass er sich vor allem an einen Menschen bindet, was für mich wenig mit Einzelhund oder nicht zu un hat.

Ich sehe das zweischneidig. Bei mir hat der Ersthund letztendliche mitbestimmt, weil ich gewusst habe, dass eine reine "Vergesellschaftung" bei einem Hund der so leicht kippt auf Dauer ein brüchiger Waffenstillstand ist. Der Gewöhnungseffekt bleibt dann eben an der Oberfläche und es wäre schlussendlich immer ein hohes Maß an "Meute"managment meinerseits geblieben und nein Danke, in meinen eigenen vier Wänden hätte ich trotz Rauferhündin gerne ein halbwegs entspanntes Zusammenleben.

Der Zweithund, der uns bereichert ist geraezu ein Glückstreffer -für mich wie für meine unverträgliche Prinzessin Hex. Ich habe vor ihm immer wieder daran gedacht einen Zweithund zu nehmen, weil ich weiß, wie gut meiner Kleinen vertraute Hundekontakte tun. Aber wo und wie finden?

Bewusst diesen Zweithund zu suchen, der die Hosen anhat, ohne auf Konfrontation zu gehen, der sich nicht auf ihre außerhäuslichen Hysterieanfälle einlässt und dann auch noch relativ leichterziehbar und ohne größere eigene Baustellen ist, wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.

Ich glaube, dass sich viel, wie Pumbo sagt in der Zusammenführung und dem Handling der ersten Zeit ergibt, ich glaube aber auch, dass es leichter wird, je "passender" der Zweithund ist und wenn ich für mich spreche: Sollte mein Rüde zuerst sterben, werde ich einen neuen Zweithund nicht forcieren, weil sie braucht weniger einen zweiten, als einen passenden Hund.

Erna
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Erna »

Es gibt prima Rudelbücher zum Thema.
Ja,die gibt es...

Es gibt auch erfahrene FAchleute,die sagen,der Ersthund sollte beim Aussuchen mit bestimmen können.. :zwink:

Ich selber hatte zwei mal eine Doppelkonstallation,einmal Rüde-Rüde..Es lagen gute 11,5 Jahre zwischen beiden..Das funktionierte Trotzdem,beie lebten friedlich 1 JAhr zusammen..Dann holte sich zu meinem Rüden eine Hündin..MEin Rüde war so sehr auf mich fixiert,gerne mit mir zusammen,das er gut auf die Hündin verzichten hätte können..Das sage ich jetzt ganz ehrlich..Beide kamen gut zurecht,spielten miteinander..Und trotz allem war mein Hund,ein Hund,der keinen zweiten Hund gebraucht hätte...
Auch das sollte man sehen... :zwink:

Zu unserer Hündin holte ich aus gutem Grund,keinen zweiten Hund..
Sie ist nicht ganz einfach,einige Hunde hätten funktioniert..Aber auch sie zeigte mir,das sie diese im Prinzip nicht braucht..

Es gab vor kurzem noch einen Bericht in einer Hundezeitung,über das Thema Zwangszusammensetzung..

Ich denke,man sollte so etwas immer sehr Individuell sehen..Ich kenne selber Hunde,die keine anderen Hunde brauchen um glücklich zu sein..Gewisse Forschungsergebnisse,zeigen das auch.... :yes:

Pumbo
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

Kommt ja auch ein bisschen auf die Rasse an. Ich finde Beagle, Möpse und Border sollten immer im Rudel gehalten werden. Die blühen förmlich auf. Ein Chow Chow oder Eurasier braucht es vielleicht nicht so.

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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Trini »

Ich muss gestehen, dass wir Bungee als Zweithund ausgesucht haben, weil er sich so anhoerte, als wenn die beiden Jungs gut zusammengepasst haetten. Haetten sie auch, aber leider haben sie sich ja nie kennengelernt. :cry:

Bei Bungee muessen wir erst mal die Baustellen in den Griff bekommen. Er ist definitiv kein Einzelhund. Zu ihm muesste aber ein Hund kommen, der drinnen so entspannt ist wie er, draussen aber sehr viel menschenbezogener agiert. Kleine Krawallbienen sind definitiv nicht gefragt....

LG
Martina

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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von regi »

Bei Idefix hatte ich bis zum 4. Lebensjahr das Gefühl, er würde sich sehr über eine hündische Mitbewohnerin freuen, denn draussen hat er begeistert mit Hündinnen gespielt. Allerdings hat sein Interesse schnell nachgelassen wenn wir mal eine Gasthündinnen zuhause hatten. Weil er mich aber schon gefordert hat und wir die ein oder andere Baustelle hatten, habe ich mir keinen Zweithund zugetraut.

Seit zwei Jahren ist Idefix in zunehmendem Maße desinteressiert an anderen Hunden. Man beschnüffelt sich kurz und gut ist es. Er spielt nur sehr selten mit ihnen. Statt dessen kommt er sofort zu mir, wenn sich ein anderer Hund bei mir einschmeicheln will. Quatsche ich mit anderen HH, dann drängelt Idefix zum weitergehen, statt sich mit dem anderen Hund zu beschäftigen. Seit die Bindung zwischen uns recht eng geworden ist, kann er gut auf Hundekumpane verzichten und ist als Einzelhund glücklicher.

Aus diesem Grund und auch aus praktischen Überlegungen wird es erst Mal bei einem Hund bleiben, obwohl ich schon gewisse Sehnsüchte habe.
Gruss
regi

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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

M kann Hundebegegnungen nicht mit den Hunden im eigenen Rudel vergleichen. Zusammenleben ist ganz anders.

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Friida
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Friida »

Pumbo hat geschrieben:Das sehe ich anders, da wo es schief ging, hat der Mensch die Anzeichen nicht gedeutet und eventuell falsch gemanagt.

Man kann alles richtig machen und es kann trotzdem schief gehen.

Und wenn es gute Bücher sind, die Du meinst, wird auch das erwähnt werden. Sollte es zumindest.
Das nicht alles mit Erziehung und Management hinzubiegen ist.

Altersunterschied ist vor allem wenn man ein Paar hat, eher unerheblich.

Ich würde nie zwei Welpen oder Junghunde nehmen, aber wenn der andre auch schon erwachsen ist, kanns auch gern gleich alt sein.

Aber zur Grundfrage, ob Bobby nun mit einem 2. Hund glücklich sein würde, kann ich im Grunde nichts wirklich sagen.

Unsere 2. bzw. 3. Hunde zogen ein, weil ICH noch einen Hund wollte. Nicht für die schon vorhandenen Hunde.
Klar hab ich bei der Auswahl meist drauf geachtet, was zu denen paßt, die schon da sind.
Aber auch nicht immer. Zwei TS-Fälle sind ja auch bei mir hängen geblieben. Da war es dann nicht so Sympathie, sondern eher friedliche Koexistenz. Die Hunde haben mehr neben- als miteinander gelebt.

laubfrosch
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von laubfrosch »

Welche Bücher zum Thema "Rudel" sind den gut?

Ich weiß es wirklich nicht, hab irgendwie nie daran gedacht mich bei "nur" zwei Hunden damit auseinander zu setzen.

Pumbo
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Re: Gibt es sog. "Einmannhunde"?

Beitrag von Pumbo »

Einmal Meutechef und zurück
Darfs einer mehr sein

Aber auch:
Am anderen Ende der leine
und ganz neu: Von der Leine in den Freilauf.

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