Meine Hündin - ein Kontrollfreak

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 15. Mär 2016, 08:27

Hallo zusammen,
ich habe eine 9 Jahre alte Tibet Terrier-Hündin "Finchen", deren Kontrollzwang mir gegenübber sehr heftig ist; das heißt: Sie lässt mich kaum aus den Augen, legt sich in der Wohnung immer so hin, dass sie genau beaobachten kann, was ich gerade mache usw.
Dieses Kontrollieren ist besonders stark geworden, seitdem unser alter Tibi-Rüde "Barney" im letzten April verstorben ist. Der war sehr genügsam und unterwürfig- sie war die Dominante.
Jetzt zu meinem Problem: Im Juli werden wir wieder einen Tibi-Zwerg bekommen, einen Rüden aus Barneys Zucht, also eher ruhig.
Was kann ich tun, um Finchen in diesen 3 Monaten bis dahin etwas entspannter und weniger kontollierend " zu machen"?
Ich bin dankbar für eure Ideen.

Pumbo · Beitrag von **Pumbo** » 15. Mär 2016, 13:15

Na du läßt doch die Kontrolle zu. Dann soll sie sich auf die von dir zugewiesenen Plätze legen und dort bleiben. Wenn du den Raum verlässt soll sie dir nicht hinterher gehen. Schläft sie denn auch mal weiter oder geht sie sofort mit wenn du dich bewegst?

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 15. Mär 2016, 15:36

Hallo Pumbo und ein herzliches Dankeschön für die Antwort,
du hast natürlich recht, ich lasse viel zu, wahrscheinlich zu viel!
Aber, wie das so ist wenn ein Hund weg fällt wird manchmal zu unrecht die ganze Aufmerksamkeit auf den verbliebenen Hund gelenkt. Das habe ich verbrochen und
das möchte ich wieder richtig stellen.Dazu bräuchte ich eure Tipps und Anregungen. Zum Beispiel : Ich habe noch Barneys Schlafkörbe, sodass Finchen sich jetzt nun aussucht, ob sie hier oder dort oder da liegen möchte.
Oder: Seit Barneys Tod kommt Finchen jetzt immer nach oben ins Schlafzimmer, sobald ich mich ins Bett gelegt habe und schläft eine Zeit lang UNTER meinem Bett.
Ich möchte sie ja nicht wegstoßen, sondern nur wieder auf eine normale Position rücken, so dass sie mich wieder als Chefin anerkennt und nicht ständig meint, mich beschützen zu müssen.
Ich hoffe, ihr schüttet jetzt nicht gleich ein Korb voll Häme über mich aus, weil ich offensichtlich mein Hündchen verzogen habe, sondern könnt mir ein paar Ratschläge geben.
Ich danke euch im Voraus . Liebe Grüße Gitte

Pumbo · Beitrag von **Pumbo** » 15. Mär 2016, 18:20

Einfach die Führung übernehmen, dein Hund wird es dir danken. Sag ihr was sie machen soll, sei liebevoll und konsequent.
Darf sie denn unters Bett?

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 15. Mär 2016, 18:33

Jepp :oops: , ich fand es ganz niedlich.

Trini · Beitrag von **Trini** » 15. Mär 2016, 20:24

Hat sich ihr Verhalten nach dem Tod von Barney erst so extrem entwickelt? Oft sind die scheinbar so selbstbewussten Hunde eher die Sensibelchen, die durch Veraenderungen stark verunsichert werden.

LG
Martina

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 15. Mär 2016, 21:20

Finchen ist eigentlich ein unsicherer Hund, macht aber nach außen immer die Welle; d.h. anderen Hunden gegenüber bläst sie sich oft auf und kläfft, obwohl sie Schiss hat.Sie ist absolut nicht souverän.
Barney gegenüber war sie immer dominant; d.h. sie hat ihm z. B . den Knochen abgeklaut und lag dann da mit 2 Knochen, während Barney mich nur hilflos angeguckt hat.
Mir gegenüber verhält sie sich jetzt nach Barneys erst so anhänglich und lässt mich nicht mehr aus den Augen
Ich weiß nicht, ob das Schutzsuche oder Dominanzverhalten ist.
Danke für die Antwort und liebe Grüße

Erna · Beitrag von **Erna** » 16. Mär 2016, 03:41

Sie lässt mich kaum aus den Augen, legt sich in der Wohnung immer so hin, dass sie genau beaobachten kann, was ich gerade mache usw.

Suche ihr einen Platz aus,an dem das nicht mehr geht..
So wie Pumbo es auch schreibt,weise ihr diesen Platz zu..Das ganze machst du ruhig und Souverän..
Achte auf deine inner Haltung..Soll heißen,kontrolliere dich und deine Gefühle..
Hunde sind Meister,im lesen unserer Körpersprache..

Auch für draußen,wenn sie kläfft..
Übernehme die Führung..
Stelle dich vor sie,sie braucht die anderen Hunde nicht anzukläffen..Du gibst ihr die nötige Ruhe und Führung..Du kannst dich z.b vor den Hund stellen,sie aus dieser Situation heraus holen..Man muß schauen,was man am besten macht..Jeder Hund ist hier etwas anders...
Wichtig ist deine innere Haltung..Bist du angespannt,merkt sie es sofort..Bist du ruhig und strahlst dieses auch aus,merkt sie das sie sich auf dich verlassen kann...
Ich überlege gerade,ob für dich ein Trainer vor Ort für ein paar Einzelstunden,ganz gut wäre..

Ich würde auch schauen,das ich das vor dem neuen Welpen hin bekomme..Sonst könnte es sein,das du das ganze mal zwei bekommst...

Kann,muß nicht... :zwink:

Viele Grüße
Erna

Pumbo · Beitrag von **Pumbo** » 16. Mär 2016, 07:31

Na wenn sie unter dem Bett schlafen darf lass sie doch. Meine Hunde dürfen alles was ich möchte und was ich nicht möchte dürfen sie halt nicht.

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 16. Mär 2016, 08:14

Ich danke euch beiden herzlich!!
Die Trainingsstunden bei der Hundeschule sind eine gute Idee, zumal ich , bzw- mein Welpe -ja auch später dort in die Welpenschule gehen sollte. Da könnte ich ja schon vorab einen Kontakt aufbauen

Ich finde es auch schön, wenn Finchen weiter unter dem Bett liegen kann, zumal ja auch der Welpe zunächst seinen Korb neben meinem Bett hat. Da fühlt sie sich nicht ausgeschlossen.

Ja, diese ruhige und sichere Ausstrahlung - wo gibt´s die zu kaufen ????

Das ist natürlich eine Problem- ich bin weit davon entfernt, Maja Novak oder Martin Rüttter zu sein- wäre ich aber gern (Theoretisch bin ich aber schon klasse! )

Erna · Beitrag von **Erna** » 19. Mär 2016, 05:24

Ja, diese ruhige und sichere Ausstrahlung - wo gibt´s die zu kaufen ???? Das ist natürlich eine Problem- ich bin weit davon entfernt, Maja Novak oder Martin Rüttter zu sein- wäre ich aber gern (Theoretisch bin ich aber schon klasse! )

Kaufen,wäre eine schöne Sache... :biggrins:

Ich denke aber,das jeder Mensch lernfähig ist.. :zwink:
Und jeder sollte er selber sein und bleiben..
Ich möchte kein Rütter sein.. :lipssealed:

In meinem Hundeleben habe ich einiges dazu gelernt..Mit jedem Hund,etwas anderes..
Hunde zeigen einem oft den Weg. :yes: .Je mehr man über Hunde weiß,um so besser kann man sie einschätzen,versteht ihr Verhalten..Das ganze gibt einem selber Sicherheit..Diese kann man dann nach Aussen hin,leben..

Yoga,Autogenes Training,können noch unterstützen ruhiger zu werden und zu bleiben.. :thumbsup:

Viele Grüße
Erna

Pumbo · Beitrag von **Pumbo** » 19. Mär 2016, 07:51

Maja Novak ist die schrecklichste Trainerin die ich je gesehen habe, Rütter braucht man auch nicht, außer auf der Bühne.
Such dir den Trainer bei dem du ein guten Gefühl hast und nicht die angeblich tolle Trainer sind.

Ruhe und Gelassenheit kann man lernen, das kommt mit der Zeit. Ichb habe viel mit Pferden Bodenarbeit gemacht, da lernt man ganz schnell Ruhe

Gitte2 · Beitrag von **Gitte2** » 21. Mär 2016, 09:44

Danke Erna , Danke Pumbo :knutsch: ,
ich habe mir jetzt eine Trainerin hier vor Ort gesucht. In ca. 2 Wochen kommt sie hier vorbei, schaut sich die Situation bei mir zu Hause an- unverbindlich und kostenlos. Und dann beraten wir, was ich mit Finchen zu tun habe und wie wir uns auf das neue Hundeleben vorzubereiten haben.
Ich werde berichten!!
(Pumbo, wenn du die Nowak so doof findest, welche Quellen kannst du mir empfehlen. Ich habe schon Günther Bloch und "Das andere Ende der Leine" - aber ich liebe es, mehr über "Hundeverstehen" zu lesen und zu lernen. Oder passt das jetzt nicht zum Thema??)

Pumbo · Beitrag von **Pumbo** » 21. Mär 2016, 10:29

Günther Bloch ist immer gut, alle Bücher eigentlich.
Gansloßer ist auch lesenswert.
Wenn man sich nur das rauszieht was man gebrauchen kann sind die Cesar Milan Bücher auch gut. Man muss die Dinge nicht anwenden die man nicht mag

Das Buch: Leinen los ist auch ganz lesenswert gewesen.
Ich gehe auf viele Seminare, vielleicht gibt es welche bei euch in der Nähe. Gerade körpersprachliches Führen ist sehr interessant und funktioniert bei jedem Hund.