Gehen lassen oder auf Besserung hoffen?

[Schattenweibchen]

Mein SchweizerSennenMix Sam, ein 54 Kilo "Monster", knapp 13 Jahre alt macht mit seit kurzem wahnsinnige Sorgen. Wirbelsäulen und Hüftgelenksprobleme sind uns schon seit etwa 4 Jahren bekannt, mit Traumeel und dann mit Schmerztabletten hatten wir diese lange Zeit ganz gut im Griff. Vor etwa einem Jahr kamen dann noch massive Probleme mit dem Herzen dazu (stark vergrößert und drückt somit auf die Luftröhre, so das massive Atemprobleme entstehen).
Und hier beginnt der Kreislauf aus welchem wir nicht mehr herauskommen. Geb ich ihm regelmäßig die Schmerztabletten ist er natürlich so weit beschwerdefrei, das man manchmal meinen könnte, einen "jungen" Hund zu haben ............zumindest für 5 Minuten, denn dann meldet das Herz sich. Massive Atemprobleme, und seit neuestem kommt es auch regelmäßig vor, das er nach größeren Anstrengungen einfach umkippt (d.h. er wird Bewußtlos, verliert dabei sogar Urin).
Die neuesten Untersuchungen (Blut, Röntgen usw) von letzter Woche ergaben erhöhte Entzündungswerte (Wirbelsäulen und Hüftproblematik), stark vergrößertes Herz (wußten wir ja auch bereits) sowie riesig große Prostata (Kastrationschip scheint nun auch nicht mehr anzuschlagen)
Sam liegt stundenlang am gleichen Fleck, bekommt sogar im Ruhezustand nur noch schlecht Luft, frisst so gut wie gar nicht mehr.
Weiß nicht, was ich tun soll Diesem Elend ein Ende bereiten? auf Besserung hoffen?
Ach ich weiß nicht, es tut mir im Herzen weh, ihn so leiden zu sehen, wirklichen Spaß am Leben hat er nur noch sehr selten........... habe aber auch wahnsinnige Angst davor, ihn gehen zu lassen

[susan]

Ganz ehrlich? So schwer es auch ist ich würde ihn gehen lassen.

Der letzte Gang

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
und quälende Pein hält ständig mich wach -
was Du dann tun mußt - tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Daß du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag - mehr als jemals geschehen -
muß Deine Freundschaft das Schwerste bestehen.

Wir lebten zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muß? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, daß ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Begleite mich dahin, wohin ich gehen muß.
Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluß.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauendes Wedeln ein letztes Mal -
Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, daß Dein Herz um mich weint.

unbekannter Verfasser

[Papaya]

Kann mich Susan nur anschliessen:
Erweise deinem Sam die letzte Ehre und den letzten Liebesbeweis und erlöse ihn.

Mitfühlende Grüße
Papy

[Susanne3000]

Das ist eine Sache die nur diejenigen entscheiden können, die ihn kennen. So wie du das schilderst würde ich ihn ebenfalls erlösen. Meines Erachtens sollte ein hund ein hundewürdiges Leben führen können, wenn das nicht mehr möglich ist, sollte man sie erlösen. Ein hund lebt nur im jetzt und wenn sie immer Schmerzen haben, ist es für mich eindeutig.

Ich wünsche dir alles Gute für die Entscheidung.

[jushi]

es fällt mir sehr schwehr dir zu antworten, da ich doch weiß, wie sehr man an seinem hund hängt.
was sagt denn dein Ta dazu?
wenn man mit medi nicht mehr helfen kann, und dein hund doch so leidet, solltest du ihn ins regenbogenland gehen lassen.

ich fühle mit dir, und wünsche dir ganz viel kraft.

[ameise]

mir ging es neulich ähnlich mit unserer katze - wir haben sie gehen lassen...
das war richtig, aber es tut weh

[Neufi Hope]

Vielleicht hilft es Dir, mit jemandem zu reden, der Euch zwar relativ gut kennt, emotional aber nicht so stark eingebunden ist.
Möglicherweise kann so jemand die Situation relativ objektiv beurteilen.
Wir hier können ja nur Deine Schilderung auf uns wirken lassen. Jetzt klingt sie sehr negativ - möglicherweise würdest Du einen Tag später, wo es ihm ein bissele besser geht, die Sache schon wieder ganz anders beschreiben.
Kennt ja wahrscheinlich jeder von uns.
Leicht ist die Entscheidung sicher nicht - vertrau auf Dein Bauchgefühl, dann machst Du auch das richtige.

[Meritaton]

Nach deiner Beschreibung, würd ich ihn gehen lassen. Er hat so lange ein schönes Leben bei dir gehabt und hat es nicht verdient jetzt noch weiter zu leiden. Ich weiß, daß das schwerfällt, ich hab das auch schon durchmachen müssen. Aber ich denke, zu wissen, das der Hund dann nicht mehr leidet, hat mir sehr bei meiner Entscheidung geholfen.

Gruß Uta mit Bonny und Buffy

[Erna]

Weiß nicht, was ich tun soll Diesem Elend ein Ende bereiten? auf Besserung hoffen?
Ach ich weiß nicht, es tut mir im Herzen weh, ihn so leiden zu sehen, wirklichen Spaß am Leben hat er nur noch sehr selten........... habe aber auch wahnsinnige Angst davor, ihn gehen zu lassen

Das ist keine einfache Entscheidung..Und leider muß jeder Hundebesitzer darüber irgendwann entscheiden..
Ich würde es wie Neufi Hope auch schreibt,noch jemanden mit zu Rate ziehen..So ist man nicht ganz allein,und hat noch einen Aussenstehenden der einem durch seine ehrliche Meinung unterstützen kann..
Auch würde ich meinen TA um eine ehrliche Antwort beten..

Nein,es ist nicht einfach seinen Hund gehen zu lassen..Und ich denke es ist völlig Normal das jeder Angst davor hat..
Auch bei mir sind es erst 3 Monate her,das ich meinen Hund gehen lassen mußte..Und es ist heute noch an manchen Tagen unerträglich,weil er sooo fehlt..
Leider kann ich dir nicht sagen,was du tun sollst...
Entscheide für deinen Hund,so schwer es auch fällt...
Wenn ich ehrlich bin,und ich möchte dir hier keine Hoffnung nehmen,denke ich selber nicht wirklich,das dein Hund sich noch sehr erholen wird..
Für einen 54 kg Hund sind fast 13 JAhre,wirklich schon ein hohes Alter..Und das trotz seiner Erkrankungen..


Ich kann dir nur ganz viel Kraft wünschen
Mitfühlende Grüße
Erna

[Julia]

Ich würde ihn, so schwer es fällt, gehen lassen.

Vor allem die ständige Atemnot muss eine Qual sein.

Wünsche dir ganz viel Kraft für die richtige Entscheidung.

[Ephonia]

Das ist wirklich keine leichte Entscheidung und ich weiß leider auch wie schwierig es ist eine solche zu treffen.

Ich finde diese Worte in solchen Situationen eigentlich immer ganz passend:

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen,
jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heißt,
nicht zulassen, dass unsere Gefühle
dem im Wege stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die,
die wir lieben.

Sergio Bambaren


Ich wünsche dir viel Kraft für diese Entscheidung und überhaupt für die nächste Zeit.
Wie Neufi schreibt, eine Person, die das ganze vielleicht neutraler sehen kann wäre hier nicht schlecht und vielleicht bittest du auch deinen TA, dass er eine ehrliche Meinung dazu abgibt.

Alles Gute euch beiden!

[Trini]

Ich würde, falls ihr es noch nicht gemacht habt, trotz seines Alters noch einen Termin beim Kardiologen machen. Die Atemprobleme hören sich für mich nämlich nach heftigen Wasseransammlungen, ausgelöst durch die Herzbeschwerden, an. Er ertrinkt so zu sagen von innen. Genauso wie die Appetitlosigkeit, ein stark vergrößertes Herz drückt Luft- und Speiseröhre in die Waagrechte. Wenn der Kardiologe sagen würde, er kann mit entsprechender Medikation noch durchaus ein lebenswertes halbes Jahr oder länger haben, würde ich mich gegen das Einschläfern entscheiden. Mit allen anderen altersbedingten Krankheiten kann er sich - und du dich vielleicht auch - noch arrangieren.

Ich wünsche Dir viel Kraft und das richtige Bauchgefühl für die anstehenden Entscheidungen.

LG
Martina

[Nelly]

Guten Morgen,

ohje, da kommt aber eine lange Kette von Erkrankungen zum Tragen.

Ich würde es wie Trini machen und wegen Hüfte und Wirbelsäule würde ich - wenn der Kardiologe dir Hoffnung machen kann - einen auf Orthopädie spezialisierten Tierarzt aufsuchen.
Bei Hüfte und Wirbelsäule kann man auf jeden Fall was machen, das war beim Lesen deines Textes das erste, was ich dachte.
Aber wenn das Herz nicht mehr will und auch ein Spezialist da nicht mehr helfen kann, würde ich ihn auch gehen lassen, auch wenn es weh tut.

Ich versuche immer darauf zu achten, was mein Tier mir mitteilt, denn die zeigen sehr deutlich, wenn sie nicht mehr wollen. Die eigenen Gefühle wegzuschieben, um zu sehen, was das Tier möchte, ist aber verdammt schwer.

Ich wünsche dir, egal wie du dich entscheidest, viel Kraft.

Alles Liebe
Mona

[susan]

Ich glaube nicht, dass sich die Threadstarterin nochmals bezüglich des Themas melden wird. Sie war ja seit dem garnicht mehr online.

[Ephonia]

Ich finde sowas immer schade, wenn danach nichts mehr kommt.
Ich meine man fiebert auch mit und fragt sich was aus dem Hund geworden ist, außerdem macht man sich die Mühe zu antworten... irgendwie unfair.