Fragen zur Sozialisierung/Haltung

Tuareg-Windhund, Berber-Windhund
Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Also zum knurren möcht ich auch noch was sagen. Horus hat es oftmals gemacht als Welpe. Vorallem wenn ihm Fremde zu nah kamen, welche er nicht kannte. Die Beobachtung habe ich also auch bei meinem Saluki machen können, auch wenn er ja viiiiiiel einfacher ist als ein Azawakh.

Was ich nicht verstehen kann, wie man ein solches Verhalten dulden kann oder es als "putzig" ansehene kann?! Horus hat es eine Zeit immer wieder versucht, aber wir haben es unterbunden. Es ist ein Hund und kein höheres Wesen, dass durch knurren einen Menschen einschüchtern kann. Meine Tiere sind auch Familienmitglieder, aber es sind Tiere. Nicht mehr und nicht weniger. Ich lasse mir von einem halbstarken Junghund nicht verbieten irgendetwas zu machen. Und wenn der Hund sich nciht fügen möchte (Gott, wie sich das anhört) dann hat er Pech. Knurren oder schappen würde ich (und da ist mir der Ursprung relativ gleich) sofort ohen zu überlegen unterbinden.

Editiert weil mit fortschreitender Uhrzeit die Vollständigkeit meiner Sätze nachlässt :lol:

Akuhna

Beitrag von Akuhna »

Hab hierzu eine Frage
Upi hat geschrieben:Allso vor weg, ein Azawakh ist KEIN Anfängerhund. Aber von einer guten Zuchtstätte bekommt man eh keinen Azi, wenn man nicht vorher schon Windhund oder Saarlos-Wolfshund-Erfahrung hat.
Warum Saarlos Wolfshund? Das sind doch keine Windhunde?! Sind die vom Wesen, Charakter und Verhalten nicht ganz anders als Windhunde?

Upi

Beitrag von Upi »

Grüß Euch!

Also @ Schnuffel: Wir hatten früher einen ganzen Haufen Italienische Windspiele. Oder wie ich dazu sage, "Neuzeitliche Raptoren" :lol: . Ich sagte nicht, dass sich jeder Neuling zu erst einen Galgo oder ein Whippet nehmen soll, ich erklährte nur, dass diese Rassen am umgänglichsten sind. Und leider ist es ja so, dass sich viele Leute, die sich einen Azi nehmen, nicht damit zurecht kommen. Daher währen wir wieder am Anfang, wo ich erklärte, dass viele Azawakhs nur 3 Jahre alt werden weil sie irgendwoh verschwinden und der Rest 15 Jahre. Der Rest, wo die Leute mit dem Wesen dieses Tieres klar kommen.

@ Ankuhna: Soorlos habe ich gewählt, weil sie auch noch viele ürsprüngliche Verhaltensweisen und relatiev scheu vor unbekannten Dingen sind. Das war nur ein Beispiel!!
Genau so gut hätte ich den Basenji oder den Kai nehmen können. Damit wollte ich klar machen, dass dieser Hund nicht für den Kadavergehorsam (den manchen Leite erwarten) geschaffen ist. Den man eventuell auch von einem Whippet haben kann. ( Ich kenne zB eines, das folgt aufs Wort)

Und @ Elicia: Ich habe in keinster Weise angedeutet, dass ich dieses Knurren tolleriere. (Ich finde nur das ursprüngliche Verhalten super). Sicherlich muss man dem endgegen wirken. Das war ja auch nur ein Beispiel zwischen den (nicht schon wieder falsch verstehen) "normalen" Hunden und den Windhunden. In Afrika würden die jungen Azis sicher nicht einen Schakal oder eine Hyäne schwanzwedelnd begrüßen, die zu ihnen ins Sandloch schaut. Wenn sie nur ihre Familie kennen, dann trauen sie nur DIESER Familie. Genau deshalb MUSS man sie ja früh prägen und sie gut sozialisieren. Dazu gehört auch, sie an fremde Leute zu gewöhnen, dass sie eben nicht mehr knurren, bzw das Knurren zu unterbinden.


Ach aber warum erklähre ich das eigendlich noch. Es wird ja so wieso wieder falsch verstanden und mir das Wort im Munde umgedreht.
Am Besten währe es, ihr schafft euch einen Azi an und macht selbst eure Erfahrungen. Es gibt ohne hin viel zu Wenige, die mit dieser Rasse mehr machen, als nur auf Ausstellungen zu gehen.

Liebe Grüße Upi

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ach aber warum erklähre ich das eigendlich noch. Es wird ja so wieso wieder falsch verstanden und mir das Wort im Munde umgedreht.
Na jetzt ned murrig werden... JA es wird falsch verstanden, NEIN es dreht dir hier keiner mit Absicht das Wort im Mund rum...

Damit wollte ich klar machen, dass dieser Hund nicht für den Kadavergehorsam (den manchen Leite erwarten) geschaffen ist.
Ja das sind sie alle nicht, unsere Orientalen... Aber deshalb muss man den Azi ned als soetwas "verherrlichtes" darstellen wie du es (wenn vll auch unbewusst) tust...

Und in dem Fall geht es ja um Lilin und diese will sowieso einen Hund, der nicht unbedingt Kadavergehorsam mitbringen soll (du kannst dir ja mal im Afghanenunterforum ein Bild von lilin machen)
Am Besten währe es, ihr schafft euch einen Azi an und macht selbst eure Erfahrungen.
Gerne, ich bleib dennoch bei meinen Afghanen und mag behaupten, dass ich auch mit dieser Rasse genug Erfahrung gesammelt habe... :wink:

ich_die_li_lin@web.de

Beitrag von ich_die_li_lin@web.de »

Oh weia, da hab ich ja eine Diskussionswelle ausgelöst....
:shock:
Hm, Upi hab auch gehört, dass Azis keine Anfängerhunde sind und wiederum hab ich mit einer Azizüchterin geschnackt, die mir das Gegenteil gesagt hat. Deswegen bin ich halt etwas verwirrt und wollte mich noch mehr informieren und Meinungen einholen. Also danke für deine Meinung, auch wenn es wohl sehr unterschiedliche Ansichten gibt. Fände es halt schade, wenn ich mir zuerst einen Whippet/Galgo... holen müsste, um tauglich zu sein.
Micha und Lucia, ich finde es allerdings auch schade, dass viele Menschen Windhunde als "Untiere"(nicht böse gemeint) darstellen, und teilweise(nicht auf Anwesende bezogen) als nicht-erziehbar darstellen....mit so einer Frau habe ich ja auch schon geredet :???:

Lg Li Lin

ich_die_li_lin@web.de

Beitrag von ich_die_li_lin@web.de »

Ich habe mich wirklich bestmöglich im Internet kundig gemacht, über Wesenbeschreibungen und Charakterbeschreibungen, doch sagen einem diese nichts über Alltägliche Situationen aus, zum Beispiel wie sich der Hund verhällt, wenn Besuch kommt, wenn Fremde sie streicheln wollen...
Upi, ich hätte einhach unheimlich gerne ein paar persönlich Erfahrungen geschildet bekommen, wie ihr das hin bekommen habt, mit dem Fluchttrieb, der Ursprünglichkeit. Würde mich sehr darüber freuen.
Anderes Thema, finde es sehr schade, dass oft unterstellt wird, dass man, wenn man sich für einen Windhund interessiert, einen Labbi oder einen Schäferhund erwartet, das machen bestimmt einige Menschen, die sich nur kurz informieren wollen, doch alle Leute die ernsthaft die Rasse wechseln wollen, da sollte es doch selbstverständlich sein, sich vorher genauestens zu informieren und mit vielen Erfahrenen Menschen zu reden.
Also, dass sie halt sehr gründlich und gut sozialisiert werden weiß ich ja, aber meine Frage: was hat der Züchter vorgeleistet und was musstet ihr wie oft noch machen, zB.: Arztbesuche, Busfahrten...

Freue mich auf Antworten, Lg Li Lin

Upi

Beitrag von Upi »

Grüß dich Lilin! :waving:

Natürlich kann man nicht alle Azawakhs und vor allem deren Besitzer in einen Topf werfen. Denn wie gesagt, ich kenne Azis, die völlige Lämmchen sind und ich kenne Azis, die haben dem EIGENEN Besitzer das Ohr abgebissen. (Mit dieser Dame hab ich selbst gesprochen und sie hatte wirklich kein Ohr mehr).

Es gibt ein gutes Sprichwort, das lautet: Man bekommt immer den Azawakh, den man verdient.

Denn es liegt alleine beim Besitzer, ob der Hund jetzt überängstlich, bissig, scheu oder super brav ist.
Klar sagen einige, der Hund ist leicht erziehbar. Ich finde das ja auch. Aber NUR, wenn man eben mit dieser Rasse auch umgehen kann. Viele Leute sind ja schon mit ihren Golden Retriver überfordert. Daher passen die guten Züchter sehrwohl auf, welchen Leuten sie so einen Hund anvertrauen. Viele Azis kommen völlig versaut zum Züchter zurück. Diesen Hund kann man nie wieder weiter vermitteln oder "umerziehen". Also muss er eingeschläfert werden. :(

Aber eigendlich braucht man für einen Azi nur gute Kenntnisse in der Hundeerziehung (ohne Gewalt) und sehr viel Erfahrung mit Hunde/Wolfs-Verhalten.(Das Ursprüngliche halt) Und ich meine das so wie ich es schreibe, denn der Azawakh braucht den Menschen im Grunde gar nicht. Er ist eine sehr unabhängige Rasse und würde einem Menschen nie wieder zu gehen, wenn er schlechte Erfahrungen damit gemacht hat.

Desshalb MUSS man den Azi immer loben, wenn er zu einem zurück kommt. Auch wenn es nach Stunden währe. (Kam aber bei unserem eh noch nie vor). Mit schreien oder gar Prügel erreicht man genau das Gegenteil und außerdem verlierst du auch deine Glaubwürdigkeit als Rudelführer.

Upi

Beitrag von Upi »

Also einige Auszüge aus dem Azi-Alltag:

Bild


Noch bevor wir sie von der Züchterrin nach Hause holten, besuchten wir die Welpen wöchendlich. Anfangs war sie noch sehr argwönisch, doch immer wenn wir länger blieben, fingen die Welpen dann doch an, mit uns zu spielen.
Dass unser Mädi uns dann schon kannte, erleichterte uns die Eingewöhnungsphase zu Hause. Aber trotzdem gab es Situationen, die ihr nicht ganz geheuer waren. zB wenn wir uns am Boden kugelten oder auf allen Vieren auf sie zu liefen. (Nicht lachen, das gehört alles zur Sozialisierung :P ) Ein Azi der Menschen nur auf zwei Beinen kennt, kann mit unter sehr heftig reagieren, wenn der Besitzer niederfällt oder ein Kind spielt am boden. (Siehe abgebissenes Ohr).

Wenn wir das machten, flüchtete sie auf ihren Platz und knurrte. Wir gingen dann freundlich hin, entspannten die Situation und berührten sie. So dass sie lernte, das erstens ihr Knurren nichts bringt, weil sie uns nicht vertreiben kann und sie trotzdem berührt wird und zweitens dieses ungewöhnliche Verhalten von uns nichts Besonderes oder Bedrohliches darstellt.

Überhaupt MUSS man mit einem Azawakhwelpen im ersten Jahr alles machen, was sie im späteren Leben braucht. Prägung ist das A und O!! (Aber nicht nur beim Azi).

Auch achteten wir sehr darauf, dass unser Mädi unsere Katzen nicht jagte. Nicht einmal im Spiel! Denn Spiel und Jagdtrieb liegen bei einem Windhund eng neben einander. Aber auch Katzen kannte der Welpe schon von der Züchterrin. Somit war das eigendlich nicht sooo ein großes Problem.

:wink:

Probleme gab es manches Mal neben der Straße. Unser Mädi hatte angst vor den Autos und dem Straßenlärm. Wir gingen jeden Tag neben der Straße spatzieren und jedes Mal stieg sie wie ein Pferd, zog an der Leine und wollte weg. Und jedes Mal merkte sie, es bringt nichts. Doch einmal währe sie mir beinahe vor lauter Panik vor einen Laster gesprungen. Der fuhr vorbei und anstatt sie von der Straße weg zog, sprang sie fast auf die Fahrbahn. Glücklicher Weise habe ich super Reagtionen.

Aber auch das wurde von Woche zu Woche besser. Und Heute geht sie ohne bedenken neben der Straße. Frei lasse ich sie aber nicht, denn ein Azi bleibt bis zu einem gewissen Grad immer unberechenbar.

Doch ganz wichtig (meiner Meinung nach) ist die Frühprägung auf den Freilauf. So lange der Welpe noch einen angeborenen Nachfolgetrieb hat, kann man das "Herkommen" spitze trainieren. Natürlich auf ungefährlichen Plätzen.
Den ein Fehler den viele Hundebesitzer machen: Sie laufen dem Hund nach, holen ihn zurück wenn er wegläuft oder warten auf ihn. Aber DAS ist ganz falsch!!! Der Hund lernt nur, "ach ich werde eh geholt". Mann MUSS immer der Rudelführer bleiben. Der Hund hat sich nach dem Menschen zu orientieren und nicht umgekehrt. Das klappt auch beim Windhund, wenn man früh genug damit anfängt und vor allem immer interessant für ihn bleibt.

Immer wenn unser Mausi gekommen ist, gaben wir das Kommando "her da" und sie wurde ausgiebig gelobt, es gab Leckerli oder ein spanendes Spiel. Und immer wen sich der azi nach uns umgedreht hat um zu schauen wo wir sind, wurde sie bestätigt. Heute reicht das Kommando "warten" und sie bleibt stehen. Obwohl wir ihr das nie richtig beigebracht haben.

Upi

Beitrag von Upi »

Der Azawakh hat eigendlich ein sehr stark ausgepregtes Rudelverhalten. Auch dass kann man spitze dazu ausnutzen, dass er in deiner Nähe bleibt. Nur wenn man sich einmal falsch verhält ist der Zug abgefahren. Dann wird er nicht mehr kommen oder sich zuminderst nicht mehr einfangen lassen.
(Peinlich, ist mir passiert :lol: ) Ich machte allerdings keinen Fehler als "Rudelchef", sondern war in der Hundezone unterwegs und eine Frau mit einem Retriver war von ihr fasziniert. Die Dame wollte unbedingt wissen, wie sich der Azi anfühlt. So rief ich sie her. Vertraunsvoll folgte sie. Da nahm ich sie, stellte sie vor mich hin und hielt sie fest, so dass die Frau sie streicheln konnte. Na sie war glücklich, wir trennten uns und ich ließ den Azi wieder frei. Tja nur als ich sie dann erneut zu mir rief kam sie schon auf zwei Meter zu mir. Nur einfangen ließ sie sich nicht mehr. Alles gut zureden, Leckerlie und Spielaufforderungen nutzten nichts. Sie spielte Wildtier. :furious: Erst als ein Boxer kam und sie abgelenkt war, wurde ich ihr wieder Habhaft. Aber auch in so einer Situation muss man völlig cool bleiben. Denn merkt der Hund du wirst sauer, kommt er noch viel weniger.

Das Angreifen lassen ist bei einem Azawakh eh so eine Sache. Wie gesagt, ich kenne auch Azis, die sich ohne Irgendwas berühren lassen, doch typisch ist das nicht. Es steht sogar im Azi-Standard: Der Azawakh ist zu Fremden reserviert, gar unnahbar.
Das heist aber nicht, dass er voller Panik wegspringt oder gar zuschnappt! Aber sie enziehen sich gallant, den Berührungen.

Doch auch das sollte man von Klein an lernen. Sonst werden sie wirklich unnahbar. Sieht man auch immer wieder auf Ausstellungen, das Azis sogar ihre eigenen Besitzer beißen, vor lauter Panik! Also das ist doch das Schärfste!! :redcard:

Unser Mädi mag Berührungen von Fremden auch nicht. Nur wenn ich sage "steh" muss sie sich anfassen lassen. Bei Ausstellungen und bei den Hündinenkontrollen auf der Rennbahn ist das ein MUSS.
Allerdings wenn sie auf engen Raum (wo sie nicht flüchten kann) von Fremden angefasst wird, zwickt sie schon. Aber nur mit den kleinen Vorderzähnen. Dann sind die Fremden allerdings selber schuld, denn unser Mädi kündigt ihre Absichten immer an. Wenn sie eh schon prummt und sie missachten das?

Auch auf Ausstellungen muss man darauf achten, dass fremde Hunde nicht zu genau in ihren Hundekorb schauen. Den verteidigt sie nähmlich auch. Allgemein Plätze, wo sie länger als eine Virtelstunde verweilt, wird als ihr Revier angesehen das sie verteidigen muss. Da muss man dahinter sein, dass dieses Verhalten nicht ausartet. Der Vorteil daran ist allerdings, dass man den Hund auch ohne Aufsicht alleine sitzen lassen kann, ohne angst zu haben, dass sie diesen Platz verlässt.

Upi

Beitrag von Upi »

So eine Azi-Erziehung ist eigendlich eine Kratwanderung zwischen viel tollerieren und sehr konsequent bleiben. Vor allem agressieves Verhallten zu Menschen oder Hunden sollte strengstens unterbunden werden.
Allerdings wenn man zB einen Besucher eh schon sagt, schau sie nicht an, beachte den Hund nicht, und der Besucher sich vorne überbückt und sie anstarrt (was er natürlich als Zuneigung sieht) dann kann ich ihm nicht helfen. Der Hund empfindet das als Bedrohung und wenn der Azi dann auch keinen Fluchtweg hat, macht sie einen Abwehrzwicker. Denn sie kann dem Fremden ja nicht sagen "geh weg ich mag das nicht". Ich meine sie sagt es ja eh, in dem sie knurrt und sich zu entziehen versucht. Doch wenn der Besuch das nicht versteht muss sie deutlicher werden.

Das meine ich dann unter richtiges Hundeverhalten kennen. Aber glücklicher Weise bekommen wir ganz selten Besuch von solch schwehr erziehbaren Leuten, denen man 100 Mal sagt beachtet den Hund nicht.

Aber wenn ein Azawakh ganz ohne Vorwarnung nach einen Menschen schnappt, so ohne Grund, dann gehört er Maßgeregelt. Natürlich auch hundegerecht. Mit Nackenstößen und Schnauzengriffen. Denn Schläge versteht kein Hund.

Das Verhalten eines Azis beim Tierarzt kann ich nicht erklären, denn unser Tierarzt ist gleichzeitig die Züchterrin und da freut sich unser Mädi immer sehr.
Aber meine Mutter machte einmal den Fehler und zwickte den Hund beim Krallen schneiden. Nur ein Zwicker in die Haut. Es hat nicht einmal geblutet noch war es rot und trotzdem hat der Hund jetzt Panik vor Krallenscheren und Zeckenzangen. (die klappern ähnlich). Auch da spielt sie Wildtier und lässt sich nicht wieder einfangen. Das ging einmal sogar so weit, dass sich der Hund draußen eine Schlafmulde graben wollte, weil sie nicht mehr ins Haus kommen konnte. Tja, dieses Verhallten muss man halt mögen, wenn man einen Azi hat, sonst verzweifelt man.

Überhaupt, wird sie sehr argwöhnisch, wenn man etwas genauer zum untersuchen, an ihrem Körper anfängt. Und wenn man dann noch ein Gerät in der Hand hat, seis nur ein Kugelschreiber oder eine Gabel oder ein Wattestäbchen oder irgend etwas, ist es ganz aus. Entweder wenn sie flüchten kann tut sie dies, oder sie fällt zusammen wie ein Kartenhaus. :angry: Da kriecht sie förmlich vor uns. Ob wol wir ihr nie etwas getan haben. Aber da könnt ja der Tod auf sie warten. :headtowall:

Aber das ist eben Azawakh!
Aber auch dass muss sie lernen. Dass sie sich nicht jeder Situation entziehen kann. Einmal sperrte ich sie im Zimmer ein, weil sie sich unmöglich fangen hat lassen um ihr einen Zeck herraus zu drehen. Das ging mit den Fingernägeln nicht mehr. Der arme Hund sprang im Zimmer herrum, wollte mir aus dem Fenster springen (zum Glück Fliegengitter). Sie hat sich angepinkelt vor lauter angst. Aber geschnapt hätte sie nie! Mir tat sie schon soooo leid, dass sie wegen so einem scheiß Zeck solch einen Stress hatte. Zumal als ich sie dann doch hinstellen konnte um den Zeck zu erwischen dauerte der Prozess nur eine Sekunde.
Aber sie gebärdete sich vorher fürchterlich. Doch der Azi sollte lernen, dass er mit so einem Teather nicht weit kommt. Sonst wird das immer ärger. Wenn man immer nach gibt, wenn er sich gebärdet wie ein Irrer hat er damit erfolg.

Also könnte ich mir nur den puren Horror bei einem fremden Tierarzt vorstellen.

:cry:

Mit der Straßenbahn oder mit dem Buss fahre ich nie mit meinem Hund. Ich mag keine Züge.

Aber mit Menschenansamlungen hat unser Mädi auch kein Problem. Wir schleppten sie von Klein an schon immer mit auf den Flughafen, auf Hundeausstellungen und in Einkaufszentren. Nur zur Prägung. Am Anfang hatte sie sichtlich Stress mit den ganzen Eindrücken. Doch heute bleibt sie völlig cool. Ihr machen Ausstellungen sogar riesen spaß!
Vor Kurzem war ich mit ihr kurz auf einem Mittelalterfest. Da spielten Musikannten, Schwertkämpfer schlugen die Schwerter zu sammen und es waren wirklich Massen von Leuten dort. Die Leute streiften teilweise das Gesicht vom Azawakh, kleine Kinder rannten herrum und Kinderwagen mit schreienden Babys drin fuhren ganz knapp bei ihr vorbei. Und der Hund blieb völlig gelassen! Sie trug den Schwanz erhoben und presentierte sich auch noch schön. Wir trafen einen Mischling, der hatte den Schwanz eingeklemmt und fürchtete sich voll.

Doch dann entdeckte unser Mädi einen schwarz Müllsack. Sie sprang in der Menschenmenge zur Seite, fast in einen Kinderwagen rein, stieg wieder einmal an der Leine wie ein verschrecktes Pferd, bis ich ihr zeigte, dass das nichts Bedrohliches ist. Naja, dann gings weiter ohne Probleme.

Liebe Grüße Upi

ich_die_li_lin@web.de

Beitrag von ich_die_li_lin@web.de »

Wow, na wenn ich jetzt keinen Eindruck bekommen habe, dann weiß ich auch nicht mehr weiter :) Vielen, vielen Dank jetzt kann ich mir sehr gut vorstellen, was es heißt mit einem Azi zusammen zu leben :D
Und nach der Beschreibung denke ich allerdings, dass Unterschiede zwischen Azi und Affi liegen :yes: So viel Misstrauen gegenüber fremdem, damit muss man wirklich umgehen können. Vor allem muss die ganze Familie damit klar kommen, nicht nur der "Rudelführer". :cry: Daran könnte es scheitern.... Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass mich diese Rasse, sowie Afghanen begeistern werden, aber am Wochenende habe ich ja die Gelegenheit (endlich) sie alle kennen zu lernen. :thumbsup:
Fahren ja zur Windhundzuchtschau in Hoisdorf.

Lg Li Lin

Upi

Beitrag von Upi »

Servus!

Ja, der Argwohn gegenüber Fremden ist schon enorm. Allerdings kann man wie gesagt, mit der richtigen Sozialisierung und Prägung vieles verbessern. Aber eines wollte ich noch schreiben (Bei diesem Thema gibt es ja Ende nie) aber ich wollt noch sagen, dass unser Azi bei mehreren Menschen entspannt vorbei geht, wenn aber nur ein Einzelner auf uns zu geht, sieht sie diesen als Bedrohung. Da führt sie sich immer auf. Alle anderen Hunde gehen bei dem völlig normal vorbei, nur der Azawakh knurrt, springt auf die Seite und flitzt dann ganz schnell bei der Gefahr vorbei. Und dabei hat sie mehr Stress wenn sie an der Leine ist, als wen sie frei geht.
Ich hoffe du hast jetzt keinen Schock bekommen, als du all das gelesen hast. Mir ist nur lieber, die Leute kennen all die Macken der Rasse für die sie sich interessieren (und das waren längst nicht alle) und sind dann noch immer nicht geschockt, dann sind es die richtigen Besitzer, als dass sie sich nicht infomieren und dann enteuscht sind, weil der Hund so gar nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Ich bin überzeugt das ein Afghane auch seine Macken hat. Außerdem würde mich die Fellpfläge umbringen :lol: .
Aber trotzdem sind und bleiben es wunderbare Tiere, die nur auf den richtigen Menschen warten.

Der Azi ist auch ein wunderbarer Hausgenosse. Wenn man wie schon so oft erwehnt sein Wesen verstanden hat.

Viel Spaß auf der Ausstellung und beobachte genau, wie sich die Azis im Ring verhalten. Ob sie den Schwanz einziehen oder ihn hoch tragen und vor allem ob sie nicht wie so oft im Ring springen und um sich beißen.
Das ist oft sehr amysant! :lol:

LG Upi

ich_die_li_lin@web.de

Beitrag von ich_die_li_lin@web.de »

Also dass es mich sehr erschreckt hat kann ich nicht sagen, dass was du geschildert hast bestätigt mein Bild vom Azawakh eindeutig, aber die vorrigen Informationen, die ich übers Internet und über Windibesitzer gesammelt habe, haben das in der Tat getan :o Da guckt man schon ganz schön aus der Wäsche, wenn man sonst doch nur gelehrige, treu-dumme Golden Retriever zu Gesicht bekommt :lol: , keine Ahnung von der Rasse hat und dann ließt, dass sie sehr wolfsähnliches Verhalten haben eingeschlossen dem Fluchttrieb, futterdiebischer Veranlagung und und und. Was mich jedoch am meisten Schockierte hat ist, dass ich Berichte von Besitzern gelesen habe, die von ihren Züchtern gesagt bekommen haben, dass sich Windhunde nicht erziehen lassen. Daraufhin taten sie das auch nicht und so hat man einen wilden Hund, der nicht ein Stück gehorcht und sich als Alphatier aufspielt. Soetwas kann ich nicht verstehen und das schockt mich viel mehr als das ursprüngliche und auf viele fremd wirkende Verhalten der Windhunde. Und sowas von einem Züchter :headtowall:
Naja werde auf jeden Fall deine Ratschläge befolgen und danke nochmal für dich Auskünfte^^

Lg Li Lin

Upi

Beitrag von Upi »

Gern Geschehen! Aber das man einen Windhund nicht erziehen kann ist ein Schwachsinn. Aber ich hörte das auch schon öffters. Genau so wie das, dass ein Dobermann den Besitzer anfällt, wenn er 7 Jahre alt ist. :???: :o . Ich meine im Ernst, wer glaubt so einen Blödsinn?
Aber solche Gerüchte führen dann dazu, dass sich viele Leute über solche Rassen nicht drüber trauen. Ist doch schade oder?
Dabei kann man alle Hunde erziehen. Man kann sogar Wölfe und Füchse erziehen. Auch Katzen usw.... Nur braucht man die richtige Technik.

Ich finde das super spitze von dir, dass du dich da sooo gut informierst. Denn um so genauer das Bild von deiner Traumrasse ist, um so mehr Freude hast du dann auch mit dem Tier. Viel Glück bei deiner Suche :goldcup: !

Liebe Grüße Upi

ich_die_li_lin@web.de

Beitrag von ich_die_li_lin@web.de »

Danke, das freut mich zu hören. :D
Und das beste daran ist, dass es total Spass macht Infos zu sammeln, auch wenn ich keinen Azawakh bekommen sollte.

Lg Li Lin

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