Chancen auf einen gesunden IW

Irischer Wolfshund
suselotte

Chancen auf einen gesunden IW

Beitrag von suselotte »

Hallo,

seit Jahren träume ich davon, eines Tages einen IW zu haben. Allerdings beunruhigt mich die Kurzlebigkeit und Anfälligkeit für (Erb-)Krankheiten, über die man immer wieder liest, sehr.

Jetzt meine Fragen: habe ich als Laie, der sich weder mit IW-Züchtern noch mit Zuchtlinien usw. auskennt, überhaupt eine reelle Chance, einen gesunden Welpen zu bekommen ? Selbst wenn ich von Züchter zu Züchter reisen würde, bliebe mir doch der Blick auf Krebs, etc. verborgen. Und wenn mir ein Züchter und seine Hunde besonders gut gefällt, weiß ich immer noch nicht, ob er gesunde und langlebige Tiere hervorbringt. Das verunsichert mich doch ziemlich.

Was ist von den Bemühungen einiger Züchter zu halten, den IW mit z.B. Deerhound o.a. einzukreuzen, damit sie robuster und langlebiger werden ?

Danke im voraus für Eure Antworten.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo :waving:

ganz perfekt kenne ich mich mit der Rasse nicht aus. Allerdings kenne ich einige Halter dieser Rasse. Generell würde ich nur einen Hund von einem Züchter des dwzrv nehmen. Bei jenen ist die Chance schon mal größer als bei einem nicht anerkannten Züchter.

Zum Thema Herz kann ich nur sagen, dass ich mir an deiner Stelle die Herzuntersuchungsergebnisse ansehen würde. Wo wurde der Hund untersucht? Welches Ergebnis kam dabei raus.

Und dann würde ich auf weitere Erbkrankheiten die Züchter ansprechen. Verfolge selbst den Stammbaum zurück. Sowas ist wirklich kinderleicht. Tip den Namen bei google ein und schau, wie alt der entsprechende Hund geworden ist. Versuche herauszufinden, woran er gestorben ist. In der heutigen Zeit mit dem Internet kein Problem mehr.

Es ist ein großer Aufwand, aber anders kann man sich nicht schützen. Eine Garantie für einen gesunden Hund wirst du nie bekommen...

LG Lucia

suselotte

Beitrag von suselotte »

Hallo, Lucia,

danke für Deine Antwort. :???: Ich sehe schon, es hat ganz viel mit Recherche zu tun - und wohl auch mit Glück. Ich weiß, dass es nie eine Garantie für einen gesunden Hund gibt. Nun ja, schauen wir mal. Ich habe Zeit :) .

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WiNi
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Beitrag von WiNi »

Ich kann Elicia nur zustimmen. Mehr kannst du eigentlich nicht machen. Wir haben eine IW- Dame, die jetzt zwei Jahre alt ist und topfit. Also Kopf hoch, nicht jeder IW ist/ wird krank !!

Kein Dogo

Beitrag von Kein Dogo »

Hallo,

ich hatte mich auch schlau gemacht damals übers Internet. Mich hat vor allem interessiert wie alt Mutter und Vater der Welpen waren. Von meinen 2ten Rüden war die Mutter 6 Jahre alt, es war ihr letzter Wurf. Der Vater war hingegen noch relativ jung mit 2 Jahren.

Mein ältester Rüde mußte ich leider letzte Woche einschläfern lassen, er hat ein stolzes Alter von 11 Jahren erreicht! Mehr geht wirklich nicht, dafür bin ich auch sehr dankbar. Er war damals zu mir gekommen als er 2,5 Jahre alt war (wegen Scheidung wurde er abgegeben), auch da habe ich über seinen Namen im Internet recherchiert wie alt seine Eltern waren und geworden sind.

Mein 2ter Rüde wird im Januar 8 Jahre alt und ist noch bei bester Gesundheid. Du siehst, nicht immer müssen die Wolfshunde früh sterben.

Liebe Grüße
Myriam

suselotte

Beitrag von suselotte »

Danke, das macht mir Mut :) ! Ich werde mir sowieso noch ein paar Jahre Zeit nehmen (müssen). Vielleicht hat sich ja bis dahin auch in der Zucht was getan und man hat flächendeckend erkannt, dass Gesundheit und Langlebigkeit viel wichtigere Zuchtziele sind als z.B. die Größe.

Kein Dogo

Beitrag von Kein Dogo »

Hallo Christina,

ja, so langsam beginnt man zu begreifen das die Gesundheit wirklich wichtiger ist als Größe beim IW. In Holland wird momentan aber mehr für die Gesundheit getan als in Deutschland.

Als Beispiel, in DE müssen die Zuchttiere nur alle 2 Jahre zur Herzuntersuchung, in NL muß das Jährlich sein. In NL gibt es noch eine Augenuntersuchung und eine Untersuchung auf Lebershunt , HD wird in beiden Länder untersucht. In NL kann Jeder die Herzergebnisse einsehen und auch die Punkte der Ergebnisse sind einzusehen. In DE wird zwar mitgeteilt das der Hund die Herzuntersuchung bestanden hat oder nicht, aber die Punktmenge wird leider nicht bekanntgegeben. Wenn ein IW mehr als 5 Punkte hat darf er nicht mehr zur Zucht zugelassen werden, wieviel Punkte er insgesamt hat ist nicht ersichtlich. Positiv ist aber auch in DE, das einige Züchter ihre Hunde schon freiwillig 1x im Jahr untersuchen lassen.

lg
Myriam

Myriam

riesa100

Beitrag von riesa100 »

Hallo Myriam,
so ganz kann ich deine Auffassung nicht teilen. Was HD betrifft ist eigendlich der IW nicht besonders betroffen. Hier ein guter Statistiklink [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen].
Die Frage ist wieviele der IW`s durch die Vollnarkose Schaden erleiden, bzw. gar nicht mehr aufwachen. Das Risiko steht in keinem Verhältnis.
Herzuntersuchungen möchte ich meinen Hunden nicht jedes Jahr zumuten, ist für die Tiere und auch den Menschen ein Riesenstreß. Gezüchtet werden darf im DWZRV, also im offiziellen Verband, nur mit erfolgter Untersuchung, die so gut wie keinen Befund aufweisen darf. Es obliegt jedem Welpenkäufer diese Unterlagen einzusehen. Unsere stehen sogar mit allen Werten voll im I-net. Wer ohne diese Kenntnisse einen Welpen kauft ist selbst dran schuld.
Gruß
Thomas

Hexe Lotta

Beitrag von Hexe Lotta »

Hallo Thomas!

Ich bin auch seit vielen Jahren eine "stille Liebhaberin" dieser wundervollen Hunde.
Bis jetzt begleiten mich seit knapp 20 Jahren Hovawarte.
Wir haben durch konsequentes Röntgen möglichst der ganzen Würfe die HD-Rate unserer Hunde ganz erheblich senken können. Und von Todesfällen dabei hab' ich wirklich noch nichts gehört!

Kannst Du mir bitte erklären, warum die Sedierung für's Röntgen beim Wolfchen risikoreicher als z.B. beim Hovi ist?

riesa100

Beitrag von riesa100 »

Hallo Angela, hab dir mal den Artikel beigefügt.

"Hallo Podenco in Not - nachfolgend eine Kopie meines Artikels über Narkose beim Irish Wolfhound; die allgemeinen Schlussfolgerungen gelten übrigens für alle Windhunde, wobei noch zu ergänzen ist, dass die Verwendung von Barbituraten beim Windhund (wegen nachweislich tödlicher Wirkung beim Greyhound) strikt zu unterlassen ist:

Narkose bei Irish Wolfhounds

Die Durchführung einer Narkose bei einem IW ist schwierig; diese bittere Erfahrung haben schon viele Besitzer machen müssen.

Warum eigentlich ?

Erstens neigt man das Gewicht eines IW falsch hoch einzuschätzen; viele Besitzer (und auch Tierärzte) überschätzen das Gewicht ihres Hundes. Also muss der Hund vor einer Narkose immer gewogen werden. Das auch eine Basisuntersuchung (Abhören von Herz und Lunge) obligat ist, bedarf wohl keines besonderen Hinweises. Zweitens unterscheidet sich der IW (wie auch andere -insbesondere grosse Windhundrassen) erheblich von anderen Hunden: Das Verhältnis von Fett zu Muskulatur ist zugunsten der Muskulatur deutlich verschoben. Viele Anästhetika aber werden im Fettgewebe gespeichert. Fehlt dieses, kommt es zu einem viel höherem Blutspiegel. Das heisst, die Dosierung nach KG Körpergewicht führt bei einem IW oft zu einer Überdosis mit fatalen Folgen.

Empfehlungen für die Praxis:

Ich kann mir erlauben, über dieses Thema zu schreiben. Ich bin seit über 10 Jahren Facharzt für Anästhesie. Ich darf zwar nach dem Tierschutzgesetz keine Narkosen bei Tieren durchführen, habe aber im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität mit entsprechender Sondergenehmigung Narkosen bei Hunden gemacht und dies vorher unter tierärztlicher Aufsicht gelernt.

Zu empfehlen ist die Narkoseführung "nach Wirkung", d.h. kleine Mengen eines kurzwirksamen Anästhetikums werden wiederholt gegeben, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist. Am einfachsten geht dies mit einem Narkosegerät:

Der Hund wird mit einem kurzwirksamen Schlafmittel (z.B.. Propofol, Handelsname Rapinovet) leicht betäubt; dann wird unter Lokalanästhesie ein Gummischlauch (Tubus) in die Luftröhre eingelegt. Dieser wird mit dem Narkosegerät verbunden und dann atmet der Hund Narkosegase (wie Isoflurane und Lachgas) ein. Die Narkose kann so ganz einfach gesteuert werden. Kommt es zur häufigsten Komplikation einer Überdosierung -dem Atemstillstand-, kann der Hund ganz einfach mit dem Narkosegerät künstlich beatmet werden. Herz und Kreislauf sollten mit einem Pulsoximeter (das ist ein Gerät, das den Sauerstoffgehalt des Blutes mit Licht durch die Haut hindurch messen kann; dabei wird auch der Puls gezählt und ein Mindestblutdruck ist zur Funktion erforderlich) überwacht werden. Supplementiert werden kann eine solche Narkose durch Medikamente, deren (gefährliche) Wirkung man durch Injektion eines Gegenmittels wieder aufheben kann (z.B. Polamivet). Unter einem solchen Medikament können auch kleine Eingriffe, die keine tiefe Bewusstlosigkeit erfordern, durchgeführt werden; aber auch hier gilt: Dosierung nach Wirkung (oder entsprechender Erfahrung!!!).

Die Durchführung einer sicheren Narkose bei einem IW erfordert also einmal eine (teure) technische Ausstattung des Tierarztes und zum Anderen auch dessen Erfahrung (oder zumindest die Bereitschaft, sich durch einen erfahrenen Kollegen beraten zu lassen).

Ich hoffe, ihr Hund braucht nie eine Narkose !

Dr. H.-G. Stanke"

Infolge des Vorgenannten ist festzustellen, daß viele IWs Schäden bis hin zum Exitus davongetragen haben. Narkotisieren würde ich meine IWs nur von einem Spezialisten lassen, der sich damit auskennt. Ansonsten ist das Risiko zu hoch. Darüberhinaus ist HD bei IW`s auch wenig verbreitet. Wenn ich die letzten 2 Jahre betrachte kam höchstens einmal ein B1 bei einem IW vor, das heißt HD Verdacht. Diese Wahrscheinlichkeit von HD steht in keinem Verhältnis zum Schaden der durch eine Sedierung entstehen kann. Infogedessen gibt es auch innerhalb des Zuchtverbandes DWZRV die Zwangs-HD-Untersuchung für die Körung wieder abzuschaffen.
Gruß
Thomas

Kein Dogo

Beitrag von Kein Dogo »

Hallo Thomas,

bei Windhunden ist es allgemein immer ein Risiko wenn diese eine Narkose kriegen, nicht nur bei Wolfshunden. Windhunde brauchen meistens weniger Narkose als das was sie wiegen. d.h. ein Hund der 60 kg wiegt braucht vielleicht höchsten eine Narkosedosis für 30 Kg. Ich habe ja auch nicht gesagt das ein IW jedes Jahr zur HD-untersuchung sollte. Aber die jährliche Herzuntersuchung finde ich bei IW's nicht zuviel, zumindest für die Zuchttiere sollte das jährlich durchgeführt werden.

Mein verstorbener IW war bis zu seinem 6ten Lebensjahr Herzgesund, danach ist er Herzkrank geworden (die letzte Herzuntersuchung war 2 Jahre her)), das wurde festgestellt bei Dr. Vollmer, Arthos habe ich insgesamt 4x herzuntersuchen lassen, als die Herzerkrankung bei ihm festgestellt wurde ist er in eine Herzstudie für IW's reingerutscht die Fr. Dr. Vollmer leitet. Wir mußten alle halbe Jahre zur Herzuntersuchung und er wurde auf Tabletten eingestellt, dank sei Dr. Vollmer durfte Arthos aber auch 11 Jahre alt werden!

Ich fand die regelmäßige Herzuntersuchung sehr sinnvoll bei Arthos!
Mein zweiter IW lasse ich auch alle 2 Jahre Herzuntersuchen, er hat jetzt ein Alter von 7,5 Jahren erreicht, eine Herzuntersuchung steht demnächst wieder an,wobei ich aber auch sagen muß das mein IW kein Zuchttier ist und trotzdem lasse ich ihn alle 2 Jahre untersuchen, aber wie schon gesagt, bei Zuchttiere finde ich die jährliche Herzuntersuchung sehr sinnvoll. Ich würde darauf achten als potenzieller Käufer. Also , meine Hunde sind von den Herzuntersuchungen nie gestreßt gewesen.

Wie ich es selber erfahren mußte kann eine Herzerkrankung beim IW sehr schnell entstehen und wenn ich dann bedenke wie oft eine IW-hündin Welpen kriegen kann in 2 Jahren, oder wie oft ein Rüde in 2 Jahren Decken kann... da die Herzerkrankung ja auch u.a. erblich bedingt ist.

Grüße
Myriam

riesa100

Beitrag von riesa100 »

Hallo Myriam, deine Ausführungen zur Zuchtverwendung sind doch eher theoretischer Natur:
DWZRV-Zuchtordnung:
4. Häufigkeit der Zuchtverwendung und Wurfstärke
4.1 Häufigkeit der Zuchtverwendung
1. Innerhalb von zwei aufeinander folgenden Jahren sind nur zwei Würfe pro Hündin zulässig.
2. Bei einer Wurfstärke bis zu acht Welpen darf die Hündin einmal im Kalenderjahr zur Zucht verwendet werden. Der Abstand zwischen dem Wurftag und dem nächsten Decktag muss jedoch mindestens 8 Monate betragen.
3. Werden mehr als acht Welpen belassen, darf die Hündin nicht vor Ablauf von zwölf Monaten nach dem Wurftag erneut gedeckt werden.
4. Die Anzahl der Würfe einer Hündin ist auf vier zu beschränken.
5. Über begründete Ausnahmen entscheidet die Körkommission.

Der Rüde kann zwar öfter, aber selbst eine Herzschwäche muß nicht unbedingt dazu führen, daß sie vererbt wird. Es mag im Interesse des Tieres sein, daß man eine Herzschwäche frühzeitig erkennt. Muß aber nicht vorliegen. Für unsere Hunde ist es Streß und die sind wirklich gutmütig.
Gruß
Thomas

Kein Dogo

Beitrag von Kein Dogo »

Hallo Andreas,

ich kenne die Zuchtordnung der DWZRV ich kenn aber auch die Zuchtordnung der S.I.W. in NL (Stichting de Ierse Wolfshond), die Zuchtordnung bzw. Kriterien der S.I.W (übersetzte die berichte der Vereinszeitschrift "Shamrock" von Niederländischen im Deutschen), hat auch deutsche Mitglieder, darunter sind auch deutsche I.W. Züchter, die mit ihre Unterschrift die Zuchtregel der S.I.W. unterstützen) und diese Zuchtkriterien gefallen mir nunmal persönlich besser. Mein verstorbener I.W. war auch ein eigetragener Deckrüde bei der DWZRV, somit weiß ich auch was als Zuchttier verlangt wird und welche Untesuchungen durchgeführt werden müssen, er hat aber nie gedeckt, was ich nach seiner Lebensgeschichte und seine Herzerkrankung (ab sein 6tes Lebensjahr) auch nicht weiter dramatisch finde.

Grüße

Myriam

riesa100

Beitrag von riesa100 »

Hallole Myriam,
ich finde es übertrieben. Ist meine Meinung. Welcher Zwinger war denn Arthos. So viele Arthose gibt es ja in der Datenbank des EIWC nicht. Waren denn die Vorfahren auch Herzkrank?
Gruß
Thomas
und nicht Andreas

Kein Dogo

Beitrag von Kein Dogo »

Fischer´s Fellow, Arthos, Zuchtbuchnummer: IW 7291, geb. 23.06.96, gestorben am 18.07.07. Sein Vater: Lorbas von den Sarrazenen, Seine Mutter: Shirley Fionmae.

Mein noch lebender Rüde ist aus den Zwinger, Luz del abbys, Rufname: Caine Moon, Zuchtbuchnummer IW 9056, geb.: am 08.01.2000, Mutter Chayenne v.d. Sarrazenen, Vater: Night Cap´s Archie.

Ob die Vorfahren auch Herzkrank waren kann ich nicht genau sagen, es wird ja leider nicht veröffentlicht warum die Hunde nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden, zumindest meistens, sie verschwinden einfach von der Bildfläche und werden nicht mehr ausgestellt. Die Zwinger, Fischers Fellow und luz del abbys gibt es auch nicht mehr, beide habe die Zucht mit IW's aufgegeben, aber die Namen dürften noch bekannt sein in alten Züchterkreisen.

P.s: sorry Thomas hatte mich mit den Namen vertan :???:

Grüße

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