Von der Leine und weg? Könnt Ihr Euren Beagle laufenlassen?

English Beagle, Kerry-Beagle
schuby

Von der Leine und weg? Könnt Ihr Euren Beagle laufenlassen?

Beitrag von schuby »

Hallo liebes Forum,

ich bin nun nach langer Suche nach dem richtigen Hund und Kontakt
mit etlichen Züchtern sehr sicher, dass der Beagle der richtige Hund
für mich ist.

Ein Zweifel treibt mich jedoch zu folgender Frage: können sich Eure
Beagle ohne Schleppleine frei austoben. Es muss nun nicht unbedingt
in Waldnähe sein. Ich bin hier in Berlin in der Woche sowieso auf die
großen Parks beschränkt, aber Wochenende sollte gerade eine Fahrt
ins Grüne auf dem Programm stehen.

Nun habe ich von vielen Hundebesitzern gehört, man könne den Beagle
"nie von der Leine lassen", denn der sei sofort weg! Mein Hund soll sich
aber austoben können. Ich bin jetzt echt total verunsichert! :shock:

Bitte, bitte schildert mir Eure Erfahrungen. Nehmt mir die Zweifel oder
bestätigt sie. Ist der Beagle für Garten mit hohem Zaun und geschlossenem
Tor gedacht? :o

Ich möchte den Hund nicht an der Schleppleine, sondern so oft wie
möglich frei laufen lassen, das ist mir ganz wichtig.

Danke schonmal und viele Grüße aus dem mittlerweile
frühlingshaften Berlin

schuby

FuchsH
Begleithund
Begleithund
Beiträge: 404
Registriert: 23. Jun 2004, 13:53
Wohnort: Erfurt

Re: Von der Leine und weg? Könnt Ihr Euren Beagle laufenlass

Beitrag von FuchsH »

Hallo,

Wir haben einen knapp ein Jahr alten Beaglerüde, der vor kurzem angefangen hat Jagdtrieb zu entwickeln (es kommt üblichweise mit einem Jahr). Im Moment lassen wir Spooky nur auf der Hundewiese frei, wenn er mit anderen Hunde spielt, am sonsten ist er immer an der Schleppleine, allerdings schleift diese nur auf dem Boden, wir nehmen es also nicht mehr in die Hand. Auf der Wiese haben wir eher das Problem, daß Spooky abhaut, wenn er andere Hunde sieht, deswegen die SL (das Problem hat aber fast jeder Hundebesitzer irgendwann, ist also nicht nur Beagletypisch), nur wenn wir irgendwo laufen, wo Hasen sind muß Spooky an die Leine kommen wegen dem Jagdtrieb. Ich sollte auch sagen, daß unser Hund sehr gut hört, also liegt es nicht an mangelnder Erziehung, daß er an die SL muß.
schuby hat geschrieben:Mein Hund soll sich
aber austoben können.
Das kann ein Hund auch mit Schleppleine! Wir haben eine 15 Meter leine, was wir in die Hand nehmen und eine 7 Meter Leine (was wir Stück für Stück abschneiden, es war mal 10 Meter), die einfach auf dem Boden schleift. Spooky kann sich damit sehr gut austoben, nur wenn er mit Hunde spielt kommen die ab, damit die sich nicht verheddern. Aber Spooky ist immer gut ausgelastet und sehr glücklich, also würde ich nicht sagen, daß ein Hund unbedingt von der SL kommen muß, um sich auszulasten.
Ich möchte den Hund nicht an der Schleppleine, sondern so oft wie
möglich frei laufen lassen, das ist mir ganz wichtig.
Wenn das dir sehr wichtig ist, würde ich dir zu einer anderen Rasse raten, die nicht dafür gezüchtet wird selbstständig jagen zu gehen. Viele Beagle kann man in bestimmten Gegende freilaufen lassen (besonders wenn andere nicht jagende Hunde dabei sind), und es gibt durchaus welche, die überall frei laufen können (die sind aber auf jeden Fall die Ausnahmen), aber fast alle Beagle werden irgendwann jagen gehen wollen. Und wenn man einen Welpen oder Junghund holt, weiß man eben nicht, wie stark der Jagbtrieb ausgeprägt ist. Ich habe schon von Beagle gehört, die erst mit drei Jahre zum ersten mal abgehauen sind!

Der Beagle ist eine absolut tolle Rasse für Leute, die mit den "negativen" Eigenschaften der Rasse klar kommen, aber ich denke, wenn man sich einen Hund wünscht, der aufs Wort hört und draußen sich sehr an dem Besitzer orientiert, wird man mit einem Beagle nur enttäuscht und unglücklich werden. Ich denke, viele Leute, die sich für den Beagle interessiern, unterschätzen den Jagdtrieb und die Sturheit, aber auch die Selbstständigkeit. Aber auf der anderen Seite unterschätzen viele, die Beagle nicht so mögen, ihre Bereitschaft neues zu lernen und bereitsgelernte Sachen auszufürhen (wenn sie Lust haben :wink: )

Ich denke aber auch nicht, daß ein Beagle nur bei Besitzern mit eingezäunten Gründstück gehört. Wir wohnen in einer Stadtwohnung im 12. Stock und können unserem Hund trotzdem noch gerecht werden. Es macht sehr viel Spaß mit einem Beagle spazieren zu gehen und zuzusehen, wie sie die Welt mit der Nase erkündigen. Und ich denke nach einer gewissen Gewöhnungszeit ist das laufen mit der SL einfach alltag und gar nicht schlimm.

Man kann dem Hund auch das Supersignal (auch Superschlachtruf genannt) antranieren, damit man ihn trotzdem noch abrufen kann, wenn er mal eine Fährte hinterher rennen sollte, aber auch das kann für den Freilauf keine Garantie sein.

Wenn du noch mehr Fragen hast, kannst du auch bei diesen Foren vorbei schauen. Da sind schon viele Threads über dieses Thema

[Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

[Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Dela
Junghund
Junghund
Beiträge: 103
Registriert: 13. Aug 2005, 18:06
Wohnort: bei Baden-Baden
Kontaktdaten:

Beitrag von Dela »

@ FuchsH
:goldcup: genau so ist es bei uns auch...

Beaglegirl
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 641
Registriert: 31. Aug 2004, 09:28

Beitrag von Beaglegirl »

heather hat alles gesagt, was gesagt werden musste :goldcup:
dem ist nichts hinzuzufügen :goldcup:

Clauskat

Beitrag von Clauskat »

Ich füge trotzdem was hinzu
:wink:

Der beste Kumpel von meinem Hund ist ein Beagle, Potti, die beiden kenne sich schon 2 Jahre und wir verabreden uns immer mal wieder alle 2 Wochen zum Gssi gehen. Sie wohne 20 km weit weg, deshalb.
Potti war letzten Sommer mit uns zusammen in der HuSchu zum Hundeführerschein. Dieser Beagle folgt wirklich gut. Der haut nicht ab. Es ist schwer, diesen Hund zu erziehen, man muß extrem viel Gehorsam üben und ihn auch auslasten, aber ES GEHT!

Tragischerweise habe ich vor ein paar Woche einen älteren Herrn kennengelernt - der geht mit 2 Beagle an der Flexi-Leine. Die Hunde sind Papa und Sohn, mit Super Zucht-Papieren. Fragt sich die ganze Nation, was will dieser (entschuldigung) ältere Mann mit 2 solchen Hunden? Er bildet sich mordsmäßig was ein auf den Stammbaum. Aber auf meine Frage, ob er nicht in eine HuSchu gehen will mit dem kleinen "Nein, sowas brauche ich nicht. Das mache ich alleine" Der Junior ist jetzt 9 oder 10 Monate alt und kann nicht mehr ohne Leine mit, weil er abhaut. Mir tun die Hunde leid.

Ein Beagle ist ein super lieber Geselle, aber halt von der Veranlagung zum Jagen geboren. Da muß man erzieherisch gegenwirken, dann klappt das.
Mein Bekannter hat es ja mit Potti gezeigt, dass es geht.
:wink:

Beaglegirl
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 641
Registriert: 31. Aug 2004, 09:28

Beitrag von Beaglegirl »

Es ist schwer, diesen Hund zu erziehen, man muß extrem viel Gehorsam üben und ihn auch auslasten, aber ES GEHT
ja klar geht es. mit meinem hund geht es auch, nur oft kommt eben der trieb durch, vor allem, wenn ein hase in sich ist :P
es kommt auf jeden fall auch darauf an aus welcher zucht man sich so nen hund holt. einer aus jagdlicher anlagezucht hat klar nen größeren, als ein "otto-normal-hund" :waving:

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo!
Wir haben einen 8 Monate alten Beaglerüden.
Benny durfte von Anfang an frei laufen im Wald und Feld usw. Bisher ist er noch nicht stiften gegangen. Ich denke, es ist wichtig seinen Hund gut zu kennen und ein aufmerksamer Beobachter zu sein.
Bei jeder Rasse kann es passieren, das man einen Ausreißer erwischt und kein Züchter kann ne Garantie geben.
Also auf ins Abenteuer Beagle!
LG Corinna, Marko und Beagle Benny

schuby

Beitrag von schuby »

Hallo Leute,

vielen vielen Dank für Eure Beiträge!

Sicherlich ist der Jagdtrieb bei den Tieren induviduell stärker oder
schwächer ausgeprägt. Hinzu kommt die Erziehung. Ist dieser Trieb
zur Spurverfolgung bei allen Jagdhunden so stark ausgebildet? Wo steht
der Beagle in so einer Hierarchie? Auch die Retriever sind doch Jagdhunde
und man sagt Ihnen doch nicht dieses Ausbüchsen nach, oder?

:waving:

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ich kann dir da eine Geschichte vom letzten Wochenende erzählen. Meinen kleiner Beagle (jetzt etwas mehr als 9 Monate) konnte ich bisher immer ohne Leine an den Rheinwiesen laufen lassen. Er hat sich an seinem "Bruder" orientiert und war nie großartig an Hasen etc. interessiert.

Gestern dann ist er abgehauen. Gerade noch hat er sich ein Leckerchen bei mir abgeholt, weil er so brav zu mir gekommen ist und im nächsten Moment dreht er sich ohne Vorwarnung um und haut mit einem Affenzahn über den Deich Richtung Wald und Autobahn ab! Schock! 4 STUNDEN hab ich nach dem Stinker gesucht, vergebens. Ich habe ihn weder gesehen noch gehört und einen Schrei-Wut-Angst-Anfall nach dem anderen bekommen. Was einem in so einem Moment alles durch den Kopf geht!

Zum Glück kam ein Bekannter mit seiner scheinschwangeren Hündin vorbei. Mein Kleiner muss die Hündin wohl gerochen haben, auf jeden Fall kam er plötzlich aus dem Gebüsch geschossen. Ich hab mich dann nur noch auf ihn geschmissen. Am liebsten hätte ich ihn in diesem Moment verprügelt, aber er kann ja auch nix für sein Naturell! Ich hab ihn wortlos an die Leine genommen und bin wieder meines Weges gegangen.

Gott sei Dank ist nichts passiert!

Ende von Lied: Die Wurst hat jetzt lebenslang 20m-Schleppleinen-Pflicht. Außerdem habe ich ein Halsband besorgt, auf dem sein Name und meine Nummer eingestickt sind (die Adress-Trömmelchen hat er schon mehrfach verloren)

Hab aber auch schon von Beagle gehört und auch solche gesehen, die weder jagen noch irgendwie abhauen.

Jeder Jeck ist halt anders!

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo,

das mit der Hierarchie ist doch klar.In der Meute heißt es durchsetzen,weil der schnellste die fettesten Happen bekommt.Hat man einen Einzel-Beagle dann ist natürlich der Hund das Rangniedrigste in der (Familien)Meute.

Mit dem Jagen das kann man echt nicht pauschalisieren.Benny hat wohl Interesse an bewegten Dingen im Wald oder auf dem Feld.Aber er hat zuviel Angst uns aus den Augen zu verlieren weil er bisher nie alleine war.Das spielt vielleicht eine Rolle bei seiner Entwicklung.NUR EINE VERMUTUNG :)

@ Pille&Wurst ist er nicht gechippt?Haben wir machen lassen weil sein Adressröllchen auch nix taugte.

Beaglegirl
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 641
Registriert: 31. Aug 2004, 09:28

Beitrag von Beaglegirl »

schuby hat geschrieben:Hallo Leute,

vielen vielen Dank für Eure Beiträge!

Sicherlich ist der Jagdtrieb bei den Tieren induviduell stärker oder
schwächer ausgeprägt. Hinzu kommt die Erziehung. Ist dieser Trieb
zur Spurverfolgung bei allen Jagdhunden so stark ausgebildet? Wo steht
der Beagle in so einer Hierarchie? Auch die Retriever sind doch Jagdhunde
und man sagt Ihnen doch nicht dieses Ausbüchsen nach, oder?

:waving:
hallo
nein dert rieb ist nicht bei allen jagdhunden so stark ausgebildet.
es gibt hunderassen die jagen meistens nur auf sicht (z.B. der Rhodesian Ridgeback) und Rassen wie der Beagle, Basset..., die Fährten folgen und auch auf Sicht jagen.
retriever wurden dazu gezüchtet, das wild das der jäger geschossen hat zu apportieren. aber das sagt noch lange nicht, dass der retriever nicht jagt, nur leider denken das zu viele leute :evil:

Die Wurst hat jetzt lebenslang 20m-Schleppleinen-Pflicht
warum lebenslang? willst du nicht versuchen am tireb zu arbeiten und ihn zu kontrollieren.
und glaube mir, fast jedem beaglebesitzer ist sein hund schon ausgebüchst

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

@beagle-benny: doch der kleine Racker ist gechippt. Aber sollte er wirklich mal weglaufen, können die Leute, die ihn dann hoffentlich finden, direkt bei mir anrufen und müssen nicht erst zum TA oder zur Polizei um die Chipnummer abzuscannen. Doppel gemoppelt hält besser :)

@beagle-girl: sicher werde ich weiterhin mit meiem Beagle arbeiten. Allerdings ist mir die Schleppleine im Moment eine sehr sichere Notbremse. Leider bin ich nicht so schnell wie mein Beagle und sollte er am Rhein (nur da lasse ich ihn frei laufen) dann nochmal abhauen wollen, hab ich immer noch die Möglichkeit, auf die Leine zu treten. Ich werde einfach mal abwarten, wie er sich jetzt so weiterentwickelt. Er ist ja erst 9 Monate.

Beaglegirl
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 641
Registriert: 31. Aug 2004, 09:28

Beitrag von Beaglegirl »

@beagle-girl: sicher werde ich weiterhin mit meiem Beagle arbeiten. Allerdings ist mir die Schleppleine im Moment eine sehr sichere Notbremse. Leider bin ich nicht so schnell wie mein Beagle und sollte er am Rhein (nur da lasse ich ihn frei laufen) dann nochmal abhauen wollen, hab ich immer noch die Möglichkeit, auf die Leine zu treten. Ich werde einfach mal abwarten, wie er sich jetzt so weiterentwickelt. Er ist ja erst 9 Monate.
achso...

schuby

Beitrag von schuby »

@Pille&Wurst:

Ich versuch mir Deinen Schock vorzustellen: das muss wohl so sein, als
ob das eigene Kind plötzlich weg ist (obwohl ich auch nicht weiß, wie das
sein muss) - man malt sich alles möglich aus (Autobahn :o ). Aber selbst,
wenn man seinen Schatz "nur" nicht mehr bei sich hat, muss das wohl
schrecklich sein.

@ beaglegirl
, fast jedem beaglebesitzer ist sein hund schon ausgebüchst
Glücklicherweise habe ich bis jetzt nur Geschichten gehört, bei denen
der Zwerg irgendwie wieder aufgetaucht ist. Bei uns in Berlin warten
weitaus mehr Gefahren. Eine Schleppleine finde ich auf Dauer auch
schlimm, aber ich kann Pille&Wurst irgendwie verstehen - die Angst,
das er jetzt wieder ausbüchst ist groß. Was wenn seinen jagdlichen
Ansätze noch größer sind und sich dies mit dem Älterwerden noch
verstärkt? Das nächste mal geht es mglw nicht gut... :shock:

Liebe Grüße

schuby

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

da bin ich erleichtert, dass es bei anderen beagle besitzern auch nicht tip top läuft.
wobei ich sagen muss, dass ich kein problem damit habe meinen beagle (rüde) von der leine zu lassen. ich habe es ihm auch von anfang an beigebracht. anfangs musste ich zwar schon mal hinter pferden und trakoren hinter her laufen :lol: aber mitlerweile klappt alles super. ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mit ihm so gut wie jeden tag aufs feld gehe und ihn frei laufen lasse. also ist er es auch schon gewohnt.

mein problem hingegen ist eher, dass er nicht vernünftig an der leine läuft, vor allem wenn er andere hunde sieht, fängt er an zu ziehen. mit ihm in eine einkaufsstraße zu gehen ist undenkbar, der rutscht in kaufhäusern nur noch über den boden, weil er hier und da unbedingt schnüffeln muss.
habt ihr da hilfreiche tipps?
ich habe ihn mitlerweile schon so weit, dass er auf dem rückweg vom feld gemütlich neben mir her läuft. wobei er es auf dem hinweg nicht erwarten kann und los zieht.

lg petti

Antworten

Zurück zu „Beagle“