DCM

Dobermann-Pinscher (veraltet)
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Dobi05
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DCM

Beitrag von Dobi05 »

Hallo und guten Abend zusammen,

unser Dobermannrüde ist gerade 5 Jahre alt und bei ihm wurde vor etwas mehr als 4 Wochen, für uns aus heiterem Himmel, DCM diagnostiziert in der Tierklinik in Duisburg. Leider hat er schon die klinische Form, was bedeutet, dass die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Nachdem ich mich jetzt näher mit dieser Krankheit auseinandergesetzt habe, ist es wohl so, dass sie erblich bedingt ist.

Müssen denn Dobermänner, die zur Zucht zugelassen sind und über den Dachverband angemeldet sind, keine Untersuchungen in der Hinsicht machen, dass deren Herzen zuvor untersucht werden? Auf Nachfrage beim Züchter heißt es, dass dort kein einziger Hund jemals DCM hatte auch keine Nachfahren, was mich schon ein wenig stutzig macht.

Die Diagnose und vor Augen zu haben, dass unser Dobi nur noch wenige Monate zu leben hat, schnürt einem das Herz zu :cry: . Gibt es andere hier mit ähnlichen Erfahrungen?

Ich wünsche euch allen Dobis mit einem starken und gesunden Herzen!!!

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Trini
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Re: DCM

Beitrag von Trini »

Hallo Dobi,

es tut mir sehr leid, daß ihr diese Diagnose für euren Rüden bekommen habt. Es haut einen von den Füssen.

Ich selbst habe keinen Dobi, aber das Thema DCM bei Dobermann und auch Dogge akut ist, weiß sogar ich als Laie und Nicht-Rassekenner. Das größte Problem bei der DCM ist leider, daß sie häufig erst in einem Alter auftritt, wenn die Zuchtzulassung schon lange da ist und schon Deckeinsätze waren. Ich denke, daß beim Dobermann, wie auch bei "meiner" Rasse an einem Gentest für vererbbare Herzerkankungen gearbeitet wird.

Google mal nach DCM in Danes, dort bekommst du sicherlich auch noch weitere Informationen bezüglich Ernährung etc..

Ansonsten seid ihr aber bei Doc Kresken in guten Händen.

LG
Martina

Dobi05
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Re: DCM

Beitrag von Dobi05 »

Hallo Trini,

danke für deinen Tip. Das Problem der HD war mir sehr präsent und deshalb habe ich anfangs ganz bewusst auf Ausflüge mit dem Fahrrad, bei dem unser Merlin nebenher laufen konnte, verzichtet. Als wir dann mit etwas mehr als einem Jahr auf HD untersuchen lassen konnte und man uns mitteilte, dass er mit seiner Hüfte uralt werde konnte, haben wir ihn auch neben dem Fahrrad laufen lassen.

DCM war mir nicht so geläufig und er war immer regelmäßig beim Tierarzt. Das alles kann keine Entschuldigung dafür sein, dass ich nicht viel eher mit ihm zu einer Ultraschalluntersuchung hätte gehen müssen, welche die "normalen" Tierärzte kaum anbieten.

Dr. Kresken genießt einen guten Ruf und ich bin mir auch sicher, dass wir dort in guten Händen sind, auch wenn es keine Heilung mehr gibt. Mittlerweile gibt es auf dem amerikanischen Markt einen Gentest für DCM. Leider ( laut lmu ) wird es hier noch dauern, bis man hier einen anbietet. Schade, dass nicht mehr Aufklärungsarbeit vom Dobermannverband geschieht.

Einen schönen Abend

Ute

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Trini
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Re: DCM

Beitrag von Trini »

Hallo Ute,

ich weiß, wie schlimm so eine Diagnose ist, vor allen Dingen wenn man mit so etwas überhaupt nicht rechnet. :cry: Meiner hat einen angeborenen, vererbten, aber mittlerweile operierten PDA. Wir sind damals auch erst mit 2,5 Jahren zwecks Zuchtzulassung bei Dr. Kresken gewesen. Relativ spät für die ZZL, aber vorher sah ich auch keine Veranlassung, weil ich erst einmal einen erwachsenen Hund wollte. Und beim US kam dann raus, daß unserer ein riesiges Herz hat, mit dem kein IW mehr zur Zucht zugelassen würde (meiner ist gerade mal 50 cm groß) und er innerhalb der nächsten Wochen eine OP braucht (die wiederum, GsD beim PDA möglich ist). Mir wurde damals der Boden unter den Füßen weggezogen. Und ich mache mir heute noch Vorwürfe, daß ich es nicht früher erkannt habe, obwohl ich sonst immer gesundheitlich bei ihm immer mitfühle. Allerdings hatte er auch keine der typischen Anzeichen für eine Herzerkrankung: kein Husten, keine Ohnmachtsanfälle oder Anderes, was aufgrund seiner Herzvergrößerung mehr als wahrscheinlich gewesen wäre.

Fühl dich gedrückt!

LG
Martina

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luise
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Re: DCM

Beitrag von luise »

Leider gibt es nur sehr wenige Züchter die ihre Dobis auf DCM untersuchen lassen, und leider gibt es da auch keine Vorschriften das sie es machen sollten. :???:

Ich fahre jeder Jahr nach München und nehme dort an einer DCM Studie teil, das machen wir schon seit Shadow 2 Jahre alt ist.

Es tut mir sehr Leid das euer Merlin an DCM erkrankt ist und ich hoffe das ihr trotz allem noch eine schöne Zeit zusammen verbringen dürft.

Dobi05
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Re: DCM

Beitrag von Dobi05 »

Danke Luise und Danke auch Martina für euer Mitgefühl.

Merlin war immer fidel und man hat uns auch in der Klinik gesagt, dass der Hund es viele Jahre kompensieren kann und man keinerlei Anzeichen im täglichen Umgang mit ihm findet. Erst als er hustete, und da sind wir schon 3 Tage später in der Klinik gewesen, war das erste Anzeichen auszumachen, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Es tut unglaublich weh, aber wir sind froh, dass Merlin zumindest augenscheinlich durch die Medikamentengabe nicht leiden muss. Eine OP gibt es bei DCM für den Hund leider nicht. Wir sind auch glücklich, dass wir ihn durch sein Leben begleiten dürfen, auch wenn es viel zu kurz ist.

Ich musste auch feststellen, dass viele Züchter dieses Problem ignorieren....sowie auch unserer,der angeblich nie zuvor einen dcm-kranken Hund hatte. Seltsam nur, dass bei einer Zuchthündin "dcm-frei" steht und bei der Mutter unseres Dobis nicht. Ich habe auch gelesen, dass es fast dcm-freie Linien beim Dobermann gibt. Das weiß ich jetzt, zuvor wusste ich um dieses Problem nicht. Es ist unser erster Dobermann. Zuvor hatten wir andere auch große Rassen wie z. b. einen Wolfsschäferhund.

Warum tut der Dobermannverein scheinbar sowenig gegen diese Erbkrankheit? Wenn ich einen Welpen von einem eingetragenen Züchter kaufe, dann sollte doch auf Gesundheit größten Wert gelegt werden. Und wenn gerade diese Rasse so extrem betroffen ist und das auch noch in einer Form, die äußerst aggressiv ist, dann muss doch vom Verband Vorsorge getroffen werden, dass die zukünftigen Generationen von Dobermännern wieder gesündere Herzen aufweisen. Zumindest ist das mein Verständnis von Tierschutz, aber ich bin ja NUR Laie.

Schonen werde ich Merlin nicht. Er tobt, spielt, buddelt und sucht Fährten einfach zu gerne, als dass ich ihm jetzt diese Lebensfreude nehmen möchte. Er stirbt mir sonst an gebrochenem Herzen auf der Couch und das wäre gegen sein Naturell. Ich habe einen phantastischen Hund, der durch falsche Zucht einen viel zu frühen Tod hinnehmen muss. Ich bin wütend und traurig zugleich. Trotzdem würde ich mich nie wieder für eine andere Rasse entscheiden wollen. Das bedeutet dann wohl ein Leben ohne Hund, wenn Merlin uns verlässt.

Alles Liebe für euch

Ute

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Js&sJ
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Re: DCM

Beitrag von Js&sJ »

Hallo Ute,

auch mir tut es sehr leid dass dein Merlin an der schlimmen Krankheit erkrankt ist. Ich finde es aber gut, dass ihr in nicht schonen und künstlich sein Leben verlängern wollt. Lasst ihn einfach so leben wie bisher und freut euch über die schöne gemeinsame Zeit die ihr hattet.

Leider stimmt es nicht so ganz, dass der DV nichs gegen DCM tut. Bis vor kurzem hatten wir das 24h EKG noch als Nachweisbestimmnung für die Körung und sehr viele Züchter haben die kostenlose Studie von München in Anspuch genommen und ihre Hunde freiwillig untersuchen lassen.
Hinzu kommt noch, dass bei den meisten Linien mittlerweile recht bekannt ist ob die Erkrankungen aufgetreten ist oder nicht, sodass man sich- wenn man sich dami ausreichend beschäftigt hat- schon einen Hund aus einer gesunden Linie kaufen und somit das Risiko minimieren kann.
Die Studie wurde deshalb abgebrochen, weil festgestellt wurde, dass der Dobermann nicht häufiger mit DCM befallen ist als im Verhältnis andere Rassen. Es tritt nur teilweise früher auf.

Aus welcher Linie stammt den Merlin? Gerne auch per PN.

Vielleicht zuletzt noch ein kleiner Hoffnugstropfen- auch wenn die Ärzte immer anderes behaupten:
Vor 15 Jahren haben wir einen wunderschönen Bullterrier-Rüden gekauft. Wirklich ein Traumhund für mich. ach nur 2 Wochen bei uns stellte sich heraus, dass er eine angeborene Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse hat und sollte am besten noch an diesem Tag eingeschläfert werden, weil er sowieso nicht lange leben würde. Wir entschieden uns dagegen und kochten dem Hund jeden Tag mehrmals Hühnchen mit Reis und Karotten. 2 Jahre später (unser HUnd lebte immer noch und wurde fitter und fitter) nahm ich ihn täglich mit auf große Ausritte und er fras von Pferdeäppeln, über trockenes Brot, Fleischwurst etc alles und es bekam ihm. Sein Körper hatte auch irgendwelchen Gründen gelernt zu kompensieren und der Hund wurde 12 Jahre alt.

Alles Gute,
Jenny

Dobi05
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Re: DCM

Beitrag von Dobi05 »

Hallo Jenny,

danke auch dir für deine Antwort. Wir Menschen lassen schon viel mit uns machen und siechen dann Jahre vor uns hin, nur um weiterzuleben. DAS möchte ich für mich nicht und schon gar nicht für unser Energiebündel Merlin. Er darf die restliche Zeit, die ihm bleibt, leben und zwar so wie es ihm gefällt.

Die Studie, die vom DV abgebrochen worden ist, war aber nicht repräsentativ. Die vorgestellten Hunde waren einfach noch zu jung, um DCM feststellen zu können. Es ist ja eine Tatsache, dass die Dobis viel öfter und viel aggressiver von DCM betroffen sind als jede andere Rasse. Das weiß ich mittlerweile auch. Ich denke auch, dass es sehr wohl verantwortungsvolle Züchter gibt, die keine dcm-kranken Hunde zur Zucht gebrauchen bzw. ihre Hunde zuvor untersuchen lassen.

Die Haltung des DV kann ich nicht nachvollziehen. Besser wäre es, wenn weniger Dobis gezüchtet werden, die dafür aber gesund sind...zumindest im Großen und Ganzen. Wenn man der LMU und auch Dr. Kresken Glauben schenken darf, dann liegt es an der Zucht dieser Rasse, dass sie umsoviel mehr befallen sind als alle anderen.

Merlin kommt aus dem Dobermannzwinger "von der Zonserheide" aus Dormagen. Wir haben ihn 2005, als er 8 Wochen alt war, dort gekauft. Seine Schwester, die mittlerweile Zuchthund ist, hat angeblich kein dcm, was auch groß auf der Homepage steht. Seine Mutter Hexe von der Zonserheide, die auch nach wie vor als Zuchthündin dient, hat diesen Vermerk, dass sie dcm-frei ist nicht. Wieso frag ich mich da heute natürlich. Auf meinen Hinweis hinsichtlich der Züchter, dass Merlin an dcm erkrankt sei, kam die Antwort, dass man dort NIE einen dcm-kranken Hund in der Linie hatte. Wers glaubt!

Wir haben Freitag die zweite Ultraschallung machen lassen und die Stauungserscheinungen sind fast weg, nur die Herztätigkeit ist nach wie vor schlecht. Die Prognose ist, dass er wohl kein Jahr mehr zu leben hat. Einschläfern käme für uns nur in Frage, wenn Merlin leiden würde. Man wollte Merlin, obwohl er Anfang November geimpft werden muss, nicht mal impfen...wir sollten lieber erstmal bis Ende des Jahres warten. Diese Aussage macht mir zusätzlich zu schaffen.

Ich wünsche mir vom DV mehr Weitsicht für die Zukunft, damit diese tolle Rasse nicht irgendwann nochmehr von dieser Krankheit befallen sein wird. Es wäre eine Schande drum.

Liebe Grüße

Ute

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luise
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Re: DCM

Beitrag von luise »

Ich finde es toll das ihr Merlin trotz allem noch Hund sein lasst und geniesst ganz einfach die Zeit die ihr noch zusammen habt.

Ich habe festgestellt das so einige Dobis schon tot umgefallen sind wobei aber nur sehr selten das Wort DCM dann zu lesen ist, ja klar ein Hund der nicht darauf untersucht wurde der kann es auch gar nicht gehabt haben :headtowall:

Ich finde es einfach nur traurig das teilweise ohne Rücksicht auf Verluste gezüchtet wird :(

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Trini
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Re: DCM

Beitrag von Trini »

Hallo Ute,

ich weiß, daß es bei DCM leider keine OP gibt. Da hatten wir noch Glück im Unglück.

Zum Impfen: wenn Du es nicht wegen Auslandsreisen brauchst, würde ich das Impfen komplett einstellen. Gerade die TW-Impfung haut nämlich ziemlich rein und geimpft werden sollen sowieso nur gesunde Hunde. Und wenn er sowieso bis dato jedes Jahr geimpft wurde, brauchst du dir wegen Impfschutz keinerlei Sorgen zu machen. Meiner wurde das letzte Mal mit 1 Jahr geimpft, danach erst einmal wegen anderen Krankheitsgeschehnissen nicht mehr und dann wußten wir über seine Herzerkrankung Bescheid. Damit stand für mich fest, daß Herr Hund nicht mehr geimpft wird, da seine Grundimmunisierung ausreichend ist und es auch keine Entwurmung mehr gibt, wenn kein Wurmbefall vorliegt. Er wird dieses Jahr 6 Jahre alt.

Und "Herzchen" sollte man nicht schonen, sondern sie müssen weiter - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - auch gefordert werden. Denn das Herz ist auch ein Muskel, der nur durch Beanspruchung die Funktionsfähigkeit erhalten kann. Wir lassen unseren so aktiv sein, wie er es für richtig hält.

LG
Martina

Lienchen
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Re: DCM

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Erstmal: Tut mir leid, dass Dein Hund diese Diagnose erhalten hat.
Leider kenne ich auch aus meinem "Dobi-Umfeld" so einige Hunde, die im besten Alter plötzlich tot umgefallen sind. Aber die sind dann halt beim Gassigehen tot umgefallen, die hatten kein DCM... nur einen Herzinfarkt...

Es wird leider auch unter VDH-Züchtern manchmal nicht immer "sauber gearbeitet". So hieß es beim Vater meines Rüden lange Zeit, er hätte sich "beim Schutzdienst versprungen", der "Helfer hätte ihn falsch angenommen". Erst als mein Rüde schon wegen Wobbler-Syndrom eingeschläfert worden war rückte der Besitzer des Vaters damit raus, dass der Hund Wobbler hat. Er wurde auch dann deswegen eingeschläfert. Der DV-Zuchtwart wusste vom Wobbler-Fall meines Rüden und auch dem seines Vaters. Trotzdem ging ein Vollgeschwister meines Rüden als Champion in die Zucht und auch andere Nachkommen vom Wobbler-Vater wurden ohne Veto vom Hauptzuchtwart für die Zucht zugelassen.
Und die DV-VDH-Züchter meines Rüden haben, obwohl sie von der Erkrankungen meines Rüden und auch der des Deckrüden wussten, diesen Hund weiter als Deckrüden für ihre eigenen Hündinnen genommen. Als gute Kumpel des Besitzers war die Decktaxe halt geringer bei diesem Hund...
und es war bequemer, der Deckrüde kam zur Hündin, man musste nicht zum Rüden fahren...

Und wenn ein Hund aus einer bekannten Zucht mal früher stirbt, dann hieß es auch schon mal, es wäre ein Autounfall gewesen. Das klingt ja besser als Erbkrankheit...

Ich habe so gehofft, dass der DV die DCM-Studie weiterführt und dass eine 24-Stunden-Holter-EKG-Untersuchung für die Zuchtzulassung obligatorisch wird. Leider, leider... hat der DV einen Rückzieher gemacht.

Hier mal ein etwas älterer englischsprachiger Foreneintrag zum Thema DCM beim Dobi, sagt schon viel aus, finde ich...

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Hier noch was aktuelles:
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Gruß
Lienchen

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luise
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Re: DCM

Beitrag von luise »

Ich denke das es manchen Züchtern nur darauf ankommt gute und schöne Dobis zu Züchten wobei Krankheiten nur zu gerne Totgeschwiegen werden.
Auch bei Shadows Züchter ist eine Hündin auf der HP die im Alter von 6 Jahren auf der Jadgt nach Wild tot umgefallen ist, nein das Wort DCM kann ich da auch nicht finden :furious:

Ich wüsste heute auch worauf ich achten würde wenn ich mir einen Welpen vom Züchter holen wollte und hoffe das alle die sich für Dobis interesieren sich im Vorfeld informieren.
Leider gibt es noch immer sehr viele Menschen die nie etwas von DCM gehört haben. :(

Dobi05
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Re: DCM

Beitrag von Dobi05 »

Ich habe auch den Zwinger von Merlins Vater angeschrieben, um zu erfahren, wie es ihm geht. Erstaunlicherweise habe ich eine Antwort erhalten, wovon ich schon gar nicht ausgegangen bin, so wie sich einige Züchter bei diesem Thema verhalten. Selbst er findet es ( O-Ton ) unverschämt, dass der Zwinger der Mutter mitteilt, dass man niemals einen dcm-Fall in der Zucht gehabt hätte. Denn das könne kein Züchter mit Sicherheit wissen.

Ich bin mittlerweile auch der Ansicht, dass einige Züchter diese edlen Tiere nicht aus Freude an der Rasse und Tierliebe züchten, sondern nur um ganz einfach Profit daraus zu schlagen. Ich bin gerne bereit für einen tollen Hund eine angemessene Summe zu zahlen, ABER Gesundheit geht mir vor Aussehen. Merlin ist für uns sozusagen ein Familienmitglied....unser drittes Kind....und es ist so entsetzlich dazustehen und nicht wirklich etwas tun zu können gegen diese Krankheit.

Wir haben mit Merlin einen Urlaub in der Toskana schon fest geplant und daher MUSS ich ihn impfen lassen. Der Arzt in der Klinik hat ihn dann doch noch gegen Tollwut erstmal geimpft. Seltsamerweise hat er diese Impfung nicht mal in Rechnung gestellt. Auch hat er die Impfung gut verkraftet. Eine Mehrfachimpfung wie vor zwei Jahren haben wir aber gelassen. Da warten wir jetzt erstmal ab.

Danke auch für den Link. Es ist sehr interessant wie heiß die Debatte bereits 2004 geführt wurde. Und auch da schienen ja schon 50 % der Dobermänner damit "infiziert" zu sein. Und ich seh das auch ähnlich, dass alleine aus Tierschutzgründen vor einer Zuchtzulassung eine echte Untersuchung nötig wäre.

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duke-schmuseratte
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Re: DCM

Beitrag von duke-schmuseratte »

Oje, ja diese Diagnose ist ein Schock. Ich kenne das leider.

Ich wußte am Anfang auch nicht, daß Dobis DCM "verseucht" sind. Irgendwann habe ich es dann aber gelesen und daher haben wir mit unserem Dobi bei der DCM Studio an der LMU München teilgenommen mit jeglichen Untersuchungen - da war er 4,5 Jahre alt. Sein Herz war laut LMU super gut. Dies heißt aber nicht, daß es immer so bleibt, daher sollte man einmal im Jahr nach untersuchen.

9 Monate später fing er an zu Husten. Am zweiten Tag waren wir beim Tierarzt (die LMU ist 250km von uns entfernt). Der Tierarzt machte ein Ultraschall und meinte es sei DCM aber im fortgeschrittenem Stadium, denn er hat schon Wasser in der Lunge.

Das war ein rießiger Schock für uns, denn damit hatten wir nicht gerechnet. Wir machten dann gleich einen Termin in der LMU, der allerdings erst 3 Tage später war (WE dazwischen). Duke ging es immer schlechter. Ich las alles im Internet über DCM und da stand auch, wenn er das Stadium erreicht habe, habe er nur noch wenige Wochen zu leben. Es war die Hölle.

Dann kamen wir in die LMU und die zeigten uns beim Ultraschall, daß sein Herz gesund sei. Da aber das Dobi-Herz sehr keilförming ist und auch noch in dem spitzen Bug sitzt, sehen das viele TÄ falsch, weil sie einfach nicht die Erfahrung haben.

Uns ist ein Stein vom Herz gefallen - leider nur für 1 Stunde. Denn er hatte was und das war die Lunge. Er war 5 Tage in der LMU und auf dem Weg der Besserung. Er lebte dann noch rund 4 Wochen und dann kollabierte die Lunge. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich alles dafür getan, daß er doch DCM gehabt hätte - denn dann hätten wir noch ein paar Wochen zusammen gehabt. Er starb mit nur 5,5 Jahren!

Ich weiß somit wie man sich bei einer solchen Diagnose fühlt.

Aber wenn es früh genug erkannt wird, kann man durch Medikamente noch einige Jahre zusammen verbringen. Es ist zwar ein Todesurteil, aber eines wo man noch Zeit haben kann. Er kann durchaus auch alt werden damit.

Daher nütze die Zeit und genieße jeden Moment mit ihm.

Ich bin mir sicher in der LMU Duisburg biste gut aufgehoben.

Ich wünsche Euch viel Glück, viel Kraft und viel Gesundheit.

Was die Zucht anbelangt, hat man erst vor einigen Jahren angefangen überhaupt sich um die DCM Gedanken zu machen.
Natürlich werden die Hunde auf Zuchttauglichkeit untersucht. Aber die DCM kommt oft erst mit 4, 5 Jahren oder noch später. Die ist bei den Zucht-Untersuchungen nicht erkennbar.

Dann gibt es leider auch Züchter (bei allen Rassen) die durchaus wissen, daß eines der Elterntiere nicht 100%tig gesund ist und dennoch züchten.

Aber sogar wenn es 100%tige DCM Untersuchungen geben würde, müßte per Gentest festgestellt werden, ob auch der angegebene Vater der tatsächliche Vater ist. Dies fehlt leider bei allen Zuchten. Im VDH ist dies leider nicht vorgeschrieben. Somit kann Vater A angegeben werden, Vater B aber drüber hüpfen. Und das ist sch....

Viele Grüße
Anke

Dobi-Doktor

Re: DCM

Beitrag von Dobi-Doktor »

Wichtiger als der Nachweis von Untersuchungen (die ja nichts darüber aussagen, wie es dem Hund zukünftig gehen wird) ist wohl, möglichst genau die Familiengeschichte seines Hundes zu kennen. Von unserem Dobi kannten wir die Großmutter und den Vater persönlich, beide sind über 11 Jahre alt geworden und waren kardial bis zum Schluss topfit, Großvater wurde auch über 11 Jahre, Mutter lebt noch bei bester Gesundheit, diverse Voll- und Halbgeschwister kennen wir auch- das ist für mich viel aussagekräftiger als alles andere. Unserer hat wohl nicht so einen berühmten Namen, dafür ist er fit und noch ein richtiger Arbeitshund mit ordentlich Trieb. Bei einigen Linien mit klangvollen Namen muss man sich nur mal die Vorfahren anschauen, da tauchen dann ständig dieselben Namen auf, was sehr für eine Verschmälerung der genetischen Basis spricht und einer Rasse nie gut tut auf Dauer. Die Leidtragenden sind letztlich die Hunde und ihre Besitzer.

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