Dobermann-tauglich?

Dobermann-Pinscher (veraltet)
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Jaheira
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Dobermann-tauglich?

Beitrag von Jaheira »

Huhu ihr Lieben!



ich bin Susi, 21, studiere in Wien und freue mich schon auf euer geballtes Wissen und eure Tipps!

ich habe in etwas anderer Form auch schon im "Welche Rasse"-Thread geposted und aufgrund meiner großen Affinität für Dobermänner wurde mir (leider) wiederholt von Dobis (vor allem aus dem Tierheim/ausländ. Tierschutz) abgeraten.
Deshalb würde ich auch gerne mal eure Meinung hören,
was ihr generell über meine Beschreibung denkt,
was für positive/negative Erfahrungen und Probleme ihr mit der Rasse an sich und Dobis aus dem Tierschutz hattet
und alles was ihr mir sonst noch an wertvollen Gedankenanstößen und Ratschlägen mitgeben könnt! :)


1. Habt ihr Hundeerfahrung, oder wäre es euer Ersthund?

Jein,
habe mich seit Jahren und intensiv seit bald 1 Jahr mit der Anschaffung eines Hundes beschäftigt.
Habe wahnsinnig viel im Internet gelesen und mir einige Bücher gekauft (über Hundepsychologie von Feddersen-Peterssen, über die Hundekommunikation und ein Hundeerziehungs- und trainingsbuch)
Außerdem habe ich seit kurzem einen sehr aufgeweckten Rottweiler-Staff-Mischling als Patenhund im Tierheim (wird von mir 3-5 mal die Woche besucht, beschäftigt, ausgepowert und die Grundkommandos die noch nicht alle sitzen, trainiert)

2. Wollt ihr einen Welpe, einen Junghund, einen Erwachsenen Hund oder würdet ihr auch einem Senior ein Plätzchen geben?

Erwachsenen aus dem Tierheim/Tierschutz aus dem Ausland, mindestens 3 Jahre alt, maximal 7 Jahre.

3. Wollt ihr einen Hund vom Züchter oder könntet ihr euch auch mit einem Hund aus einem Tierheim oder einer Tierhilfe anfreunden?

siehe 2.

4. Eure Rassevorstellung in Bezug auf den Charakter (Wachsamkeit, Schutztrieb, Jagdtrieb, Verhalten gegenüber Fremden, etc?) Gibt es bestimmte äußerliche Merkmale die man berücksichtigen sollte (wie Größe oder Fell)?

Wollte schon als kleines Kind immer eine deutsche Dogge bzw einen Dobermann. Bei der Dogge hat mich aber die geringe Lebenserwartung und Empfindlichkeit bzgl Überlastung abgeschreckt.
Dann hab ich mich intensiv mit Dobermännern auseinandergesetzt und fand besonders die Anhänglichkeit/Personenbezogenheit und die Sportlichkeit sehr attraktiv.

Suche allerdings keinen Hund, der allzu skeptisch bei Fremden ist und Jagdtrieb wäre nicht mein Traum, aber glaube der würde (wenn nicht zuu stark ausgeprägt) in der Stadt auf Hundewiesen und Parks besser händelbar sein, als im Wald (oder irre ich da?)

5. Wie würdest Du Dich (und ggf. Deine Familie/Partner) einschätzen? Bist du eher Nachgiebig Konsequent, Kompromissbereit? Bist Du eher ruhig oder temperamentvoll?

Wie ich bei meinem Patenhund aus dem Tierheim sehe, würde ich mich als liebevoll konsequent einschätzen. Also ich setze mich durch aber ohne jeglichen Zwang, Strafen und Gewalt. Wenn ein Kommando nicht ausgeführt oder verstanden wird, dann gibts halt keine Lob/Leckerlie, sondern es wird nochmals versucht bzw auf andere Weise gezeigt, was ich will.

Puh, ruhig oder temperamentvoll... die Wohnung wäre eher ein Ruhepol, im Freien und in der Natur kann man dann aufdrehen :)
is echt schwierig zu sagen, aber ich denke im Umgang mit Hunden eher ruhig im Sinne von, wenig wirbel, klare Anweisungen, kein Vermenschlichen und Zulabern vom Hund etc.

6. Wollt ihr eine Hundeschule/-verein besuchen? Wenn ja, nur bis der Hund erzogen ist/wenn ihr Problemen habt oder würdet ihr dieses Angebot auch über längere Dauer nutzen?

Unbedingt, allein schon, dass meine möglichen Fehler oder Ungenauigkeiten in der Kommandogebung etc. ausgemerzt werden und um konsequent und nachhaltig mit dem Hund zu trainieren und den Gehorsam immer weiter zu verbessern.

7. Würdet ihr Sport mit eurem Hund machen? Wenn ja, welchen? Hier bitte nicht verwechseln: Fahrradfahren, Spazierngehen, Joggen oder Reiten ist kein Hundesport!
Hundesport wäre z.B. Agility, THS, Obedience, Fährtenarbeit, VPG, Rettungshundearbeit....etc.

Fährte hat mich früher nie interessiert, aber da ich von einem Hundetrainer im Tierheim erfahren habe, dass Fährtenarbeit ganz toll ist und viel besser, als irgendwelche Hetzspielchen oder wildem Frisbee-Nachjagen, da es den Hund zwingt sein Gehirn zu nutzen und ruhig und konzentriert zu arbeiten, statt nur seinen Trieben zu folgen und hirnlos hinterherzupreschen. Daher wär das etwas, was ich auf jeden Fall einbauen möchte.

Falls dann noch irgendetwas in den Zeitplan reinpassen würde hätte ich für die körperliche Auslastung Agility angedacht.

Und Obedience will ich definitiv machen, um einfach einen wesensfesten, im Alltag völlig sicheren, verlässlichen Hund zu erhalten. Will ja das teilweise nicht so gutem Image von Hunden positiv verändern, vor allem bei ner Rasse, die noch teilweise doch relativ verrufen ist ist (Dobermann, oder irgendein Listenhund). <- genau aus diesem Grund bin ich auch von VPG abgekommen. Und aus dem was ich vorhin über Beutetrieb gesagt hab (aber bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege!).
bzgl VPG hab ich auch Angst, dass auf diesen Hundeplätzen dann autoritär und evtl. nicht nur mit positiver Bestärkung gearbeitet wird.
Zudem würde ich nicht wollen, dass mein Hund für mich in die Presche springt, falls ich tatsächlich mal belästigt, angegriffen oder überfallen werden würde, da ich nicht will, dass meinem Liebling etwas zustößt (Verletzung) oder vielleicht sogar noch schlimmeres...


8. Hier könnt ihr alle sportlichen Betätigungen (die bei 6. keinen Platz gefunden haben), bei denen euer Hund euch begleiten soll anmerken.

hauptsächlich Radfahren, damit die Geschwindigkeit auch Hundegerechter ist^^,
schwimmen, Wanderungen, Reiten? falls Pferd nicht als Mittagessen verstanden wird :D

9. Ein Hund möchte nicht nur körperlich sondern auch geistig ausgelastet (Erklärung siehe unten) werden. Ist dafür Zeit sowie Lust/Kreativität da um auch nach neuen Denkaufgaben für den Hund zu schauen?

Ja natürlich, Spielzeug und Denkaufgaben würde ich zuhause gerne nutzen.

10. Wieviel Zeit plant ihr für die täglichen Spaziergänge des erwachsenen Hundes ein?

Da ich Studentin bin, habe ich recht viel Zeit und bin flexibel. Daher würden sich 3h am Tag definitiv ausgehen, an einigen Werktagen sogar mehr und am Wochenende hätte ich generell einige Ausflüge etc. angedacht :)

11. Lebenssituation: Leben Kinder mit im Haushalt? Wenn ja, wie alt sind diese?

keine Kinder und es sind auch keine geplant bevor ich 30 werd^^

12. berufliche Situation: Seid ihr noch Schüler, schon in der Ausbildung oder habt ihr eine feste Arbeit?Könnt ihr für die nächsten Jahre einen Hund in euer Leben einplanen?

Studentin im 2. Semester (studiere allerdings 2 Studiengänge gleichzeitig, daher werde ich noch mindestens 3 Jahre mit dem Bachelor beschäftigt sein und dann noch 1-2 Jahre ein Masterstudium machen).
Werde von meinen Eltern unterstützt was die grundlegenden Lebenshaltungskosten angeht und habe einen Nebenjob, um mir Reiten oder einen Hund finanzieren zu können.
Die nächsten Jahre während meines Studiums kann ich definitiv einen Hund einplanen, falls ich zwischen Bachelor- und Masterstudium arbeiten sollte, verdien ich natürlich Geld, sodass ich mir bspw eine Tagesbetreuung leisten werde (falls ich nicht das Glück haben werde, den Hund zur Arbeit mitnehmen zu können)

13. Wohnsituation: Wohnung (welcher Stock, Lift vorhanden, Erlaubnis vom Vermieter?) oder Haus? Wie viele Stufen/Treppen muss der Hund laufen?

Wohne momentan noch in einer WG, werde aber bis Ende des Jahres mit meinem Freund (voll berufstätig) in eine gemeinsame Wohnung ziehen und bei der Wohnungssuche natürlich den Hund bedenken:

- schriftl. Erlaubnis vom Vermieter, bevor ich Mietvertrag unterschreibe.
- falls nicht im Erdgeschoß, dann nur mit Lift
- unbedingt in der Nähe von Hundeparks oder gleich eher am Rande von Wien und daher in der Natur
- evtl. sogar kleiner Garten

14. Leben noch andere Tiere mit im Haushalt? Wenn ja welche?

Momentan hab ich 2 Ratten, die allerdings schon 2 Jahre alt sind (Lebenserwartung 2-3 Jahre), ich hoffs natürlich, aber wer weiß, ob sie in einem halben Jahr nicht schon im Rattenhimmel sein werden :S
Falls der Hund Kleintiere als Beute betrachtet, wird natürlich für eine räumliche Trennung gesorgt werden.

15. Wie lange muss euer Hund täglich alleine bleiben?

Da Studentin an manchen Tagen garnicht, und ansonsten maximal 4 Stunden

16. Könnte sich im Krankheitsfall/Krankenhausaufenthalt/Sonstigem jemand zuverlässiges um den Hund kümmern?

Mein Freund mit dem ich dann zusammenwohnen werde.
In den Urlaub wird mein Liebling natürlich mitgenommen (fahren immer mit dem Zug/Auto).
im Notfall halt Tierpension/Hundesitter oder liebe FreundInnen

17. Erkläre mit einigen Sätzen wie du dir ein Leben mit dem Hund vorstellen würdest, wie sich ein Hund in deiner Freizeit einbindet.

Ich möchte meinen zukünftigen Hund natürlich so gut wie überall mit hinnehmen (außer vll zum (Menschen-)Arzt^^), ich hab glücklicherweise viele Freunde, die ebenfalls StudentInnen sind und entweder einen Hund hatten, oder deren Eltern Hunde haben und von daher sehr tierlieb sind, sodass ich mir keine größeren Probleme dahingehend erwarte (und selbst wenn, dann gilt für mein Hund das selbe, wie für meinen Freund. Wer meinen Freund (bzw dann Hund) nicht sehen will, der wird mich auch schnell nicht mehr wieder sehen. Ich halte zu den beiden, weil die meine engste Familie sind.
Meine Eltern (die allerdings über 400km von mir entfernt leben) sind da schon etwas schwieriger... mein Vater hat null Verständnis, wie man überhaupt ein Lebewesen haben wollen kann, weil die ja nur haaren, Geld kosten, Dreck machen und stinken :D
meine Mutter is da schon emotionaler, sie will mir aber ständig einen kleinen Hund einreden, weil sie Angst vor "Kampfhunden" hat (ja lol, sie bezeichnet Dobermänner als Kampfhunde... haha) und in der Hinsicht auch resistent gegenüber belegbaren Argumenten is (bspw. Beißstatistiken, die von Schäferhunden angeführt werden etc.).
aber da ich meine Eltern eh nur alle paar Monate seh, lass ich mich davon ned beeinflussen, ich leb mein eigenes Leben und kann jetzt endlich einen Hund haben, seit ich vor 2 Jahren ausgezogen bin.
Mein Freund mag Hunde gern, kann nur momentan keinen eigenen Haben, da er berufstätig is und sehr viel arbeitet und recht lang in die Arbeit braucht (ist manchmal bis zu 12-13h außer Haus).

Bzgl meiner Vorstellung von einem Hund kann ich nur meinen Freund zitieren:
"Es ist so schön dir dabei zuzuschauen wie du mit Spike [meinem Patenhund] spielst, du blühst richtig auf.]
Ich möchte einen Hund, weil mir das Zusammenleben mit Tieren gut tut,
es ist für mich ein Stück Verbundenheit mit der Natur, das mir als Stadtkind immer gefehlt hat
und es ist die beste Kombination aus Freiheit und Verantwortung, die ich mir für mich vorstellen kann.


Mit ganz herzlichen Grüßen
und einem riesen Dankeschön im Voraus!

Susi

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Js&sJ
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Js&sJ »

Hallo Susi,

schön dass du dich vor dern Anschaffung eines Dobis darum kümmerst, ob die Rasse zu dir passt und hier so ausführlich geschrieben hast.

Ich habe zwar weniger Erfahrung mit Tierschutz-Dobis (hier ist Lienchen wohl unser Profi), als mit denen vom VDH Züchter, aber ich kann dir trotzdem einiges zum Wesen und den dir beschriebenen Anforderungen sagen.

Der Dobermann ist deswegen ein super toller Hund, weil sie innerhalb der Familie einfach wahre herzchen sind und sich zu 100% deinem eigenen Charakter anpassen. Es sind sehr impulsive Hunde, extrem sensibel, die dir keinen Fehler verzeihen und leider nicht mit dem besten Nervenkostüm ausgestattet sind. Also ziemlich das Gegenteilige von deinem Rotti-Staff Mix :)

Fremden gegenüber sind sie Rasse- und Geschichtsbedingt in der Regel eher reserviert bis unsicher. Wenn du einen Wesensstarken erwischst, wird er Fremde einfach ignorieren und wenn du eine Seltenheit erwischst, vielleicht sogar über Fremde freuen. Das ist aber überhaupt nicht im Sinnde der Rasse.

Für Fährte, Pferd, Fahrrad usw. ist er allemal geeignet. Zum überall hin mitnehmen aus o.g. Gründen eher nicht wie ich finde.
Auch hat eine VPG Ausbildung nichts damit zu tun ob der Hund in einer Ernstsituation für dich einstehen würde. Denn wenn er dies nicht täte, hätte er seine Daseinsberechtigung als Mitglied der Rasse Dobermann schlichtweg verfehlt.

Wenn du noch spezifische Fragen hast, nur her damit :)

Dudu
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Dudu »

Beim ersten durchlesen kam es mir jetzt etwas naiv vor.
Ist jetzt nicht böse gemeint, aber vor allem Punkt sieben ist etwas wenig differenziert.

Hundeschule und auch Obidience bedeutet nicht automatisch gut erzogener unproblematischer Hund. Sie können Arbeit und Alltag sehrwohl unterscheiden. Sport ist etwas tolles. Es beschäftigt die Hunde, fördert sie und stärkt die Bindung, aber es ist etwas anderes als Erziehung.
Wenn du einen triebigen Hund nimmst, der nunmal noch sehr stark Gebrauchshund ist, dann braucht dieser sicher keine übertrieben Härter, aber klare Führung. Ob man da nur mit "liebsein" weiterkommt, würde ich als diskussionswürdig in den Raum stellen. (Ich denke schon das es geht, aber ich denke es setzt einfach Erfahrung vorraus und egal wie viel man sich informiert, die Praxis ist manchmal schmerzhaft anders- gerade für Ersthundehalter)
Ebenso würde ich VPG nicht sofort ausschließen. Klar geht es um Beutetrieb, aber auch um Triebkontrolle. Zudem geht es im Sportschutz um Beute (den Ärmel) nicht um den Menschen der drinnen steckt ;).

Auch das mit dem Image positiv verändern... löblich, aber stell dich darauf ein, dass dir das nicht immer gelingt und du durchaus mit Ablehnung zu kämpfen haben wirst. Jetzt sagt es sich leicht, aber es am eigenen Leib zu spüren ist nochmal eine andere Sache und gerade Wien ist alles andere als "listenhundefreundlich"
Vor allem, wenn dein Tierschutzhund vielleicht nicht sofort "rund" läuft ;) Oder wenn er vielleicht gewisse Hunde deiner Freunde nicht ausstehen kann, schlechte Erfahrungen mit gewissen Menschen gemacht hat und Männer mit Hüten verbellt...

Du hast deinen Traumdobi geschildert, ist vollkommen okay und hier auch gefragt- überlege dir vielleicht noch, wo du dir Abstriche vorstellen könntest :)

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Jaheira
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Jaheira »

Huhu :)


dankeschön für die schnelle Antwort!
Ja, Lienchen hat mich "leider" schon vor (insbesondere Tierschutz-)Dobis gewarnt in dem anderen Thread^^

Ja genau diese Anhänglichkeit find ich wirklich toll... ich könnte mir niemals vorstellen, so nen furchtbar unabhängigen Herdenschutzhund zu haben, der am liebsten drausen rumhängt und ned ständig an meiner Seite is^^
naja, mittlerweile hab ich mir auch schon gedacht, dass Neutralität gegenüber Fremden ned so schlecht is... ich find Hunde, die sich bei jedem dahergeloffenen freuen wie blöd und den anspringen und bedrängen eher etwas unerzogen und nervig.
aber Angst oder Territorialverhalten bei fremden Besuch wär natürlich contraproduktiv.
Witzigerweise hab ich auf den Dobermann-Rettungsseiten schon total oft gelesen, dass welche sehr untypisch sind, keine Beschützer, sondern eher Kaschperl, sehr ruhig vor allem für Dobi-Verhältnisse oder dass sie abgegeben wurden, weil sie als Wachhund nicht taugten und jeden freundlich begrüßt haben (einen Dobi an der Kette im Garten als Wachhund zu installieren ist ja meiner Meinung nach wahnwitzig -.-)

naja VPG hat mich ursprünglich schon interessiert, allerdings hab ich dann einige Berichte gelesen, wo eine mit dicker Jacke bekleidete Joggerin in den Arm gebissen wurde, weil der Hund scheinbar dachte, des wäre der VPG-Ärmel und das auf ihn zulaufen ein Angriff...
und woanders (glaub Lienchen hat mir das erzählt), dass einer ihrer Hunde wegen VPG noch aggressiver und unberechenbarer bei Fremden wurde und sie deshalb damit aufgehört hat/aufhören musste.

darf ich noch fragen wieviel Stunden du täglich (und in wievielen "Portionen") du deinen Dobi beschäftigst?

und was meinen alle immer mit "nachtragend" bei Fehlern? Wenn ich unnötig streng bin oder ihn schimpfe? oder was könnte ich falsches tun?
Lienchen meinte, dass manche ihrer Tierschutzdobis teilweise in solchen Situationen gegen den Beistzer losgegangen wären o_O
ich mein, ich würd meinen Hund nie schlagen/anschreien, von daher kann ich mich nicht in eine Situation hineinversetzen, in der ich den Hund zu solch einer Reaktion bringen könnte :O

...an der Zeit, der Motivation und dem Spaß daran mit einem Dobi zu arbeiten würde es mir nicht mangeln, ich mach mir nur Sorgen, ob ich nicht einfach zu unerfahren (und körperlich zu schwach) für einen Dobi wäre...
wobei ich natürlich keinen "Staatsrüden/-hündin" vo diesen Rettungsorganisationen nehmen würde, sondern wirklich einen, der meinen Fähigkeiten entspricht.

Dudu
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Dudu »

Mach dir weniger um deine körperliche Schwäche sorgen, sondern um die mentale :lol:

Ich persönlich möchte dir nicht generell von einem Tierschutzhund abraten, aber ich denke es wäre besser Hunde vor Ort vorzuziehen, die du ansehen und kennenlernen kannst (auch Privatvermittlungen?). Sitzen nicht im Wiener Tierschutzhaus einige Dobis? Vielleicht da gleich eine Patenschaft übernehmen und kennenlernen?
Und vor allem: Wirklich auch darauf zu achten, dass der Hund passt und nicht aus Mitleid genommen wird. Auch prinzipiell klar und vielleicht überflüssig es nochmal zu erwähnen, aber wenn man mal ein verhaltenskreativen Hund hat, wird man ihn auch nicht mehr so schnell hergeben, man hat sie ja trotzdem lieb :).
und was meinen alle immer mit "nachtragend" bei Fehlern? Wenn ich unnötig streng bin oder ihn schimpfe? oder was könnte ich falsches tun?
Ich vermute, dass gemeint ist, dass Dobis enorm schnell lernen und sehr sensibel auf alles reagieren. Das ist positiv, weil du einfach toll mit ihnen arbeiten kannst, negativ, weil du zum Beispiel ganz schnell eine Fehlverknüpfung erzeugt hast.

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Jaheira
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Jaheira »

Dudu hat geschrieben:Beim ersten durchlesen kam es mir jetzt etwas naiv vor.
Ist jetzt nicht böse gemeint, aber vor allem Punkt sieben ist etwas wenig differenziert.

Hundeschule und auch Obidience bedeutet nicht automatisch gut erzogener unproblematischer Hund. Sie können Arbeit und Alltag sehrwohl unterscheiden. Sport ist etwas tolles. Es beschäftigt die Hunde, fördert sie und stärkt die Bindung, aber es ist etwas anderes als Erziehung.
Wenn du einen triebigen Hund nimmst, der nunmal noch sehr stark Gebrauchshund ist, dann braucht dieser sicher keine übertrieben Härter, aber klare Führung. Ob man da nur mit "liebsein" weiterkommt, würde ich als diskussionswürdig in den Raum stellen. (Ich denke schon das es geht, aber ich denke es setzt einfach Erfahrung vorraus und egal wie viel man sich informiert, die Praxis ist manchmal schmerzhaft anders- gerade für Ersthundehalter)
Ebenso würde ich VPG nicht sofort ausschließen. Klar geht es um Beutetrieb, aber auch um Triebkontrolle. Zudem geht es im Sportschutz um Beute (den Ärmel) nicht um den Menschen der drinnen steckt ;).

Auch das mit dem Image positiv verändern... löblich, aber stell dich darauf ein, dass dir das nicht immer gelingt und du durchaus mit Ablehnung zu kämpfen haben wirst. Jetzt sagt es sich leicht, aber es am eigenen Leib zu spüren ist nochmal eine andere Sache und gerade Wien ist alles andere als "listenhundefreundlich"
Vor allem, wenn dein Tierschutzhund vielleicht nicht sofort "rund" läuft ;) Oder wenn er vielleicht gewisse Hunde deiner Freunde nicht ausstehen kann, schlechte Erfahrungen mit gewissen Menschen gemacht hat und Männer mit Hüten verbellt...

Du hast deinen Traumdobi geschildert, ist vollkommen okay und hier auch gefragt- überlege dir vielleicht noch, wo du dir Abstriche vorstellen könntest :)
Natürlicht ist normaler Spatziergang nicht gleich Hundeplatz und ich schätze keinen Hund als dumm ein, sodass er dazwischen nicht differenzieren könnte. Aber wenn der Hudn gehorsam auf dem Hundeplatz ist, kann man viel leichter die Brücke zum Alltag schlagen, als wenn er überall total unkontrolliert ist.

Und falls ich den Eindruck erweckt habe, ein 21jähriges Blondchen zu sein, dies nur toll fände einen großen, möglicherweise dazu noch gefährlich aussehenden Hund besitzen zu wollen (aber nicht führen zu können geschweige denn zu wollen), dann muss ich es nochmal umformulieren:
mit liebevoll konsequent meinte ich nicht, dass ich den hund bitte etwas zu tun und wenn nicht, dann umarme ich ihn halt eine runde... ich meinte nur, dass ich auf gewalt sei sie physischer oder verbaler natur, verzichte... daher liebevoll... komme aus dem reitsport und da is es weitverbreitet, einfach mal draufzuschlagen, selbst bei offensichtlich verhaltensgestörten oder traumatisierten Pferden... daher habe ich auch bei meinem ehem. Stall aufgehört.
Und sowas will ich bei Hunden sicher auch nicht anfangen.

Ich bin bereits auf Tonnen von Widerstand gestoßen, bei sämtlichen Verwandten, als ich nur angefangen habe zu erzählen, dass ich über einen Hund nachdenke. Spätestens seit ich einen Patenhund der praktischerweise glei Mischling aus 2 Listenhunden ist habe, ist es ganz vorbei... ich hab mich damit abgefunden, dass Menschen bei sogenannten "Kampf"hunden immun gegen belegbare Argumente sind.
Ich rechne auch nicht damit, den perfekten Hund zu erwischen, will ich auch garnicht... denn die Arbeit mit meinem Rotti-Staff-Mix macht mir total Spaß und wir machen viele Fortschritte.

Im Wiener Tierschutzhaus gibt es momentan keine Dobis, die werden scheinbar alle entweder privat vermittelt oder gelangen an die speziellen Dobi-Rettungs-Vereine.

Und die Tatsache, dass ich schon seit über nem dreiviertel Jahr regelmäßig Dobi-Seiten anschaue und viel aus Büchern über Hunde gelernt hab und jetzt auch noch ne Patenschaft habe um Praxiserfahrung zu bekommen, und mir trotzdem nicht früher als in einem halben Jahr (nachdem ich umgezogen bin) einen Hund adoptieren will, zeigt doch, dass ich nicht naiv und unvernünftig bin und einfach nen Hund mitnehme, obwohl meine momentanen Wohnverhältnisse dem Hund nicht gerecht würden. Ich bin da schon ziemlich realistisch, sonst hätte ich ja genauso gut meinen Patenhund schon längst mit nach Hause schleppen können. Aber in erster Linie geht es mir um das Wohl des Hundes und dann erst darum, ob ich jetzt meine "Wunschrasse" bekomm, oder doch besser mit ner anderen fahre.

DobifrauS.
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von DobifrauS. »

Jaheira hat geschrieben: naja VPG hat mich ursprünglich schon interessiert, allerdings hab ich dann einige Berichte gelesen, wo eine mit dicker Jacke bekleidete Joggerin in den Arm gebissen wurde, weil der Hund scheinbar dachte, des wäre der VPG-Ärmel und das auf ihn zulaufen ein Angriff...
und woanders (glaub Lienchen hat mir das erzählt), dass einer ihrer Hunde wegen VPG noch aggressiver und unberechenbarer bei Fremden wurde und sie deshalb damit aufgehört hat/aufhören musste.
Mal kurz einmisch: O.g. Aussagen lassen mich heftigst mit dem Kopf schütteln. Ich mache mit meinen Dobis, mittlerweile habe ich die 5. Hündin, seit über 30 Jahren Hundesport, dass ein Dobermann mit dem eine VPG gemacht wurde, agressiver geworden ist, habe ich noch nie gehört und ist meiner Meinung nach ein Schmarren. Werd ich heute gleich mal auf unserem Hundeplatz zum Besten geben.
Bei solchen Aussagen sollte man nicht verallgemeinern. M.E. kann das passieren mit einem Hund aus dem Tierschutz, wo keiner weiss, was mit ihm vorher gemacht wurde und ich spreche da von Schlägen, Tritten und Quälereien. Da neigen Dobis (auch andere Hunde) eben zu Übersprungshandlungen und kompensieren das Erlebte. Ich hatte auch eine Hündin aus dem TS und habe sie auf dem Hundeplatz getestet. Sie hat sich NICHT für den Schutzdienst geeignet, weil sie nicht in den Arm gebissen hat, sondern ist Richtung Kopf, Hals gegangen. Sie hat eine super BG hingelegt und damit sollte es gewesen sein. Es ist unverantwortlich, mit solch einen Hund Schutzdienst zu machen. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle Dobis agressiv werden, wenn sie eine Schutzdienst-Ausbildung haben.
Deshalb steht auch in den meisten Schutzverträgen, dass es verboten ist, mit dem Dobi eine Schutzdienstausbildung zu machen.

Ansonsten rate ich auch davon ab, wenn man noch nie einen Dobi hatte, einen aus dem Tierschutz zu nehmen, wo keiner etwas über die Haltung, das erlebte des Hundes etc. weiss. Eine Privatabgabe ist ok, da kann man sich mit den Vorbesitzern austauschen und steht nicht alleine da.

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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von babett »

DobifrauS. hat geschrieben: Sie hat sich NICHT für den Schutzdienst geeignet, weil sie nicht in den Arm gebissen hat, sondern ist Richtung Kopf, Hals gegangen. Sie hat eine super BG hingelegt und damit sollte es gewesen sein. Es ist unverantwortlich, mit solch einen Hund Schutzdienst zu machen.
OT, aber das kann ich nicht so stehen lassen. :wink: Mit meiner Alten mach ich SD, WEIL sie in Richtung Gesicht gegangen ist. Es hat viele Monate harter Arbeit gekostet, aber ich hab jetzt einen Hund, der zuverlässig in den Ärmel geht und auch bei einer Flucht noch kurz vorm Einbiß abrufbar ist. Man braucht natürlich einen Helfer, der sein Metier versteht, dem man vertrauen kann und der sich auch die Mühe mit dem Hund machen will.

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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von duke-schmuseratte »

Hallo,
wir hatten einen Dobermann - allerdings vom Züchter.
Es sind tolle Hunde, aber nicht gerade die einfachsten.

Man muß 100%tig konsequent sein, er verzeiht einem keinen Fehler. 1 Woche Fehler - heißt Monatelanges Ausbaden.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen, für meinen Freund war es der Ersthund. Wir haben uns sehr intensive vorher informiert. Dennoch hatten wir es uns nicht so extrem vorgestellt. Allerdings muß ich aus heutiger Sicht sagen, daß hier schon einiges beim Züchter in der Prägungsphase nicht so toll war. Wir haben dann auch noch Fehler gemacht und als er ca. 9 Monate alt war, hatte ich ihn nicht mehr im Griff. WIr sind dann zu einem sehr guten Trainer, der uns alle unsere Fehler aufzeigte. Nach Monatelanger Übung etc. hatten wir dann einen tollen Hund als er ca. 2 Jahre alt war.

Dennoch ein Dobi ist ein hibbeliger Hund, der voller Energie steckt. Er muß ausgepowert werden und man muß mit ihm arbeiten. Wenn man wirklich konsequent ist, mit ihm arbeitet und ihn auspowert, ist es ein toller Hund. Dies bedeutet aber viel Zeit und viel Geduld.

Wenn ich mir nun vorstelle, daß ein solcher Hund aus dem Tierschutz kommt, dann wird der wahrscheinlich noch schwieriger sein - als meiner, denn ein Dobi landet ja meist im Tierheim, weil der Erstbesitzer mit ihm nicht zurecht kam. Evt. kennt man dann auch die Vorgeschichte nicht - ich denke, daß ist einfach sehr sehr schwierig und sollten nur Leute machen, die sich richtig gut mit Dobermänner auskennen.

Hinzu kommt, daß Dobis viele Erbkrankheiten haben und das sie oft überzüchtet sind. Bei einem Hund aus dem Tierheim, weiß man oft die Abstammung nicht und somit auch nicht, ob er evt. Erbkrankheiten hat. Ich bin da sehr sensibel, denn mein Dobi ist mit 5,5 Jahren gestorben.

Man muß sich eh überlegen, ob der Dobermann der richtige Hund für einen ist. Ob man die Zeit hat, die ein Dobi benötigt.

Für mich sind es immer noch die tollsten Hunde - dennoch haben wir uns bewußt keinen Dobermann mehr geholt. Es sind viele Gründe. EInmal natürlich wg. dem Vergleich zum Duke - aber auch weil es eine nicht sehr gesunde Rasse ist, das Durchschnittsalter irgendwo bei 7-9 Jahre ist. Aber auch, weil ich zwar gerne und viel mit einem Hund mache, dennoch nicht so viel wie für einen Dobermann nötig ist.

Daher haben wir jetzt eine American Bulldogg und einen Saarloos Wolfhund und ich bin sehr erstaunt wie wenig "Arbeit" diese zwei machen. Mein Saarloos ist jetzt 1 Jahr alt und sogar wenn ich fünf von der Sorte hätte, wäre es einfacher als ein Dobermann.
Es gibt Tage, da wäre ich um einen Dobi froh - weil er einfach sehr viel Energie hat, weil er nie langweilig ist, weil es einfach Spaß macht. Aber es gibt auch viele Tage, da bin ich froh meine zwei zu haben, die langweiliger aber auch einfacher sind. Jetzt erst merken wir eigentlich wie viel Aufwand unser Dobi doch war. Wir sind ja mitgewachsen und haben es daher gar nicht mehr so wahr genommen - jetzt aber merken wir den doch sehr gewaltigen Unterschied.

Wie gesagt, wir sind mitgewachsen, weil er als Welpe damals einzog. Wenn ich mir aber vorstelle, einen erwachsenen Dobi zu nehmen - von heute auf morgen dieses Energiebündel - ich denke da kann man schnell überfordert sein.

Daher muß man sich wirklich fünfmal überlegen, ob der Dobi der richtige ist und wenn ja, dann bei dieser Rasse lieber nicht aus dem Tierheim oder ähnlichem.

Das ist meine Meinung.

Dudu
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Registriert: 16. Nov 2006, 21:19
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Dudu »

@Jaheira: Ich wollte dich nicht keinesfalls blondes Dummchen hinstellen!

Ich hab selber meinen Pitmix mit 21 bekommen. Ich bereue es auch nicht, weil sie ein unglaublich toller Hund ist, aber ich musste in unserem ersten Jahr dermaßen viel und schnell über Hunde lernen, sonst hätte ich es nicht gepackt zarte 19 Kilo mental zu bändigen.
Ich bin aber auch nicht der klassische Hundeneuling, sondern hatte viele Pflege- und Sitterhunde. Ich habe auch im Tierheim gearbeitet, teilweise nicht ganz einfache Hunde.
Ich dachte ich wüsste viel über Hunde, hätte mich genau informiert und wäre gefasst auf das was kommt. :biglaugh:
Aber wenn der Hudn gehorsam auf dem Hundeplatz ist, kann man viel leichter die Brücke zum Alltag schlagen, als wenn er überall total unkontrolliert ist.
Sicherlich, aber die Umsetzung ist nicht immer so leicht, denn am Hundeplatz hast du ein "abgeschlossenes" Areal während die Anforderungen an den Alltag andere sind.
Und falls ich den Eindruck erweckt habe, ein 21jähriges Blondchen zu sein, dies nur toll fände einen großen, möglicherweise dazu noch gefährlich aussehenden Hund besitzen zu wollen (aber nicht führen zu können geschweige denn zu wollen), dann muss ich es nochmal umformulieren:
Nein den Eindruck hast du nicht gemacht :)
mit liebevoll konsequent meinte ich nicht, dass ich den hund bitte etwas zu tun und wenn nicht, dann umarme ich ihn halt eine runde... ich meinte nur, dass ich auf gewalt sei sie physischer oder verbaler natur, verzichte... daher liebevoll... komme aus dem reitsport und da is es weitverbreitet, einfach mal draufzuschlagen, selbst bei offensichtlich verhaltensgestörten oder traumatisierten Pferden... daher habe ich auch bei meinem ehem. Stall aufgehört.
Und sowas will ich bei Hunden sicher auch nicht anfangen.
Du kannst enorm viel über positive Bestärkung erreichen, aber was machst du, wenn deinem Hund Belohnungen in einer gewissen Situation Nüsse interessieren? wenn er beginnt auszutesten?
Dich damit abfinden? Ein besseres Leckerlie besorgen?
Ich spreche mich klar gegen brutale Gewalt aus, aber für eine konsequente Grenzziehung und dazu verwende ich sehrwohl ein scharfes "Nein", den Entzug meiner Gegenwart (umdrehen und gehen)...
Ich bin bereits auf Tonnen von Widerstand gestoßen, bei sämtlichen Verwandten, als ich nur angefangen habe zu erzählen, dass ich über einen Hund nachdenke. Spätestens seit ich einen Patenhund der praktischerweise glei Mischling aus 2 Listenhunden ist habe, ist es ganz vorbei... ich hab mich damit abgefunden, dass Menschen bei sogenannten "Kampf"hunden immun gegen belegbare Argumente sind.
Es geht hierbei viel mehr um Emotion. Ich hab auch immer gesagt, es kratzt mich nicht. Tat es aber. Tagtäglich damit zu leben ist nochmal etwas anderes.
Ich rechne auch nicht damit, den perfekten Hund zu erwischen, will ich auch garnicht... denn die Arbeit mit meinem Rotti-Staff-Mix macht mir total Spaß und wir machen viele Fortschritte.
Das ist gut!
Und die Tatsache, dass ich schon seit über nem dreiviertel Jahr regelmäßig Dobi-Seiten anschaue und viel aus Büchern über Hunde gelernt hab und jetzt auch noch ne Patenschaft habe um Praxiserfahrung zu bekommen, und mir trotzdem nicht früher als in einem halben Jahr (nachdem ich umgezogen bin) einen Hund adoptieren will, zeigt doch, dass ich nicht naiv und unvernünftig bin und einfach nen Hund mitnehme, obwohl meine momentanen Wohnverhältnisse dem Hund nicht gerecht würden.
Ich habe nie etwas von unvernüftig gesagt ;).
Ich finde es gut, dass du dich informierst und mit dem Thema intensiv beschäftigst. Naiv war auch nicht böse gemeint :)

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duke-schmuseratte
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von duke-schmuseratte »

Aber wenn der Hudn gehorsam auf dem Hundeplatz ist, kann man viel leichter die Brücke zum Alltag schlagen, als wenn er überall total unkontrolliert ist.

Das ist sicher richtig - aber nicht 100%tig. Ich kenne einen Haufen Hunde, die auf dem Platz super funktionieren, auf der Wiese gar nicht. Das Umsetzen ist nicht ganz so einfach.
mit liebevoll konsequent meinte ich nicht, dass ich den hund bitte etwas zu tun und wenn nicht, dann umarme ich ihn halt eine runde... ich meinte nur, dass ich auf gewalt sei sie physischer oder verbaler natur, verzichte... daher liebevoll... komme aus dem reitsport und da is es weitverbreitet, einfach mal draufzuschlagen, selbst bei offensichtlich verhaltensgestörten oder traumatisierten Pferden... daher habe ich auch bei meinem ehem. Stall aufgehört.
Und sowas will ich bei Hunden sicher auch nicht anfangen.

Das kann funktionieren - muß es aber nicht. Der Dobi testet aber gerne aus. Liebevoll gut und schön - Leckerli gut und schön - kann aber sein, es interessiert ihn überhaupt gar nicht.
Da muß man schon ab und an einen anderen Ton nehmen - also nicht schreien - aber ein kräftiges, scharfes und bestimmendes "nein" muß schon sein.
Ich bin bereits auf Tonnen von Widerstand gestoßen, bei sämtlichen Verwandten, als ich nur angefangen habe zu erzählen, dass ich über einen Hund nachdenke. Spätestens seit ich einen Patenhund der praktischerweise glei Mischling aus 2 Listenhunden ist habe, ist es ganz vorbei... ich hab mich damit abgefunden, dass Menschen bei sogenannten "Kampf"hunden immun gegen belegbare Argumente sind.
Viele haben einfach schlicht und ergreifend keine Ahnung und durch diese immer widerkehrenden übertriebenen Schlagzeilen in der Presse, haben einfach viele Angst.
Normalerweise helfen Argumente - aber wenn die Angst zu groß ist, hilft auch das nicht mehr.

Waren Deine Verwanten nicht irgendwann überzeugt, nachdem sie den Hund kennen gelernt haben? Waren sie da immer noch von einem "Kampfhund" überzeugt? Das allerdings verstehe ich nicht.

Leider haben viele Leute, die einen Listenhund (auch wenn er evt. im eigenen Land nicht auf der Liste steht) einfach echt Probleme - sei es mit den Nachbarn, mit Leuten auf der Straße, Vermieter - aber leider auch mit der eigenen Verwandschaft. Es geht ja sogar soweit, daß manch einer mit einem "Nicht-Listenhund" der aber irgendwie nur irgendwas ähnlich ist, sogar Probleme haben.

Allerdings haben wir nie Probleme mit dem Dobi gehabt. Bei uns war er mit im Geschäft - ihn haben 20 -100 Kunden am Tag gesehen u. er war vollkupiert. Dennoch gab es keinerlei Probleme. Die Leute hatten Respekt, waren aber interessiert. Es gab Kunden, die sind wirklich nur wegen unserem Dobi gekommen.
Ich kannte aber andere hier im Umkreis, die zur selben Zeit einen Dobi hatten, die wirklich von Nachbarn etc. "blöd" angemacht wurden.
Wir nie - vielleicht liegt es an unserer Ausstrahlung oder unser Dobi hat einen anderen Eindruck hinterlassen. Ich weiß es nicht.
Wir haben jetzt u. a. eine American Bulldogg und auch hier - die Leute finden die Maus super - keinerlei Kommentare bzgl. Listenhund oder gar Kampfhund. Andere in der Umgebung mit American Bulldogge haben Probleme.
Es muß an unserem Selbstbewußtsein und an unserer Selbstverständlichkeit liegen. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich rechne auch nicht damit, den perfekten Hund zu erwischen, will ich auch garnicht... denn die Arbeit mit meinem Rotti-Staff-Mix macht mir total Spaß und wir machen viele Fortschritte.
[/quote] Gut, wäre auch naiv.

Übrigens, als unser Duke meinte, er müsse mich nicht für voll nehmen und alles auf der Wiese wäre interessanter als ich - hat er sein alltägliches Futter nur noch draussen bekommen und zwar nur, wenn ich seine Aufmerksamkeit 100% hatte.
Am ersten Tag hungerte er, am zweiten Tag hatte er es bereits begriffen. Man muß das allerdings dann einige Wochen/Monate durch ziehen. Er muß wissen, daß ich das wichtigeste auf der Welt bin.
Es klappte klasse. Egal was je auf der Wiese, im Wald oder sonst wo war, wenn ich "hier" sagte, war er da und bevor er irgendwo hinrannte etc. schaute er immer zu mir, ob ich es erlaube.
Das war der beste Tipp den ich vom Trainer bekam.
Nur als Info.

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Stephanie
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Stephanie »

Wir haben eine Dobermannhündin mit 5 Jahren übernommen.
Sie hat vorher in einer Familie gewohnt,dort einmal gebissen und sollte eingeschläfert werden.

Js&sJ sein Post hat unsere Hündin perfekt umschrieben,ich könnte es nicht besser.
Ich hab für mich entschlossen das diese Rasse ein Hund für den eigenen Hof und die Familie ist,mit nicht allzuviel Publikumsverkehr.
Aber eben nur auf diese eine Hündin gemünzt,obwohl ich von vielen Haltern eben dies bestätigt bekommen habe.
Was mir ebenso leid tat und nicht zu unterschätzen ,das man mit dieser Rasse immer auffällt auch wenn man eigentlich garnicht auffällt.
(öh verständlich?)

Ich emfinde die Rasse als keine Anfängerrasse.

Dudu
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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Dudu »

Was mir ebenso leid tat und nicht zu unterschätzen ,das man mit dieser Rasse immer auffällt auch wenn man eigentlich garnicht auffällt.
(öh verständlich?)
Meinst du, dass du mit so einem Hund auch an Orten auffällst, wo due alleine gar nicht auffallen würdest?

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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Jaheira »

Mal kurz einmisch: O.g. Aussagen lassen mich heftigst mit dem Kopf schütteln. Ich mache mit meinen Dobis, mittlerweile habe ich die 5. Hündin, seit über 30 Jahren Hundesport, dass ein Dobermann mit dem eine VPG gemacht wurde, agressiver geworden ist, habe ich noch nie gehört und ist meiner Meinung nach ein Schmarren. Werd ich heute gleich mal auf unserem Hundeplatz zum Besten geben.
Bei solchen Aussagen sollte man nicht verallgemeinern. M.E. kann das passieren mit einem Hund aus dem Tierschutz, wo keiner weiss, was mit ihm vorher gemacht wurde und ich spreche da von Schlägen, Tritten und Quälereien. Da neigen Dobis (auch andere Hunde) eben zu Übersprungshandlungen und kompensieren das Erlebte. Ich hatte auch eine Hündin aus dem TS und habe sie auf dem Hundeplatz getestet. Sie hat sich NICHT für den Schutzdienst geeignet, weil sie nicht in den Arm gebissen hat, sondern ist Richtung Kopf, Hals gegangen. Sie hat eine super BG hingelegt und damit sollte es gewesen sein. Es ist unverantwortlich, mit solch einen Hund Schutzdienst zu machen. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle Dobis agressiv werden, wenn sie eine Schutzdienst-Ausbildung haben.

Ich hab mich dabei auf Lienchen und ihren Tierschutz-Dobi bezogen - natürlich glaub ich nicht, dass VPG einen "normalen" Hund aggressiver macht... des würd ich nur unseriöser Kampfhund"ausbildung" unterstellen, aber keinem ordentlichen Hundesport.
Das mit Joggern / dicken Jacken hab ich jetzt shcon mehrmals gehört und erst gestern irgendwo in diesem Forum gelesen. (kann mich leider nimmer erinnern, wo :S )

Ansonsten rate ich auch davon ab, wenn man noch nie einen Dobi hatte, einen aus dem Tierschutz zu nehmen, wo keiner etwas über die Haltung, das erlebte des Hundes etc. weiss. Eine Privatabgabe ist ok, da kann man sich mit den Vorbesitzern austauschen und steht nicht alleine da.
Bei den 2 bestimmten Vereinen, die ich näher ins Auge gefasst hatte, gibt es natürlich oft Hundefänger- oder Auffangstations-Dobis ohne bekannte Vita, aber von vielen Wissen sie die Vergangeneheit zumindest in grob. Und da die meisten in Pflegefamilien kommen, werden immer sehr genaue Beschreibungen des Charakters, Eigenheiten u. Bedürfnisse der jeweiligen Hunde geschrieben.
Deshalb steht auch in den meisten Schutzverträgen, dass es verboten ist, mit dem Dobi eine Schutzdienstausbildung zu machen.
Ach, das wusste ich garnicht :) wieder was gelernt! :)

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Re: Dobermann-tauglich?

Beitrag von Stephanie »

Dudu hat geschrieben:
Was mir ebenso leid tat und nicht zu unterschätzen ,das man mit dieser Rasse immer auffällt auch wenn man eigentlich garnicht auffällt.
(öh verständlich?)
Meinst du, dass du mit so einem Hund auch an Orten auffällst, wo due alleine gar nicht auffallen würdest?
Oder mit einem Pudel an der Leine,einem Labrador oder Yorkshire.

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