plötzlicher tod bei dobermännern?!

Dobermann-Pinscher (veraltet)
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MissMurphy
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plötzlicher tod bei dobermännern?!

Beitrag von MissMurphy »

ich bin ganz erschrocken, denn in den letzten wochen erreichen mich immer wieder neue todesmeldungen von jungen dobermännern.. (zwischen 2 und 5 jahren, alles rüden)..

vor einem halben jahr habe ich mitbekommen, wie ein dobi mit 4 jahren total verkrebst war und eingeschläfert werden musste..
vor 4 wochen starb der bruder des rüdens.. er hatte keine roten blutkörperchen mehr..
letzte woche starb ein 2 jähriger rüde, nach einer gassirunde.. plötzlicher herztod.. die besitzer waren bloß 30 minuten unterwegs, weil es so warm war, als sie dir tür aufschlossen, gab es einen dumpfen schlag hinter ihnen und der hund lag leblos am boden..
gestern beim gassi traf ich einen dobi-besitzer, dieser hatte immer 2.. einen rüden und eine hündin.. gestern hatte er nur die hündin dabei und auf mein nachfragen erfuhr ich, dass der rüde im alter vom 5 jahren starb.. er hatte wohl unbemerkte HCM..

ich finde es so erschreckend!
liegt das wirklich an der rasse?! oder sind es alles "dumme zufälle"?
bis auf die beiden brüder, waren die anderen beiden nicht verwandt..

Hundemami

Beitrag von Hundemami »

Ich habe mal recherschiert und in einigen Büchern steht das der Dobermann
mit Herz - Problemen zu tun hat genaueres konnte ich aber nicht finden .

Vielleicht war es ja wirklich nur ein zufall wäre trozdem schlimm . :headtowall:

LaUrA

Beitrag von LaUrA »

Verlässliche Informationen kann ich leider nicht bieten, aber ich hab auch schon sehr oft von jung gestorbenen Dobermännern gehört... :cry:

Dobihexe

Beitrag von Dobihexe »

Was soll HCM sein? Frage nur blöd, weil ich keine Arzthelferin bin :wink:
Ich - als Laie - weiss nur was von DCM, sprich: dilatative cardiomyopathie. Gibt's ürbigens auch in der Humanmedizin, kommt dir als Fachangehörige bestimmt nicht fremd vor.

Dobihexe

Beitrag von Dobihexe »

Hundemami hat geschrieben: Vielleicht war es ja wirklich nur ein zufall wäre trozdem schlimm . :headtowall:
Dann such mal unter: DCM bei Dobis nach. Da wird's dich vom Hocker hauen... schlimme Statistiken, ja.

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MissMurphy
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Beitrag von MissMurphy »

Dobihexe hat geschrieben:Was soll HCM sein? Frage nur blöd, weil ich keine Arzthelferin bin :wink:
Ich - als Laie - weiss nur was von DCM, sprich: dilatative cardiomyopathie. Gibt's ürbigens auch in der Humanmedizin, kommt dir als Fachangehörige bestimmt nicht fremd vor.
es gibt keine blöden fragen, nur blöde antworten...

HCM ist hypertrophe kardiomyopathie, wobei meist eine verdickung des herzmuskelns der linken kammer vorliegt..
patienten (egal ob nun menschen oder tiere) leiden besonders unter antrengung an atemnot, engegefühl im brustkorb, herzrhythmusstörungen, bis hin zum plötzlichen herztod..

Dobihexe

Beitrag von Dobihexe »

Das ist mir bei Dobis nicht bekannt. Das grösste Problem bei ihnen ist die DCM; hier mehr Literatur für Interessierte. Die Dobibesitzer kennen diese Seite zwar auswendig, aber für die anderen ist sie ganz schön interessant: [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Lienchen
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Beitrag von Lienchen »

Hi.

Der Dobermann ist leider eine sehr kranke Rasse, die Zucht ist in den letzten Jahren dermaßen "verhunzt" durch massenhaften Gebrauch von kranken Deckrüden (DCM, Wobbler, von Willebrand etc. etc.).

Unter den Züchtern wird/wurde gemauschelt und getan was ging, nur um die Hunde in der Zucht zu halten und ich möchte nicht wissen, wie viele "leider vom Auto überfahrene" Deckrüden und -hündinnen in wirklichkeit DCM oder sonstwas hatten!
Man bekommt so einiges mit, wenn man ein bisschen hinter die Kulissen guckt ...

Das wird einige Jahre dauern, bis sich die Rasse wieder erholt. Inzwischen hat der DV ja auch die Notbremse gezogen und verlangt inzwischen für "neue" Zuchthunde das 24-Stunden-Holter-EKG für die Zuchtzulassung.

Ich persönlich kenne reihenweise Dobermänner, die nichtmal 7 Jahre geworden sind:
- plötzlicher Herztod (erblich)
- Magendrehung (kann auch durch erbliche Bingegewebsschwäche kommen)
- Lähmung (erblich, Wobbler-Syndrom)
- Krebs

etc. etc. etc.

Ich habe selbst einen Rüden nur 4 Tage nach seinem 7. Geburtstag wegen Wobbler verloren, meine Hündin ist gottlob schon 9, erkrankte aber mit 8 an Krebs.

Mein Rüde ist geschätzte 6 Jahre (Tierschutzhund), ich hoffe, dass er älter wird, aber ich bin mir bewusst, dass auch er plötzlich tot umkippen kann - ich kenne schließlich seine Eltern und Großeltern nicht und ob die Linie DCM trägt.

Ich halte seit 1983 Dobermänner, aber ehrlich gesagt: Ich würde mir zum jetztigen Zeitpunkt keinen Welpen anschaffen - die Gefahr, einen kranken Hund mit kurzer Lebenserwartung zu erwischen wäre mir zu hoch.
Da sollen die Züchter erstmal wieder Grund rein bringen!

Gruß
Lienchen

KKB
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Beitrag von KKB »

Auch mein Rüde wurde keine 7 Jahre alt, genau 6 Jahre 10 Monate und 4 Tage. Auch er litt an DCM, festgestellt 7 Monate vor seinem Tod. Ich habe noch eine Dobermann-Hündin, 2,5 Jahre Tierschutzhund, sie leidet an generalisierter Demodikose, Rolllidern (schon operiert), beidseitige schwere HD( hat GI bekommen) und auch sie werde ich auf DCM untersuchen lassen. Ich hoffe sehr, das sie die Krankheit nicht auch noch mitnimmt.

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Oschn
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Beitrag von Oschn »

Lienchen hat geschrieben: Ich halte seit 1983 Dobermänner, aber ehrlich gesagt: Ich würde mir zum jetztigen Zeitpunkt keinen Welpen anschaffen - die Gefahr, einen kranken Hund mit kurzer Lebenserwartung zu erwischen wäre mir zu hoch.
Da sollen die Züchter erstmal wieder Grund rein bringen!
Gruß
Lienchen
Aber wer, wenn nicht der Züchter kann mir durch Ahnentafeln und medizinische Untersuchungen nachweisbar machen, das seine Zuchttiere ein geringes Risiko einer Erkrankungen vererben?

Nell

Beitrag von Nell »

So einen Fall kenne ich leider auch. Eine 6 Jahre alte Dobermann-Hündin, die beim Ballspiel einfach tot umgefallen ist.
Habe mir jetzt mal den Link von Dobihexe angeschaut - ich wusste gar nicht, dass das ein Dobermann-spezifisches Problem ist.

Lienchen
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Beitrag von Lienchen »

@Oschn:

Natürlich können das nur die Züchter. Aber die müssen auch wollen. Und die wollen nicht!

Die müssen zum Wollen gezwungen werden, so wie jetzt vom DV mit der Verpflichtung für "neue" Zuchthunde zum Holter-EKG. Die "alten" dürfen immer noch decken, egal ob krank oder nicht!

Aber was ist mit Wobbler, mit Von-Willebrand. Mit erblicher Blindheit. Mit erblicher Bänderschwäche (Magendrehung)... alles bekannte Probleme, aber dagegen _muss_ kein Dobermannzüchter untersuchen lassen und deswegen tut es auch keiner. Und wenn einer dann rausfindet, dass sein Hund Wobbler hat oder sonstwas, dann wird da schön das Mäntelchen drüber gehalten und der Hund trotzdem zur Zucht eingesetzt. Frei nach dem Motto: "Die Krankheit merkt man bei den Welpen eh erst, wenn der Hund 4, 5 oder 6 Jahre ist - dann kann mir als Züchter eh keiner mehr was..."
Der Vater meines Rüden hatte auch Wobbler! Offiziell hieß es aber, er hätte sich beim Schutzdienst den Nacken verletzt und würde deswegen etwas hinken... :headtowall:
Bis es dann nicht mehr zu verheimlichen war und da war es zu spät!

Ein Vollgeschwister meines wegen Wobbler verstorbenen Rüden wurden zur Zucht eingesetzt, obwohl der DV-Zuchtwart sowie die Züchter von der Erkrankungen meines Rüden wussten!

Sowas ist Fakt und sowas ist absolut daneben! Und ja, ich spreche von VDH-Zucht. Warum braucht der Dobi für die Körung eine Augenuntersuchung (erbliche Blindheit) aber für die Zuchtzulassung nicht?

Gerade im Gebrauchshundesektor, wo der Dobi ja leider Gottes noch dazu gehört, sind die Züchter immer schon etwas anders gewesen. Und nicht zum Vorteil für Welpen und Welpenkäufer.

Wenn Du einen Dobermannzüchter suchst, der _freiwillig_ alle seine Zuchthunde und auch seine Nachzucht wenn möglich auf die "gängigen" Krankheiten (Von-Willebrand, Wobbler-Syndrom, Katarakt, DCM) untersuchen lässt, kannst Du lange suchen. Denn dann lohnt sich für die meisten die Zucht gar nicht mehr, schließlich müssen die Hunde für die ZTP ja auch im Sektor Nervenstärke, Unterordnung und Schutzdienst taugen.

Das sind für die meisten Züchter dann wohl zusammen mit der Forderung nach Gesundheit momentan zu viele Wünsche auf einmal... und dann lässt man das weg, was nicht gefordert wird für die ZTP und das sind die Gesundheitschecks!

Die meisten "dobispezifischen" Krankheiten sind ja auch sehr "züchterfreundlich" - der Welpe wird als "gesund" verkauft, wächst als "gesund" auf, der Welpenkäufer fühlt sich jahrelang in Sicherheit.

Und dann fällt der Hund mit 6 Jahren tot um wegen DCM.
Oder fängt mit 5 Jahren an, zu trippeln und zu lahmen.
Oder liegt mit 7 Jahren morgens tot nach einer Magendrehung im Korb.
Oder verblutet mit 3 Jahren bei einer Routine-OP.
Da denkt der Hundebesitzer nicht mehr an den Züchter...

Gruß
Lienchen

Amy_Dobi
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Beitrag von Amy_Dobi »

Lienchen hat geschrieben:@Oschn:

Natürlich können das nur die Züchter. Aber die müssen auch wollen. Und die wollen nicht!
Gruß
Lienchen
Nu mach aber mal halblang. :headtowall:
Es gibt durchaus Züchter, die alle freiwilligen Untersuchungen auch machen. Mein Rüde, seine Mutter, sein Vater, seine Tante nehmen seit Beginn der Studie in München an dieser teil.
Obwohl gar nicht feststeht, ob mein Rüde jemals in der Zucht eingesetzt wird, habe ich alle Untersuchungen machen lassen. Seine Schwester hat ebenfalls alle Untersuchungen durchlaufen und wird deshalb erst jetzt, mit 3 Jahren, ihren 1. Wurf haben.
Also bitte nicht von vornherein alles schlechtreden. Es gibt in jedem Verein mauscheleien daß einem die Haare zu Berge stehen aber es gibt auch durchaus verantwortungsbewußte Züchter.
LG
Anne

Dobihexe

Beitrag von Dobihexe »

Liendchen... das sind aber Probleme, die nicht spezifisch für die Dobermannzüchter sind. Dass mit dem DCM ist ein Problem, das nur aus der Rasse durch Überprüfung und Eintragung in den Züchterpapieren raus zu züchten versucht wird. Ich versuche die ganze Sache mal einbisschen in ein besseres Licht zu stellen, denn... man könnte den Eindruck gewinnen, dass der Dobi die meist verkorkste Hunderasse der Welt wäre...

Ich beschreibe mal eine Geschichte, die AUCH von einem Doni handelt, und zwar: meine eigene Erfahrungen mit einem Dobi.
Also mein Dobi-Mädl hatte KEINES dieser Krankheiten (und Lymphdrüsenkrebs ist nicht vererblich). Es war ein Bombenhund, der mit 11,5 Jahren noch Milch und Knochen als Zusatz zum Futter gekriegt hat, der eine Chemotherapie und währenddessen eine Notkastration sehr gut überwunden hat und der sonst nie krank war bis in dem Alter von beinahe 10 Jahren.
Mit 11,5 Jahren ist sie an einem Herzinfarkt gestorben. Ich denke nicht, dass sie mit einer DCM so alt geworden wäre. Vermutung geht eher in Richtung eines Medikaments in Rahmen der Chemo (Doxorubicin), das das Herz schädigt.

Also: hm... der Dobi hat doch noch eine Chance verdient, hm? :lol:

DobiZeus
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Mein(e) Hund(e): Darragh, Einar, Filou
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Beitrag von DobiZeus »

Hallo zusammen!

Nach dem Gifttod meiner beiden Dobis im letzten Jahr stand schon bald fest dass wieder ( mindestens einer ) einziehen wird. Und er sollte wieder als Behindertenbegleit- und Therapiehund ausgebildet werden.

Ergo gingen wir auf die Suche nach einem passenden Züchter. Da wo ich Ares ( Dissidenz ) und Zeus herhatte kam kein Welpe infrage. Zeus Züchterin hat eine Matario-Hündin, deren Vater zig Krankheiten hatte und mit knapp 6 Jahren starb. Außerdem war die Natur klüger als der Mensch, die Hündin wurde inzwischen mehrmals belegt und zu guter Letzt hat sie die Welpen resobiert.

Nach vielem recherchieren kam ich dann auf den Zwinger Nightwish Mystic, der zwar FCI Papiere bietet aber die Welpen in Deutschland geboren wurden und nicht mal so arg weit weg von uns. 3 der Großeltern sind oder werden die nächsten Monate 10 Jahre alt, alle sind in der Studie in München, alle haben die kompletten Untersuchungen. Also ne Mail geschickt, einen Besuchstermin bei der Züchterin ausgemacht. Wir in die Wurfkiste und der kleine mit dem schwarzen Band kam sofort auf mich zu und hing an meinem Schuh, als nächstes kam Chantal dran. Da stand dann fest dass er es werden wird. Und er ist es geworden. Darragh wird nun 5 Monate alt und hat sich schon sehr gut auf Chantal und ihre Behinderung eingestellt.

Ob Darragh auch so ein tolles Alter erreichen wird wie seine Eltern und Großeltern kann mir keiner sagen. Nur kann ich für mich sagen dass ich nach bestem Wissen und Gewissen entschieden habe einen gesunden langlebigen Welpen zu holen.

Schwarze Schafe gibt es überall und ich bin der Auffassung dass jemand der so große Vorurteile gegen die Rasse Dobermann hat sich eine andere Rasse zulegen soll. Niemand wird gezwungen sich nen Dobi zu holen.

LG
Regina, Darragh und Filou

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