Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Afrikanischer Löwenhund
Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Also für den vorletzten Deckakt bin ich knapp 2000 km gefahren. Und zu dem Deckrüden des aktuellen Wurfes sind es hin und zurück zwar nur je knapp 350 km, aber da die Hündin am Tag zwischen den beiden Deckakten noch auf die Körung musste war ich da innerhalb von drei Tagen dann auch insgesamt ca. 1650 km auf der Autobahn unterwegs.

Und nein, auch wenn der Dt. Schäferhund eine weit verbreitete Rasse ist: Den passenden Deckrüden suchst Du wie die Stecknadel im Heuhaufen. Zumindest wenn möglichst alles stimmen soll.

Zum Preis von DSH-Welpen: Da hat es noch nie eine Vorgabe gegeben, weder vom VDH noch vom SV.

Und zum Abgabealter: Für das, was ein Doggenwelpe bis zur 9. Lebenswoche frisst, kannst Du eine Hand voll Kleinhundwelpen vermutlich ein halbes Jahr ernähren. Und das Futter der "ausgedienten" Zuchttiere mit in die Berechnung des Welpenpreises mit einzubeziehen halte ich schlichtweg für unseriös. Ich berechne ja auch nicht die Anschaffungs- und Ausbildungskosten meiner Hündinnen in den Welpenpreis ein. Zucht sollte aus der Hundehaltung und -ausbildung heraus entstehen, nicht umgedreht. Sonst ist sie keine Hobbyzucht (und nur die sollte es im VDH geben).

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Janabaer
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Janabaer »

Aber wenn man engagiert Züchter braucht man einen gewissen Stamm an Zuchthündinnen, die Senioren gibt es trotzdem.

Wobei ich mich frage, wo zwischen Deckakt, Körung, Ausbildung etc noch der Hund bleibt. In der Standhitze ist ein Hund meiner Meinung nach mit seiner Körperlichen Veränderung genug beschäftigt und muss nicht noch überall mit hin geschleppt werden.

Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Man kann auch "engagiert" züchten wenn man nicht mehrere Würfe pro Jahr macht. Im übrigen sollte jeder, der züchtet, dabei engagiert sein.

Ich bin bisher mit meinem "Stamm" an Zuchthündinnen sehr gut zurecht gekommen. I.d.R. habe ich Hündinnen im Abstand von ca. 5 Jahren. D.h. eine "aktuelle" Hündin, deren Mutter, und ggf. eine Nachwuchshündin (oder auch nicht). In Bezug auf die Genetik ist es egal ob Du eine Zuchthündin hast oder zehn. Jede Paarung muss immer für sich ganz allein gesehen möglichst optimal zusammen gestellt werden. Die Ergebnisse werden nicht automatisch besser nur weil Du mehr Würfe mit mehr Hündinnen machst.

In Bezug auf die Prägung leidet diese aber je mehr Würfe Du aufziehst und je mehr Hunde du hast. Leben Deine Hündinnen zusammen im Rudel, sind alle involviert in die Welpenaufzucht wenn Du einen Wurf liegen hast. Mit Mutterhündin, Oma und grosser Schwester kannst Du z.B. mit den Welpen Ausflüge in die Natur unternehmen. Mit 10 Hündinnen und u.U. mehreren Würfen gleichzeitig stelle ich mir das schwierig vor. I.d.R. wird so etwas dann auch gar nicht gemacht, die Hündinnen werden fein säuberlich voneinander getrennt, und für jeden Hund einzeln bleiben dann nur wenige Minuten am Tag.

Wo bei mir der Hund bleibt ist ganz klar: In der Familie! Und Du kannst halt nicht alles perfekt timen. Mir wäre es auch lieber gewesen wir wären einfach 3 bis 4 Tage beim Deckrüden vor Ort geblieben. Meinen Hunden hingegen ist so etwas eher schnurz. Die sind am liebsten da wo ich bin. Bleibe ich mit ihnen irgendwo in einem Ferienhaus, dann ist das O.K. für sie. Fahre ich mit ihnen statt dessen eine Strecke mehrmals, um dazwischen zu Hause zu übernachten, ist das ebenfalls O.K. für sie. Hauptsache ich nehme sie dabei mit.

Ob eine Hündin während ihrer Läufigkeit "normal im Kopf" bleibt oder nicht ist für mich übrigens auch eine Frage der Qualität der Hündin. Mit einer Hündin, die diesbezüglich "Stimmungsschwankungen" unterlegen ist, würde ich nicht züchten wollen. Letztendlich geht es hier um Arbeitshunde. Und da müssen die Hündinnen auch dann verlässlich einsatzfähig bleiben wenn sie läufig sind. Sprich dass ihnen ihre Läufigkeit weder mental noch körperlich etwas aus macht. Und Du kannst Dir die Termine in der Zucht nun mal nicht immer so legen wie es passt. Beim DSH gibt es keine "Offene Klasse", so dass Du für den Erwerb der für die Zucht notwendigen Schaubewertung erst mal eine entsprechende Prüfung mit dem Hund abgelegt haben musst. Dann muss anschliessend erst mal irgendwo eine Schau sein, die Du besuchen kannst (das Leben besteht nicht nur aus Hunden, sondern auch aus Beruf un Familie). Das hat im letzten Jahr halt nicht gepasst, da gab es erst wieder eine Schau einen Tag nach der letzten Körung. Und dann wurde Madame im Frühjahr einen Monat zu früh läufig, und so sind ihre Stehtage mit der ersten Körung (mit Sondergenehmigung in einer anderen Landesgruppe, unsere wäre erst später gewesen) kollidiert. Hätte ich deswegen auf die Bedeckung verzichtet, hätte es zeitlich frühstens wieder in 2019 geklappt. Da wäre mir die Hündin für ihren ersten Wurf aber schon zu alt gewesen

Im übrigen würde die Zucht mit einer Hündin, für die eine Körung eine aussergewöhnliche Belastung darstellen würde, für mich nicht in Frage kommen. Was ist denn daran bitteschön für den Hund belastend? Den ganzen Tag mit Frauchen wo rum sitzen, Bratwürstchen miteinander teilen, die Alte hat nix anderes zu tun als den Hund durchzuschmusen, zwischendrin im umliegenden Gelände Gassi gehen, eine Runde im Ring laufen, kurze Standmusterung, Messen und Wiegen, und ein bissel Spass mit dem Helfer (letzteres nach Meinung meiner Hündin viel zu kurz). Wenn bereits dieses Programm in irgend einer Weise belastend für den Hund sein sollte, wie soll dieser dann mental und körperlich belastbare Dienst-, Rettungs- oder Herdengebrauchshunde in die Welt setzen? Von nix kommt nix...

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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Janabaer »

Man kann auch "engagiert" züchten wenn man nicht mehrere Würfe pro Jahr macht. Im übrigen sollte jeder, der züchtet, dabei engagiert sein.
Das stimmt, man trifft es aber selten.

Ob eine Hündin während ihrer Läufigkeit "normal im Kopf" bleibt oder nicht ist für mich übrigens auch eine Frage der Qualität der Hündin.
Aus weiblicher Sicht kann ich da nicht ganz zustimmen. Beim Mensch ist es natürlich ein ganz anderer Vorgang, aber hormonelle Schwankungen spielen eine Rolle.

Ich habe bei meinen Hunden die Erfahrung gemacht, dass die ersten drei bis vier Läufigkeiten schon deutliche Veränderungen zeigten.
Was nicht heißt, dass sie völlig durch den Wind sind. Sie sind trotzdem wunderbar ableitbar und führig aber doch eben verändert.

Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Bei mir wird eine Hündin in ihren ersten drei bis vier Läufigkeiten nicht belegt. Ich züchte nur mit Hündinnen, die sich körperlich und mental voll entwickelt haben.

Und natürlich gibt es Hündinnen, denen während der Läufigkeit die Hormone Probleme bereiten. Aber ich hatte es bereits geschrieben: Für mich wäre das ein Ausschlusskriterium, wenn es darum geht die Qualitäten einer Zuchthündin zu beurteilen. Genau so wie ich keinen Rüden zur Zucht einsetzen würde, der vor Prüfungen nicht decken darf. Ein instinktsicherer Rüde mit wirklichen Arbeitsqualitäten deckt Dir jetzt eine Hündin, um wenige Stunden später im Dienst oder Sport wie gewohnt seine Arbeit zu verrichten. Ohne irgendwelche Leistungseinbußen. Alles andere offenbahrt Defizite in den Arbeitsveranlagungen. Auch wenn ein vor Prüfungen "abstinent" gehaltener Rüde Bundessieger wird. Da fahre ich mit meiner Hündin lieber 2000 km zu einem unbekannten Diensthund, bei dem neben allem anderen auch diese Kriterien stimmen.

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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Janabaer »

Und natürlich gibt es Hündinnen, denen während der Läufigkeit die Hormone Probleme bereiten. Aber ich hatte es bereits geschrieben: Für mich wäre das ein Ausschlusskriterium, wenn es darum geht die Qualitäten einer Zuchthündin zu beurteilen.
Ein instinktsicherer Rüde mit wirklichen Arbeitsqualitäten deckt Dir jetzt eine Hündin, um wenige Stunden später im Dienst oder Sport wie gewohnt seine Arbeit zu verrichten.
Beim Rüden sprichst du von instinktsicher aber gehört es nicht zum Instinkt der Hündin, dass die Zeit der Läufigkeit erst mal vornehmlich der Reproduktion gilt. Warum ist es dann ein Ausschluskriterium für die Zucht, wenn man ihr diese Veränderung anmerkt und sie eventuell eine kurze Zeit nicht ganz so einsatzfähig ist?

Wer einen Hund Vollzeit als Arbeitshund braucht muss eh Ersatz haben, sonst kann eine Hündin nicht zur Zucht eingesetzt werden, weil sie in der Zeit der Geburt und eine Weile danach auch nicht zur Arbeit genutzt werden kann.

Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Z.B. Diensthündinnen gehen nur selten in die Zucht. Sollten aber trotzdem während ihrer zweimaligen Läufigkeit im Jahr einsatzfähig bleiben.

Und trotz Läufigkeit und "Reproduktion" in dieser Zeit läuft auch bei Wildcaninden das "Tagesgeschäft" weiter. Sprich gerade in dieser Zeit können sich Wölfe/Wildhunde keine Einbußen in der Nahrungsversorgung erlauben. Vielmehr ist es so dass die Natur es bei Wölfinnen/Hündinnen so eingerichtet hat dass ein höhere Nahrungsaufnahme in den Tagen um die Stehtage herum die Fruchtbarkeit steigert. Sprich Wölfinnen/Wildhündinnen, die in dieser Zeit mehr fressen als üblich, haben eine höhere Reproduktionsrate als solche, denen die Hormone derart auf's Gemüt schlagen dass sie zum Jagdgeschäft und der dazu gehörenden Teamarbeit nicht im üblichen Ausmaß fähig sind.

Und nichts anderes ist der Einsatz von Hunden im Dienst, an der Herde, im Sport etc. Überall dort werden die selben Instinkte angesprochen, die selbe Teamarbeit gefordert. Mit Ausnahme des finalen Zugriffes ( = Töten und Fressen der Beute).

Welches Problem hast Du damit wenn Hündinnen auch während ihrer Läufigkeit keine Einbußen in ihren Arbeitsveranlagungen zeigen, sie auch in dieser Zeit eine große Arbeitsfreude und -bereitschaft zeigen? Ich finde es schlimm genug dass es Hündinnen gibt, bei denen das nicht so ist. Noch schlimmer finde ich es wenn mit solchen Hündinnen, die ein Arbeitseinsatz während dieser Zeit belastet, gezüchtet wird. Und auch dass manche Menschen eine derartige Gemütslage bei Hündinnen anscheinend als den Normalfall ansehen.

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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Janabaer »

Wie viel DSH arbeiten eigentlich überhaupt noch als Diensthunde?

Irgendwie sieht man sie dort kaum noch.

Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Eine Menge. Aus fast allen meinen Würfen sind Hunde in das Diensthundewesen gegangen, im In- und Ausland.

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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Janabaer »

Wenn ich hier Diensthund im Schutzdienst sehe sind es irgendwie immer nur noch Malis, im privaten Schutzdienst auch ab und an noch Rottweiler. DSH kaum noch.

Und im reinen Spürhundeinsatz kommen ja auch immer mehr verschiedene Rassen zum Einsatz.

Waschbär
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Re: Woher habt ihr euren RR, wieviel habt ihr für bezahlt?

Beitrag von Waschbär »

Es gibt 'ne Menge Diensthundeführer, die nur einen DSH haben wollen. In den Bundesländern mit knapper Kasse überwiegen natürlich die "X-er" ("richtige" Malinois = mit FCI-Papieren gibt es im Diensthundewesen wahrscheinlich noch weniger als DSHs). In den Bundesländern mit höherem finanziellem Etat für das Diensthundewesen werden aber weiterhin auch regelmässig DSHs angekauft. Die Hunde aus meiner Zucht, die ins deutsche Diensthundewesen gegangen sind, sind/waren fast alle in BW bei der Polizei.

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