Dt. Pinscher und Schutztrieb

Mittelschlagpinscher, Zwergpinscher
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D&J
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Dt. Pinscher und Schutztrieb

Beitrag von D&J »

Hallo :waving:

seit einiger Zeit überlege ich, ob ein Deutscher Pinscher zu mir passen könnte. Hundeerfahrung ist da (denke ich mal :lol: ), nach zwei Jack Russell Terriern kann ich auch mit eigenständigen Hunden umgehen, Terrierdickschädel eben. :cool:

Was mir nur Sorgen macht bzw. worüber ich nachdenke, ist der Schutztrieb der Rasse. Mein Hund muss sich nicht von jedem bzw von Fremden anfassen lassen, aber ich hätte Angst, dass er mal einen fremden Menschen beissen könnte. Muss man ein spezieller Mensch sein, um mit dem Schutztrieb zurecht zu kommen oder ist das reine Erziehungssache.

LG
Dani

*Teddy*
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Beitrag von *Teddy* »

Hallo Dani,

wie stark der Schutztrieb, wie du es nennst, bei einem Hund ausgeprägt ist, hängt vorrangig von der Erziehung ab. Also insbesondere wie viele Rechte du deinem Hund zugestehst. Grundsätzlich sollte es ja sowieso so sein, dass dein Hund in Punkto Schutz nicht die Initiative übernimmt, soweit die keinen Schutzdienst betreiben willst.

Was vielleicht zu sagen ist, ist, dass der dt. Pinscher nicht so einfach zu beeinflussen ist wie z.B. ein Border Colli.

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D&J
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Beitrag von D&J »

Mag sein, dass "Schutztrieb" nicht das richtige Wort ist, aber ich wusste nicht, wie ich es anders ausdrücken sollte. In den Rassebeschreibungen steht, dass der Dt. Pinscher fremden Menschen gegenüber distanziert ist. Das ist für mich an sich kein Problem, mich würde aber interessieren, wie weit der Dt. Pinscher da gehen würde, um fremde Menschen von sich fern zu halten. Ich hoffe, man kann nachvollziehen, was ich überhaupt meine. :wink:

Ist es da hilfreich, den Welpen an viele verschiedene Menschen zu gewöhnen?

Chrisy

Beitrag von Chrisy »

Hallo Dani !

Zu Deiner Frage nur ein paar kurze Sätze, da dieses Thema sehr umfangreich werden kann. Da wäre ein persönliches Gespräch (Telefon) vorteilhafter :lol: :lol: :lol:

Schutztrieb ist wirklich nicht so ganz passend gewählt. Ich weiß aber trotzdem worauf Du hinaus willst.

Das pinschertypische Mißtrauen variiert auch innerhalb der Rasse. Es gibt Pinscher die weichen generell jedem Fremden aus, wenn sie gestreichelt werden würden. Dies zeigt sich durch Kopf weggdrehen, ausweichen, Rücken zudrehen bis hin zum weggehen aus der Situation sofern möglich. Ich denke auch jeder Fremde sollte diese Anzeichen verstehen und den Hund nicht weiter bedrängen bzw. ist auch hier der Hundeführer gefragt seinen Hund "lesen" zu können und ihm aus der unangenehmen Situation zu helfen. Dies hast Du aber auch bei anderen Rassen. Nicht jeder Hund will zu jedem Zeitpunkt überall und von jedem angetatscht werden.

Es gibt aber auch Pinscher die deutlich zeigen wann es für sie genug ist.
Und zu guter letzt gibt es Pinscher, die es sogar geniessen sich streicheln zu lassen und nicht genug davon kriegen können.

Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, dass dieses Mißtrauen nicht negativ zu bewerten ist, unsere Pinscher sind draußen Fremden gegenüber gleichgültig. Jogger Fahrradfahrer, Inliner, spielende Kinder werden zwar wahrgenommen, aber mehr auch nicht. Hier herrscht eher Desinteresse. Werden unsere Pinscher beim Stadtbesuch auf Ausstellungen oder Spaziergängen angefasst, bleiben sie entweder stehen und kundschaften die Leute aus oder sie drehen sich weg und laufen weiter.

Eine gesunde Portion Wachtrieb im eigenen Revier ist jedoch bei fast jedem Pinscher vorhanden. Wie sich dies äußert, hat viel mit der Erziehung zu tun und auch welche Prägung der Hund erfahren hat.
(Dito Mißtrauen)

Ich habe zwar nicht allles geschrieben was ich ursprünglich erwähnen wollte, aber es wird einfach zu lang.

Hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben.

LG Christina

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D&J
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Beitrag von D&J »

Hallo Christina,

danke schön für Deine sehr ausführliche Antwort.
Chrisy hat geschrieben:Schutztrieb ist wirklich nicht so ganz passend gewählt. Ich weiß aber trotzdem worauf Du hinaus willst.
Manchmal ist es gar nicht so einfach, auszudrücken, was man eigentlich wissen will. :lol: Ja, genau das, was Du ansprichst, meinte ich. :wink:
Chrisy hat geschrieben:Dies hast Du aber auch bei anderen Rassen. Nicht jeder Hund will zu jedem Zeitpunkt überall und von jedem angetatscht werden.
Ja, das sehe ich vollkommen genauso. Durch meine jetzige Hündin (Schäferhund-Mischling) habe ich sehr viel bezüglich Hundesprache gelernt. Nicht gegenüber Menschen, sondern gegenüber Artgenossen, aber da handelt sie genauso, wenn ihr die jeweilige Situation zu heikel, zu stressig wird und ich hole sie dann (soweit ich es schaffe) aus der Situation heraus.
Chrisy hat geschrieben:Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, dass dieses Mißtrauen nicht negativ zu bewerten ist, unsere Pinscher sind draußen Fremden gegenüber gleichgültig. Jogger Fahrradfahrer, Inliner, spielende Kinder werden zwar wahrgenommen, aber mehr auch nicht. Hier herrscht eher Desinteresse. Werden unsere Pinscher beim Stadtbesuch auf Ausstellungen oder Spaziergängen angefasst, bleiben sie entweder stehen und kundschaften die Leute aus oder sie drehen sich weg und laufen weiter.
Das stimmt, das kann sehr positiv sein. Es gibt ja viele Hunderassen, die alle und jeden begrüßen möchten und es gibt nunmal Menschen, die Angst vor Hunden haben und das muss man natürlich respektieren/akzeptieren und da steckt dann viel Erziehungsarbeit drin.

Ja, Du hast mir sehr geholfen, danke schön. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat es zum einen etwas mit der Erziehung (bzw. Prägung des Welpen) zu tun und zum anderen natürlich, muss man seinen eigenen Hund richtig einschätzen können, um ihm gegebenenfalls aus einer beengenden Situation herauszuhelfen.

Mir ist es natürlich wichtig, dass von meinem Hund keine Gefahr für die Mitmenschen ausgeht, gerade auch zu Zeiten von Hundeverordnungen etc. und da fragt man sich dann schon, ob man für bestimmte Rassen geeignet ist oder eben nicht.

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