Hündin oder Rüde??

Parson-Jack-Russell-Terrier
NinaPu

Hündin oder Rüde??

Beitrag von NinaPu »

Hallo mal wieder!

Ich würde ja gerne (noch)mal eure Meinung hören, was das Geschlecht des Hundes angeht:
Eine von mir geschätzte Parson-Züchterin hat mir von der Wahl einer Hündin abgeraten, weil Hündinnen eben zickiger und unabhängiger sind. Wäre ja auch noch die Sache mit der Läufigkeit (ich würde meine Hündin wohl kastrieren lassen)... Aber andererseits lese ich eben auch von Raufereien unter Rüden, finde es beim Gassi-Gehen mit dem (Münsterländer-)Rüden meiner Freundin auch ziemlich nervig, dass man nie stressfrei an anderen Hunden vorbeigehen kann (weil es ja ein Rüde sein könnte...) - und ich kenne mehrere Rüden, die sich regelmäßig selbstständig auf den Weg machen...
Eine Freundin von mir, die auch ziemlich viel Ahnung von Hunden hat, meint immer, ich soll unbedingt (wenn es schon als Ersthund ein Russell sein soll...) eine Hündin nehmen, weil Hündinnen anhänglicher und leichtführiger seien.
Nun stehe ich ratlos da:
Zwei Hundeprofis (Züchterin und Freundin), zwei entgegengesetzte Meinungen :(
Was sagt IHR denn??

LG, NinaPu

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nova2001
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Beitrag von nova2001 »

Es ist eine Mär, das Hündinnen grundsätzlich so und Rüden grundsätzlich so sind! Es ärgert mich ein bisschen, dass sowas dann auch noch von einer Züchterin verbreitet wird.

Es gibt sowohl bei Hündinnen als auch bei Rüden unabhängige und anhängliche, leichtführige und eigenwillige Hunde.

Ich habe mich damals, als Hundeneuling, zwar auch von der Aussage beeinflussen lassen, dass Hündinnen anhänglicher und leichtführiger wären. Aber nachdem ich nun etliche Russell-Hündinnen und -Rüden kennen gelernt habe, muss ich wirklich sagen, dass ich sowohl Solche als auch Solche kenne.

Wenn man vor der Frage steht, ob es ein Rüde oder eine Hündin sein soll, würde ich eher tatsächlich geschlechtsbedingte Unterschiede abwägen:
Läufigkeit der Hündin mit allen evtl. Folgen, hormoneller "Überschwang" beim unkastrierten Rüden, Markierverhalten des Rüden.

Ansonsten sollte man sein Herz entscheiden lassen, für welchen Welpen es mehr schlägt, unabhängig von dessen Geschlecht. :)

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ich sehe es wie Nova- das Geschlecht sagt nichts über die Anhänglichkeit, Leicht-/Schwerführigkeit etc. des Hundes aus. Ich hatte einen Rüden, nun habe ich eine Hündin- beide sind auf ihre ganz eigene Art und Weise einzigartig. :lovemetoo: Die Entscheidung für den jeweiligen Hund war vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
Die unterschiedlichen Aussagen deiner Freundin bzw. der Züchterin beweisen doch nur, dass es nicht verallgemeinerbar ist, denke ich.

Wieso willst du deine Hündin, wenn es denn eine wird, kastrieren lassen? :shock:

NinaPu

Beitrag von NinaPu »

@Iris-Annabell:
Ich würde die Hündin der Läufigkeit wegen kastrieren lassen, wobei ich wohl erstmal abwarten würde, wie stark die Läufigkeit ausgeprägt ist. Also wenn das so mit Scheinträchtigkeit, Nestbauverhalten (incl. Erbrechen), Höschen-Tragen verbunden wäre, dann würde ich mich für eine Kastration entscheiden. Wobei ich das halt auch nicht so toll finde, dem Tier eine OP zuzumuten, nur weil man als Mensch die Unannehmlichkeiten "scheut", die nun einmal ganz natürlich mit der Läufigkeit einhergehen....
(Also ich habe um Himmels Willen keinen Reinlichkeitstick und weiß, dass auch diese Seiten zur Hundehaltung dazugehören, und das ist auch okay - aber ich habe schon ziemliche Geschichten über läufige Hündinnen gehört und mich deshalb zeitweise echt gefragt, warum sich Leute FREIWILLIG für eine Hündin entscheiden...)

LG, NinaPu

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Beitrag von nova2001 »

Nina, das ist jetzt nicht böse gemeint, aber wenn Du tatsächlich solche Bedenken wegen der Läufigkeit hast, dann würde ich Dir tatsächlich zu einem Rüden raten.
Das ist es nämlich, was ich mit dem "Abwägen geschlechtsbedingter Unterschiede" meine.

NinaPu

Beitrag von NinaPu »

@nova: "Nina, das ist jetzt nicht böse gemeint..." - puuh, ich dachte, jetzt würde kommen: "aber wenn du tatsächlich solche Bedenken wegen der Läufigkeit hast, dann würde ich dir GENERELL VON EINEM HUND ABRATEN!" Aber so ist`s in Ordnung :)
Dann ist es doch richtig rübergekommen, wie ich`s meinte ;-)
(Wobei ich mich beim Formulieren plötzlich gefragt habe, ob das alles wirklich sooo schlimm ist - zweimal jährlich drei Wochen, das ist ja auch absehbar... Fändest du es denn verwerflich, wenn man von vornherein eine Kastration in Erwägung zieht?)

LG, Nina

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ich wüde meine Hündin nicht kastrieren lassen, es sei denn, es wäre wirklich notwendig für das Wohlergehen meiner kleinen Hundefrau. Wie gesagt, Muffin ist meine erste Hündin, sie war bislang noch nicht läufig. Ich werde abwarten, wie sie damit zurecht kommt und wie arg es mit den im Wald frei laufenden Rüden ist. Die Bluterei ist meines Wissens auf wenige Tage beschränkt und wenn ich Glück habe, wird sie sich selbst sauber halten.

Ich meine auch gehört zu haben, dass irgend eine Krebsart bei kastrierten Hündinnen häufiger vorkommt- aber ganz ehrlich, so richtig weiß ich gar nichts darüber. :P

Mal sehen, was da bald auf uns zukommt.... :waving:

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Beitrag von nova2001 »

NinaPu hat geschrieben:Fändest du es denn verwerflich, wenn man von vornherein eine Kastration in Erwägung zieht?
"Verwerflich" ist vielleicht etwas hart.
Aber ich persönlich würde bei der Anschaffung einer Hündin schon erstmal davon ausgehen, dass sie intakt bleiben soll. Sollte sich dann herausstellen, dass sie durch die Läufigkeit bzw. die Folgen gesundheitlich beeinträchtig ist, käme eine K. Frage. So jedenfalls habe ich das bei meiner Hündin gehandhabt.

Man muss sich einfach vor Augen halten, dass ein Kastration (sowohl bei der Hündin als natürlich auch beim Rüden) ein Eingriff in die natürlichen Gegebenheiten ist. Und wenn man dies nur tut, damit man es selber "bequemer" hat, dann finde ich das egoistisch und unfair seinem Tier gegenüber.

NinaPu

Beitrag von NinaPu »

Zitat nova: "...wenn man dies nur tut, damit man es selber "bequemer" hat, dann finde ich das egoistisch und unfair seinem Tier gegenüber."

Ja, das ist auch meine Meinung, und ich hätte auch ein schlechtes Gewissen, meiner Hündin nur aus diesen Bequemlichkeitsgründen solch einen Eingriff zuzumuten. Wenn ich mir dann überlege, dass auch durchaus mal etwas schiefgehen kann bei so einer OP und ich weiß, dass das Tier nur meinetwegen da "durch" musste, dann würde ich das unverzeihlich finden. :(
Ich habe mir aber auch schon gedacht, dass Hündinnen ja nicht die ganzen drei Wochen der Läufigkeit bluten - insofern bliebe das alles ja doch vielleicht "im Rahmen".

Komisch, ich finde Hündinnen irgendwie (jetzt mal ganz allgemein gesprochen) "sympathischer". Das war bei meinem Pony genauso:
Alle haben gesagt: "Kauf dir bloß keine Stute, die Stuten sind dauernd so zickig!" Mag sein, dass ich es manchmal wirklich mit einem Wallach leichter hätte, aber ich finde mein Stütchen sogar in den zickigen fünf Minuten liebenswert. Irgendwie glaube ich, das wäre bei einer Hündin genauso. Vielleicht versteht man das dann "von Frau zu Frau" :)

LG, Nina

NinaPu

Beitrag von NinaPu »

@irisanna: Ist das mit dem Krebs nicht genau umgekehrt? Ich GLAUBE eher, dass eine Kastration den positiven Nebeneffekt hat, dass die Hündin dann keinen Gebärmutterkrebs mehr bekommen kann!?! :???:

LG, Nina

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Ja, wahrscheinlich hast du recht. Meine Nachbarin (sie hat auch eine unkastrierte Hündin) hat mir letzte Tage irgend etwas erzählt, warum es besser sei, eine Hündin nicht kastrieren zu lassen. Ich werde sie nochmal fragen, wenn ich sie treffe- so von Frau zu Frau :wink: . Jedenfalls fand ich das schon recht beeindruckend.
:waving:

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Beitrag von Scherbenstern »

@ NinaPU: wenn dein Hund prädestiniert für Krebs ist, kann er nach der Kastra diese eine Krebsart nicht mehr bekommen, aber eben auch jede andere!

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Beitrag von nova2001 »

Durch eine K. kann eine Hündin natürlich keinen Gebärmutterkrebs mehr bekommen, klar. Und bei einer K. VOR der ersten Läufigkeit ist auch das Risiko, dass sich später maligne Gesäugetumoren entwickeln, am signifikantesten minimiert. Nach jeder Läufigkeit steigt das Risiko allerdings auch wieder, und man sagt, dass nach der 2. L. kastrierte Hündinnen ein gleich hohes Risiko haben wie nicht-kastrierte.
Allerdings kann sich natürlich, wie Scherben-Nina schon meinte, bei entsprechender Disposition dann eben woanders Krebs bilden.
Außerdem ist wohl auch schon festgestellt worden, dass das Risiko für bösartige Herztumoren bei kastrierten Hündinnen zunimmt.

Das Argument der "Krebsvorsorge", wie es ja auch so häufig von Tierärzten angebracht wird, hinkt also bei genauerer Betrachtung doch durchaus.

Das mit der Sympathie hast Du schön gesagt. Genau so erging es mir auch. Natürlich ist es wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, welche "Begleiterscheinungen" die Haltung einer Hündin bzw. eines Rüden hat/haben kann. Doch letztenendes sollte man sein Gefühl entscheiden lassen.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

nova2001 hat geschrieben: Außerdem ist wohl auch schon festgestellt worden, dass das Risiko für bösartige Herztumoren bei kastrierten Hündinnen zunimmt.
Ich danke dir- genau das hatte meine Nachbarin mir erzählt- bist du es, Bettina? :lol: :waving:

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Beitrag von nova2001 »

Bettina? Nein, Iris, ich bin's, Catha. Wir "kennen" uns doch auch aus dem Schweizer Forum :waving:

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