Ohren

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elsebaer

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Beitrag von elsebaer »

Jack Russell sieht man ja so ziemlich an jeder Ecke. :???: Viele kommen vermutlich nicht vom Züchter. Dabei ist mir oft aufgefallen, dass viele eher Rosenohren haben (hoffe, es ist der richtige Ausdruck?). Also die Ohren hängen nicht nach vorne sondern zur Seite.
Auf Züchterseiten sehe ich aber nur Hunde mit "Schlappohren". Sind beide Formen zulässig? Ich würde vermuten, dass die seitlichen Ohren eher bei Hunden vom Vermehrer auftreten, aber vielleicht liege ich da völlig falsch? :gruebel:
Wäre schön, wenn mich jemand aufklären könnte. Im Standard habe ich zwar gelesen, aber da stehen nur andere Fachbegriffe. ;)

:waving:

PS: Ich hoffe, hier fühlt sich niemand angegriffen. Die Frage ist absolut ernst gemeint.

Hope
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Re: Ohren

Beitrag von Hope »

Ich denke es ist auch so wie bei Sheltie, Collie, Staff etc. die hunde die in die Zucht sollen, werden wenn nötig geklebt, die anderen nicht und da werden halt immer wieder dabei sein, mit Ohren die nicht 100% dem Standard entsprechen ;)

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Foxiana
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Re: Ohren

Beitrag von Foxiana »

Im FCI-Standart steht's so

"Ohren: Sehr bewegliche Knopf- oder Hängeohren von guter Textur des Ohrleders."

Demnach sind Rosen- und Stehohren schon mal nicht erwünscht. Bei uns laufen allerdings auch viele Russells (oder Hunde die im Allgemeinen als Jack Russell bezeichnet werden :zwink: ) herum, die Steh- oder Rosenohren haben, oder auch zwei verschiedene Ohren. Die stammen aber alle von Vermehrern. Jack Russell Terrier aus VDH-Zuchten sind eine echte Rarität.

Knopfohren sind nach vorn gekippte Ohren wie sie auch von Fox,- Welsh- und Airedale getragen werden. Als wenn sie mit einem Knopf am Kopf befestigt sind :zwink: .

Hängeohren können ja viele sein, ich nehme aber an, dass ein Ohr gemeint ist, welches eher seitlich am Kopf liegt während das Knopfohr eher oben angesetzt ist.
Da die Russells noch nicht all zu lange nach Standard gezüchtet werden gibt es sicher auch bei der Ohrform noch größere Unterschiede.

Mit geklebten Hunden züchten bringt leider keine Verbesserung der Ohren.

elsebaer

Re: Ohren

Beitrag von elsebaer »

Danke für die Antworten.
Dass gerne einmal nachgeholfen wird, steht mal außen vor. ;) Das ist mir ja klar. Und das genetisch nichts ändert auch.

Ich habe auch das Gefühl, dass sehr viele Hunde als Jack Russell bezeichnet werden. Wirklich vom Züchter kommen wohl die wenigsten. Aber das liegt wie so vieles nun einmal in der Hand der Welpenkäufer.

:waving:

Lienchen
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Re: Ohren

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Hier rennen auch viele "Jack-Russells" herum, die alle sehr verschieden aussehen. Da sind welche mit Hänge, Steh- und Rosenohren dabei, manche sehen aus wie Dackelmixe, mit extrem kurzen krummen Beinchen, manche sehen eher zierlich aus mit einem kleinen Köpfchen mit starkem Stop und zierlicher Schnauze, mehr oder weniger gut proportioniert, manche mit einem sehr kräftigen Körper und sehr großem Keilkopf fast ohne Stop auf kurzen Beinchen, von der Optik her eher unharmonisch proportioniert.

Ich weiß aber nicht, ob und wenn ja welcher dieser Hunde vom Züchter stammt.

Gruß
Lienchen

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Re: Ohren

Beitrag von Krambambuli »

Wenn der Hund klein und kurzbeinig ist, die Rute keck getragen wird und er weiß mit "Farbe" ist, dann läuft er unter dem Begriff Jackie. Ich bin immer wieder baff, was es da alles gibt. Aber ich weiß auch sehr genau, dass die, die vom VDH anerkannt sind, gaaaaanz anders aussehen. Das ist mal wieder der Fall von: Angebot und Nachfrage :(

*Melli*
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Re: Ohren

Beitrag von *Melli* »

Tja, für die meisten ist jeder kleine, am besten kurz und krummbeinige Hund ein "Jackie" oder Jack Russell.
In wahrheit sinds die wenigstens.

Einen korrekt gebauten Jack oder gar Parson Russell erkennen heute die wenigsten. Und das ist verdammt traurig.
Jeder kennt die kleinen, krummbeinigen, bunten Würste, die landläufig als Jack Russell bezeichnet werden. Dabei haben die bis auf die Farbe meistens herzlich wenig mit einem echten Russell gemeinsam.

Übrigens wird an Russellohren nicht sehr viel manipuliert... Natürlich gibt es immer wieder welche... aber mit Shelties oder Collies, wo man vom Züchter die Pampe fast mitbekommt überhaupt nicht zu vergleichen.
Und das ist auch gut so. Das geklebe is Augenwischerei.

Natürliche und korrekte Kippohren bei einem Parson Russell Terrier, und so sollen sie auch bei den Jack Russell Terriern aussehen.
Bild

Zoey's

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Beitrag von Zoey's »

Also unsere ist auch vom keinen Züchter - trotzdem reinrassig! Und sie ist ein echter Jack Russel! Bin aber immer wieder baff wenn ich gefragt werde was das für eine Rasse sei?! Hallo? Das sieht doch ein blinder!

elsebaer

Re: Ohren

Beitrag von elsebaer »

Wenn sie von keinem Züchter ist, kann man nicht sagen, ob sie reinrassig ist oder nicht! Egal, ob das jemand hören will oder nicht. Das macht den Hund nicht schlecht, ist aber ein Fakt.

Schon mal daran gedacht, dass es Menschen gibt, die von Hunden und Hunderassen keine Ahnung haben? Die gibt es und was ist so schlimm daran, dass sie nachfragen? :roll: Ich finde es im Gegenteil gut, wenn meine Hunderasse nur von wenigen Leuten erkannt wird. Das zeigt mir, dass es keine Moderasse ist.

Zoey's

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Beitrag von Zoey's »

Guck mal bei Kleinanzeigen - bei 5-6 neuen Anzeigen pro Tag und bei erneuter Abgabe nach 3-7 Monaten erscheint mir der Jack Russel sehr nach Moderasse! Mir tun die kleine. Immer sehr leid!

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Foxiana
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Re: Ohren

Beitrag von Foxiana »

Zoey's hat geschrieben:Guck mal bei Kleinanzeigen - bei 5-6 neuen Anzeigen pro Tag und bei erneuter Abgabe nach 3-7 Monaten erscheint mir der Jack Russel sehr nach Moderasse! Mir tun die kleine. Immer sehr leid!
Ja, weil JRT, oder besser kleine bunt gescheckte Hunde :zwink: modern sind werden sie ja so stark ohne Kontrolle vermehrt und billig an den nächst besten Käufer, die sich gar nicht bewusst sind, was sie sich da holen, verkauft. Die Folge ist eben sehr oft, dass die Hunde, sobald sie anstrengend werden, wieder weg müssen.

Mit den Jackies ist es aber schon weniger geworden, werden wohl grad von anderen Rassen abgelöst.

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Re: Ohren

Beitrag von Russell-Happiness »

Die Ohren sind oftmals das kleinere Übel, was einen "Reiter-Jackie" von einem richtigen Jack Russell unterscheidet. Oftmals sind die viel zu langen Rücken und dicken, krummen Beine eine viel schlimmere Sache, weil diese auf Dauer gesundheitliche Schäden nach sich ziehen können. :thumbsdown:

Leider wird auch oft angenommen, dass die kleinen, krummbeinigen (meist glatthaarigen) Hunde Jack Russell sind und die größeren, korrekt gebauten (also Rücken nur leicht länger als Abstand vom Widerrist zum Boden, gerade Beine,...) eben die Parson Russell.
Das ist aber ansich Quatsch: Selbst wenn man nach FCI unterscheidet muss ein Jack Russell ebenso "gebaut" sein, wie ein Parson, nur ist der Parson eben größer, aber die Proportionen sollten gleich sein.
(Der englische Originalstandart gibt übrigens als Größe 25,5 bis 38,1cm an, nur die FCI hat daraus 2 "verschiedene" Rassen gemacht.)

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Re: Ohren

Beitrag von Russell-Happiness »

Andreas hat geschrieben: Da wurden keine zwei Rassen draus gemacht, sonder es kam eine zweite dazu. Was die zwei gemein haben ist ihre weitgehende optische Übereinstimmung und deren Ursprung.
Nein, Andreas. Das mag vielleicht der FCI-Werdegang des JRT sein, aber nicht der Ursprüngliche. Schau dir mal den englischen Originalstandart an, dann wirst du sehen, dass dieser die "beiden Größen" schon immer enthielt (nach dem Sinne des Erfinders). :zwink:
John Russell wusste schon, warum er gegen eine Anerkennung (damals des Kennel Clubs) war - man sieht immer wieder, was aus einer Rasse gemacht wird. :???:

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Re: Ohren

Beitrag von Russell-Happiness »

Andreas hat geschrieben:Der Jack hat seine Entwicklung und Patronat in Australien. Von daher ist es eine andere Rasse.
Russell-Happiness hat geschrieben:Schau dir mal den englischen Originalstandart an, dann wirst du sehen, dass dieser die "beiden Größen" schon immer enthielt (nach dem Sinne des Erfinders).
Also im gültigen Standard ist es wie folgt dargestellt.
Wenn du schon Wiki nachschlägst, solltest du auch gelesen haben, dass dort steht, dass der "australische Jack Russell" seinen Ursprung in Großbritannien hat.

WAS ist denn bei dir der gültige Standart? :-?
Ist gültig nicht immer das, wo man züchtet?! Züchtet man im BJRTC, gilt der dortige, englische Original-Standart, züchtet man im VDH, gilt der FCI-Standart.
Vielleicht liegt hier schon wieder der Grund, warum wir aneinander vorbeireden: Jeder sieht einen anderen Zuchtverein als richtig und somit dessen Standart als gültig an.

Ich zitiere jetzt einfach mal aus dem 1993 veröffentlichten Buch "Der wahre Jack Russell" von Eddie Chapman:
"Der am verbreitetsten benutzte Rassestandart des Jack Russell Terriers wurde vom Jack Russell Club of Great Britain niedergelegt. Er stammt von einer großen Anzahl sehr erfahrener, täglich arbeitender Jagdterrier-Männer - sowohl Amateure wie auch Berufsjäger - sie verfügten über lebenslange Erfahrung mit dem Jack Russell Terrier und haben dementsprechend den Standart geschrieben.
[...]
Die Schulterhöhe des Jack Russell Terriers variiert zwischen 25,4cm und 38,1cm; dieses Limit umfaßt die ganze Bandbreite von Größen, die irgend jemand für irgendeine Art von Arbeit bei einem Jack Russell Terrier braucht, über oder unter der Erde. Vom Ursprung her ist der Jack Russell Terrier traditionell in allen Größen ein gut ausbalancierter Terrier. Hierunter ist zu verstehen, daß die Länge der Läufen zur Körperlänge passen muß. Um dies nochmals näher zu erklären, sollte man immer den gesamten Rahmen eines Terriers vor Augen haben, der immer eher quadratisch als länglich ist.
[...] ... selbst in der Größengruppe 25,5cm bis 30,5cm - 10 bis 12 Inches - er vermittelt immer ein kompaktes, ausgewogenes Bild."


Bei Ausstellungen nach dem englischen Standart werden die Hunde in 2 verschiedene Gruppen geteilt. In 10 bis 12 Inch und in over 12 Inch. Das bedeutet dort aber nicht, dass es zwei verschiedene Rassen sind.

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Re: Ohren

Beitrag von Russell-Happiness »

Frag doch mal beim Britischen Club nach. :zwink:
Und die FCI macht auch nur "ihre Ansichten amtlich", nur halt im großen Stil.
Ich hab aber momentan ehrlich gesagt keine Zeit z.B. im oben genannten Buch (das in der JRT-Szene ein Klassiker und heißbegehrt ist (oder zumindest mal war)) weiter zu recherchieren.

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