Jack Russel (12 Wochen) als Ersthund

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Wladi hat geschrieben:Ganz erlich?
Ich versteh euch nicht, erst wird hier gesagt wieviel Zeit so ein Hund beansprucht und das man sich viel mit ihn beschäftigen muss und raus muss, jetzt wird gesagt das er seine Ruhe braucht...
Wir kriegen das schon alles hin, kla werden wir Fehler machen, aber habt ihr keine Fehler beim ersten Hund gemacht?
Ja, das klingt wirklich paradox- aber es ist so. :wink: Ein JRT ist (!) Energie, er ist von Natur aus hibbelig, aktiv, agil, will immer dabei sein und würde sich tot laufen, spielen, hopsen und jagen, wenn er nicht lernt, auch Ruhe einzuhalten. Das ist die Schwierigkeit, also einerseits den Hund rassegerecht auslasten und ihn andererseits zur Ruhe zu erziehen.

Der Faktor Energie ist immer da, dem musst du durch Spiel und Sport und insbesondere Kopfarbeit entgegenkommen. Zudem musst du den Jagdtrieb umlenken, zum Beispiel durch Dummytraining.
Um dem Faktor Energie Herr zu werden, muss dein Hund auch Ruhe lernen, eine der größten Herausforderungen wird sein, Ruhe in den Hund zu bringen.

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rocky
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Beitrag von rocky »

Für uns war das damals auch eine große Herausforderung! :waving:

Ich dachte anfangs, der Hund will ständig beschäftigt werden! :o

Ende vom Lied war, ich war total am Ende und mein Hund völlig von der Rolle. :???:
Das war ein totaler Teufelskreis, solange ich ja ständig um ihn rum war, konnte er ja nicht zur Ruhe kommen.
Als ich das Problem aber erst Mal erkannt hatte, war es wunderbar.

Mittlerweile hat er seine Beschäftigungszeit und seine Ruhezeit.

Lg Petra & Rocky

SchmuseMaus

Beitrag von SchmuseMaus »

Dass ihr immer gleich den teufel an die wand malen müsst?! ist mir echt unbegreiflich.

ich habe für meine luna auch "nur" 300 € ca bezhalt.
und ich bin auch KEIN mensch der täglich 43km rennt und joggt unds macht und tut.
wir haben auch ein großes grundstück und luna fühlt sich hier pudel wohl. wenn ich meinen hund täglich mit zum 50km lauf nehme dann is das klar dass der mir die halbe wohnung auseinander nimmt wenn er mal 2 tage eben nicht seine 50 km laufen darf.

man muss einen hund ja nicht nur mit sport auslasten sondern auch geistig. und wenn der kleine kerl dann schonmal schönes gelände hat wo er auch täglich rumrennen darf ist doch klasse. es gibt leute die kaufen sich jack russel die den ganzen tag da nur rumsitzen und sonst keine möglichkeit haben auch mal 2-3 std raus gehen zu können.

also ich finde es toll dass du dich trotzdem vorher informierst, dass du ihm auch die möglichkeit gibst bei euch aufs grundstück gehen zu können, dass er da spielen kann, vielleicht auch mal sein geschäftchen machen kann.

man muss einen hund nicht immer körperlich auslasten sondern auch geistig. ein hund ist ebenfalls gut ausgelastet wenn du ihn geistig förderst. ihm sachen beibringst, sei das kunststückchen oder das übliche fuß, bleib, sitz, platz etc pp.

du solltest dich eben genau über die hunde informieren. schau dir die eltern tiere an, schau wo die kleinen aufwachsen wie elterntiere und auch besitzer mit den hunden umgehen, schau dir das umfeld an und schau dir an ob die kleinen kerle fiedel sind.

lass dir die impfpässe zeigen. ich meine ein tierarzt impft keine tot kranken hunde!!!!

wenn ihr dort wart kannst du ja mal deine eindrücke berichten und dann kann man immer noch weiter sehen!

IST MEINE MEINUNG!

SchmuseMaus

Beitrag von SchmuseMaus »

und ich habe mit luna auch anfangs probleme gehabt denn sie war auch mein ersthund und siehe da, alles paletti. man muss bei einem labrador genauso eine erziehung durchführen wie bei allen anderen hunden. bei den einen konsequenter und eben auf eine andere art und weise und bei den anderen so!!!

und man lernt selbst immer wieder neues dazu bei der erziehung eines hundes! :lovemetoo:

und luna hat auch keine papiere!

Sina & Ines
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Beitrag von Sina & Ines »

Ganz meine Meinung, SchmuseMaus!!!!!!! :waving:

Wladi

Beitrag von Wladi »

So ich meld mich auch mal wieder :)
Die kleine Lucy ist jetzt seit 2 Wochen bei uns und es läuft echt alles super, paar schlaflose Nächte gabs aber jetzt läuft es und es wird langsam mehr erkundet als nur der Garten :D
Was noch nciht klappt ist das Gasi gehn, nach dem Essen gehts sofort raus und oft macht sie auch ihr großes Geschäfft, wofür sie natürlich dann belohnt wir aber manchmal macht sie es auch im Haus, wie kann man es versuchen ihr abzugewöhnen, wir versuchen deutlich zu machen das sie es nicht darf und es wird auch schon mal lauter "nein" gesagt aber wenn man es nicht sofort sieht?
Sie ist jetzt 14 Wochen alt und bis jetzt haben wir immer noch Ball holen und Stöckchen holen, was gibt es noch für spiele die man mit nem Welpen spielen kann ohne das er sich überanstregt`?

Hier mal unsere kleine :)
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und am Fußball spielen :D
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Stephanie
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Beitrag von Stephanie »

Das Thema ist zwar alt,aber ich finde es erschreckend das alle JRT über einen Kamm geschoren werden.
Es ist doch erstmal ein Hund.
Wenn ich meinen Hund von Anfang an auf Power erziehe ist es kein Wunder das ich nachher eine Bombe im Korb sitzen habe.
Immer schön sutsche mit dem Welpen,wir wollen ihm das Hibbelige ja nicht anerziehen.

:o

Meiner Meinung nach ist bei dieser Rasse die Auslastung vielmehr im Denksport aufzugreifen,denn in der körperlichen.
Desweiteren finde ich JRT's hinterfragen 10 mal ein Kommando,wo eine andere Rasse längst folgt.
Also wie so oft: Konsequenz und Taktgefühl

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Sundogs
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Beitrag von Sundogs »

Mein JRT war mehr für laufen als für Kopfarbeit. Und das sie Komandos hinterfragen das stimmt. Wenn man sie beim spazieren gehen ran ruft kann es vorkommen das sie sich erst mal umschauen, warum sie gerufen werden. Aber ich hatte auch als Ersthund einen JRT. Er ließ sich schwer erziehen, aber wir haben es geschafft. Er war ein super Hund den man auf Feldern und im Wald ohne Leine laufen lassen konnte. Aber er hatte auch Schwierigkeiten wieder runter zu fahren. Nach einer sehr großen Runde mußten wir ihn in den Korb schicken, damit er zur Ruhe kommt. Sonst wäre er noch durch die Wohnung gehüpft. Erst im Korb hat er dann gemerkt eie müde er eigentlich ist und hat geschlafen.

Flixilotte
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Beitrag von Flixilotte »

Ich bin da geteilter Meinung. Ich habe einen Foxterrier Mix. Sicher nicht weniger aktiv als JRT. Für mich muss ein JRT geistig UND körperlich ausgelastet werden. Wenn ich ihn runterfahren will, dann suche ich mir direkt eine Rasse, die nicht soviel Power hat.

Wenn man gerade mal einen erwischt, der eine hohe Jagdmotivation hat (die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch), dann ist es halt eine Menge Arbeit den Hund durch Anti-Jagdtraining davon abzuhalten.

@Wladi

Gehst Du schon in die Welpengruppe/Hundeschule?

Waldgeist
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Re:

Beitrag von Waldgeist »

Anonymous hat geschrieben:Hallo Wladi,

du berichtest von einer JRT-Hündin, die den ganzen Tag auf der Couch liegt und nur zum Gassi raus geht: ich habe ganz ganz ganz große Zweifel, dass die Hündin glücklich oder zumindest zufrieden ist, wenn sie keine rassegerechte Auslastung erleben darf. Das ist sehr untypisch für einen JRT.

Dass euer Hund, wenn er dann alt genug ist, euren Sohn beim Joggen begleiten soll, ist natürlich schön und auch machbar- aber es wird den Hund nicht auslasten, zumindest nicht seinen Bedürfnissen entsprechend. Das lange Laufen wird ihn körperlich für einen klitzekleinen Moment auslasten- ihn aber gleichzeitig in Kraft und Ausdauer trainieren, so dass sein Bewegungsanspruch langfristig steigen wird.

Ein JRT hat Jagdtrieb, diesen könnt ihr, denke ich mal, nicht klassisch befriedigen (mache ich auch nicht, ich persönlich lehne die Sport-Jagd ab). Dafür solltest du dem Hund dann einen Ausgleich, eine Alternative bieten. Das kann z.B. Dummytraining oder Fährtenarbeit sein. Wenn du dich dazu entscheidest, solltest du das langsam aufbauen. Unsere Hündin liebt insbesondere das Dummytraining, Fährtenarbeit lastet sie aber sehr aus, weil das Schnüffeln sehr viel Konzentration erfordert.
Ich gehe mit Muffin alle 14 Tage Fährte (zusammen mit meiner Tochter hier bei uns im Wald) . Wir machen etwa 1 bis 2 mal die Woche Dummytraining. Wir haben mit Agility begonnen, dieser Hundesport bietet sich für einen JRT geradezu an, wenn er gesund und alt genug ist. Zudem machen wir Trickdogging, und zwar täglich mehrere kleine Einheiten (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dies übernehmen in der Regel meine Kinder (16 und 11 Jahre alt). Außerdem besuchen wir einen Hundesportverein, dort machen wir neben Agility auch UO, da Muffin langfristig die Begleithundeprüfung ablegen soll.
Im Alltag stehen immer wieder Suchspiele aller Art an. Auch das lastet den Hund geistig aus. Ihr könnt euch verschiedene Dinge einfallen lassen, die die Intelligenz dieser äußerst cleveren Rasse fordern, also Sachen, bei denen der Hund sein Köpfchen anstrengen muss.

Falls ihr euch nun einen JRT holt (und es klingt sehr danach ....), dann seid euch bitte darüber bewusst, was da auf euch zukommt. Grundsätzlich kann man sagen: ein JRT verzeiht keine Erziehungsfehler, da ist absolute, liebevolle Konsequenz gefragt. Ein JRT wird nicht Kommandos befolgen und dich als Chef anerkennen, weil du ihm körperlich überlegen bist oder ihn anbrüllst, sondern weil er erkennt, dass du oberschlau, sehr souverän und allwissend bist :wink: , wenn du verstehst, wie ich das meine. Um deine "Schlauheit" dem Hund zu beweisen, bietet sich u.a. auch das Dummytraining mit einem Pre-Dummy an, denn du wirst deinen Russell in Erstaunen setzen, wenn du- und er schafft es nicht- den Dummy öffnest und die Leckerlies hervor holst. :wink:

Für einen JRT muss es sich lohnen zu gehorchen. Er wird nur widerwillig hören, wenn er keinen Nutzen daraus zieht. Es wird oft geschrieben, der JRT sei stur- das ist er nicht. Er ist überaus schlau!!!

Zudem hat der JRT Eigenarten, die oft missverstanden werden. Ein schönes Beispiel ist sein Spielgesicht in Verbindung mit Maulspielen. Das Spielgesicht sieht für Menschen, de das nicht kennen, wie fletschen aus: der Hund zieht die Oberlippe hoch und seine Zähnchen sind zu sehen, die Nase wird dabei kraus gezogen. Das ist lieb, nicht böse. Viele JRT (unsere ganz besonders) lieben Maulspiele, d.h. sie spielt mit meinen Händen. Darum ist es extrem wichtig, dass sie in der Welpenzeit die Beißhemmung erlernen, sonst hast du irgendwann einen schnappenden Hund, der zu viel Beißkraft in das Spiel legt. Maulspiele erfordern Vertrauen.
JRT haben Terrier-Minuten, d.h. sie knallen mal eben für ein paar Minuten durch. Ein schönes Beispiel: immer, wenn wir aus dem Wald kommen (1-2 Stunden sind Pflicht, dabei bitte nicht nur spazieren, sondern dem Hund Wald- und Wiesen-Agility bieten, Suchspiele einbauen, apportieren lassen usw. usw.- ansonsten sucht der Hund sich ganz schnell selbst eine Beschäftigung und jagt Jogger oder rast davon und du siehst seinen weißen Popo am Horizont verschwinden), rast Muffin danach ein paar Minuten durch die Bude, wie ein Torpedo umkreist sie die Möbel, hält kurz inne, lacht mich an und rast dann im Affenzahn weiter durch die Bude. DAS ist ganz typisch für einen JRT und wird dir, gerade bei einem Junghund, eigentlich täglich widerfahren. Dabei wird von Couch zu Couch gesprungen, über dich hinweg gehopst usw. Ich weiß nicht, wie dein 3-jähriges Kind damit umgehen wird ... Ebenfalls is der JRT ein ewig hüpfender, springender Flummi, gerade der Welpe/Junghund wird in seiner überaus überschwenglichen Freude eure Beine zerkratzen und an deinen Kindern hochspringen- bei eurem jüngsten Kind wird er dabei auch das Gesicht erreichen, du musst also immer sehr schnell reagieren und sehr auf der Hut sein.

Sei dir also darüber bewusst, dass euer Leben aus den Angeln gehoben wird. Auch das Stubenrein-werden kann bei einem JRT etwas länger dauern als im Durchschnitt. Zudem ist der JRT bellfreudig! Ich hoffe, du weißt das! Wirst du einem JRT gegenüber ungehalten, so puscht ihn das auf, es wirkt also kontraproduktiv. Du brauchst sehr viel Feingefühl und Geduld. Ein Welpe ist natürlich immer ganz bezaubernd und noch leichter zu lenken, erst wenn der Hund zum Junghund heranwächst, wirst du sehen, was in einem JRT drin steckt. Auch hier im Forum gibt es zahlreiche Beiträge wie "Hilfe, unser JRT schnappt nach meinen Kindern!" Hilfe, unser JRT beißt uns!" "Hilfe, unser JRT jagt alles!" usw. Solche Probleme entstehen dann, wenn man den Terrier nicht terriergemäß erzieht und auslastet- es ist kein Labrador, der sich viel leichter "bändigen" lässt, darüber musst du dir absolut bewusst sein. Ein JRT ist kein Anfängerhund, ganz und gar nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer, aber wenn du so eine Ausnahme haben willst, ist er die falsche Rasse. Ein JRT hat, um es mal ganz platt auszudrücken, einen kleinen Knall, er ist größenwahnsinnig und empfindet sich als 60kg-Hund.

Aber: wenn du es schaffst, ihn wirklich auszulasten, eine sehr intensive Bindung aufzubauen, ihn vor negativen Erfahrungen (z.B. auch mit euren Kinden!!) zu schützen, dann hast du einen Hund, der an deiner Seite klebt, der abends auf deinem Schoß schläft, der sich knuddeln und wuscheln lässt und der jeder noch so kleinen Spielaufforderung (die immer nur von euch kommen darf, nicht vom Hund!) folgen wird. Wenn du Terriereigenschaften liebst und dich wirklich um den Hund bemühst, wirst du extrem viel Freude mit dem Hund haben. Unsere Muffin hat eine sehr intensive, innige und höchst vertrauensvolle Bindung zu uns. Wir leiben dieses durchgeknallte der Rasse, wir lachen, wenn sie wild ihre Kreise zieht und sie schläft in unseren Betten, auf der Couch usw. Ob du das möchtest, ist deine Sache, Pflicht ist es nicht, aber es fördert die Bindung. Dein Hund muss dir vertrauen und Respekt vor all deinen unglaublichen Fähigkeiten haben, ansonsten sieht er die Sicherheit des Rudels in Gefahr und wird das Ruder übernehmen wollen- zum Schutz "seiner" Leute. Aber das alles kostet enorm viel Zeit und Arbeit!! Wirklich, unterschätze das nicht!! Den Hund stubenrein zu bekommen ist dagegen ein nicht-erwähnenswerter Klacks.

Ich wünsche mir eigentlich, dass ihr euch für eine andere Rasse entscheidet, weil mir bei dir jegliche Fachkenntnis fehlt. Du bist ein Anfänger und solltest, auch im Sinne deiner Kinder, einen Anfängerhund haben. Ansonsten wünsche ich mir, dass du dich weiter sehr intensiv über die Rasse informierst, einer HuSchu bzw. einem Hundeverein beitrittst und alles gibst, um dem Hund gerecht zu werden. Wird es ein JRT, so scheue dich nicht, hier im Forum weiterhin Rat zu suchen. Hier sind i.d.R. alle gerne bereit, andere zu unterstützen.

Schreib doch mal, wie es bei der Züchterin (Vermehrerin) war, ja? Lass dir nachweisen, dass die Elterntiere keine PL haben, das ist eine bei den JRT häufig auftretende Erbkrankheit des Kniebereiches, die Kniescheibe springt hinaus. Kann sie diesen Nachweis nicht erbringen (und davon gehe ich aus, bei einem Hund für 200€), dann lass die Finger davon!! Es ist Unsinn zu behaupten, dass die Hunde von Vermehrern genau so gesund sind wie die von Züchtern. Züchter wählen ausschließlich gesunde Tiere, die Eltern durchlaufen diverse Untersuchungen bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Vermehrer wollen "mal eben Welpen" und geben einen Dreck darauf, ob die Welpen auch im Alter noch gesund sind. DU hast später die TA-Kosten, denk daran!

Liebe Grüße! :waving:
Zu diesem Beitrag kann ich nur heftig nicken und alles bestätigen,was darin steht.Habe selbst zwei PRT und bin begeistert von dieser Rasse,aber sie ist nicht einfach.Ich bin froh,dass ich einen tollen Trainer an meiner Seite habe,der sich damit auskennt.....

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Russell-Fan
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Re: Re:

Beitrag von Russell-Fan »

Waldgeist hat geschrieben:
Anonymous hat geschrieben:Hallo Wladi,

du berichtest von einer JRT-Hündin, die den ganzen Tag auf der Couch liegt und nur zum Gassi raus geht: ich habe ganz ganz ganz große Zweifel, dass die Hündin glücklich oder zumindest zufrieden ist, wenn sie keine rassegerechte Auslastung erleben darf. Das ist sehr untypisch für einen JRT.

Dass euer Hund, wenn er dann alt genug ist, euren Sohn beim Joggen begleiten soll, ist natürlich schön und auch machbar- aber es wird den Hund nicht auslasten, zumindest nicht seinen Bedürfnissen entsprechend. Das lange Laufen wird ihn körperlich für einen klitzekleinen Moment auslasten- ihn aber gleichzeitig in Kraft und Ausdauer trainieren, so dass sein Bewegungsanspruch langfristig steigen wird.

Ein JRT hat Jagdtrieb, diesen könnt ihr, denke ich mal, nicht klassisch befriedigen (mache ich auch nicht, ich persönlich lehne die Sport-Jagd ab). Dafür solltest du dem Hund dann einen Ausgleich, eine Alternative bieten. Das kann z.B. Dummytraining oder Fährtenarbeit sein. Wenn du dich dazu entscheidest, solltest du das langsam aufbauen. Unsere Hündin liebt insbesondere das Dummytraining, Fährtenarbeit lastet sie aber sehr aus, weil das Schnüffeln sehr viel Konzentration erfordert.
Ich gehe mit Muffin alle 14 Tage Fährte (zusammen mit meiner Tochter hier bei uns im Wald) . Wir machen etwa 1 bis 2 mal die Woche Dummytraining. Wir haben mit Agility begonnen, dieser Hundesport bietet sich für einen JRT geradezu an, wenn er gesund und alt genug ist. Zudem machen wir Trickdogging, und zwar täglich mehrere kleine Einheiten (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dies übernehmen in der Regel meine Kinder (16 und 11 Jahre alt). Außerdem besuchen wir einen Hundesportverein, dort machen wir neben Agility auch UO, da Muffin langfristig die Begleithundeprüfung ablegen soll.
Im Alltag stehen immer wieder Suchspiele aller Art an. Auch das lastet den Hund geistig aus. Ihr könnt euch verschiedene Dinge einfallen lassen, die die Intelligenz dieser äußerst cleveren Rasse fordern, also Sachen, bei denen der Hund sein Köpfchen anstrengen muss.

Falls ihr euch nun einen JRT holt (und es klingt sehr danach ....), dann seid euch bitte darüber bewusst, was da auf euch zukommt. Grundsätzlich kann man sagen: ein JRT verzeiht keine Erziehungsfehler, da ist absolute, liebevolle Konsequenz gefragt. Ein JRT wird nicht Kommandos befolgen und dich als Chef anerkennen, weil du ihm körperlich überlegen bist oder ihn anbrüllst, sondern weil er erkennt, dass du oberschlau, sehr souverän und allwissend bist :wink: , wenn du verstehst, wie ich das meine. Um deine "Schlauheit" dem Hund zu beweisen, bietet sich u.a. auch das Dummytraining mit einem Pre-Dummy an, denn du wirst deinen Russell in Erstaunen setzen, wenn du- und er schafft es nicht- den Dummy öffnest und die Leckerlies hervor holst. :wink:

Für einen JRT muss es sich lohnen zu gehorchen. Er wird nur widerwillig hören, wenn er keinen Nutzen daraus zieht. Es wird oft geschrieben, der JRT sei stur- das ist er nicht. Er ist überaus schlau!!!

Zudem hat der JRT Eigenarten, die oft missverstanden werden. Ein schönes Beispiel ist sein Spielgesicht in Verbindung mit Maulspielen. Das Spielgesicht sieht für Menschen, de das nicht kennen, wie fletschen aus: der Hund zieht die Oberlippe hoch und seine Zähnchen sind zu sehen, die Nase wird dabei kraus gezogen. Das ist lieb, nicht böse. Viele JRT (unsere ganz besonders) lieben Maulspiele, d.h. sie spielt mit meinen Händen. Darum ist es extrem wichtig, dass sie in der Welpenzeit die Beißhemmung erlernen, sonst hast du irgendwann einen schnappenden Hund, der zu viel Beißkraft in das Spiel legt. Maulspiele erfordern Vertrauen.
JRT haben Terrier-Minuten, d.h. sie knallen mal eben für ein paar Minuten durch. Ein schönes Beispiel: immer, wenn wir aus dem Wald kommen (1-2 Stunden sind Pflicht, dabei bitte nicht nur spazieren, sondern dem Hund Wald- und Wiesen-Agility bieten, Suchspiele einbauen, apportieren lassen usw. usw.- ansonsten sucht der Hund sich ganz schnell selbst eine Beschäftigung und jagt Jogger oder rast davon und du siehst seinen weißen Popo am Horizont verschwinden), rast Muffin danach ein paar Minuten durch die Bude, wie ein Torpedo umkreist sie die Möbel, hält kurz inne, lacht mich an und rast dann im Affenzahn weiter durch die Bude. DAS ist ganz typisch für einen JRT und wird dir, gerade bei einem Junghund, eigentlich täglich widerfahren. Dabei wird von Couch zu Couch gesprungen, über dich hinweg gehopst usw. Ich weiß nicht, wie dein 3-jähriges Kind damit umgehen wird ... Ebenfalls is der JRT ein ewig hüpfender, springender Flummi, gerade der Welpe/Junghund wird in seiner überaus überschwenglichen Freude eure Beine zerkratzen und an deinen Kindern hochspringen- bei eurem jüngsten Kind wird er dabei auch das Gesicht erreichen, du musst also immer sehr schnell reagieren und sehr auf der Hut sein.

Sei dir also darüber bewusst, dass euer Leben aus den Angeln gehoben wird. Auch das Stubenrein-werden kann bei einem JRT etwas länger dauern als im Durchschnitt. Zudem ist der JRT bellfreudig! Ich hoffe, du weißt das! Wirst du einem JRT gegenüber ungehalten, so puscht ihn das auf, es wirkt also kontraproduktiv. Du brauchst sehr viel Feingefühl und Geduld. Ein Welpe ist natürlich immer ganz bezaubernd und noch leichter zu lenken, erst wenn der Hund zum Junghund heranwächst, wirst du sehen, was in einem JRT drin steckt. Auch hier im Forum gibt es zahlreiche Beiträge wie "Hilfe, unser JRT schnappt nach meinen Kindern!" Hilfe, unser JRT beißt uns!" "Hilfe, unser JRT jagt alles!" usw. Solche Probleme entstehen dann, wenn man den Terrier nicht terriergemäß erzieht und auslastet- es ist kein Labrador, der sich viel leichter "bändigen" lässt, darüber musst du dir absolut bewusst sein. Ein JRT ist kein Anfängerhund, ganz und gar nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer, aber wenn du so eine Ausnahme haben willst, ist er die falsche Rasse. Ein JRT hat, um es mal ganz platt auszudrücken, einen kleinen Knall, er ist größenwahnsinnig und empfindet sich als 60kg-Hund.

Aber: wenn du es schaffst, ihn wirklich auszulasten, eine sehr intensive Bindung aufzubauen, ihn vor negativen Erfahrungen (z.B. auch mit euren Kinden!!) zu schützen, dann hast du einen Hund, der an deiner Seite klebt, der abends auf deinem Schoß schläft, der sich knuddeln und wuscheln lässt und der jeder noch so kleinen Spielaufforderung (die immer nur von euch kommen darf, nicht vom Hund!) folgen wird. Wenn du Terriereigenschaften liebst und dich wirklich um den Hund bemühst, wirst du extrem viel Freude mit dem Hund haben. Unsere Muffin hat eine sehr intensive, innige und höchst vertrauensvolle Bindung zu uns. Wir leiben dieses durchgeknallte der Rasse, wir lachen, wenn sie wild ihre Kreise zieht und sie schläft in unseren Betten, auf der Couch usw. Ob du das möchtest, ist deine Sache, Pflicht ist es nicht, aber es fördert die Bindung. Dein Hund muss dir vertrauen und Respekt vor all deinen unglaublichen Fähigkeiten haben, ansonsten sieht er die Sicherheit des Rudels in Gefahr und wird das Ruder übernehmen wollen- zum Schutz "seiner" Leute. Aber das alles kostet enorm viel Zeit und Arbeit!! Wirklich, unterschätze das nicht!! Den Hund stubenrein zu bekommen ist dagegen ein nicht-erwähnenswerter Klacks.

Ich wünsche mir eigentlich, dass ihr euch für eine andere Rasse entscheidet, weil mir bei dir jegliche Fachkenntnis fehlt. Du bist ein Anfänger und solltest, auch im Sinne deiner Kinder, einen Anfängerhund haben. Ansonsten wünsche ich mir, dass du dich weiter sehr intensiv über die Rasse informierst, einer HuSchu bzw. einem Hundeverein beitrittst und alles gibst, um dem Hund gerecht zu werden. Wird es ein JRT, so scheue dich nicht, hier im Forum weiterhin Rat zu suchen. Hier sind i.d.R. alle gerne bereit, andere zu unterstützen.

Schreib doch mal, wie es bei der Züchterin (Vermehrerin) war, ja? Lass dir nachweisen, dass die Elterntiere keine PL haben, das ist eine bei den JRT häufig auftretende Erbkrankheit des Kniebereiches, die Kniescheibe springt hinaus. Kann sie diesen Nachweis nicht erbringen (und davon gehe ich aus, bei einem Hund für 200€), dann lass die Finger davon!! Es ist Unsinn zu behaupten, dass die Hunde von Vermehrern genau so gesund sind wie die von Züchtern. Züchter wählen ausschließlich gesunde Tiere, die Eltern durchlaufen diverse Untersuchungen bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Vermehrer wollen "mal eben Welpen" und geben einen Dreck darauf, ob die Welpen auch im Alter noch gesund sind. DU hast später die TA-Kosten, denk daran!

Liebe Grüße! :waving:
Zu diesem Beitrag kann ich nur heftig nicken und alles bestätigen,was darin steht.Habe selbst zwei PRT und bin begeistert von dieser Rasse,aber sie ist nicht einfach.Ich bin froh,dass ich einen tollen Trainer an meiner Seite habe,der sich damit auskennt.....
YES!!! YES!!! YES!!! :laola:

Ich habe mich doch gerade dabei erwischt und wollte einen endlos langen Text formulieren. Aber der hier trifft es auf den Punkt ... DANKE!

Ich habe 2 JRT hier zu Hause, wobei den älteren hat mir meine Tochter vor 2 Jahren sozusagen "geklaut" um mit ihm zu arbeiten, Agility zu machen etc.
Wir lieben unsere 2 hier über alles. Sie sind nicht mehr wegzudenken, aber es gab auch schwere Zeiten. Ich bin glücklich mich für diese Rasse entschieden zu haben und kein Geld der Welt würde meine Hunde ersetzen können.

Russell-Happiness
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Re: Jack Russel (12 Wochen) als Ersthund

Beitrag von Russell-Happiness »

Also, ich möchte niemandem nahetreten, aber mir gefällt der lange Text von Anonymous nicht komplett.

Ein Hund, der durchknallt und wie irre durch die Wohnung rennt, der kommt mir eher überdreht als ausgelastet vor. Ich kenne keinen JRT / PRT, der so agiert. Klar, von draußen kenne ich das auch mal, vorallem, wenn Hundekumpels dabei sind.
Und wenn ich mir dann ansehe, was alles mit dem oben genannten Hund gemacht wird, dann wundert mich das auch nicht.
Muss jeder selbst wissen und ich möcht auch niemanden angreifen, aber ich finds zu viel.
Nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität. :)


Ein weiterer ebenfalls oft großer Knackpunkt bei einem Russell - er muss vorallem erstmal lernen sich herunter zu fahren und Ruhephasen einzuhalten (kein wegsperren!). Das ist mindestens genau so wichtig wie das Auslasten.

Mein Russell ist absolut ausgeglichen, drinnen fällt er kaum auf (ausser, dass er viel kuscheln will :lovemetoo: ) und draußen ist er meist sehr konzentriert beim Training und lernt unglaublich schnell. Auch im Restaurant oder Einkaufscenter weiß er sich zu benehmen.

Das ist wie bei den Border Collies / Aussies auch oft - man weiß vom "Hören-Sagen", dass das ganz schwierige arbeitswillige Hunde sind und man versucht sein Bestes zu geben und übertreibt es damit maßlos und ziehen sich einen hyperaktiven Hund heran.
Klar, das Gefühl für zu wenig und zu viel muss man erst lernen, aber ein Russell ist auch nur ein Hund und gejagt wurde damals auch nie täglich.
Von daher - ein gewisses Maß an Bewegung (wir gehen z.B. 1-2 Stunden im Wald), etwas geistige Forderung (z.B. Trickdoggin, Suchspiele,...) und etwas Jagdersatzarbeit (Dummytraining, Fährte, ...) und schon hat man einen groben Plan, an den man sich halten kann.


Nochmal, das ist nur MEINE Meinung.
Mein Russell war mein Ersthund und wir haben auch nicht sofort alles richtig gemacht, aber wenn man auf seinen Bauch hört, sich aktuelle Literatur zu Gemüte zieht, ein gewisses Gespür für seinen Hund entwickelt und vielleicht eine GUTE Hundeschule findet (was nicht einfach ist), dann bekommt man das hin.
Man darf einen Hund nur nicht als Begleiter ohne eigene Wünsche sehen, den man mal zum kuscheln nimmt oder der die Kinder bespaßt. Das sehe ich aber bei ALLEN Hunden so, nicht allein beim Russell. Ich finds genau so traurig, wenn für sowas ein Golden Retriever oder Chihuahua missbraucht wird.

So, mal sehen, ob jetzt ein Gewitter über mich herein bricht. :wink:

Mylo
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Hunderasse: Jack Russel,
Mein(e) Hund(e): Mylo,

Re: Jack Russel (12 Wochen) als Ersthund

Beitrag von Mylo »

Hallo
wir haben einen 4 Monat alten Jacky Rüde.
Der ist so Pflegeleicht. Lernt schnell. Ist stubenrein und bleibt 3 mal die Woche 5 std alleine daheim,hat noch nie etwas kaputt gemacht.
Läuft ohne Leine und hört auf Kommandos.
Er ist die Ruhe in Person.
Freunde Bekannte die hören wir haben uns einen Jacky geholt. Sagen alle ob wir verrückt sind. Die sein mega Agil und an strengend.
Also das kann ich nicht bezeugen.
Würde mir immer wieder einen Jack Russel zulegen.
Lg

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