Jack Russel (12 Wochen) als Ersthund

Wladi

Jack Russel (12 Wochen) als Ersthund

Beitrag von Wladi »

Hallo liebe Leute :)
ich denke mal das ich hier in der Runde richtig bin. :D
Wir haben schon lange an einen Hund gedacht und jetzt haben wir uns entgültig entschieden einen zu holen.
Er sollte nciht so groß sein und Kinderlieb, da 2 Bekannt Jack- Russel besitzen haben wir uns auch für einen endschieden.
Gestern in der Zeitung und sofort eine Anzeige gefunde, wo Jack Russel Welpen angeboten werden.
Heute hab ich dann mit der Dame telefoniert und hat sich auhc sehr nett angehört.
Naja jetzt kommen wir zum wichtigen Teil, wie erkenn ich das der Hund gut behandelt wurde und keine Krankheiten oder sonstiges hat?
Sie sind 12 Wochen alt und geimpft aber besitzen keine Papiere, der Preis ist 200€ für einen Welpen, ist das ok?
Wir haben einen Termien für heute abgemacht und schauen uns die Welpen dann an.
Jetzt stellt sich noch die frage ob Rüde oder Hündin?
Wir sind eine Familie mit 3 Kinder, 19, 8 und 3 Jahre alt...

Ich würde mich sehr freuen wenn jemand Antowortet und paar Tipps geben könnte.

Mit freundlich Grüßen :wink:

AussieGirl600
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Beitrag von AussieGirl600 »

sind 200€ okay? ich sage: NEIN. wenn du einen rassehund willst, dann geh zu einem vdh züchter. der kostet mehr, ist klar.

schau: bestenfalls sind die welpen liebe kleine gesunde hunde.
schlimmstenfalls hat die "züchterin" keine ahnung von zucht, die hunde entsprechen weder in aussehen noch im wesen dem rassestandard. die eltern sind nicht auf erbkrankheiten getestet, die sie dann weitergeben. viele solcher "züchter" impfen ihre hunde auch nicht im welpenalter...

noch schlimmer: es könnten auch importe aus dem ausland sein... dann kriegst du mit ziemlicher sicherheit keinen gesunden hund.

also: wenn du dir bei der rasse sicher bist, dann geh zu vdh.de, such nach würfen in deiner gegend und schau dir diese züchter an.

Wladi

Beitrag von Wladi »

Naja gut aber es muss jetzt ja nicht umbedigt heißen das die Welpen krank sind und es eine schlechte züchteren usw. ist.
Aber ich möchte mir die Welpen doch sehr gerne anschauen und meine frage war halt , wie erkenn ich wenn mit den Welpen irgedetwas nicht stimmt?
Aja und die Mutter und der Vater sind bei der Züchteren ausgewachsen.

Sarja
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Beitrag von Sarja »

Hi,

wenn ihr mit eurem Hund arbeiten wollt, kann es mit einem JRT gut gehen. Soll er nur nebenherlaufen und nicht weiter auffallen, sucht lieber eine andere Rasse.
Der JRT ist ein energiegeladener Arbeitshund, der arbeiten will. Darf er dies nicht, kann es passieren, dass er zum Tyrannen wird.
Tolle Hunde, keine Frage, aber definitiv anstrengend.
Bei kleinen Kindern könnte es schwierig werden, den Hund zur Ruhe zu erziehen, was gerade beim JRT enorm wichtig ist.

Bitte holt nicht überstürzt einen Hund, nur weil er klein ist und süß aussieht. Der Schuss kann böse nach hinten losgehen.

Seid kritisch.
Achtet auf Untersuchungen der Elterntiere: Patellaluxation, Augen, Ohren.
Ein wesensschwacher Hund wäre nichts für mich, halte ich auch für eine Famlie nicht für sinnvoll.

Seid selbstkritisch.
Warum soll es denn gerade ein JRT sein?
Nur weil im Bekanntenkreis welche sind?
Habt ihr euch über die Rasse wirklich ausführlich schlau gemacht?
In Büchern, im www, auf Ausstellungen, bei Züchtern, bei Haltern etc.?
Das geht nicht schnell, kann Monate oder auch Jahre dauern.
Da man das Tier dann doch bis zu 15 Jahre in der Familie hat, sollte das nicht zu viel Aufwand sein.

Nur wenn die Rasse zu euch passt, können alle glücklich werden.

Viel Glück!

PS: Wenn Rassehund, dann aus seriösen Händen, inkl. Gesundheitsuntersuchungen und Wesenstest der Eltern. Für den JRT wäre der kft Ansprechpartner.
Aber evtl. waere es doch sinnig, die Rassewahl nochmal zu überdenken?
Lasst euch Zeit!! :wink:

Wladi

Beitrag von Wladi »

Zeit ist geügend vorhanden und ein sehr großer Garten ist auch da.
Das es ein Jack Russel werden soll steht schon seit Monaten feste und informiert haben wir uns auch...
Durch die Bekannten wurd unser verlange halt noch stärker, da es einfach ein schöner und verpielter Hund ist, der im meinen Augen super mit Kinder klakommt.
Natürlich können Probleme auftauchen und es schwer machen, aber bei welchem Hund ist es nicht so?

Sarja
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Beitrag von Sarja »

Garten finde ich gar nicht wichtig. ;)
Was wollt ihr mit dem Hund TUN?

Nicht böse gemeint, aber gerade beim JRT kommt es so oft dazu, dass es doch die falsche Rasse ist und sie mit 6 Monaten bis 1 ahr wieder ein neues Zuhause suchen.

Schöne verspielte Hunde gibt es viele, warum gerade dieser Terrier?
Kinderlieb ist keine generelle Rasseeigenschaft.
Nochmal: JRT sind kernige Arbeitshunde.

Unserer läuft 42km beim Joggen mit und fragt zuhause nach, was denn jetzt zu tun wäre. :cool:

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Foxiana
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Beitrag von Foxiana »

Ach die armen Russels. Tut mir immer leid, wenn eine Rasse so modern ist, dass sie an jeder Ecke von Hinz und Kunz vermehrt und verscherbelt wird.
Ich glaube in diesem Fall ist die Entscheidung schon lange gefallen egal was hier noch für Ratschläge kommen.

Wenn man den Welpen erst anschauen fährt, dann kann kaum noch jemand "Nein" sagen.
Ob er gesund ist, also auch gesund im Kopf und frei von Erbkrankheiten, das kann man einem Welpen nicht gleich ansehen.
Ob er gut behandelt wurde auch nicht. Ob die Dame Ahnung von Zucht und Welpensozialisierung hat, wird man als Laie auch nicht sehen können.
Da wärt ihr bei einem seriösen Züchter auf der sicheren Seite. Auch was die Beratung betrifft.

Meine Meinung ist, ihr handelt etwas überstürzt.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Wladi hat geschrieben:Zeit ist geügend vorhanden und ein sehr großer Garten ist auch da.
Das es ein Jack Russel werden soll steht schon seit Monaten feste und informiert haben wir uns auch...
Durch die Bekannten wurd unser verlange halt noch stärker, da es einfach ein schöner und verpielter Hund ist, der im meinen Augen super mit Kinder klakommt.
Natürlich können Probleme auftauchen und es schwer machen, aber bei welchem Hund ist es nicht so?
Oh je oh je oh je... das, was du als Grundlage und Voraussetzung für einen JRT nennst, ist ehrlich gesagt nichts. Ein JRT ist nicht einfach ein "verspielter" Hund, ein JRT ist ein Hund, der gefordert werden will, der arbeiten will, der Jagdtrieb hat, der zum Ausgleich viiiiiel Kopfarbeit, Sport usw. braucht. Er ist hoch intelligent und braucht erfahrene, sehr konsequente Halter. Klar, er kann super mit Kindern klar kommen, kommt unsere auch. Er neigt aber auch dazu, sich aufpuschen zu lassen und dafür sind deine Kinder im richtigen Alter! Ich kenne auch JRT, die nicht mit Kindern klar kommen, bedenke das bitte!!
Wenn du den JRT nicht rasseentsprechend auslastest, wirst du schon bald einen Hund haben, der euch alle tyrannisiert, der nach den Kids schnappt, der euch die Bude auseinander nimmt.

Was hast du mit ihm vor? Wie willst du ihn auslasten? Jagd? Hundesport? Dummytraining? Fährte?
Wie soll der Alltag mit dem Hund aussehen? Kannst du wirklich jeden Tag 2-3 Stunden für den Hund aufbringen? Schaffst du mehr als nur Gassirunden oder den Hund laufen lassen? Weißt du, wie unsagbar schwer es ist, einen JRT ohne Leine laufen zu lassen? Wir haben 10 Monate Schleppleinentraining hinter uns, haben eine HuSchu besucht, sind nun in einem HSV.
Ein Garten ist schön, ersetzt aber keineswegs die zwingend notwendige Auslastung! Ein JRT kann auf gar keinen Fall einfach so nebenbei als "Familienhund" laufen bist du dir darüber bewusst?
Ist der Garten auch Terrier-gesichert? Du weißt schon, dass der Garten rundum sicher eingezäunt sein muss? Du weißt auch, dass der JRT ein Buddel-Weltmeister ist und sich blitzschnell unter Zäune durchgräbt? Wir haben unseren ganzen Gartenzaun untergraben und Kaninchendraht eingegraben.

Wenn du bei einer "Züchterin" nur 200€ zahlen sollst, wirst du keinen Hund von einer Züchterin, sondern von einer Vermehrerin bekommen.

Sei so lieb und beantworte alle Fragen, ich denke, du wirst dann Abstand von der Rasse nehmen. Bitte überlege es dir nochmal! :waving:

Cerridwen_von_Sulis

Beitrag von Cerridwen_von_Sulis »

Ich gebe zu, ich habe hier jetzt nicht alles gelesen, aber ich möchte euch einmal die Geschichte zu meinem Lenny erzählen.

Der kleine Kerl kam als Welpe auch in eine "Familie" die sich sehr genau "informiert" hatte und sich eigentlich sicher war, das sie alles wissen und meinten alles richtig zu machen mit dem Welpen.

Aber dann ging es doch nicht so wie geplant. So sprang dann noch einen Freundin ein.
Am Ende war der Hund in der Woche bei der Freundin und am Wochenende bei den Besitzern. Aber er war immer noch nicht wirklich glücklich.

Mit 4 Monaten konnte der kleine auch nicht mehr mit zu der Freundin ins Büro und kam zu mir ins Sitten. Die Dame hatte dann das erste mal erlebt, wie glücklich ein ausgelasteter Hund sein kann und wie einfach der auch sein kann.
Aber der Stress war dann doch zu groß und nach einer Woche reagierte der kleine Hund mit schweren Durchfällen und Vomitis. An dem Wochenende beruhigte es sich und montags wie der normale Trott wieder kam, wurde es wieder schlimmern.
Dann kam die Entscheidung der Besitzer - der Hund muss wieder weg, weil es zum besten des Hundes ist. Ich habe lange überlegt, was ich machen soll. Aber als ich dann hörte, das man schon Anzeigen gefunden hätte, wo er es gut haben würde, weil Haus mit Garten und ich mal auf die Suche nach Anzeigen ging und dann auch welche gefunden habe, war recht schnell klar: Lenny kommt zu uns und im Zweifelsfall suchen wir ein vernünftiges Zuhause für ihn.

So kam ich zu meinem Zweithund, der unterernährt war und der erst mal zur Ruhe kommen musste.
Nun ist Lennox 6 Monate alt und 1,5 Monate bei mir und er wird bleiben. Er hat sich gut entwickelt, aber er will arbeiten und er will üben und wenn ich es mal einen Tag nicht mache, dann ist er unleidlich und macht nur Dummheiten und heckt immer was neues aus.

Davon ab, die Leute haben ihn auch von Privat bekommen - dagegen habe ich nichts, man sollte sich nur die Leute sehr genau anschauen - und dort hieß es, das er ein Welpe für das Decken war. Sprich den der Besitzer des Rüdens als Deckpreis bekommen hat und dann verkauft hat. Er wurde als reinrassiger Jack Russel Terrier ohne Papiere verkauft. Schon bei unserem ersten Treffen, sagte ich, das es sich niemals ein reiner Jacky war. Als er eine Zeit bei mir war, kam mir dann eine Idee und ich schaute mir Bilder an und siehe da es passte. Der Verdacht, das ein Glatthaarfox mit drin war verstärkte sich. Der TA bestätigte dann den Verdacht, Lenny ist eine Russelfox und keine reiner Hund.

Das ist doch ein typisches Beispiel von etwas blauäugig an die Sache ran gegangen.

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balko
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Beitrag von balko »

OK, jetzt gebe ich auch mein Senf dazu.

Rasse: da ist jetzt vieles dazu gesagt und es stimmt:sie sind quirlich, brauchen extreme Auslastung und Beschaeftigung, haben ein ausgepraegte Jagttrieb und ist typisch Terrier: agiler kleiner Hund mit grossem Fang.

Preis: 200 Euro sind sehr, SEHR guenstig, was nicht heissen soll, der Hund waere schlecht. Da helfen "Zuechter-Papiere" von irgendwelche Vereine allerdings auch nicht weiter. Krankheiten gibt es querbeet, auch wenn hier oefter mal was anderes behauptet wird. Da helfen "Papiere" schon mal gar nicht weiter. Ich wuerde empfehlen, mal ein paar Tage bei den jetzigen Besitzer zu uebernachten und alles von ganz nah anzuschauen. Immerhin wird er Euch 15 oder Mehr Jahre begleiten. (Ja, JRTs haben einen hohen Lebenserwartung)

Ruede oder Huendin: Egal, ... beide Geschlechter haben so ihre Eigenheiten. Geschmackssache.

Kinderlieb: *raeusper*. Das sind doch die meiste Rassen... Letzes Jahr ist bei uns im Dorf einen 4 Jahr alten Golden Retriever eingeschlaefert worden, weil er das 3,5 Jahr alte Kind der Familie grausam ins Gesicht gebissen hat, da es sein Futernapf verschoben hat.

Aber JRTs sind prinzipiell auch kinderlieb. Meiner iss's. Trotzdem lasse ich ihm mit Kinder nicht unbeobachtet.

Wohnt Ihr auf'm Land? Eins ist der JRT nicht: ein Stadthund. Der muss oft von der Leine.

Cerridwen_von_Sulis

Beitrag von Cerridwen_von_Sulis »

balko hat geschrieben: Wohnt Ihr auf'm Land? Eins ist der JRT nicht: ein Stadthund. Der muss oft von der Leine.
Richtig angefasst ist der JRT auch in der Stadt sehr glücklich und kann ein idealer Stadthund sein. Ich kenne da ganz viele von.

Wladi

Beitrag von Wladi »

Na gut ich danke euch für die Hilfe...
Ich muss sagen das sich die Meinungen sehr Spalten, ich hab heute nochmal sehr genau mit meinen 2 Bekannten gesprochen.
Einer hat einen Rueden und die andere Famlilie eine Hündin.
Von beiden war es der erste Hund und beide sagen das es die perfekt wahl war, die Huendin ist sehr ruhig und schläft oder liegt den ganzen Tag aufn Sofa und geht nur zum gassi machen raus, der Ruede dagegen braucht viel Zeit und Beschäftigung, also ist immer von Hund zu Hund verschieden.

Mit der Beschäftigung und dem Auslauf ist hier gesorgt, wir haben das Glück das unser Sohn Leichtathlet ist und somit fast täglich seine 15 km Joggt und deswegen auch einen Sportlich Hund haben will, der ihn begleiten soll.
Das man den Hund trainieren muss ist uns klar, das ist bei jeden Hund so und eine Hundeschule würden wir dan eh besuchen.

Aber wir werden jetzt erstmal ein paar mal die "Züchterin" besuchen und auch mal paar Stunden alleine mit den Welpen verbringen und schauen wie sich das alles entwickelt, also entgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen...

Was ich noch gerne wissen will, was für Kopfarbeiten macht ihr mit euren JRT und wie trainiert ihr ihn?

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Wladi,

du berichtest von einer JRT-Hündin, die den ganzen Tag auf der Couch liegt und nur zum Gassi raus geht: ich habe ganz ganz ganz große Zweifel, dass die Hündin glücklich oder zumindest zufrieden ist, wenn sie keine rassegerechte Auslastung erleben darf. Das ist sehr untypisch für einen JRT.

Dass euer Hund, wenn er dann alt genug ist, euren Sohn beim Joggen begleiten soll, ist natürlich schön und auch machbar- aber es wird den Hund nicht auslasten, zumindest nicht seinen Bedürfnissen entsprechend. Das lange Laufen wird ihn körperlich für einen klitzekleinen Moment auslasten- ihn aber gleichzeitig in Kraft und Ausdauer trainieren, so dass sein Bewegungsanspruch langfristig steigen wird.

Ein JRT hat Jagdtrieb, diesen könnt ihr, denke ich mal, nicht klassisch befriedigen (mache ich auch nicht, ich persönlich lehne die Sport-Jagd ab). Dafür solltest du dem Hund dann einen Ausgleich, eine Alternative bieten. Das kann z.B. Dummytraining oder Fährtenarbeit sein. Wenn du dich dazu entscheidest, solltest du das langsam aufbauen. Unsere Hündin liebt insbesondere das Dummytraining, Fährtenarbeit lastet sie aber sehr aus, weil das Schnüffeln sehr viel Konzentration erfordert.
Ich gehe mit Muffin alle 14 Tage Fährte (zusammen mit meiner Tochter hier bei uns im Wald) . Wir machen etwa 1 bis 2 mal die Woche Dummytraining. Wir haben mit Agility begonnen, dieser Hundesport bietet sich für einen JRT geradezu an, wenn er gesund und alt genug ist. Zudem machen wir Trickdogging, und zwar täglich mehrere kleine Einheiten (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dies übernehmen in der Regel meine Kinder (16 und 11 Jahre alt). Außerdem besuchen wir einen Hundesportverein, dort machen wir neben Agility auch UO, da Muffin langfristig die Begleithundeprüfung ablegen soll.
Im Alltag stehen immer wieder Suchspiele aller Art an. Auch das lastet den Hund geistig aus. Ihr könnt euch verschiedene Dinge einfallen lassen, die die Intelligenz dieser äußerst cleveren Rasse fordern, also Sachen, bei denen der Hund sein Köpfchen anstrengen muss.

Falls ihr euch nun einen JRT holt (und es klingt sehr danach ....), dann seid euch bitte darüber bewusst, was da auf euch zukommt. Grundsätzlich kann man sagen: ein JRT verzeiht keine Erziehungsfehler, da ist absolute, liebevolle Konsequenz gefragt. Ein JRT wird nicht Kommandos befolgen und dich als Chef anerkennen, weil du ihm körperlich überlegen bist oder ihn anbrüllst, sondern weil er erkennt, dass du oberschlau, sehr souverän und allwissend bist :wink: , wenn du verstehst, wie ich das meine. Um deine "Schlauheit" dem Hund zu beweisen, bietet sich u.a. auch das Dummytraining mit einem Pre-Dummy an, denn du wirst deinen Russell in Erstaunen setzen, wenn du- und er schafft es nicht- den Dummy öffnest und die Leckerlies hervor holst. :wink:

Für einen JRT muss es sich lohnen zu gehorchen. Er wird nur widerwillig hören, wenn er keinen Nutzen daraus zieht. Es wird oft geschrieben, der JRT sei stur- das ist er nicht. Er ist überaus schlau!!!

Zudem hat der JRT Eigenarten, die oft missverstanden werden. Ein schönes Beispiel ist sein Spielgesicht in Verbindung mit Maulspielen. Das Spielgesicht sieht für Menschen, de das nicht kennen, wie fletschen aus: der Hund zieht die Oberlippe hoch und seine Zähnchen sind zu sehen, die Nase wird dabei kraus gezogen. Das ist lieb, nicht böse. Viele JRT (unsere ganz besonders) lieben Maulspiele, d.h. sie spielt mit meinen Händen. Darum ist es extrem wichtig, dass sie in der Welpenzeit die Beißhemmung erlernen, sonst hast du irgendwann einen schnappenden Hund, der zu viel Beißkraft in das Spiel legt. Maulspiele erfordern Vertrauen.
JRT haben Terrier-Minuten, d.h. sie knallen mal eben für ein paar Minuten durch. Ein schönes Beispiel: immer, wenn wir aus dem Wald kommen (1-2 Stunden sind Pflicht, dabei bitte nicht nur spazieren, sondern dem Hund Wald- und Wiesen-Agility bieten, Suchspiele einbauen, apportieren lassen usw. usw.- ansonsten sucht der Hund sich ganz schnell selbst eine Beschäftigung und jagt Jogger oder rast davon und du siehst seinen weißen Popo am Horizont verschwinden), rast Muffin danach ein paar Minuten durch die Bude, wie ein Torpedo umkreist sie die Möbel, hält kurz inne, lacht mich an und rast dann im Affenzahn weiter durch die Bude. DAS ist ganz typisch für einen JRT und wird dir, gerade bei einem Junghund, eigentlich täglich widerfahren. Dabei wird von Couch zu Couch gesprungen, über dich hinweg gehopst usw. Ich weiß nicht, wie dein 3-jähriges Kind damit umgehen wird ... Ebenfalls is der JRT ein ewig hüpfender, springender Flummi, gerade der Welpe/Junghund wird in seiner überaus überschwenglichen Freude eure Beine zerkratzen und an deinen Kindern hochspringen- bei eurem jüngsten Kind wird er dabei auch das Gesicht erreichen, du musst also immer sehr schnell reagieren und sehr auf der Hut sein.

Sei dir also darüber bewusst, dass euer Leben aus den Angeln gehoben wird. Auch das Stubenrein-werden kann bei einem JRT etwas länger dauern als im Durchschnitt. Zudem ist der JRT bellfreudig! Ich hoffe, du weißt das! Wirst du einem JRT gegenüber ungehalten, so puscht ihn das auf, es wirkt also kontraproduktiv. Du brauchst sehr viel Feingefühl und Geduld. Ein Welpe ist natürlich immer ganz bezaubernd und noch leichter zu lenken, erst wenn der Hund zum Junghund heranwächst, wirst du sehen, was in einem JRT drin steckt. Auch hier im Forum gibt es zahlreiche Beiträge wie "Hilfe, unser JRT schnappt nach meinen Kindern!" Hilfe, unser JRT beißt uns!" "Hilfe, unser JRT jagt alles!" usw. Solche Probleme entstehen dann, wenn man den Terrier nicht terriergemäß erzieht und auslastet- es ist kein Labrador, der sich viel leichter "bändigen" lässt, darüber musst du dir absolut bewusst sein. Ein JRT ist kein Anfängerhund, ganz und gar nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer, aber wenn du so eine Ausnahme haben willst, ist er die falsche Rasse. Ein JRT hat, um es mal ganz platt auszudrücken, einen kleinen Knall, er ist größenwahnsinnig und empfindet sich als 60kg-Hund.

Aber: wenn du es schaffst, ihn wirklich auszulasten, eine sehr intensive Bindung aufzubauen, ihn vor negativen Erfahrungen (z.B. auch mit euren Kinden!!) zu schützen, dann hast du einen Hund, der an deiner Seite klebt, der abends auf deinem Schoß schläft, der sich knuddeln und wuscheln lässt und der jeder noch so kleinen Spielaufforderung (die immer nur von euch kommen darf, nicht vom Hund!) folgen wird. Wenn du Terriereigenschaften liebst und dich wirklich um den Hund bemühst, wirst du extrem viel Freude mit dem Hund haben. Unsere Muffin hat eine sehr intensive, innige und höchst vertrauensvolle Bindung zu uns. Wir leiben dieses durchgeknallte der Rasse, wir lachen, wenn sie wild ihre Kreise zieht und sie schläft in unseren Betten, auf der Couch usw. Ob du das möchtest, ist deine Sache, Pflicht ist es nicht, aber es fördert die Bindung. Dein Hund muss dir vertrauen und Respekt vor all deinen unglaublichen Fähigkeiten haben, ansonsten sieht er die Sicherheit des Rudels in Gefahr und wird das Ruder übernehmen wollen- zum Schutz "seiner" Leute. Aber das alles kostet enorm viel Zeit und Arbeit!! Wirklich, unterschätze das nicht!! Den Hund stubenrein zu bekommen ist dagegen ein nicht-erwähnenswerter Klacks.

Ich wünsche mir eigentlich, dass ihr euch für eine andere Rasse entscheidet, weil mir bei dir jegliche Fachkenntnis fehlt. Du bist ein Anfänger und solltest, auch im Sinne deiner Kinder, einen Anfängerhund haben. Ansonsten wünsche ich mir, dass du dich weiter sehr intensiv über die Rasse informierst, einer HuSchu bzw. einem Hundeverein beitrittst und alles gibst, um dem Hund gerecht zu werden. Wird es ein JRT, so scheue dich nicht, hier im Forum weiterhin Rat zu suchen. Hier sind i.d.R. alle gerne bereit, andere zu unterstützen.

Schreib doch mal, wie es bei der Züchterin (Vermehrerin) war, ja? Lass dir nachweisen, dass die Elterntiere keine PL haben, das ist eine bei den JRT häufig auftretende Erbkrankheit des Kniebereiches, die Kniescheibe springt hinaus. Kann sie diesen Nachweis nicht erbringen (und davon gehe ich aus, bei einem Hund für 200€), dann lass die Finger davon!! Es ist Unsinn zu behaupten, dass die Hunde von Vermehrern genau so gesund sind wie die von Züchtern. Züchter wählen ausschließlich gesunde Tiere, die Eltern durchlaufen diverse Untersuchungen bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Vermehrer wollen "mal eben Welpen" und geben einen Dreck darauf, ob die Welpen auch im Alter noch gesund sind. DU hast später die TA-Kosten, denk daran!

Liebe Grüße! :waving:

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Beitrag von rocky »

Jetzt muß ich was dazu schreiben! :o
Also wir haben uns vor 3 Jahren auch einen Jack-Russell geholt.
Eigentlich aus ähnlichen Gründen, Bekannte haben auch einen. Ein völlig zufriedenes, kinderliebes und recht einfaches Exemplar. :D

Mit ihm wird nichts gearbeitet und außer Sitz kann er nichts, aber er wirkt total zufrieden. :???:

Also mußte es so eine Rasse sein, ich muß dazu sagen, ich war damals total Hundeunerfahren und würde so blauäugig niemals mehr so entscheiden! :headtowall:

Jedenfalls haben wir unseren Rocky übers Internet von Privat, ohne Papiere gekauft. Im Nachhinein muß ich sagen, wir hatten großes Glück, wenn man von anderen Internet Hundekäufen hört, stehen einem die Haare zu Berge!! :???:

So jetzt war der kleine Kerl in unserer Familie und ich war völlig geschockt, weil das ein ganz anderes Exemplr war, wie der unserer Bekannten. :cry:

Aber ich hab mich der Situation gestellt und bin 2,5 Jahre in die Spielgruppe und zum Erziehen. Erstmal e
Einzeltraining und dann in der Gruppe. Dazu kam die Erziehungsarbeit und Spielen jeden Tag zu Hause.

Es hat mich wahnsinnig viel zeit, Arbeit und auch Tränen gekostet.
Aber ich muß sagen, es hat sich gelohnt.

Ich kann ihn überall mit hinnehmen und er hört aufs Wort!! :goldcup:

Es ist sehr lang geworden, aber mir war das jetzt wichtig!!
Ich will damit nur sagen, man muß wissen wieviel man bereit ist zu geben und dafür zu tun, dass der Hund nicht irgentwann wieder gehen muß!
Ein Kind kann man auch nicht einfach zurückgeben wenn es nicht so funktioniert!! :redcard:

Lg Petra & mein ganzer Stolz Rocky

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Petra,

ja, ich kann mich noch an dich erinnern. Dein Jacky hat mal geschnappt, richtig? Ich finde es gut, dass du hier nochmals deutlich machst, dass dich die Erziehung des Hundes Kraft, Zeit und auch Tränen gekostet hat- und ich finde es toll, wie viel du investiert hast, um das Ruder herum zu reißen. :goldcup:

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