@Silvia's Gaijin
Da muss ich Dir leider in einigen Punkten widersprechen.
Bei dem Punkt, dass die "Sozialverträglichkeit" anders ist, als bei anderen Hunden - hast du in meinen Augen vollkommen Recht!
Denn: Wir dürfen nicht vergessen, diese Hunde wurden früher wirklich "nur" zum Kämpfen gezüchtet, es wurde mit den Hunden weiter gezüchtet, die "gut" waren. Die ganzen Staffs & Co. haben alle eigentlich den gleichen "Grundbaustein". Allerdings durften die Hunde niemals aggressiv gegenüber Menschen sein (das war früher nicht so, das ist jetzt nicht so und das wird auch nie so sein!)
Deswegen ist eine außerordentlich gute Sozialisierung ein MUSS für diese Rasse. Meine ganzen "Kampfhunde" die ich zur Pflege hatte und selbst auch halte, haben alle Menschen geliebt, sie wollten lieber zu Menschen Kontakt als zu Artgenossen.
Ihre Agressionsschwelle anderen Hunden gegenüber ist ganz schnell überschritten. Und auch "Spielverhalten" ist verglichen mit den meisten anderen Hunden ganz anders.
Hier widerspreche ich dir aber, ich hatte einen Pit, er hat sich sogar beißen lassen von einer Hündin (und das war nicht im Spiel - sondern im Ernst) er hat erst versucht auszuweichen, als dies nicht ging - hat er sich nur gewehrt, aber in dem kleinsten Maße in dem es ging. Er ist mit Verletzungen vom Feld abgezogen - und die andere Hündin hatte max. einen Kratzer.
Ich konnte mit ihm an 20 knurrenden und kläffenden Rüden/Hündinnen vorbei laufen (ohne Leine!) - er ist seinen Weg gelaufen. (Und dasselbe kann ich jetzt auch noch mit unserer Mini Bulli Hündin machen - bei der können 100 knurrende Hunde sein, sie wird immer mit uns weiter laufen und leise sein)
Mein jetztiger Staff, der lässt genauso alles mit sich machen. Er lässt sich beißen (blutig beißen!) beim Spiel von anderen Hunden und ist noch nie "ausgetickt" er lässt sein Spielzeug wegnehmen, er lässt sich anknurren usw.
Das einzige Problem was er hat, sind andere fremde Rüden. Er wurde ca. von einem Jahr von einem Schäferhund-Mix Rüden in der Luft "zerfetzt" (das kann man genau so sagen) und meiner hat nicht mal einmal sein Maul aufgemacht, er hat gejault, gewinselt und sogar nachdem er gebissen worden ist, noch an dem anderen Rüden seiner Schnauze rumgeleckt und sich unterworfen.
Es gibt kein Knurren, Schnappen etc. Oft ist es bei diesen Hunden: Sehen -> warten bis der "Gegener" in der Nähe ist -> Beissen. Schlimmer noch ich kenne viele Staff's die sich hinlegen und warten um dann auf den anderen zu "knallen".
Aber seit diesem Tag, können fast keine anderen Rüden mehr zu ihm, er sagt schon von weitem Nein d.h. Er knurrt, er bellt, stellt seine Haare und sagt bleib von mir fern und alles ist OK. Und wenn der andere Hund ihn in Ruhe lässt, läuft er dann auch ganz normal weiter. Aber da gehen wir ca. 1-2x die Woche zum Hundetrainer (ganz ohne Zwang & Druck) und es wird immer besser.
Aber HIER sieht man den Unterschied:
Meiner war in 2 Welpengruppen, Junghundeschule und BH hatten wir angefangen. Hat sein Wesenstest & hat täglich bis er gebissen worden ist mind. 2 Stunden täglich Kontakt zu mind. 4-7 Artgenossen. Auch im Freilauf & auf den Weinbergen & Co.
und "nur" dieser einer Hund hat die komplette Sozialisierung meines Amstaffs "kaputt" gemacht.
Und zum
Spielverhalten:
Mein Amstaff beißt auch, schnappt usw. im Spiel - ABER das geht ganz nach Hund. Er macht das nicht bei jedem Hund, sondern nur bei den Hunden die mit ihm so spielen, eine Labbi-Mix Hündin spielt mit ihm so, sie beißt ihn auch blutig und er hat überall Krüste aber es macht ihm nichts aus, er ist aber immer vorsichtig - er beißt nie einen Hund im Spiel blutig & Co. - unsere
Chihuahua Hündin kann ihn in die Beine, Schwanz, Ohren, Augen usw. beißen - er tut nichts.
Und dieses "Hinlegen" was du beschrieben hast, das macht meiner schon seit Welpenalter und nicht weil er "angreifen" will - sondern weil er ein unterwürfiger Welpe schon immer war, er hat sich immer "angeschlichen" und Ohren angelegt und als er gemerkt hat, der Hund ist lieb hat er ganz leicht zwischen den Beinen mit seinem Schwanz angefangen zu Wedeln. Das war immer eine "Spielposition" für ihn. Nicht mehr und nicht weniger!
Und ein Hund, egal ob Amstaff oder was anderes, greift niemals ohne Vorwarnung an. Es wird immer ein Knurren kommen, das ist Natur, das kann man nicht wegzüchten. ABER man kann es "abtrainieren" das sehe ich Tag täglich bei ALLEN Hundebesitzern, wenn der Hund knurrt, kommt gleich ein AUS oder Ärger, der Hund "LERNT" also nicht zu knurren, d.h. er wird ab sofort nicht mehr knurren und warnen sondern gleich angreifen - weil er denkt, es ist so richtig - da die Besitzer es ihm ja so beigebracht haben.
Deswegen bekommt mein Hund NIE niemals Ärger wenn er knurrt, ich nehme ihn an die
Leine und laufe mit ihm weiter oder in einem Bogen weg. Eigentlich sollte man sich auch noch beim Hund bedanken, dass er geknurrt hat - denn so hat er UNS gezeigt, "HALT das ist mir jetzt zu suspekt - ich mag das nicht" .