Wie verläuft ein normaler Spaziergang bei euch?

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makita
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Wie verläuft ein normaler Spaziergang bei euch?

Beitrag von makita »

Hi!

Da ich mir zurzeit so meine Gedanken über einen möglichen zweiten Hund mache, würde mich interessieren, wie eure Spaziergänge mit Dackel aussehen.

Was für Vorlieben haben sie...
Sind sie aufmerksam (auf Umwelt und ihren Menschen)...
Natürlich auch Kondition, da es schon irgendwo zum Münsti passen muss (wenn nicht vom Temperament her, dann och wenigstens was die Dauer der Spaziergänge anbelangt).

Wäre noch schön, wenn ihr sagt, was für ein Dackel bei euch lebt. :)

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alfinchen
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Beitrag von alfinchen »

Mein Dackelchen war früher ein sehr ausdauernder und guter Läufer. Ein mehrstündiger Spaziergang war gar kein Thema. Vom Tempo her war er auch keine Schnecke. Ich bin eine Zeit lang sogar mit ihm kleinere Strecken mit dem Rad gefahren.
Trotzdem sind Dackel durch ihre kurzen Läufe eingeschränkt und durch den langen Rücken sollte man ihnen viele Sprünge ersparen. Bei hohem Schnee oder schweren Boden sind sie oft gar nicht mehr zu gebrauchen.

Mit 8 Jahren ist mein Dackel an Arthose erkrankt, seit dem wird es weniger mit den Spaziergängen. Momentan geht er ca. 20 Minuten am Stück und halt auch nicht mehr so schnell, wie früher. Dafür schnüffelt er umso mehr.

Vorlieben hat mein Dackel viele. Seine Nase ist Dackel-gemäß immer auf der Erde und es wird allen möglichen Gerüchen nachgegangen. Man kann ihn da mittlerweile genau ansehen, welchen Geruch er nachgeht. Am liebsten ist er natürlich im Wald und Feld unterwegs. Aber auch in der Stadt findet er viele interessanten Gerüche, denen er nachgeht.

Bei Raudi hat es sich so ergeben, dass wir es nie geschafft haben, uns gegen ihn durchzusetzen, was eigenmächtiges Aufstöbern von Wild betrifft. Immerwieder ist er ausgebüchst und nichts hat wirklich geholfen. Er gerät regelrecht in ein Jagdfieber und ist dann halt mal weg.

Unser erster Langhaardackel hatte das Problem nie und ist mit normalen Erziehungsmaßnahmen zuverlässig abrufbar gewesen. An Raudi haben wir uns irgendwie die Zähne ausgebissen. Ich muss aber auch zugeben, dass wir viele Fehler gemacht haben und dann irgendwann verängstigt aufgegeben haben, als Raudi sich immer wieder in sau gefährliche Situationen rein manövriert hat. Außerdem haben wir Raudi recht spät bekommen - also nicht mit 8 Wochen, sondern mit 4 Monaten. Angeblich war er bestellt und nicht abgeholt worden. Raudi war dann schon extrem wild auf Wild, weil er solange bei einem Züchter aufgewachsen ist, der Dackel für Saumeuten und die Baujagd züchtet.

Das Selbstständigkmachen ist bei Dackeln aus jagdlicher Zucht schwer in den Griff zu kriegen - aber man kann es schaffen. Allerdings kenne ich mittlerweile eine Menge jaglich geführter Teckel, die trotz vernünftiger Ausbildung immer wieder durchbrennen. Die wirklich gehorsamen Dackel, die ich jeh gesehen habe, kann ich an zwei Händen abzählen.

Dieses Risiko sollte man beim Dackel einkalkulieren, da der Dackel extrem selbstbewusst und extrem selbstständig ist und nicht dafür gemacht ist eng mit seinem Führer zusammen zu arbeiten. Dackel sind auch meist von Hause aus mit einer riesen Portion JAgdpassion ausgestattet und man sollte sie diesbezüglich nie unterschätzen.

Raudi ist trotzdem ein sehr menschenbezogener Hund und extrem treu und verschmust. So selbstständig er auf der einen Seite sein kann, so anhänglich ist er wiederum. Er hat trotz seiner Eigenwilligkeit ein so dermaßen liebenswürdiges Wesen, dass man ihn lieben muss, auch wenn er manchmal Nerven kostet.

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makita
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Beitrag von makita »

Hi!

Danke für deinen ausführlichen Bericht :waving:

Ich könnte mir vorstellen, dass es extreme Unterschiede zwischen jagdlichen Linien und Show gibt.
Würde dann in meinem Falle eher zu nem Dackel aus nichtjagdlicher Zucht tendieren.
Warte also mal noch ab, was mir andere schreiben.
Jetzt so von deiner Beschreibung her würde ich eher sagen, dass Dackelchen eher ungeeignet sind, da wir bei uns relativ viele gut befahrene Straßen im Umfeld von 300m haben (ausbüchsen könnte da lebensgefährlich werden) und es schon gut wäre, wenn man nach der Ausbildung einen zuverlässig abrufbaren Hund hat. Einen Flexidackel möchte ich nämlich nicht. Der Jagdtrieb ansich stört mich nicht, nur sollte ich ihn umlenken können.
Aber wie gesagt, vielleicht schreibt noch jemand über seine Erfahrung mit einem "Show"dackel.
Ich danke dir auf jeden Fall schonmal für deine Mühe :lovemetoo:

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alfinchen
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Beitrag von alfinchen »

Wie gesagt unser erster Dackel war aus reiner Schönheitszucht und gut abrufbar und wirklich zuverlässig ohne leine zu führen. Leider ist er schon mit knapp 8 Jahren an Dackellähme verstorben :cry:

Dackel Benny
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Beitrag von Dackel Benny »

Ich weiß nicht aus welcher Zucht Benny ist, da ich keine Papiere für ihn habe.
Aber er und sein Langhaardackelfreund Rocky büchsen auch immer wieder mal aus, wenn sie irgendeine Spur gewittert haben und sind dann beide nicht mehr abrufbar.
Wenn Benny weit weg ist von mir und keinen Geruch in der Nase hat, ist er zuverlässig abrufbar und kommt ganz flott angerannt.
Wir sind gerade am Üben für die Begleithundeprüfung und er macht sich sehr gut.
Aber auf Wald und Wiesen gehorcht er eben nicht zuverlässig, weil ich gar nicht vorhersehen kann, wann er eine Spur aufnimmt. Aber das ist eben der Jagdtrieb bzw. das Spurensuchen und meistens läuft dann auch ein Hase weg, oder es fliegt dann mitten im Kartoffelacker ein Fasan hoch.
Aber Dackel sind trotzdem sehr, sehr liebenswerte nette Kerle.
Bei einem Dackel weiß man nie, welche Sorte Tränen man gerade in den Augen hat: Die des Lachens oder des Weinens.

LG Daniela mit Benny

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