Vizsla-Laber-Thread

Ungarischer Vorstehhund
Benutzeravatar
maihündchen
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1329
Registriert: 16. Feb 2006, 19:22
Hunderasse: Magyar Vizsla
Mein(e) Hund(e): Sir Oscar
Wohnort: Nordhausen

Beitrag von maihündchen »

Hallo ihr lieben ich habe mal den allgemeinen Laberthread ausgegraben, dass der nicht versauert. Wäre schade.


Fällt euch auch auf, dass die Anzahl der Vizsla immer mehr zunimmt. Ich meine nicht die richtigen Vizslabesitzer, sondern die, die sich den Vizsla nur mal eben so anschaffen.

Bei uns nimmt die Anzahl derer leider beträchtlich zu. In den Welpenschulen ist ein Vizsla pro Kurs keine Seltenheit mehr.
Eigentlich freu ich mich darüber, denn neue Vizslakontakte sind immer schön.
Aber ich möchte gerne Vizslabesitzer treffen, die sich darüber im Klaren sind was ein Vizsla überhaupt ist und nicht solche, die sich wundern wenn ihr Hund ständig stiften geht und deren Hunde total überfordert sind.

:waving:

Benutzeravatar
living-dog
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2996
Registriert: 3. Jul 2007, 11:08
Wohnort: Österreich

Beitrag von living-dog »

Hey Caro!

Seitdem wir uns für Diego entschieden haben, habe ich erst entdeckt, dass es in unserem Umfeld doch einige Vizslas gibt.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht behaupten, dass die Anzahl der Vizslas (bei uns) zunimmt. Ich habe im Laufe des Jahres, außerhalb des Forums, drei Vizslas im Alter von 1 bis 3 Jahren bei unseren täglichen Unternehmungen kennengelernt. Dabei ist es geblieben.

Wenn ich in Zukunft auf mehr Vizslas treffe, und diese aufgrund ihres Charakters, ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten- nicht nur wegen ihres Aussehens- ausgesucht wurden, wenn den Haltern bewusst ist, dass sie sich nicht irgendeinen Hund, sondern einen Vizsla als langjährigen Begleiter gewählt haben, und solange der Vizsla nicht zum Modehund degradiert und überzüchtet wird, würde ich mich darüber freuen.

Es ist immer wieder ein schönes Erlebnis sich mit Vizsla-hund und -halter zu treffen! Das Organisatorische funtktioniert über das Forum auch sehr gut. Man lernt liebe und nette Menschen mit ihren Hunden kennen, unternimmt gemeinsam etwas, unterhält sich und hat Spaß- nicht nur die Vierbeiner. :D

anne_86

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von anne_86 »

Hi,
ich kann leider nichts dazu beitragen, ob die Zahl der Vizslas zugenommen hat, weil ich bis vor kurzem kein Auge darauf hatte.
Aber meine Hündin stammt aus genau solch einer Anschaffung.... vorher einen Shi Tsu gehabt, naja Vizsla ist ja auch "nur" ein Hund, kann ja nicht so ein Unterschied sein ;)
und schwupps ist der Hund in der Pupertät wird er dann doch etwas anstrengend.
Aber mein Glück, jetzt wohnt die Maus bei mir :) und ich kann wohl zu Recht behaupten, ihr geht es blendend und sie hat sich toll gemacht.
Ich habe bis jetzt zu keinem Zeitpunkt bereut einem "2.Hand"-Hund eine Chance gegeben zu haben, ja es muss nicht immer ein Welpe sein.
Bild
lg Anne + Jersey

kleinerChessy

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von kleinerChessy »

Hab zwar selbst keinen VIszla, dafür aber eine Klassenkameradin, die sich "mal eben so" einen angeschafft hat. Hatte vorher nie annähernd Kontakt zu Hunden und hat ihn sich dann zum Geburtstag gewünscht und auch bekommen.

Ich werde nie vergessen wie sie in die Schule kam und meinte "heute bekomme ich meinen Hund" und ich natürlich gleich nachgefragt hab, was es denn für einer sei. Die Antwort lautete "ein Zizslaw", woraufhin ich fragte, ob es sich denn um einen kleinen Hunde handele, da ich die gängigen Hunderassen doch kenne, aber nie von einem Zizslaw gehört hatte...naja, nachmittags hab ich dann rausgefunden, dass es sich um einen Vizsla handelt.

Am nächsten Tag hab ich dann mal gefragt, ob es einen bestimmten Grund hat, dass sie sich einen solchen Hund anschafft. Antwort: "Nö, der hat uns nur gefallen".

Traurig aber wahr...und jedes Mal, wenn sie von ihrer "Erziehung" erzählt" stellt es mir die Nackenhaare. Hier nur ein kleines Beispiel: "Ich bin total stolz auf mich. Mein Hund hat auf meine Snowboardsachen gepinkelt, jetzt ignoriere ich ihn seit 2 Tagen. Das macht er sicher nie wieder".... :headtowall: :headtowall: :headtowall:

Ansonsten durfte der kleine Kerl nie eine Welpenschule besuchen, es kommt wohl eine private Hundetrainerin heim, aber wenn ich solche Sachen wie gerade beschrieben höre wage ich an deren Kompetenz zu zweifeln.

Hab ihr schon ein paar Mal angeboten mit ihr mit Paul zu laufen, einfach um mir mal live ein Bild zu machen, aber bisher wurde das immer dankend abgelehnt....

Hoffen wir mal das beste für den Hund, er ist jetzt knapp ein dreiviertel jahr alt. Ich hab sie mal dezent vor der Pubertät gewarnt, sie meinte aber nur "Quatsch, da gibt es keine Probleme. Bis dahin habe ich ihn erzogen"

AngelEye
Junghund
Junghund
Beiträge: 111
Registriert: 6. Aug 2008, 15:15
Wohnort: Reichelsheim Wetterau

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von AngelEye »

Hey...

ich reih mich mal bei euch ein...

Maihündchen, das ist mir auch schon aufgefallen, gerade wenn wir in Frankfurt meine Eltern besuchen, dann treff ich immer häufiger auf andere Vizsla Besitzer (die oft total überfordert mit ihren Hunden sind :( )...Ich freu mich natürlich, weil es einfach toll ist Vizslas untereinander zu sehen, aber wenn man dann sieht, dass die Leute echt nicht wissen was sie da für einen Hund haben, dann macht mich das echt traurig...
Bowie war ja auch einer dieser unüberlegten Käufe :( Bin wirklich stolz auf das was wir zusammen geschafft haben, immerhin wurde auch bei ihm viel verbockt!

Wir hatten bisher nur 3 Vizslas getroffen, wo ich sage, da war es echt überlegt und den Hunden geht es prima...Davon war eine direkt aus dem Vizsla Forum und die anderen beiden so beim spazieren gehen...
Erst vor kurzem trafen wir eine Familie mit einem jungen Vizsla, die sich etwas darüber "beschwerten", dass er ja total überdreht wäre und sie nicht wüssten, was sie noch mit ihm machen sollen usw...

kleinerChessy, da stellen sich mir echt die Nackenhaare und ich hoffe, dass der süße Kerl bald in ein neues und ordentliches Zuhause kommt, weil ich denke das es nicht mehr lange gut gehen wird...Ein Vizsla ist zu sensibel, zu Besitzerbezogen und zu arbeitsfreudig, als dass er das echt lange mit macht (siehe unseren Bowie)...

Asta
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2995
Registriert: 16. Jul 2007, 11:29

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von Asta »

Darf ich mich mal in eure Ecke schleichen?
Ich hab im Moment doch schwer den Eindruck, dass der Trend in der Reiterwelt weg vom schwer-erziehbaren, allgegenwärtigen und irgendwie doch anstrengenden Russell hin zum Hütehund oder eben ganz aktuell zum Viszlar geht, weil der denn ja auch noch auf den Hof aufpassen kann...

Kann das sein? Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht? Welche Argumente wären die Besten, falls ich mal die Gelegenheit bekomme jemanden so einen Hund auszureden?
Oder denkt ihr, dass die Rasse eher keine Mode werden wird und das doch Einzelfälle bleiben?
Schön finde ich sie natürlich auch :wink:

LaUrA

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von LaUrA »

Hallo,

Bei mir in der Gegend fällt mir das auch extrem auf!! Sie laufen einem ständig über den Weg, was mich freut, weil ich die Rasse toll finde.

Aber wenn in der winzigen Hundezone ein völlig aufgedrehter Jungrüde herumrast hoffe ich schon immer SEHR, dass mit den Hunden anständig gelaufen wird...

Einen Mann treffe ich oft im Wald, mit einem Viszla und einem Weimaraner. Wahnsinn wie diese Hunde hören und arbeiten :thumbsup: Ich beobachte ihn meistens eine Zeit :lol:

Benutzeravatar
maihündchen
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1329
Registriert: 16. Feb 2006, 19:22
Hunderasse: Magyar Vizsla
Mein(e) Hund(e): Sir Oscar
Wohnort: Nordhausen

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von maihündchen »

Bei den Reitern ist es mir persönlich noch nicht aufgefallen. Die laufen bei uns immer noch mit Jack Russel und Münsterländer umher.

Ich habe die letzten 2 Wochen 2 neuen Vizslas in der Gegend getroffen. Eine 12 Wochen alte Hündin und eine einjährige Hündin (allgemein überwiegen die Vizslahündinnen enorm bei uns, weil sie ja so viel einfacher sind :roll: )

Die Besitzer des Welpen schienen mir ... na ja, sie ware nicht sonderlich jagdhundinformiert, schienen aber durchaus interessiert an der Materie. Die Kleine war zuckersüß :lovemetoo: , hat Oscar die ganze Zeit umarmt (und in die langen Ohren gebissen).
Ich hoffe die Halter kommen zurecht mit dem Wirbelwind, aber sie wollen anscheinend auch längerfristig die Hundeschule besuchen und erachten eine gute Erziehung als wichtig. Das hat mich richtig gefreut, da die anderen Beispiele ja nicht so prickelnd waren.

Die jüngere Hündin gehört einem relativ jungen Ehepaar. Ich habe sie auf einem VPG-Seminar, auf dem ich fotografiert habe, kennengelernt. Eigentlich führen sie ihre Hunde im Hundesport und lasten sie entsprechend ihrer Rasse aus.
Das war zumindest mein erster Eindruck und ich habe gehofft, sie würden es auch mit der Vizslahündin so machen. Aber die Maus wurde wohl eher als Kuschel- und Familientier für Frau und Kind angeschafft. Jedenfalls antworteten sie auf meine Frage, was sie denn so mit ihr machen: Na ja nichts besonderes, Spazierengehen und ab und zu mal ausreiten.
Aha ... Derweil sprang der Hund wie eine Irre und biss und zerrte an der Leine.
Als ich ihnen dann von unserem Großen erzählte und Fotos gezeigt habe, waren sie ganz hin und weg. Gleich wurde die Familie zusammengetrommelt und verkündet, sie hätten einen Zuchtrüden für Amy gefunden. Hallo?! :shock: Ich musste erstmal klipperklar machen, dass Oscar niemals auf irgendeiner Hündin rumjuckeln wird. Allein schon wegen seiner Übergroße und den Dissipapieren.
Jedenfalls kann ich wohl davon ausgehen, dass in den nächsten Monaten irgendwo mal wieder Vizslawelpen als geniale Familienhunde angepriesen werden, wenn ich ihre Pläne richtig verstanden habe. :???:


Ich glaube das Problem ist einfach der Modetrend Jagdhund. Der Vizsla ist ja nun ein Jagdhund, den man vergleichsweise gut als Nichtjäger führen kann. Wenn einem vom Weimaraner oder Deutsch Kurzhaar abgeraten wird wegen Raubwildschärfe oder extremen Jagdtrieb, nehmen sie eben einen der weniger Wildschärfe hat.
Wenn man sich so umsieht gibt es beim Vizsla auch sehr, sehr viele reine Nichtjägerzuchten. Einige schauen noch, dass die Hund an geeignete Nichtjäger gehen, andere (leider der Großteil) vermittelt die Welpen an Hinz und Kunz, wenn sie den Kaufpreis zahlen.

Das Resultat sind dann diese hyperaktiven Vizslas, die weder Auslastung noch Zwangspausen kennen. Das Auslastung wichtig ist, erscheint ja logisch, aber dass auch Ruhe gelernt sein will, wissen die meisten nicht. Die werfen ihre Hund ja eher tot, als dass sie auf die Idee kommen Schluss zu machen.
Körperliche Auslastung ohne Ende, aber geistige Arbeit oder Ruhephase keineswegs. :(

Aber es gibt auch durchaus positive Beispiele hier. Oscars Halbbruder, seine beste Vizslakumpeline und deren Halbschwester. Wenn wir mit denen unterwegs sind, macht es richtig Spaß. Alle Hunde hören, arbeiten gerne, aber laufen auch nicht herum wie aufgescheuchte Hühner.

Und wie Laura schon geschrieben hat, es ist immer toll zu sehen, wenn die Hunde hören und arbeiten (mit Freude). :lovemetoo:


@ Asta
Ich glaube, manchen kannst du erzählen was du willst.
Wer negativ über die Traumrasse redet, hat doch sowieso keine Ahnung :dozey: .
Allein einige Vermehrer mit ihrem Geschwafel über den familienfreundlichen, anspruchslosen und leichtführigen Vizsla werden alles übertönen.

Meine erste Abschreckung ist immer der Rassename. Ich sage nur selten Magyar Vizsla, weil meistens ein "Häää?" oder "Ahja, wir wollten auch mal einen Maga Vitzlar" zurück kommt. Wenn ich sage, dass es ein Ungarischer Jagdhund ist, dann schreckt das "Jagdhund" schon ziemlich ab.

Der Jagdtrieb kann bei inkonsequenter Erziehung von Kindesbeinen an schonmal bombig werden und dann haben sie ein Hund der ein Reh jagt und erstmal weg ist.
So geht es unseren Nachbarn immer. Die haben sich ihren Vizsla auch nur aus Modetrend angeschafft (und sie bereuen es mittlerweile sehr).
Der Rüde hat einen enormen Jagdtrieb und wenn er Wild wittert, dann siehst du nur noch den Streifen am Horizont, so schnell galloppiert er fort. Bei läufigen Hündinnen es ist auch schlimm. Er haut ab wann immer er kann, auch wenn er dafür über die Zäune klettern muss. Eigentlich wäre der Hund ein Traum. Er will arbeiten, das merkt man, aber seine Halter haben schlicht und einfach keine Lust dazu. Er wird mit Laufspielen und Stöckchenholen kaputt gespielt und fertig.

Als Reitbegleithund komplett ungeeignet ist ein Vizsla ja nicht. Ich habe drei Bekannt mit Pferd und Vizsla und die kommen bestens zurecht. Natürlich ist die Vorraussetzung ein gehorsamer Hund (vor allem gehorsam am Wild), der auch auf Distanz auf Wald und Wiese kontrollierbar ist.
Dann ist es eine schöne Kombi.

AngelEye
Junghund
Junghund
Beiträge: 111
Registriert: 6. Aug 2008, 15:15
Wohnort: Reichelsheim Wetterau

Re: Vizsla-Laber-Thread

Beitrag von AngelEye »

Mit den Reitern war mir aber auch schon aufgefallen, wobei ich sagen muss, wenn ma den Vizsla auch anders beschäftigt, dann sind es auch tolle Reitbegleithunde...Ich war vor ein paar Jahren immer mit Bowie im Stall..Man muss ihn wie jeden anderen Hund auch an die Pferde gewöhnen, ein gutes Anti-Jagd-training ist genauso wichtig wie ein guter Gehorsam!
Aber nur normale Spaziergänge und ausreiten wäre für ihn nichts gewesen, er braucht halt auch was für den Kopf....

Aber hier im Ort ist mir echt was passiert!
Ich kam mit 2 älteren Herren, die mit ihrem Auto anhielten ins Gespräch..Irgenwann meinte der eine zu mir "das ist doch so ein Hund den man für kämpfe nimmt" und zeigte auf Bowie. Ich sagte natürlich, dass er ein Jagdhund sei und musste innerlich schon grinsen, weil Bowie sieht echt nicht aus wie ein Staff oder eine ähnliche Rasse :lol:

Antworten

Zurück zu „Magyar Vizsla“