brauche hilfe

Kleiner Münsterländer Vorstehhund, Heidewachtel
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muge

brauche hilfe

Beitrag von muge »

seit mitte dezember 2005 betreuen wir einen kleinen münsterländer (so klein ist der übrigens nicht), der derzeit 2,5 jahre alt ist. der hund ist extrem gutmütig, jedoch auch extrem "dickköpfig" (lt. besitzer ein "alphahund"). mitte dezember war der hund mehr als "mollig". nunmehr ist er fast zu dünn (23,8 kg).

die frau des besitzers ist zwischenzeitlich gestorben und der besitzer selbst ist schwer krank (ein bein wurde ihm amputiert, er wartet auf eine spenderniere und muß 3 tage in der woche zur dialyse). in der kleinstadt, in der der hundebesitzer wohnt, ist der hund bereits bekannt, da er immer wiederum ausriß (über den hohen zaun sprang) und herumstreunte. auch wenn wir mehr als einen tag "pause" einlegen wird er unruhig und reißt manchmal immer noch aus.

ein enkel des besitzers besuchte mit dem hund einen hundekurs, hat diesen jedoch nach kurzer zeit abgebrochen (der hund wird im kurs "geplagt"). der erfolg: "pfötchengeben" kann er, ansonsten folgt er jedoch kaum.

ich arbeite mit 66 jahren zwar noch, kann mir meine zeit als selbständig erwerbstätiger jedoch gut einteilen. mindestens 3 bis 4 mal in der woche ist der hund in unserer (in meiner frau und meiner) betreuung. wenn wir den hund abholen, dann "überschlägt" er sich fast vor freude. wenn wir mit ihm gehen (speziell wenn ich ihn mitnehme) ist er zumindestens am nächsten tag ruhig und ausgeglichen. ich nehme ihn im sommer auf bergtouren und im winter auf schitouren mit (dauer jeweils ca. 4 - 6 stunden).

der hund hat - zumindestens aus meiner sicht als "hundelaie" - einen weit überspitzten bewegungsdrang. bei den touren ist er deshalb nicht angeleint (außer, wenn kühe in der nähe sind oder wenn ein weg- bzw. geländeabschnitt für ihn gefahren bergen würde). bezüglich des "freilaufs" auf den bergen habe ich mit einem jäger gesprochen. auch dieser ist der ansicht, daß ein kleiner münsterländer großen bewegungsdrang hat und er bei wanderungen frei laufen können sollte (er sollte jedoch auch folgen). er bleibt in der regel nicht auf den forst- bzw. wanderwegen sondern "donnert" meistens die steilen hänge hinauf und herunter. ich kann dem hund nicht beibringen, daß er langsamer laufen soll und habe deshalb bedenken bezüglich seiner gelenke. "folgen" ist das nächste problem. soweit ich dies abschätzen kann betrachtet er meine frau und mich als zu seinem rudel gehörend und in der hierarchie kaum über ihn stehend. wenn er "seine kreise" zieht und ich ihn zwischen den bäumen bzw. im unterholz mehr als ca. 30 sec. nicht sehe, dann rufe ich ihn. fast immer kommt er dann rasch zurück. meistens jedoch nicht gänzlich bis zu mir. es reicht ihm, wenn er mich wiederum sieht. ist er nur wenige meter von mir entfernt, dann reagiert er in der regel überhaupt nicht auf meinen zuruf. meine ansicht ist, daß er nur deshalb auf zuruf reagiert, weil er uns nicht verlieren möchte. den hund auf der terrasse einer berghütte anzuleinen um getränke zu holen oder das wc zu benützen ist fast unmöglich. wenn er meine frau oder mich nicht sieht, dann bellt er ununterbrochen.

ich habe mich angeboten, mit dem hund einen kurs zu besuchen, da ich keine erfahrung mit hunden habe und es nach meine ansicht sehr wichtig ist, daß in verschiedenen situationen ein hund folgt, damit möglichst kein probleme (verantwortung, haftung trotz versicherung) auftreten, und der hund dem besitzer jeweils wohlbehalten zurückgebracht werden kann. der hundehalter möchte davon jedoch nichts wissen und hat jeweils alle möglichen ausreden bzw. argumente dafür, daß ein hundekurs nicht erforderlich bzw. nicht zielführend ist. wir, meine frau und ich, sind nunmehr in einem dilemma: einerseits wäre es nunmehr für den hund "grausam", wenn er keinen auslauf mehr hätte, andererseits wird uns die verantwortung (ohne besuch eines hundekurses) doch zu groß. daß er kaum folgt, ist vielen bekannt. wenn etwas passiert, dann könnte der fall entreten, daß die versicherung schäden nicht deckt, wenn diese davon kenntnis erlangt, daß der hund keinen hundekurs besucht hat und deshalb jenen personen, die den hund betreuen, klar sein muß, daß erhöhte sorgfalt erforderlich ist. katastrophal wäre es auch für den hundebesitzer, wenn wir den hund nicht mehr zurückbringen könnten, weil er einen unfall erlitten hat. nachdem der besitzer weitgehend alleine ist, ist es aus meiner sicht besonders wichtig, daß er zumindestens die meiste zeit der woche den hund um sich hat

eine schwierige "lage". für gute ratschläge wären meine frau und ich sehr dankbar.

Beaglegirl
Blindenführhund
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Registriert: 31. Aug 2004, 09:28

Beitrag von Beaglegirl »

Hallo
Vielleicht versucht ihr es mal im Alleingang
Nehmt doch einfach mal Leckerlis auf euren Spaziergang mit. Da muss sie ganz zu euch kommen um sich ihren Leckerbissen abzuholen :waving:
Wenn das nicht hilft, dann würde ich eine Schleppleine nehmen und das Herankommen trainieren. Einen umfassenden Thread zu diesem Thema findest du unter Ausbildung & Erziehung
lg
Julia

muge

Beitrag von muge »

hallo julia,

danke für deine ratschläge und die fotos von deinem lieben hund. nur, der hund, den wir ausführen, (übrigens, der hund ist ein "er") hat vor lauter laufen "keine zeit" für leckerli. manchmal frißt er sie (wenn, dann nur aus der hand) aus "gefälligkeit". mit leckerli ist er nicht zu locken. außerdem, er ist die freiheit (das laufen ohne leine) gewohnt. diese freiheit möchte ich ihm nicht nehmen. bei wanderungen auf steilen bergwegen bis auf höhen von ca. 2000 - 3000 m1 kann ich ihn nicht an die leine nehmen. um einigermaßen schnell vorwärts zu kommen braucht man stöcke, und, auch bei schitouren kann ich ihn nicht an der leine führen.

eine frage habe ich noch: der hund hat - speziell am rücken - ein mattes fell. lt. seinem besitzer bekommt er das beste hundefutter mit allen vitaminen. tabletten zur entwurmung hat er vor kurzer zeit erhalten. sein fell blieb am rücken matt. hast du eine ahnung woran das liegen könnte ?

grüße

gerhard

Beaglegirl
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Beitrag von Beaglegirl »

Welche Leckerlis nehmt ihr? Habt ihr es schonmal mit Wurst o.Ä versucht?

Die Leine dient nur dem Training und kann dann wieder abgebaut werden.

Welches Futter ist es denn? Denn das Futter kann noch so viele Vitamine enthalten und ist trotzdem schlecht :waving:

muge

Beitrag von muge »

hallo julia,

wurst ist auch nicht "der hit". wenn er "im gebirge" herumläuft, kommt er auf meinen rückruf hin zwar - fast immer - spontan zurück, für leckerli hat er jedoch "keine zeit". das training an der leine (auf flachen forstwegen) macht jedoch fortschritte. welches futter der besitzer kauft muß ich erst ermitteln. inzwischen geben wir dem hund ein ergänzungsfuttermittel (dermafit®dog, diät-ergänzungsfuttermittel für hunde der fa. alvetra werfftag) und 2 rohe eier (katzen bekommen ein glänzendes fell, wenn diese eine zeit lang rohe eier zum fressen erhalten) an jedem zweiten tag (wir holen ihn im schnitte jeden zweiten tag). bezüglich der rohen eier habe ich wegen deren cholesteringehalt jedoch bedenken.

ein weiteres problem, das in letzter zeit wesentlich größer geworden ist, ist das aufreiten. und zwar, das aufreiten an menschen. dieses thema wurde im forum schon mehrmals behandelt. so richtig "schlau" bin ich aus den beiträgen jedoch nicht geworden. soweit ich dies verstanden habe, ist dieses aufreiten ein dominier- bzw. machogehabe. wie du aus meinem ersten beitrag weißt, lasse ich den hund bei wanderungen im gebirge frei laufen (ihn auf steilen wegen bzw. im steilen gelände an der leine zu führen wäre ohnehin unmöglich). öfters wandere ich jedoch auch in gebieten, die von menschen stärker frequentiert werden (z. b. von schattenlagant auf die schesaplana). nachdem ich ziemlich schnell gehe hole ich immer wiederum personen ein. der hund zieht zwar abseits der wege "seine kreise", kommt jedoch immer wiederum auf die wege zurück und ist meistens vor mir bei den vor mir gehenden personen. ich muß dann jedes mal einen "zwischenspurt" einlegen, damit ich ihn am aufreiten an menschen hindern kann bzw. - was meistens der fall ist - ihn von den menschen am halsband wegzuziehen. das erstaunlich ist, daß die meisten dies nicht als schlimm empfinden und meine entschuldigungen nicht als notwendig erachten. obwohl der hund - wie bereits erwähnt - extrem gutmütig ist und nicht zwickt oder sogar beißt, ist dieses aufreiten für mich peinlich und - was sehr problematisch ist - bei kindern auch gefährlich, da diese sich fürchten oder sogar umfallen und sich verletzen könnten.

in letzter zeit ist die tendenz zum aufreiten wesentlich größer geworden. könnte dies damit zusammenhängen, daß mir der hund nunmehr besser folgt weil er mich zwischenzeitlich in der "hierarchie" doch etwas über ihm akzeptiert und er sein dominierverhalten bei anderen "ausleben" möchte ? der besitzer hatte mir geraten, seine schnauze fest mit der hand zuzupressen, wenn er bestraft werden muß. ich habe diesen rat berücksichtigt. nur, fest presse ich seine schnauze im erforderlichen fall nicht zusammen. ich kann mich dazu nicht überwinden, und, ich denke, daß dies auch nicht notwendig ist. diese art der bestrafung trägt jedoch früchte. zumindestens einige zeit lang nach einer derartigen "bestrafung" folgt er besser.

bezüglich des aufreitens an menschen bin ich zur zeit ziemlich genervt und weiß mir keinen rat. vielleicht hast du oder hat jemand aus der fangemeinde dazu gute ratschläge.

grüße

gerhard

p. s.: in der "galerie" ist der hund auf seite 1 (maxi 2 1/2 jahre zu sehen).

pyrénée

Beitrag von pyrénée »

Hallo Gerhard

Schön, dass Ihr Euch trotz allem dem Hund zuliebe auf diese Art mit ihm einlasst!!! Probieren kannst Du, Maxi auf eine Wurfkette oder ähnliches zu konditionieren. Zuerst zu Hause, d.h. Du legst einen Kauknochen o.ä. (nicht zu klein, damit der Hund es nicht gleich runterschlucken kann, falls er es doch erwischt und Du es ihm aus dem Mund nehmen kannst) auf den Boden und will Maxi sich das nehmen, kommt Dein Nein. Will er es trotzdem nehmen, wirfst Du die Wurfkette/-scheiben (es gibt auch extra Wurfgeräte mit drei metallenen kleinen Scheiben) vor den Hund auf den Boden (nicht auf den Hund! es soll klappern) und sagst nochmals Nein. Wenn Du das einige Male pro Tag machst, sollte Maxi nach kurzer Zeit darauf reagieren und wissen, was das Werfen bedeutet! Danach kannst Du das Training draussen damit beginnen, besteigt Maxi fremde Leute, sofort Dein Nein und das Werfen der Kette/Scheiben.
Übrigens hält man eine Schleppleine nicht in der Hand, sondern der Hund schleift die ca. 10 m Leine hinter sich am Boden nach... Er kann also trotzdem frei laufen, aber Du hast die Möglichkeit auf die Leine zu treten, wenn er nicht hören will und ihn so zu Dir zu ziehen! Wenn man lange genug damit übt, kann man die Leine ständig verkürzen und den Hund gefahrlos frei laufen lassen!

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