jagdhund

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jagdhund

Beitrag von Forum »

hallo!
bin der meinung dass alle 3 deutschen vorstehhunde nicht als begleithund gehalten werden sollten! es sind jagdhunde, und wenn sie nicht richtig beschäftigt werden verkümmern sie:|
diese tiere wollen arbeiten, sind trozdem wirklich freundlich und anhänglich

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Re: jagdhund

Beitrag von Forum »

sdf schrieb:
> hallo!
> bin der meinung dass alle 3 deutschen vorstehhunde nicht als begleithund gehalten werden sollten! es sind jagdhunde, und wenn sie nicht richtig beschäftigt werden verkümmern sie:|
> diese tiere wollen arbeiten, sind trozdem wirklich freundlich und anhänglich

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Re: jagdhund

Beitrag von Forum »

Was für eine Meinung...
Da hat wohl jemand die Vielseitigkeit dieser Hunde nicht erkannt.
Mit dem richtigen Training,geistig sowie körperlich,wird der Hund nicht verkümmern,sondern ein ausgeglichenes Leben führen,an der Seite seiner Bezugspersonen.
Ist die Zwingerhaltung genauso wichtig für die artgerechte Haltung??
Traurig....
Peter

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo !
Ich denke nicht das man jagdliche Beschäftigung zwangsläufig mit Zwingerhaltung in zusammenhang bringen kann.
Außerdem sollte man meines Erachtens nicht nur die Deutschen Vorstehhunde möglichst zur Jagd mitnehmen sondern alle Jagdhunde !!
Schönen Gruß
FABOLO

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nova2001
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etwas zu pauschal

Beitrag von nova2001 »

Wenn alle Jagdhundebesitzer diese Meinung teilen würden, sähe es in unserem Land bald ziemlich Hunde-leer aus...

Selbstverständlich kann man einen Hund aus der Gruppe der Jagdhunde, auch als reinen Familien- und Begleithund halten! Es kommt auf die richtige Beschäftigung an, sowohl körperlich als auch geistig. Den angeborenen und mehr oder weniger stark ausgeprägten Jagdtrieb und Bewegungsdrang kann man sehr gut mit Hundesport, Fährtenarbeit, Apportieren etc. kompensieren.

Meines Wissens und meiner Erfahrung nach ist kein Jagdhund unglücklich oder verkümmert gar, wenn er nicht zur Jagd darf, vorausgesetzt er wird anderweitig angemessen ausgelastet.

Außerdem stellt sich ja aus der Behauptung im vorangehenden Posting die Frage, ob dann auch Hütehunde nur zum Hüten oder Herdenschutzhunde nur zum Herdenschützen gehalten werden dürften...?

LaUrA

Beitrag von LaUrA »

Hallo
Ich denke auch dass man einen Jagdhund SEHR WOHL als Begleithund halten kann!!
Sehr viele Begleithunde sind eigentlich Jagdhunde!!!
Und auch wie Nova sagt: Welche Hunde dann? Fast alle Hunde hätten eigentlich eine andere Aufgabe als Familienhund!
Aber es gibt eigentlich kaum eine Rasse (außer schoßhunde...)
die wirklich nur als Begleithund gezüchtet wurden!

Natürlich muss man den Hund dann halt anders Beschäftigen und ihm seinen Auslauf und auch seine Aufgabe geben! Aber das kann man mit Hundesport usw. auch ausgleichen!!

Und Familienhund heißt nicht dass der Hund keinen Auslauf bekommt!!

Naja, liebe Grüße
LaUrA

Anonymous

Glücklich auch ohne Jagd!

Beitrag von Anonymous »

Hallo zusammen!

Ich würde einfach mal behaupten, daß ein gut sozialisierter und erzogener Familienhund mit viel Auslauf und sinnvoller Beschäftigung ein weitaus schöneres Leben hat, als ein jagdlich geführter Hund, der den allergrößten Teil des Tage gelangweilt in Haus oder Zwinger darauf wartet, daß es endlich ins Revier geht. Ich kenne viele Freizeitjäger, deren Hunde hoffnungslos unterbeschäftigt sind und maximal zwei- oder dreimal die Woche nennenswert arbeiten dürfen. Ansonsten gibt's nur kurzes "Gassigehen" und der Hund wird nicht weiter beachtet. DAS kann nun wirklich nicht gerade ein erstrebenswerter Zustand sein. Überhaupt ist ein Jagdschein noch lange keine Qualifikation für vernünftige Hundehaltung.
Oft genug wollen Jäger einen "fertigen", also komplett ausgebildeten Hund vom Züchter kaufen, weil sie nicht willens oder in der Lage sind, sich mit dem Hund auseinanderzusetzen und ihm eine gewaltfreie Ausbildung zu gönnen.
Solche Hunde kennen häufig nichts anderes als Haus/Zwinger, Auto und Revier. Werden sie oft genug in ihrem angedachten Aufgabenbereich eingesetzt, um sie wirklich auszulasten, ist das völlig in Ordnung.
Aber ich gehe davon aus, daß das eher der Ausnahmefall und bestenfalls Menschen möglich ist, die beruflich im forstlichen Bereich arbeiten.

Allen Nicht-Jägern unter den DDH-Haltern (zu denen ich auch zähle) sei übrigens das Buch "Schnüffelstunde" von Viviane Theby wärmstens ans Herz gelegt. Mein Hund liebt jedenfalls alle Arten von Suchspielen über alles. Nebenbei - alle Vorstehhunderassen sind meistens überragend in der Rettungshundearbeit und im Fährtensport, was selbstmurmelnd kein Wunder ist. Es gibt also durchaus sehr sinnvolle Alternativen zur jagdlichen Führung eines Jagdhundes.

Liebe Grüße,
Hügelhocker

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

:thumbsup: Gut gejault :wink: :!:

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Micky hat geschrieben::thumbsup: Gut gejault :wink: :!:
Dankeschön! :D

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

ihr werdet es nicht glauben aber meine mutter hat eine freundin in der arbeit die einen deutschen drahthaar hat:SIE HAT IHM DAS JAGEN ABGEWÖHNT!!!!!!!!!!
komisch ich dachte das wär fast wie unmöglich???????????? :lol:

alex :wink:

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Nöh, ist es nicht.
Ganz besonders dann nicht, wenn der Hund keine jagdliche Ausbildung "genossen" hat. Manchmal aber auch gerade DURCH die Ausbildung. Alfs Vorgänger ist gleich beim Züchter abgerichtet worden, weil, wie gesagt, viele Jäger gleich einen "fertigen" Hund kaufen wollen. Da der Mann um die 20 Tiere da hatte, kann man sich vorstellen, daß er die Ausbildung nicht gerade mit Clickertraining und gutem Zuspruch durchgezogen hat. :angry:
Remo, so hieß unsere Hundenase, muß derart mißhandelt worden sein (nicht nur vom Züchter, sondern auch noch von den Leuten, die ihn zuerst gekauft, aber glücklicherweise wieder zurückgebracht hatten), daß dieser stolze, große, kräftige Hund ein ängstliches Nervenbündel war. :headtowall:
Wir haben ihn mit SEHR viel Geduld und Zuwendung zu einem wundervollen Familienhund machen können. Klar, ein wenig Jagdtrieb hatte er immer noch, aber das meiste ist ihm wahrscheinlich während der Ausbildung buchstäblich aus dem Leib geprügelt worden. Ich bin mit ihm lässig in 3m Entfernung an Rehen vorbeigelatscht (oft genug ohne Leine, weil ich die Viecher erst gar nicht gesehen habe!)....weder den Hund noch die Rehe hat das in irgendeinster Weise beeindruckt! :lol:

Aber abgesehen von solchen schauderhaften Schicksalen - wenn man einen Jagdhund nicht auf Wild "heiß macht" und ihm von Welpenalter an ausreichend Ersatzbeschäftigung bietet, die ihm Spaß macht, ihn geistig fordert und ihn körperlich auslastet....dann kann man den Jagdtrieb schon sehr gut in andere Bahnen kanalisieren. Aber eine 100%ige Harmlosigkeitsgarantie würde ich da trotzdem nicht wirklich geben wollen. :lol:
Man darf trotz allem NIE vergessen, was man da für einen Hochleistungsjäger hat. :wink:

Viele Grüße,
Sandra

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Nun, ich bin zugegeben ein bißchen spät dran mit dieser Antwort, aber ich bin ja auch erst seit gestern Mitglied hier :wink: .

Vielleicht interessiert sich ja doch noch jemand für die Thematik, man kann nie wissen...

Also, ich habe eine Drahthaar-Hündin, die jagdlich geführt wird, und da wir auch Drahthaar züchten, kenne ich mich insofern etwas mit der Thematik aus.

Ich denke wie Hügelhocker zunächst mal, dass man durchaus Jagdhunde als Nichtjäger halten und ausbilden kann, ohne dass gleichh jeder Hund Gefahr läuft, als Wilderer zu enden.

Entscheidend ist, dass ich den Hund beizeiten umkonditioneire. Da gibt es mehrere Möglichkeiten zu.

Am besten klappt es, den Hund beizeiten auf etwas konditionieren, dass für ihn so interessant ist, dass er gar nicht erst nach Spuren sucht (denn wenn er erst mal gelernt hat, dass am Ende einer Spur Wild wartet, und dann auf eine Spur kommt, könnte man bei den meisten Jagdhunden mit Würstchen werfen, das würde sie nicht mehr zurück locken). Der Hund sollte, wenn er von der Leine gelassen worden ist, gespannt Blickkontakt auf Frau-/Herrchen halten, weil er mit einem Dummie oder Stöckchen oder was auch immer rechnet; weil er gefordert wird und eine Aufgabe hat und damit gar nicht erst in versuchung kommt, Spuren nachzugehen.

Ich kenne zig Fälle, in denen das einwandfrei funktioniert hat (selbst wenn der Hund erst später auf Stock oder Dummy oder was auch immer konditioniert wurde). Man braucht dazu natürlich Geduld und guten Willen, aber das sollte man generell mitbringen, wenn man sich einen Hund anschafft.

Man muss dabei darauf achten, dass der Hund immer in einer gewissen Nähe bleibt, also nicht selbständig Spuren sucht oder ausdaauernd uin Hecken stöbert, sodnner den Kontakt zum Besitzer hält und auch das Interesse an ihn haftet. Der Hund muss wissen, vom Besitzer geht etwas Faszinierendes aus, etwas Spannendes und Fesselnds, er muss also im Prinzip gar nicht erst zum Einsatz seines Jagdtriebes kommen, sondern vorher abgelenkt werden.

Dann kann jeder Mensch völlig ohne Zwang, Streß oder sonstigen Ärger Jagdhunde halten und nach eigenem und Geschmack des Hundes auslasten (Agility, DogDancing, Obedience, klappt alles prima).

Eine Sache noch, zu Hügelhocker:

Es bedarf wohl keiner Diskussion, dass ein Vorgehen eines Ausbilders, wie Du es beschrieben hast, völlig inakzeptabel ist (aber leider häufig vorkommt, nicht nur bei Jagdhunden,auch auf eanderen Hundeplätzen sieht man derartige Fälle immer noch regelmäßig).

Wenn man aber Hunde zur Jagd ausbildet, geht das gerade im Bereich des Hetzens, Spurensuchens usw. auch nicht ganz ohne Zwang (damit meine ich natürlich nicht Prügel oder dergleichen, wohl aber einen Nachdruck, der Hund muss kommen, wenn er gerufen wird). Aber nur mittels positiver Konditionierung kann man einem Hund, der regelmäßig Wildspuren arbeitet und auch hetzt, nicht beikommen. Jagdhunde stoßen in dem Moment, in dem sie Spuren aufnehmen, einen derart hohen Adrenalin-Einschusses ins Blut, dass sie nicht mehr aufnahmefähig für äußere Alternativkonditionierungen sind (wissenschaftlich erwiesen, gilt natürlich nur für Hunde, bei denen der Jagdtrieb individuell auch vorhanden ist, es gibt ja auch vereinzelt Jagdhunde, die von Geburt an kein Interesse an Wild zeigen). Wenn der Hund dazu noch eine positive Bestätigung hinter Wild erfährt (was ja auf der Jagd zwangsläufig irgendwann passiert), führt das dazu, dass selbst Hunde, die außerhalb der Jagd in allen Feldern hundertprozentig gehorchen, grundsätzlich im wahrsten Sinne des Wortes "nicht mehr ansprechbar" sind, so dass z.B. das Clickern (das ich ansonsten sehr präferiere) hier absolut keine Wirkung entfalten kann, da es schlicht und ergreifend auf einer Verknüpfung (von einer bestimmten Handlung zu positivem Anreiz) aufbaut, die in dieser Situation vom Hund nicht mehr wahrgenommen werden kann.

Alle anderen Felder, also Grundausbildung Sitz, Platz, Bleib, Apport usw. gehen natürlich genauso zwanglos und mittels Leckerchen, Lob usw. wie bei jedem anderen Hund auch.

Ich bilde da ganz ohne Zwang aus, immer schon, und das geht auch bei jedem einzelnen Hund. Man braucht keinen Zwang, um einem Jagdhund außerhalb der Fährtenarbeit Gehorsam beizubringen, sie sind dankbare Arbeiter und idR empfänglich für Leckerchen, Spiele und Streicheleinheiten als Lob, aber man braucht Geduld, Standvermögen und Liebe zum Hund, gerade wenns dann wirklich mal Probleme geben sollte.

Noch zu mya19757:

Einem Hund das Jagen "abzugewöhnen" ist unmöglich. Man kann ihn wie gesagt auf andere Dinge konditionieren, so dass der Jagdreiz nicht so stark entwickelt wird, aber dass Du einem Jagdhund (insbesondere einem, der schon einmal gejagt hat) das Jagen "abtrainierst" wie ein unerwünschtes Verhalten, das wird nicht gehen. Ausnahmen bestätigen jede Regel, wie gesagt, es gibt auch Drahthaar ohne Jagdtrieb, aber das sind doch die wenigsten.

So, das wars. Vielleicht konnte ich ja noch jemandem helfen oder einen Denkanstoss egben.

steini

Beitrag von steini »

Bin da genau der selben Meinung wie qualle!
Ich hab nen Deutsch Drahthaar der nicht jagdlich geführt wird.

Unbewusst hab ich seid ich ihn hab viel mit ihm mit Stöcken oder Bällen gespielt. Jetzt weiß ich, dass es gut so war...
Ich hab auch noch nie Probleme mit seinem Jagdtrieb gehabt, klar hat er in seinen 7 Jhren bisher den ein oder anderen Hase oder mal ne Katze gejagt, aber die müssen ihm dann schon vor der Nase rumspringen.
Wenn er mal los gelaufen ist, so kam er immer wieder, sobald er außer Sichtweite war, was vielleicht auf eine gute Bindung schließen lässt...

Außerdem mache ich mit ihm Turnierhundsport und wenn mal richtig scheiß Wetter ist, machen wir drinnen Suchspiele!

Er braucht definitiv ordentlich was zu tun, nicht nur körperlich, sondern vor allem geistig, sonst kommt er auf dumme Gedanken bzw wird unruhig, obwohl er sonst im Haus die Ruhe selbst ist.
Kommt aber bei uns sehr selten vor und man weiß ja dann sofort bescheid und unternimmt dann was!

Also, mein Charly ist glaub ich glücklich und zufrieden, aber nur , weil er immer was um die Ohren hat. Als reiner Familienhund nur zum Spazierengehen und Kuscheln ohne Aufgabe wie zB Sport und die "Ersatzjagt" auf Stock, Ball o.ä. wird aber glaube ich kein Drahti glücklich. Wenn es überhaupt Hunde gibt, die so zufrieden sind...

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