Stadtweimaraner

Anonymous

Stadtweimaraner

Beitrag von Anonymous »

Hallo zusammen!

Wenn ich hin und wieder in Wien bin sehe ich die letzte Zeit immer öfter Leute mit Weimaraner. Da frage ich mich wie die das alle machen: Mit dem großen, bewegungs und arbeitsfreudigen Hund in der Großstadt und noch dazu in einer Wohung - schon alleine Auslastungstechnisch :?:
Das müssen ja reine `Wochenendhunde´ sein (und ich bezweifle auch das diese Weimis jagdlich geführt werden).
Mir graut das dies der erste Schritt zum Modehund ist :cry: .

lG, Nuss

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kkalks
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Beitrag von kkalks »

"das schlimmste für den hund ist, in mode zu kommen" konrad lorenz

und damit hat dieser mann sehr recht. arme weimis. ich kenne auch einige stadtweimis. der hund hat dort eigentlich nichts verloren - meine meinung. außer man hat nur einen halbtagsjob und kann sich die restliche zeit um den hund kümmern und ihn arbeiten.

aber Du kennst meine meinung ja, liebe nuss! toller nick!!!

Beaglegirl
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Beitrag von Beaglegirl »

Hallo
Ich verstehe soetwas leider auch nicht.
Ein Weimi gehört mM nach in Jägerhand. Außerdem braucht ein Weimi eben sehr viel Auslastung, die einem ein Otto-Normal-Hundehalter denke ich nicht geben kann.
Ich denke man kann einen Weimi schon Auslasten, nur muss man dafür eben enorm viel Zeit investieren.

FuchsH
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Beitrag von FuchsH »

Ich bin auch der Meinung, daß es schwierig wäre so einem Hund gerecht zu werden in einer Großstadt, und auch daß es nichts gutes für eine Rasse bedeutet, wenn sie in Mode kommt, aber ich ärgere mich total wenn Leute solche Schlüße ziehen, wenn sie einen Hund in der Stadt sehen wie "och, der arme Hund, der kommte bestimmt nie raus, was für ein armes leben..." Es kann ja auch sein, daß der Hund nur in der Stadt ist, weil der Besitzer in der Stadt arbeitet und was erledigen muß und den Hund mitgebracht hat, das ist genauso wahrscheinlich als daß der Hund wirklich in der Stadt lebt. Das Leute so eine ganze Geschichte daraum malen, wie die Lebensbedingungen eines Hundes sind, den sie nur einmal gesehen haben, und sich dann über diese ganz schlimmen Lebensbedingungen aufregen, kann ich gar nciht verstehen.

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kkalks
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Beitrag von kkalks »

hallo heather,

mitunter magst Du ja recht haben. meine weimi hündin ist im jagdlichen einsatz - und das sehr oft (berufsbedingt). sehr selten hab ich in wien zu tun, da nehm ich sie natürlich mit.

und mit so einem weimi am strick wirst Du oft angesprochen. oft auch von anderen weimi besitzern; mit denen komm ich dann hin und wieder ins gespräch - und es ist erschreckend wie viele erzählen, dass ihr weimi nur in der stadt gehalten wird und hin und wieder machen sie einen ausflug mit ihm in den wald...

und es wäre schon ein großer zufall, wenn alle weimis in der stadt dort nur auf kurzbesuch sind.

lieben gruß, kk

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

kkalks hat geschrieben:und es wäre schon ein großer zufall, wenn alle weimis in der stadt dort nur auf kurzbesuch sind.lieben gruß, kk
Natürlich ist es auch in erwägung zu ziehen das es sich bei manchen Weimis um `Stadtgäste´ handelt. ABER: Man erkennt die Wiener/Stadtmenschen einfach als sollche und man sieht es den Hunden auch an: am Muskelaufbau und dem Gesamtapperat, an Halsung, Leine und sonstige Accesoires die wir Landeiern unseren Hunden nie antun würden :P :wink: .
Meine Schwester, die in einer Tierhandlung in Wien arbeitet, erzählt oft von Stadtweimis die ins Geschäft kommen. 2 Geschwister von meinem Hund wurden von Leuten gekauft die in Wien wohnen und nur am Wochenende `heraus´ kommen. :angry:

Unabhängig davon das mein Hund es gewohnt ist draußen zu sein und sich viel zu bewegen, denke ich würde er körperlich und seelisch verkümmern wenn er dies nicht geboten bekäme. Egal wieviel zuneigung er von mir bekommen würde.

lG, Nuss

Selina

Beitrag von Selina »

ER
Zuletzt geändert von Selina am 24. Jun 2011, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.

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alfinchen
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Beitrag von alfinchen »

Ich hab vor kurzem bei Vox so eine Sendung über Bauprojekte und Häuslebau gesehen. Da war ein Friseur, so ein richtig typischer halt, der ein Klohäuschen mitten in Köln (?) zu einem schicken Friseusalon umdesignt hat. Und welchen Hund hatte dieser Fulltime-Friseur: Einen Weimaraner... Fand ich extrem daneben, weil dieser Typ den Hund sichtlich nur als schickes Deko-Objekt gehalten hat und auch nicht so aussah, als würde er den Hund mal vernünftig auslasten, geschweige denn jagdlich führen.
Ich frag mich immer, warum sich Leute, die eigentlich einen reinen Begleithund suchen, einen Jagdhund kaufen müssen? Ich hab dann stark das Gefühl, dass man sich bei der Auswahl dann nur Gedanken über das optische Gefallen einer Rasse macht und nicht, ob die Rasse ihrem Wesen nach gut zum Alltag und der vorhergesehenen "Nutzung" des Hundes paßt.

*tyee-sweet-chili*

Beitrag von *tyee-sweet-chili* »

Selina hat geschrieben:Denkt doch mal an früher...da wurde ein Weimaraner NUR an Jäger abgegeben...aber als man dann gemerkt hat, dass sich nicht nur Jäger für diesen Hund interessieren, wurde er zum "allseits perfekten familienhund!" :angry: :redcard: :headtowall:
Im dem VDH angeschlossenen Zuchtverband für Weimaraner ist das immer noch so! Nur ganz selten werden Weimaraner an Rettungshundeführer o.ä. abgegeben, ansonsten gehen alle in Jägerhand (es sei denn, die Hunde sind nicht jagdtauglich-kommt in den besten Familien vor :wink: )
ich hoffe, ich trete nicht wieder die VDH Diskussion los, aber gerade bei den Weimaranern ist es eine Tatsache, 98% der Weimaraner in Nichtjägerhand stammen aus Dissidenz -und Vermehrerzucht!

FuchsH
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Beitrag von FuchsH »

Ich finde es in Ordnung, wenn nicht Jäger Jagdhunde halten, solange die Hunde aus einer nicht jagdlich geführten Linie kommen und die Besitzer den Hund artgerecht auslasten. Ich habe schon mit einigen Weimaraner Besitzer gesprochen (nicht jäger), die glückliche und ausgelastete Hunde haben. Es ist halt viel arbeit und ich denke auch nicht, daß man das in einer Großstadt schaffen würde. Ich denke auch, daß viele jagdlich geführten Hunde nicht wirklich glücklich sind, weil sie eben im Zwinger gehalten werden und nur ein paar Monate im Jahr zum Einsatz kommen (das gilt aber natürlich nicht für alle jagdlich geführten Hunde, nur manche!). Ich denke halt, man muß jede Situation einzeln betrachten und nicht alle unter einen Hut stecken.

FuchsH
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Beitrag von FuchsH »

kkalks hat geschrieben:und es wäre schon ein großer zufall, wenn alle weimis in der stadt dort nur auf kurzbesuch sind.
Das stimmt natürlich, aber deswegen finde ich so schlimm, alle Weimi Besitzer, die in der Stadt mit ihren Hunde unterwegs sind, anzufeinden, weil man eben nicht weiß, unter welchen Bedingungen der Hund lebt.

Sowas erinnert mich daran, wie es war mit unserem ersten Beagle als er krank war. Der hat sehr viel abgenommen in kurzer Zeit und sah sehr schlecht aus. Da hat uns eine Frau gefragt, ob wir nicht gemerkt hätten, daß unser Hund sehr abgemagert ist, und wo wir ihn herhatten, das er so schlecht aussieht, so als ob wir total unverantwortliche Hundehalter wäre, die dem Hund nichts zu fressen geben würden. Ich meine auf der einen Seite konnte ich die Frau verstehen, man sieht einen total abgemagerten Hund und denkt sofort, daß die Besitzer kein Geld fürs Futter ausgeben wollen, aber unser Hund war sterbes krank und konnte nichts fressen wegen Darmkrebs.

Ich denke Leute machen es sich bei solchen Sachen zu einfach. Die geben sich keine Mühe die wirklichen Lebensumstände kennen zu lernen, sondern bilden sich welche ein und regen sich dann über die "schlechten" Hundehalter auf.

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kkalks
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Beitrag von kkalks »

*tyee-sweet-chili* hat geschrieben:ich hoffe, ich trete nicht wieder die VDH Diskussion los, aber gerade bei den Weimaranern ist es eine Tatsache, 98% der Weimaraner in Nichtjägerhand stammen aus Dissidenz -und Vermehrerzucht!
genau das ist der punkt!!! aber diese diskussion wurde schon zu oft und zu lange geführt.

ich züchte selbst, und habe kein problem damit einem rettungshundeführer einen hund zu verkaufen. aber nur so, als deko objekt - sicher NICHT !!!

FuchsH
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Beitrag von FuchsH »

kkalks hat geschrieben:ich züchte selbst, und habe kein problem damit einem rettungshundeführer einen hund zu verkaufen. aber nur so, als deko objekt - sicher NICHT !!!
Das ist auch richtig so, und ich denke, keiner bestreitet dir das.

Ich selbst finde die Weimaraner auch total schön, nicht nur von dem Aussehen her, sondern auch vom Charakter her (ich mag irgendwie die meisten Jagdhunde). Ich weiß aber auch, daß der Weimi wohl zu viel Hund für mich wäre, also das ich seine Ansprüche nicht gerecht werden könnte (auch wenn ich auch die RH machen möchte mit unserem nächsten Hund), deswegen würde ich einen zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht holen. Vielleicht in 10 oder 20 Jahre bin in dann in der Lage so einen Hund zu halten.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

alfinchen hat geschrieben:Ich hab vor kurzem bei Vox so eine Sendung über Bauprojekte und Häuslebau gesehen. Da war ein Friseur, so ein richtig typischer halt, der ein Klohäuschen mitten in Köln (?) zu einem schicken Friseusalon umdesignt hat. Und welchen Hund hatte dieser Fulltime-Friseur: Einen Weimaraner... Fand ich extrem daneben, weil dieser Typ den Hund sichtlich nur als schickes Deko-Objekt gehalten hat und auch nicht so aussah, als würde er den Hund mal vernünftig auslasten, geschweige denn jagdlich führen.
Ich frag mich immer, warum sich Leute, die eigentlich einen reinen Begleithund suchen, einen Jagdhund kaufen müssen? Ich hab dann stark das Gefühl, dass man sich bei der Auswahl dann nur Gedanken über das optische Gefallen einer Rasse macht und nicht, ob die Rasse ihrem Wesen nach gut zum Alltag und der vorhergesehenen "Nutzung" des Hundes paßt.
Ha, ha, ha, ja das mit dem Klohäuschen hab ich auch gesehen :lol:

lG, Nuss

*maninu*

Beitrag von *maninu* »

ich bin ein grosser weimaraner-fan. für mich gehört er zu den schönsten hunden überhaupt und es war immer mein wunsch einen zu bekommen. aber ich bin kein jäger und auch in anderen punkten würde er wohl nicht zu mir passen.

so ein tier ist kein prestige-objekt aber ich befürchte es geht für diese rasse immer mehr in diese richtung. leider.

ich persönlich kenne ein (sehr gut situiertes) paar aus der stadt, die sich einen weimaraner aus einer hobbyzucht zugelegt haben ohne ihn jagdlich zu führen und denen diese hunde leider nicht auszureden waren. hundeverstand war da unglücklicherweise fehl am platz. der weimi ist für sie ein status-symbol, ein angeber-objekt. es ist chic ihn am wochenende über die promenade zu führen. der weimaraner als accessoires ...

... ein trauerspiel ...

:headtowall:

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