Scheren im Sommer?
- Fenrir
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Scheren im Sommer?
Würdet ihr eure langhaarigen Weißen bei großer Hitze im Sommer scheren?
Unserer ist ein totaler Winterhund, aber der bleibt bisher ja leider aus, dafür befürchten Sie dieses Jahr einen Jahrtausendsommer
Unserer ist ein totaler Winterhund, aber der bleibt bisher ja leider aus, dafür befürchten Sie dieses Jahr einen Jahrtausendsommer
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Nein, würde ich nicht.
Das Fell ist auch ein Schutz gegen die Sonne und Sonnenbrand.
Ich verlagere sämtliche Aktivitäten auf den frühen Morgen und den späten Abend wenn es sehr heißt ist und wir werden zu Waldmenschen
Genügen Flüßigkeit und täglich mehrmals eine Dusche für Hund und Mensch
und Siesta halten, bringen uns immer gut über die heißen Tage
Das Fell ist auch ein Schutz gegen die Sonne und Sonnenbrand.
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- Amadeus
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Leicht gesagt.
Die Morgen- und Abendrunden kann ich noch auf die kühleren Zeiten legen, aber die Mittagspause im Geschäft, muss ich halt ab 12:00 Uhr nehmen. Da ist auch nicht viel mit duschen.
Ich möchte es eigentlich auch nicht wg. d. Schutz zur Sonne, aber er tut mir schon Leid, wenn er so schrecklich hechelt. Hat natürlich immer genug Wasser neben sich stehen.
Ich denke dann immer der kollabiert mir gleich...
Die Morgen- und Abendrunden kann ich noch auf die kühleren Zeiten legen, aber die Mittagspause im Geschäft, muss ich halt ab 12:00 Uhr nehmen. Da ist auch nicht viel mit duschen.
Ich möchte es eigentlich auch nicht wg. d. Schutz zur Sonne, aber er tut mir schon Leid, wenn er so schrecklich hechelt. Hat natürlich immer genug Wasser neben sich stehen.
Ich denke dann immer der kollabiert mir gleich...
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Nöööö, ich schere den Nanook sicher net. Einzig im Winter schneid ich ihm die Haare zwischen den Ballen, damit der Schnee dort nicht kleben bleibt und verklumpt. Habe aber das Gefühl, dass Nanook nicht so hitzeempfindlich ist, wie z.B. Tino. Trotzdem vermeiden wie lange Spaziergänge in der Mittagszeit und gehen vermehrt wohin, wo´s Wasser gibt.
Hunde schwitzen über die Zunge und die Ballen da nützt scheren wenig. Man nimmt Ihnen so den Schutz, ist vergleichbar damit wenn man unter einem großen Handtuch in der Sonne liegt ist es darunter kühl, aber in der prallen Sonne heiß. Wie mein Hund aussieht wäre mir in dem Moment nicht so wichtig.
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Weil die Fellpflege sehr aufwendig ist, denke ich mal, sicher nicht, weil es dem Hund zu heiß ist.Fenrir hat geschrieben:@Ivory
Das Hunde über die Zunge und die Ballen schwitzen war mir auch bekannt.
Aber warum werden dann Bobtails geschert?
Unsere Hunde bekommen ja ein Sommerfell und ein Winterfell, es ist also nicht nötig einen Hund zu scheren.
- Wiesie
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Zu diesem Thema habe ich in einem anderen Forum mal dies hier geschrieben:
Wenn einem Menschen zu warm ist, dann schwitzt er. Aber warum?
Die Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche verdunstet. Und wenn Wasser verdunstet, dann entzieht es seiner Umgebung (also der Haut) Wärme. Die Hautoberfläche wird also durch das Schwitzen gekühlt. Auf diese Weise kann der Körper bis zu einem gewissen Grad dafür sorgen, dass die Körpertemperatur im grünen Bereich bleibt.
Hunde haben fast keine Schweißdrüsen. Sie besitzen nur wenige Schweißdrüsen an den Ballen der Pfoten (was man an den feuchten Abdrücken im Sommer auf dem Teer manchmal sehen kann). Trotzdem müssen auch sie dafür sorgen, dass sich ihr Körper nicht zu sehr erhitzt. Dafür haben sie gleich zwei „Klimaanlagen“:
1) Hunde hecheln. Während des Hechelns wird vermehrt Speichel produziert. Der gesamte Mundraum ist gut befeuchtet. Durch das Hecheln sorgt der Hund für eine gute Luftbewegung im Maul und beschleunigt damit das Verdunsten der Flüssigkeit im Maul.
Und da, wie schon erwähnt, Flüssigkeit (also auch Speichel) der Umgebung beim Verdunsten Wärme entzieht, wird das Maul gekühlt. Das Maul, ganz besonders die Zunge, ist sehr gut durchblutet. So wird das Blut gekühlt und da das Blut ja in Bewegung ist, profitiert nicht nur das Mal von der Kühlung.
2) Hunde haben Fell. Und das trägt zur Erhaltung der richtigen Temperatur bei, wenn es „funktioniert“ (was durch die Veränderung bei der Zucht nicht immer der Fall ist).
Das Fell des Hundes ist eine Allwetterkleidung, die für jede Situation bestens gerüstet ist.
Zu sehen ist meist nur das Deckhaar. Es ist Mittellang und liegt gut an. Wenn es regnet, dann läuft das Wasser am Deckhaar runter und tropft dann ab – die darunter liegende Unterwolle wird nicht nass.
Die Unterwolle besteht aus viel dünneren Härchen, die nicht so geordnet in eine Richtung wachsen. Sie bilden unter dem Deckhaar eine (ja nach Jahreszeit mehr oder weniger dichte) Wolle.
Die Unterwolle selber wärmt den Hund nicht wirklich. Auch langes Deckhaar allein sorgt nicht dafür, dass dem Hund im Winter schön, und im Sommer zu warm wird. Die Unterwolle schließt aber eine Menge Luft ein. Und Luft ist ein gutes Isolationsmaterial (weshalb unsere Fenster ja auch eine Doppelverglasung haben, zwischen dessen Scheiben Luft ist). Die Luft in der Unterwolle sorgt im Winter dafür, dass die Kälte draußen bleibt, im Sommer schützt sie aber genauso gut vor Wärme.
Das ist auch der Grund, warum Hunde ganz gemütlich vor dem Ofen liegen können. Wir selber verbrennen uns die Hände, wenn wir die Hunde streicheln, weil das Deckhaar schon so heiß ist, die Hunde fühlen sich aber wohl.
Ein Hund, der ein „natürliches“ Fell hat, das diese Funktionen wahrnehmen kann, hat weder im Sommer, noch im Winter nennenswerte Probleme mit dem Wetter (es sei denn, er ist übergewichtig. Denn der Speck auf den Rippen heizt dem Hund ganz schön ein) Trotzdem ist es ganz natürlich, dass sie im Sommer hecheln, weil ihnen warm ist und auch nicht so viel laufen mögen (das geht uns ja nicht anders).
Hunde, bei denen diese Klimaanlage nicht so gut funktioniert, weil das Fell durch die Zucht verändert wurden, leiden mehr, sowohl im Winter, als auch im Sommer.
Unser Dalmatiner z. B. hat gar keine Unterwolle. Er friert schon bei 5 Grad Celsius. Und während der Schnee auf den Rücken der Aussies liegen bleibt, weil sie so gut isoliert sind, schmilzt er auf Bonzos Rücken sofort weg.
Die regenabweisende Funktion ist bei Bonzo auch außer Betrieb. Einmal in den Regen gekommen, schon ist er nass bis auf die Haut. Während die Aussies auf der Haut immer trocken sind.
Im Sommer wird ihm sehr schnell viel zu warm. Denn die Sonne erreicht seinen Körper ohne Schutz mit voller Kraft. Auch ein Bad würde ihm nicht viel nutzen. Denn sein kurzes Fell trocknet viel zu schnell. Je mehr Wasser sich im Fell nach dem Baden halten kann (beim Baden gelangt das Wasser ja auch in das Fell und tropft nicht, wie beim Regen, ab), desto länger braucht der Hund zum Trocknen. Und, da wir ja schon gelernt haben, dass das Wasser beim Verdunsten der Umgebung Wärme entzieht: Je länger die Trocknungszeit, desto länger wird der Hund gekühlt.
Obwohl Bonzo also ein viel kürzeres Fell hat, leidet er also viel mehr, auch im Sommer.
Auch langhaarige Hunde, die aber trotzdem keine Unterwolle haben, können schnell mal frieren oder schnell unter der Sonne leiden.
Meiner Meinung nach sollte sich derjenige, der einen Hund mit „natürlichem Fell“ hat, deshalb auch zwei Mal überlegen, den Hund im Sommer scheren zu lassen. Denn dann hat man die Klimaanlage außer Betrieb gesetzt. Er hat keine Isolationsschicht mehr, das „Regencape“ ist ausgezogen und er trocknet viel schneller nach einem kühlenden Bad.
Bevor ich also zur Schere greife, obwohl ich einen Hund mit „natürlichem Fell“ habe würde ich erst mal
- Sehen, ob mein Hund abspecken muß
- Die Unterwolle etwas mehr ausdünnen
- Die Aktivitäten einfach in den Morgen oder Abend legen
Und nur, wenn das alles nichts bringt und sich der Hund sichtlich unwohl fühlt (damit meine ich nicht, dass er hechelt, denn schwitzen tun wir auch in Badesachen), erst dann würde ich evtl. scheren.
Wenn einem Menschen zu warm ist, dann schwitzt er. Aber warum?
Die Feuchtigkeit auf der Hautoberfläche verdunstet. Und wenn Wasser verdunstet, dann entzieht es seiner Umgebung (also der Haut) Wärme. Die Hautoberfläche wird also durch das Schwitzen gekühlt. Auf diese Weise kann der Körper bis zu einem gewissen Grad dafür sorgen, dass die Körpertemperatur im grünen Bereich bleibt.
Hunde haben fast keine Schweißdrüsen. Sie besitzen nur wenige Schweißdrüsen an den Ballen der Pfoten (was man an den feuchten Abdrücken im Sommer auf dem Teer manchmal sehen kann). Trotzdem müssen auch sie dafür sorgen, dass sich ihr Körper nicht zu sehr erhitzt. Dafür haben sie gleich zwei „Klimaanlagen“:
1) Hunde hecheln. Während des Hechelns wird vermehrt Speichel produziert. Der gesamte Mundraum ist gut befeuchtet. Durch das Hecheln sorgt der Hund für eine gute Luftbewegung im Maul und beschleunigt damit das Verdunsten der Flüssigkeit im Maul.
Und da, wie schon erwähnt, Flüssigkeit (also auch Speichel) der Umgebung beim Verdunsten Wärme entzieht, wird das Maul gekühlt. Das Maul, ganz besonders die Zunge, ist sehr gut durchblutet. So wird das Blut gekühlt und da das Blut ja in Bewegung ist, profitiert nicht nur das Mal von der Kühlung.
2) Hunde haben Fell. Und das trägt zur Erhaltung der richtigen Temperatur bei, wenn es „funktioniert“ (was durch die Veränderung bei der Zucht nicht immer der Fall ist).
Das Fell des Hundes ist eine Allwetterkleidung, die für jede Situation bestens gerüstet ist.
Zu sehen ist meist nur das Deckhaar. Es ist Mittellang und liegt gut an. Wenn es regnet, dann läuft das Wasser am Deckhaar runter und tropft dann ab – die darunter liegende Unterwolle wird nicht nass.
Die Unterwolle besteht aus viel dünneren Härchen, die nicht so geordnet in eine Richtung wachsen. Sie bilden unter dem Deckhaar eine (ja nach Jahreszeit mehr oder weniger dichte) Wolle.
Die Unterwolle selber wärmt den Hund nicht wirklich. Auch langes Deckhaar allein sorgt nicht dafür, dass dem Hund im Winter schön, und im Sommer zu warm wird. Die Unterwolle schließt aber eine Menge Luft ein. Und Luft ist ein gutes Isolationsmaterial (weshalb unsere Fenster ja auch eine Doppelverglasung haben, zwischen dessen Scheiben Luft ist). Die Luft in der Unterwolle sorgt im Winter dafür, dass die Kälte draußen bleibt, im Sommer schützt sie aber genauso gut vor Wärme.
Das ist auch der Grund, warum Hunde ganz gemütlich vor dem Ofen liegen können. Wir selber verbrennen uns die Hände, wenn wir die Hunde streicheln, weil das Deckhaar schon so heiß ist, die Hunde fühlen sich aber wohl.
Ein Hund, der ein „natürliches“ Fell hat, das diese Funktionen wahrnehmen kann, hat weder im Sommer, noch im Winter nennenswerte Probleme mit dem Wetter (es sei denn, er ist übergewichtig. Denn der Speck auf den Rippen heizt dem Hund ganz schön ein) Trotzdem ist es ganz natürlich, dass sie im Sommer hecheln, weil ihnen warm ist und auch nicht so viel laufen mögen (das geht uns ja nicht anders).
Hunde, bei denen diese Klimaanlage nicht so gut funktioniert, weil das Fell durch die Zucht verändert wurden, leiden mehr, sowohl im Winter, als auch im Sommer.
Unser Dalmatiner z. B. hat gar keine Unterwolle. Er friert schon bei 5 Grad Celsius. Und während der Schnee auf den Rücken der Aussies liegen bleibt, weil sie so gut isoliert sind, schmilzt er auf Bonzos Rücken sofort weg.
Die regenabweisende Funktion ist bei Bonzo auch außer Betrieb. Einmal in den Regen gekommen, schon ist er nass bis auf die Haut. Während die Aussies auf der Haut immer trocken sind.
Im Sommer wird ihm sehr schnell viel zu warm. Denn die Sonne erreicht seinen Körper ohne Schutz mit voller Kraft. Auch ein Bad würde ihm nicht viel nutzen. Denn sein kurzes Fell trocknet viel zu schnell. Je mehr Wasser sich im Fell nach dem Baden halten kann (beim Baden gelangt das Wasser ja auch in das Fell und tropft nicht, wie beim Regen, ab), desto länger braucht der Hund zum Trocknen. Und, da wir ja schon gelernt haben, dass das Wasser beim Verdunsten der Umgebung Wärme entzieht: Je länger die Trocknungszeit, desto länger wird der Hund gekühlt.
Obwohl Bonzo also ein viel kürzeres Fell hat, leidet er also viel mehr, auch im Sommer.
Auch langhaarige Hunde, die aber trotzdem keine Unterwolle haben, können schnell mal frieren oder schnell unter der Sonne leiden.
Meiner Meinung nach sollte sich derjenige, der einen Hund mit „natürlichem Fell“ hat, deshalb auch zwei Mal überlegen, den Hund im Sommer scheren zu lassen. Denn dann hat man die Klimaanlage außer Betrieb gesetzt. Er hat keine Isolationsschicht mehr, das „Regencape“ ist ausgezogen und er trocknet viel schneller nach einem kühlenden Bad.
Bevor ich also zur Schere greife, obwohl ich einen Hund mit „natürlichem Fell“ habe würde ich erst mal
- Sehen, ob mein Hund abspecken muß
- Die Unterwolle etwas mehr ausdünnen
- Die Aktivitäten einfach in den Morgen oder Abend legen
Und nur, wenn das alles nichts bringt und sich der Hund sichtlich unwohl fühlt (damit meine ich nicht, dass er hechelt, denn schwitzen tun wir auch in Badesachen), erst dann würde ich evtl. scheren.
-
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- Amadeus
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Super erklärt Wiesie. :goldcup:
Ich kann mich nur den Erklärungen von Wiesie aus eigner Erfahrung anschließen.
Ich kürze nur im Winter das lange Fell zwischen den Ballen, wenn hier viel Schnee liegt oder wir nach Österreich fahren.
Sonst wie alle anderen auch schon geschrieben haben die Aktivitäten auf die frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden verlegen.
Ich kann mich nur den Erklärungen von Wiesie aus eigner Erfahrung anschließen.
Ich kürze nur im Winter das lange Fell zwischen den Ballen, wenn hier viel Schnee liegt oder wir nach Österreich fahren.
Sonst wie alle anderen auch schon geschrieben haben die Aktivitäten auf die frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden verlegen.