Dreijährige Sheltiehündin noch nie läufig

Shetland Sheepdog
pia

Dreijährige Sheltiehündin noch nie läufig

Beitrag von pia »

Grüß euch hier, ich hab schon drei Jahre eine Sheltiehündin. Leider kann ich bei meiner viele gute Eigenschaften die hier beschrieben werden nicht finden.

Sie ist nicht so anhänglich wie ich das hier gelesen habe und hat einen ganz starken Hütetrieb oder ist das ein Jagttrieb. Auf alle fälle macht sie alles was sich bewegt sehr nervös. Ich trainiere schon einenhalb Jahre mit ihr in der Hundeschule. Sie steht sehr oft unter Stress.

Nun aber zum Thema, kann dieser Stress der Auslöser dafür sein, dass sie noch nie läufig war? Ich hab weder vom Züchter noch von Tierarzt wirklich eine Antwort darauf bekommen. Der Vorschlag war sie kastrieren zu lassen. Das könnte auch einen Einfluss auf ihr Verhalten haben.

Hat in diese Richtung schon wer Erfahrungen?
Schon jetzt Danke für eure Hilfe.

Liebe Grüße PIA

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Nudelapache
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Beitrag von Nudelapache »

Da kann ich Dir leider nicht weiter helfen. ich habe nur Rüden.
Meine zeigen alle die besagten Eigenschaften und ich kann nur von ihnen schwärmen :lol:

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Moenchen75
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Beitrag von Moenchen75 »

Zum Thema Läufigkeit kann ich dir leider gar nichts sagen, sorry.

Aber wie äußert sich ihre Nervosität denn? Wie reagiert sie? Und wie/was trainiert ihr?

BirgitMP

Beitrag von BirgitMP »

Ich gehe mal davon aus, daß sie wirklich eine Hündin ist, d.h. Geschlechtsorgane vollständig vorhanden und funktionell. Das hat der TA doch wohl geprüft, oder? Wurden die Hormone geprüft?

Bist Du wirklich sicher, daß sie noch nie läufig war? Manche Hündinnen haben z.B. eine sog. weisse Hitze, d.h. es ist kaum festzustellen, ob sie läufig sind, da kein Blut kommt.

Was füttert Ihr? Ich frage wegen des Getreideanteils. Getreide kann der Auslöser für Hyperaktivität und damit verbunden auch Nervosität sein.

Ist sie Euer einziger Hund oder gibt es noch weitere (Hündinnen) in der Familie, d.h. mit Euch zusammenlebend?

Wenn Ihr den Zyklus nicht bestimmen könnt, ist es schwer, den optimalen Kastrationszeitpunkt zu bestimmen. U.U. führt die Kastration dadurch lediglich dazu, den jetzigen Gemütszustand zu fixieren.

Wie wird in der Hundeschule gearbeitet? Mit positiver Bestärkung oder auch mit Druck?

pia

Beitrag von pia »

@BirgitMP Dass sie eine Hündin ist, steht außer Zweifel, es handelt sich um ein reinrassiges Tier mit guten Papieren und oö Zucht. Es gab schon Anzeichen auf Läufigkeit, in der Beziehung dass sie mehrmals ihre Duftnote hinterlies und dass ein Rüde mal total auf sie fixiert war. Aber erkennen konnte ich nie etwas und ich hab da auch gar keine Erfahrung. Ich hab mir das von einer Freundin mal erklären lassen, worauf ich da achten soll.

Es ist unser erster Hund. Vom Tierarzt kam da nicht viel rüber, wir waren nur zur jährlichen Impfung dort. Es ist mir ja kein Problem, wenn sie nicht läufig wird, sie darf sowieso nie gedeckt werden, weil sie viel zu ängstlich war und ist, das soll man ja nicht weitervererben.

Ich füttere Trockenfutter mit Getreide und Fleisch, 25 % Rohprotein und 16 % Rohfett (Romeo Hight Premium mit Geflügel).

Sie ist auch die einzige Hündin im Haus, zum Spielen hat sie noch eine kleine Katze-

Die erste Hundeschule war nur mit positiver Bestärkung. Damit hatten wir keinen Erfolg und suchten uns einen sehr erfolgreichen Trainer. Wir arbeiten sowohl mit Lob aber auch mit Druck, Leinenruck aber auch mit der Rute wenn es nicht anders geht (nicht dass wir damit den Hund schlagen), das schon über 18 Monate.

Sie ist im Kurs sehr gut unterwegs, Sitz, Platz, Steh, Ablegen perfekt. Pfeife funktionier auch aus Entfernung. Rückruf aus dem Spiel, nicht beim ersten mal aber immer mit Erfolg. Wir trainieren überall, nicht auf einem geschlossenen Hundeplatz.

Wo ihr Problem liegt, sind alle beweglichen Dinge. Ganz besonders Autos. Ich kann sie neben der Straße sitz machen lassen und sie bleibt, aber ihr ganzer Körper bebt dabei. Ich kann sie ablegen und sie bleibt auch wenn Autos vorbei fahren. Ich kann sie vor einem Geschäft ablegen und weggehen, oft geht sie dann ins Sitz, aber sie bleibt. Kam aber schon vor, dass sie dann ein Dauergebell anstimmte, wenn die Autos neben ihr sind.

Was nicht möglich ist, ist dass sie an lockerer Leine neben einer Straße geht. Ihr Kopf fliegt zwischen den Autos hin und her, sie springt in die Leine, vor zurück, Fußgehen ist unmöglich. Sie schnappt nach Fußgängern und ist total aufgewirbelt. Das ändert sich auch nicht, wenn ich ruhig auf sie einwirke, oder auch nur ruhig weitergehen, sie im Schlepptau.

Ich hab das schon viele male in Einzelstunden trainiert, mit dem Trainer zusammen. Er behauptet es sei ein genetischer Fehler, was der Züchter wehement zurückweist.

Es ist sehr schade, weil ich sie ja daher, nur sehr wenig von der Leine lassen kann. Ich tainiere das schon immer wieder. Aber ich hab schon große Angst, dass ihr mal etwas passiert.

Jemand sagte mir mal, dass sich durch die Kastration da was verändern könnte, falls hier jemand Erfahrung hat, wäre ich sehr dankbar über Infos.

LG PIA

BirgitMP

Beitrag von BirgitMP »

Als erstes würde ich persönlich auf ein getreidefreies Futter umstellen, d.h. absolut kein Getreide.

Wurde die Schilddrüse mal untersucht, d.h. ein Blutuntersuchung auf die diversen Schilddrüsenwerte?

Sollte es an einer SD-Unterfunktion liegen können, könntest Du (sozusagen als Test) mal für ein paar Tage die Kehlkopffleischdosen von Lunderland füttern und mal schauen, ob sich etwas ändert.

Zum Thema Kastration hab ich im vorigen Post meine Bedenken ja schon geäußert.

Zum Thema Läufigkeit: das klingt aber schon so, als ob sie läufig gewesen wären. Such im Net mal nach stiller Hitze oder weißer Hitze.

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Moenchen75
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Beitrag von Moenchen75 »

Was habe ich mir denn unter einem Training mit Rute vorzustellen??? :o

Korrigier mich, wenn ich falsch liege aber wenn du deine Hündin als sehr ängstlich bezeichnest, halte ich es für einen fatalen Fehler da mit Druck zu arbeiten. Zumal ich nciht den Eindruck habe, dass ihr damit weit gekommen seit. Was war so falsch an der positiven Verstärkung???

Ich würde es auch mal mit getreidefreier Ernährung versuchen und ein großes Blutbild machen lassen. Sollte es an der SD liegen kann man gut mit Medikamenten einstellen.

Von Kastrationen als Allheilmittel halte ich nicht viel, kompetente Hundeschulen bringen da sicherlich mehr.

BirgitMP

Beitrag von BirgitMP »

Ich hab das schon viele male in Einzelstunden trainiert, mit dem Trainer zusammen. Er behauptet es sei ein genetischer Fehler
Ehrlich gesagt, klingt das für mich wie: "Der Hund ist dominant." oder "Das ist ein HSH, den kann man nicht erziehen."

pia

Beitrag von pia »

@moenchen75, die Rute verstärkt das Verhalten des Hundebesitzers, ich habe damit auf die Straße geschlagen, damit sie weiß, auf Radfahrer hinzuspringen ist verboten und gefährlich. Das hat geholfen, ich konnte sie danach am Radweg ohne Leine laufen lassen, sie ist weder Rädern noch Menschen nachgejagt.

Ok, hier besteht ein großer Zwiespalt, zwischen Ängstlichkeit und Dominanz, das kann nur einer beurteilen der erstens Erfahrung hat und zweitens den Hund sieht.

In der ersten Hundeschule (von der ich nicht viel halte) hat man uns gesagt, dass sie ängstlich ist und wir allem was sie nervös macht ausweichen sollen. Spaziergänge nur dort wo es keine Autos gibt z.B. Das war aus heutiger Sicht ein großer Fehler. Wir haben im ersten Jahr nur gelobt und gefüttert, den Hund mal anschreien, hieß Platzverweis.


Sie erschien mir auch sehr ängstlich, weil sie als 10 Wochen alter Welpe schon alles verbellt hat, was sich nur bewegte, keiner durfte laut Lachen, ich konnte nicht mal die Bettdecke ausschütteln oder normal Wäsche aufhänge. Vielleicht ist das auch gar keine Ängstlichkeit.

Die derzeitige Hundeausbildung ist die vom Tierarzt vorgeschlagene, nicht so streng wie am Hundeplatz hier und nicht so verweichlicht wie Hundeschule eins.

Ich würde meinen Hund wirklich am liebsten nur mit Loben und lieben Worten erziehen. Aber das geht nicht, da würde sie machen was sie will. Es geht darum, dass sie nicht im Straßenverkehr umkommt.

Danke für den Hinweis über die "stille Hitze", davon hatte noch nichts gehört, hab mich aber auch in erster Linie nur mit der Erziehung beschäftigt. Das aber ganz sicher mit großer Gewissenhaftigkeit.

Mit dem Tierarzt werde ich dann noch mal reden, wegen Schilddrüse. Ob das einen Verhaltenswandel bringen kann?

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Moenchen75
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Beitrag von Moenchen75 »

OK, ich sag dir jetzt ganz ehrlich, dass ich von eurer Erziehungsmethode nichts, aber rein gar nichts halte. Ich wäre in Hundeschule Nr. 1 geblieben und hätte diese Ratschläge beherzigt. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Mein Kater hat auch eine SD Unterfunktion und er ist seit er richtig eingestellt ist ein völlig anderer. Er war vorher sehr hibbelig, nervös, teilweise aggressiv, man merkt sofort wenn er seine Medikamente braucht, nicht richtig eingestellt ist.

Ich würde die Kleine auf jeden Fall mal richtig auf den Kopf stellen lassen.

pia

Beitrag von pia »

Es ist noch nicht aller Tage Abend und wir suchen nach wie vor, nach guten Möglichkeiten. Wir werden der Sache mal nachgehen und ich werde noch einmal mit dem Tierarzt reden, bis jetzt kam noch keiner der Tainer, immerhin schon mindestens 4 auf die Idee.

Und keiner hat auch je mir sagen können, was ich an der Erziehung falsch mache, nur dass sie mehr Beschäftigung braucht und das versuche ich auch zu machen indem ich sie überall hin mit nehme, ihr bewusst Ruhezeiten gebe und 1 bis zwei Stunden täglich maschiere.

LG PIA

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Moenchen75
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Beitrag von Moenchen75 »

Hast du es mal mit Kopfarbeit versucht, also mit geistiger Auslastung?

Ich kenne eine Sheltiehündin hier bei uns, die zeigt auch solches Verahlten, dass sie Autos hiterher jagen will und sie ankläfft wie eine Irre. Auch sonst ist sie sehr unzugäglich, keift andere Hunde an und fletscht richtig die Zähne. Sie gehört einen alten Ehepaar dass sich selber kaum auf den Beinen halten kann, dementsprechend nur mit ihr bis zur nächsten Ecke gehen und sie ansonsten als Babyersatz "missbrauchen". Von Ausölastung keine Spur. Damit will ich natürlich dir nichts unterstellen aber ich habe selber einen Sheltie (Mix mit Border Collie) und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Shelties leider sehr oft unterschätzt werden. Auch Shelties sind Arbeitshunde, die wollen eine Aufgabe, was zu tun haben. Meiner macht zB gerne Agility, DodDancing, Nasenarbeit, Apportierarbeit, Flyball, Unterordnung, Tricks etc.

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Beitrag von HollyNadine »

Habe deinen Thread erst jetzt gelesen .. schicke dir gleich noch eine PN! :waving:

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Beitrag von atconny »

Hallo Pia,

wie seit ihr inzwischen weiter gekommen?

Nach deiner Beschreibung des Shelties würde ich sagen dass seit der Welpenzeit einiges schief gelaufen ist. Und auch ich möchte mich den anderen anschliessen und als erstes einmal einen großen Gesundheitscheck machen lassen.

Und dann hört es sich für mich eher nach einem völlig unsicheren Sheltie, was gar nicht so selten vorkommt. Diesen Hund wirst du nicht Kastration ändern sondern indem du ihm Sicherheit und Vertrauen vermittelst.

pia

Beitrag von pia »

Ich hab mit der Züchterin einige Mails gewechselt, sie sagte mir nur, dass ich wohl die Läufigkeit übersehen hätte. Dass diese Verhalten bei keinem anderen Hund ihrer Zucht vorkommt und dass es wohl daran liegt, dass ich drei Kinder hab.

Ich von meiner Seite bin weiter in einem Hundetraining wo dem Hund eben Gehorsam und auch Fährtenarbeit angeboten wird.

Von Seiten des Tierarztes hab ich keine körperlichen Störungen, hab aber die Empfehlung ihr ein pflanzliches Beruhigungsmittel zu geben.

Ich werde auch noch einen zeiten Tierarzt aufsuchen.

Der Verdacht liegt auf der Hand, dass es sich um einen genetisch bedingten Defekt handelt, den kann man aber nicht so leicht nachweisen.

Nachdem ich ganz ganz viel mit diesem Tier gearbeitet hab und mit 4 verschiedenen Hundetrainern gearbeitet hab, mehrere Bücher gelesen habe, bin ich der Meinung, diesen Hund kann man am besten von einer Einzelperson beträuen, jegliche Abwechslung setzt ihn unter Stress. Täglich mindestens zwei Stunden aktives Training und dazu das einbeziehen in den Lebensalltag lässt ein fast normales Leben zu.

Die Frage steht nun im Raum, wie ist das in einer Familie mit drei Kindern möglich, Kinder die den Hund sehr lieben, aber nicht mit im nach draußen gehen können, sollen oder wollen.

Wenn man ihn abgibt setzt man sie einem enormen zusätzlichen Stress aus.

Das ist auch erkennbar, wenn nur ich das Haus länger verlasse, obwohl dann immerhin noch Bezugspersonen im Haus sind und sie die Umgebung nicht verlassen muss.

Ein mitnehmen in den Urlaub ist nicht möglich und nicht zu empfehlen, daher gab es bei uns seit zwei Jahren keinen Familienurlaub mehr.

Wie es weiter geht, weiß ich nicht.

LG PIA

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