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Hütehund-Verhalten?

Verfasst: 6. Mär 2006, 21:03
von Anonymous
Hallo, ich bin neu hier, beobachte das hier aber schon recht lange und wollte mich auch mal zu Wort melden.

Vorsicht, ist ganz schön lang geworden...

Ich habe einen fast 8 jährigen "Labi-Mix" aus Spanien (hab ihn mit 4 bekommen). Ich bin mir mittlerweiler auf Grund seines Verhaltens recht sicher, dass es sich um einen Ca de Bestiar oder zumindest einen Bestiar-Mix handelt. Er zeigt einige der typischen Herdenschutzhundeigenheiten (z.B. sehr territotial) allerdings ist er Fremden gegenüber nicht umbedingt misstrauisch. Er verhält sich eher wie der Dobi von meiner Freundin und macht jedem Besuch durch sehr aufdringliches "Begrüßen" deutlich, dass es kontrolliert, wer rein kommt. Naja, ist i Grunde ja auch typisch "Wachhund". So, jtzt zu meiner Frage:
Er zeig teilweise auch Hüteverhalten, damit meine ich nicht, dass er versucht, alles und jeden zu hüten, aber im Vergleich mit nem Border gibt es tatsächlich ähnlichkeite. Z.B. was das Speilverhalten mit dem Spielzeug angeht. Da zeigt er typische Körperhaltungen, die man bei Hütehunden auch beobachten kann. Außerdem passt es ihm gar nicht, wenn sein "Rudel" nicht zusammen bleibt. Mich würde nun interessieren, ob andere Ca de Bestiar-Besitzer ähnliches kennen, da ja immer betont wird, bei dieser Rasse handele es sich nicht um einen Hütehund...
Puh, ist ganz schön lang geworden...
Gruß, Gaia

Verfasst: 6. Mär 2006, 21:12
von die Hundebande
Hallo,

der Ca de Bestiar oder Pastor Mallorquin ist ein Hüte- und Schutzhund.
Er wurde stets auf den abgelegenen Fincas zum Bewachen der Häuser und Herden eingesetzt. Es gibt in ganz Spanien wohl nur noch einen FCI-Züchter. Alles andere wird " frei Hand " gezüchtet.

Um die extremen Verhaltensweisen, die diese Rasse mit zunehmendem Alter an den Tag legt abzuschwächen wurden häufig Labradore eingekreuzt.

Vorzugsweise als " Labradormixe " werden diese Hunde oft über den Tierschutz vermittelt.

Meiner Meinung nach unvorsichtig, da diese Hunde das ursprüngliche Verhalten nicht ganz abgelegt haben.

Herrliche Ein-Mann, bzw. Ein-Frau Hunde, aber eher nicht zum Familienhund geeignet.

Bevor jetzt wieder jemand schreit, es mag Ausnahmen geben, wie überall.

Ich finde diese Rasse einmalig schön!

Verfasst: 6. Mär 2006, 21:30
von Anonymous
Danke für die Antwort, aber das wusste ich schon. Es wird halt nur überall im Web wert darauf gelegt, das der Ca de Bestiar kein Hüte-, sondern Herdenschutzverhalten zeigt. Vom Labi kann dieses Hüteverhalten bei meinem Süßen ja nun nicht kommen. Ich wollte halt einfach nur mal wissen, ob es nicht doch Ca de Bestiar Besitzer gibt, die bei ihrem Hund doch auch Hüteverhalten entdeckt haben.
Ob mein Süßer nun ein vielleicht sogar reinrassiger Ca de Bestiar ist, werde ich niemals erfahren. Das ist mir eigentlich auch völlig egal, denn einen tolleren Hund hätte ich eigentlich nicht bekommen können :-) Aber mich interessiert nun schon irgendwie, wo das "Hüten" her kommt...
Liebe Grüße, gaia

Verfasst: 11. Mär 2006, 12:53
von LianeE
Hallo Gaia,

also ich kann dir nur vob meinen erfahrungen und wissen berichten:

richtig ist, der ca de bestiar ist von der ursprünglichen Verwendung ein herdenschutzhund, da die schaf- und ziegenherden mit der zeit immer weniger wurden, wurde er mehr und mehr zu schutz großer anwesen eingesetzt und schließlich auch nach südafrika verschifft um kojoten zu verjagen. also derzeit wohl eher ein wach- und schutzhund. dies kann dir auch der einzigste club des ca de bestiars / palma bestätigen.

Da ich "rein zufällig" von dem vorsitzenden des Vereins einen reinrassigen CA bekommen habe, kann ich dir zumindest seine haltung erzählen:

er hält seine hunde als Hüte- und Wachhunde. er hat auf seinem anwesen in palma extra eine schafherde und bildet seine hunde als hütehunde aus. nebenbei erfüllen sie gleichzeitig die aufgabe als wachhunde. und ehrlich, egal wie schön diese hunde sind, aber springen ca. sieben ausgewachsene von ihnen gegen einen leichten maschendrahtzaun um das grundstück zu bewachen wird dir anders - ganz anders.

hoffe dir ein wenig weiter geholfen zu haben..

Liane

Verfasst: 11. Mär 2006, 13:01
von Anonymous
Danke Liane,
wenn der Vorsitzende von dem Club seine "schwarzen Monster" zu Hütehunden ausbildet, bedeutet das auf jeden Fall, dass dieses Verhalten schon irgendwie im Hund verankert sein muss. Ist aber wahrscheinlich bei den Hunden unterschiedlich ausgeprägt... Das hat mir auf jeden Fall weiter geholfen!
Im Grunde ist es ja auch nicht anders, als bei Beauceron: Der hat ja schließlich im Grunde die gleiche Verwendung, nur eben in Frankreich, und zeigt teilweise auch Hüteverhalten.

Verfasst: 15. Mär 2006, 10:36
von LianeE
Hallo gaia,

nur nochmall nebenbei, ich weiß zwar nicht warum du für den ca de bestiar die bezeichnung "schwarze monster" benutzt, aber ich finde die titulierung nicht so lustig...

Viele Grüße

Liane

Verfasst: 15. Mär 2006, 13:08
von Anonymous
Hallo LianeE, ich dachte, dadurch, dass ich die Formulierung in Anführungsstriche gesetzt habe, wird es schon richtig verstanden. Man muss hier ja wirklich extrem aufpassen, dass man nicht falsch verstanden wird.

Ich habe das nicht böse gemeint: Es war eine Anspielung auf deine Schilderung, des Wachverhaltens... Das ganze war nicht ernst gemeint (deswegen die Anführungsstriche). Aber, wenn es hier falsch verstanden wurde, dann tut es mir leid!

Verfasst: 17. Mär 2006, 10:49
von LianeE
ich hab es dir auch nicht übel genommen :-)

aber weist du, wenn klein diego, der mittlerweile fünf monate ist, mit anderen hunden seines alters spielt, heißt es immer diego mach nicht so doll, diego hör auf, bla bla bla. wenn diego weiß oder eine hellere Farbe hätte, würden die reaktionen mit sicherheit wesentlich gelassener ausfallen. da der ca aber beim spiel ähnlich wie der ridgeback auch sehr laut ist und vollen körpereinsatz zeigt, reagieren manche beobachter geschockt. denen muss ich dann immer erklären, "der macht nicht der will nur spielen"

Viele Grüße

Liane

Verfasst: 17. Mär 2006, 11:14
von Anonymous
Das Problem kennet bestimmt jeder Besitzer eines großen dunklen Hundes. Das kann sehr nerven und teilweise auch Grenzen überschreiten (wenn man beschimpft wird,...). Ich habe mich damit abgefunden.... Aber alle, die uns kennen, sind sehr angetan von meinem Großen und mit einer gewissen Erziehung bzw. Rücksicht, habe ich bis jetzt noch fast jeden überzeugt, dass groß und schwarz nicht gleich Menschenfresser ist. :wink:

Und wenn Fremde einen Bogen um einen machen, hat das ja irgendwo auch einen Vortel: Der arme Hund muss sich nicht von jedem Antatschen lassen. :wink:
Wie auch immer,
liebe Grüße gaia

Verfasst: 17. Mär 2006, 13:17
von die Hundebande
Hallo LianE,

lange nichts von dir gehört.

Wie geht es dir denn so mit dem Diego?

Ich bin nach wie vor ein Fan dieser wunderbaren Rasse.

Sie sind keinesfalls schwarze Monster. Egal ob mit oder ohne Anführungszeichen :P

Schlimmstenfalls sind sie unverstanden.

Ganz liebe Grüße
Jaro und ihre Hundebande

Verfasst: 19. Mär 2006, 13:36
von LianeE
Hallo Hundebande,

diego und mir gehts super. er macht uns jede tag riesen freude.

von der vielbeschriebenen hunde- bzw. rüdenunverträglichkeit merken wir bei ihm noch gar nichts. unsere bekannte die uns den draht nach palma hergestellte hat, sagte uns auch - das dies gar nicht so wild ist.

ich glaub manchmal, diego wird schwul ;-), da sein bester freund auch ein rüde - labrador in seinem alter - ist. naürlich ist diego der starkerer :lol:

selbstverständlich besuchen wir jeden samstag und auch heute nachmittag artig die hundeschule, bei der er sich super macht.

Grunderziehung ist so gut wie perfekt. viel spaß macht diego agility, schutzhundesport und die rettungshundearbeit.

sobald ich es endlich mal geschafft habe, stell ich bilder von ihm rein, dann könnt ihr euch ihn auch mal ansehen, denn er ist wunderschön :goldcup:

bis bald

Liane

Verfasst: 19. Mär 2006, 13:53
von die Hundebande
Hallo LianeE,

Diego wird sich mir zunehmendem Alter vermutlich noch verändern.

Je reifer er wird, um so mehr werden die Eigenschaften des Ca Form annehmen.

Da du ihn aber so gut anleitest in seiner jetzigen Phase, wirst du sicher mie Probleme mit ihm haben.

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute!

Verfasst: 20. Mär 2006, 13:03
von Anonymous
Hallo LianeE,
jetzt wurde etwas gesagt, wo ich etwas empfindlich bin:
Du schreibst Diego macht in der Hundeschule die Rettungshundearbeit spaß:

Also, ich denke, man sollte diesen Begriff nicht leichtfertig verwenden. Die Suchspiele (wenn überhaupt RettungshundeSPORT zu nennen) sind bei weitem nicht das gleiche, wie Rettungshundearbeit in einer anerkannten Organisation wie DRK (bzw. alle anderen Rettungsdienste), THW, BRH. Ich weiß, dass viele Hundeschulen bestimmte Suchspiele "Rettungshundearbeit" nennen, aber ich möchte hier doch einmal darauf hinweisen, daß dieser Ausdruck fehl am Platz ist.

Tut mir leid, du hast es bestimmt nicht so gemeint, aber ich kann es langsam nicht mehr hören, dass irgendwelche Hundesportler der Meinung sind, ihr Hund könnte das gleiche wie ausgebildete Rettungshunde.
Ich habe mit meinem Süßen mehrere Jahre mehrmals die Woche intensiv beim DRK gearbeitet und behaupte jetzt, wo er in Rente ist auch nicht, er wäre noch ein Rettungshund (bzw. das ich noch Rettungshundearbeit mit im mache) - auch wenn ich immer wieder wen für ihn verstecke, weil ihm die Sucharbeit einen riesen Spaß macht.
Wie gesagt, ist nicht böse gemeint, aber ich wollte das doch mal kurz klar stellen.
Lieben Gruß, gaia

Verfasst: 20. Mär 2006, 13:10
von die Hundebande
@gaia:

Huch, angekratztes Ego, oder wie?

Die Anmerkungen von LianE schmälern doch in keiner Weise die Leistung deines oder irgendeines Rettungshundes.

Wenn es in der HuSchu so heisst, dann benutzt man den Begriff doch zwangsläufig auch ausserhalb.
Dann müsste z. B. auch jeder Berufsreiter beleidigt sein, wenn ein Laie sich " Reiter " nennt.

Da solltest du etwas gelassener reagieren, ist meine Meinung.

Die Beiden haben Spaß und tun was. Das ist die Hauptsache.

Verfasst: 21. Mär 2006, 13:41
von LianeE
@gaia

weißt du, mir ist eigentlich ziemlich egal wie wie du es nennst, ob es nun rettungshundearbeit oder rettungshundesport heißt.

Unser Hundetrainer ist der Landesbeauftragte für das Deutsche Rettungshundwesen in Thüringen. Unsere Ausbilder (3) sind geprüfte Rettungshundeausbilder des Freistaats Thüringen, welche auch in Einsätzen gemeinsam mit Ihren Rettungshunden waren. Bei diesen Ausbildern arbeite ich mit Diego langsam aber stetig zu dem Ziel hin, später wenn die Ausbildung einmal abgeschlossen ist, selbst eventuell in Einsätze zu fahren - jedoch zahle ich für die Ausbildung keine 25.000,00 EURO.

Für mich ist sinn und zweck der vorgenannten Ausbildung (nenne keinen namen - will ja in kein fettnäpfchen treten) meinen hund sinnvoll zu beschäftigen, ob das nun beim thw, drk oder auf meinem Hundesportplatz geschieht ist, ist mir ziehmlich egal.

Der letzte Satz von hundebande trifft es auf den Punkt: wir tun gemeinsam was und das ist die Hauptsache.