Wolfshund als Begleithund geeignet??

Ceskoslovensky Vlcak
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AstridM
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Beitrag von AstridM »

Da mich die beiden Rassen ja auch sehr faszinieren und ich stark am Überlegen bin, ob wir uns so einen Rassevertreter als 3.Hund holen sollen, habe ich diesbezüglich schon einiges an Informationen zusammengeklaubt. Man bekommt immer wieder sehr widersprüchliche Antworten von Züchtern, Besitzern oder auch in Foren zu lesen, aber Grundtenor war folgendermassen:

Arbeitsfähig sind prinzipiell einmal beide Rassen.
Der Saarloos ist in die Kategorie Familienhund eingeordnet und viele SWH-Besitzer dürften ihre Hunde auch genauso halten. Aber es gibt durchaus welche, mit denen auch BGH Prüfungen abgelegt werden, die Agility oder Fährtenarbeit machen. Da dem SWH aber der Angriffstrieb fehlt, ist er für den SchH-Sport ungeeignet.
Der Tschechoslowakische Wolfshund fällt in die Kategorie Gebrauchshund und wird in seiner Heimat auch als solcher eingesetzt. Da gibt es durchaus welche, die auch im SchH-Sport anzutreffen sind - vorwiegend wohl aus Tschechischen oder Slowakischen Linien. Probleme könnte es beim revieren geben, da die Hund kaum bellen.

Was man mir immer wieder gesagt hat ist, dass die Hunde sehr eigenständig sind und nur dann "arbeiten", wenn es ihnen passt bzw. wenn es für sie Sinn ergibt (eindeutig Wolfserbe). Außerdem dürfte die Motivation schwieriger sein als bei vielen anderen Rassen, da Wolfshunde im Vergleich zu anderen Hunderassen tatsächlich "erwachsen" werden. Das bedeutet, dass sie unter Umständen dann über Spiel nicht mehr motivierbar sind, da erwachsene Wölfe ja angeblich auch kaum mehr spielen. Man hat mich außerdem immer wieder darauf hingewiesen, dass gerade die TWH zwar erziehbar und im Sport tätig sind, aber eben nie so viel "Biss" haben wie DSH oder Malis u.ä. - weil einfach der "Will to please"/der Arbeitswille bzw. der Wille sich unterzuordnen nicht in so hohem Maße gegeben sind.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo!

Ich finde diese Hunderassen auch super. Aber jetzt hat sich mir eine super gelegenheit geboten diese Rasse kennen zu lernen.
In unsere kleinen Stadt wohnt ein Züchter. Also Züchten tut er nicht mehr hat aber noch einen Hund. Er hat auch ein Buch über diese Rasse geschrieben, welches er mir Kopieren wird. Auch darf ich ihn Besuchen.
Das hab ich meinem Papi :lovemetoo: zu verdanken. Er hat es dem Mann erzählt, das ich der totale Wolfsliebhaber bin....

MFG Laura

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

@AstridM:

Vielen lieben Dank für diese ausführliche Beschreibung. Das ist ja echt interessant! Hast du dich schon bei Züchtern umgeschaut?
Mir sagt ja am ehesten der TWH zu.
Welche speziellen Anforderungen braucht denn ein Wolfshund...im Gegensatz zum "normalen" Hund?

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AstridM
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Beitrag von AstridM »

Huhu Verena,

besucht habe ich bisher noch keinen Züchter, aber morgen werde ich auf der Eurodog die Tschechen "besichtigen" und im September, wenn ich Urlaub habe, möchte ich den einen oder anderen Züchter gerne besuchen fahren. Gewarnt wurde ich v.a. vor Italien - die haben zwar wunderschöne Hunde dort, aber angeblich ist das eher "Massenproduktion". Obs stimmt weiß ich nicht, aber die meisten dürften auch weder Deutsch noch Englisch sprechen, wodurch eine Kommunikation eh fast unmöglich wird. Angeschrieben habe ich schon Züchter in Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Österreich - die meisten haben sehr nett geantwortet. Weiß nicht, ob du folgende Seite schon kennst: [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen] - ist eine Plattform zu den Wolfshunden - speziell den Tschechoslowakischen mit vielen Fotos, Artikeln, Züchterliste und Forum - aber glaub nicht alles, was dort geschrieben wird - ist tw. sehr widersprüchlich.

Was genau meinst du mit Anforderungen? Soweit ich weiß ist v.a. viel viel Bewegung wichtig - die Rasse dürfte einen hohen Bewegungsdrang haben; außerdem müssen die Hunde im Welpenalter schon mit allem was ihnen später begegnen könnte konfrontiert werden, damit sie später nicht ängstlich und scheu werden. Und sie dürften bei der Erziehung eben viel Geduld und Abwechslung benötigen. Aber mir wird immer wieder gesagt, dass es trotz allem was man so hört Hunde und keine Zimmerwölfe sind, dass viele Geschichten übertrieben werden.

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Cereal748
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Beitrag von Cereal748 »

Es kommt drauf an was man mit dem Hund machen will. Ich habe einen SWH und wir machen etwas Fährtenarbeit und Kunststücke. Aber nix in einem Verein. Es gibt bei den SWH Besitzern einige Leute die nicht viel mit ihrem Hund machen.............so kommt halt der Spruch "Sofawolf" zustande. Eigentlich schade denn der SWH hat auch recht viel Potenzial. Wenn meine nicht so ängstlich wäre dann würden wir Agility machen. Im Moment machen wir das nur so ein bißchen für uns. Eine Schutzhundausbildung kannst Du beim SWH vergessen. Dafür ist der TWH besser geeignet.
Also im Allgemeinen sagt man das der TWH der bessere "Sportler" sei. Aber ich denke es kommt viel auf den Halter an. Die Züchterin wo ich Nyssa herhab die nimmt ihre SWH`s mit zu reiten.

Da kann ich AstridM nur zustimmen.......glaub nicht alles was Du über die Wolfshunde hörst. Es sind leider einige Leute dabei die sich mit ihren "Wölfen" profillieren wollen.

Alleine sind die Wolfhunde sehr ungern. Ein zweiter Hund kann da schon von Vorteil sein. Trotzdem sollte die Zeit wo Du von ihm getrennt bist nicht all zu groß sein. Ich bin 24 Studen am Tag mit meiner Nyssa zusammmen, das fördert natürlich die Bindung und erleichtert die Erziehung. Zur Erziehung kann ich nur sagen.....ich hätte es mir schwerer vorgestellt. Oder ich hab einfach nur eine ganz liebe erwischt :lol: Klar muß man liebevoll und konsequent sein, aber das schadet ja bei keiner Rasse.

LG C.

Anonymous

Beitrag von Anonymous »

Hallo Astrid, hallo Cereal,

vielen Dank für eure super Antworten!

@Astrid: Ja, die Seite kenn ich! Da bin ich auch oft drauf denn es ist wirklich interessant. Sag mir dann bescheid ob du schöne Wolfshunde in Tulln gesehen hast. Ich persönlich denke auch dass sehr viel Schmarrn über Wolfshunde erzählt wird. Denn auch diese können erzogen werden. Viele Leute behaupten ja dass auf Grund des Wolfsblutanteils der Hund "wild" und "ungebändigt" ist. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln!

@Cereal: Mir würde dann eher der THW zusagen, denn ich mache jetzt auch mit Gino Schutz, UO und Fährte. Das würde ich mit dem Zweithund dann auch gerne machen. Lange wäre der Wolf dann auch nicht alleine und wenn es mal wirklich bissal länger dauern würde, wäre Gino ja zum schmusen da :lovemetoo:

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Cereal748
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Beitrag von Cereal748 »

Hi Verena!

Dann bist Du mit dem TWH wirklich besser dran. Und wenn noch ein anderer Hud dabei ist wird er sich total wohl fühlen. Noch ein Tip.....schau Dir ganz viel Züchter an.....das ist echt super wichtig.

LG C.

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AstridM
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Beitrag von AstridM »

Hallo Verena,

also die TWH habe ich in Tulln gesehen und - was soll ich sagen - am liebsten hätte ich den einen oder anderen geklaut. *ggg* Bin wirklich schwer verliebt! Wir haben uns den gesamten Rüdendurchgang angesehen (also von Jugend bis zur Championklasse) - bis auf einen einzigen Hund (der hatte den Schwanz am Bauchnabel und wirkte offensichtlich verängstigt) haben alle anderen die Tortur der Ausstellung (wirkt für mich jedenfalls immer so) geduldig und ohne Anzeichen von Angst über sich ergehen lassen - sogar die Zahnkontrolle verlief problemlos. Ich habe einige Bilder geschossen - im Kaffekränzchen unter: https://www.hundund.de/forum/viewtopic.php?t=14129 zu bewundern.
Nach den Rüden wären noch die Hündinnen drangekommen - die haben wir uns aber nicht mehr angesehen, sondern nur bissl geguckt, als sie gewartet haben, bis sie dran kamen. Ich möchte gerne einen Rüden (habe und hatte immer welche) und sie gefallen mir auch rein vom Aussehen besser - sind halt imposanter, während die Hündinnen eher zierlicher wirken. Aber man sagt, dass sich die Hündinnen besser unterordnen sollen und weniger dickköpfig sind - obs stimmt weiß ich nicht.

Saarloos haben wir leider nicht gesehen - die haben wir verpasst. Aber wenn du "arbeiten" möchtest, bist du mit dem TWH wohl besser dran. Allerdings ist nicht von vornherein gesagt, dass sie sich auch wirklich für Schutz eignen (gut, kann man sowieso bei keinem Hund 100% sagen) und sie werden halt nie mit so viel Ehrgeiz dranhängen wie ein DSH oder Mali. Und man wird wohl mehr Geduld brauchen bei der Erziehung.

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