FCI Rassestandard

Coban Copegi, Karabas, Kangal-Hund, Anatolischer Schäferhund
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susan

FCI Rassestandard

Beitrag von susan »

FCI - Standard Nr. 331 / 06. 06. 1989 / D

ANATOLISCHER HIRTENHUND
(Coban Köpegi)


ÜBERSETZUNG : Uwe H. Fischer.
URSPRUNG : Anatolien
PATRONAT: F.C.I.
DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 10. 04. 1989.
VERWENDUNG : Ursprünglich diente diese Rasse zum Hüten von Schafen; hartnäckig in der Arbeit kann er extreme Kälte oder Wärme ertragen.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer –
Molossoide, Schweizer
Sennenhunde und andere
Rassen.
Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde.
Ohne Arbeitsprüfung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Der Anatolische Hirtenhund ist ein Hütehund, der auf eine sehr lange Vergangenheit zurück blicken kann, wobei sein Ursprung wahrscheinlich auf die grossen Jagdhunde Mesopotamiens zurückgeht. Die Rasse hat sich im Laufe der Zeit auf die ihn betreffenden Umstände eingestellt. Die wichtigsten sind hierbei das Klima – heisse und sehr trockene Sommer und sehr kalte Winter -, die Lebensart der Bevölkerung – sesshaft, Halbnomaden oder Nomadentum-, sowie die den Hunden zugewiesene Arbeit. Diese Rasse hütet Herden, die grosse Distanzen auf dem Anatolischen Plateau überwinden, wobei sie unabhängig von jeglichem Wetter, im Freien leben.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Mächtig, aufrecht, grossrahmig, kraftvolle Gestalt, Hütehund mit breitem, kräftigem Kopf und dichtem, doppeltem Haarkleid. Muss gross und ausdauernd sein; Ist in der Lage sich mit grosser Geschwindigkeit fortzubewegen.
FCI-St Nr. 331
3
WICHTIG PROPORTION : Die Länge des Vorgesichts ist ein wenig geringer als die des Schädels.
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Ausgeglichen und kühn, ohne jegliche Aggressivität, unabhängig, sehr intelligent und führig. Stolz und vertrauenswürdig. Gegenüber seinen Herren ist er anhänglich und loyal, erwachsene Hunde sind Fremden gegenüber jedoch misstrauisch.
KOPF :
OBERKOPF :
Schädel : Gross, jedoch im richtigen Verhältnis zum Gebäude, breit zwischen den Ohren und leicht gewölbt. Erwachsene Rüden haben einen breiteren Kopf als Hündinnen.
Stop : Gering ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL : Von oben betrachtet, nahezu rechteckig, stumpfes Profil.
Nasenschwamm : Schwarz, bei leberbraunen Exemplaren braun.
Fang : Sich zur Nasenspitze nur schwach verjüngend.
Lefzen : Leichte Hängelefzen, schwarz. Die Unterkante der Oberlippe soll nicht tiefer als die Unterkante des Unterkiefers sein.
Kiefer / Zähne : Starke Zähne, perfektes, regelmässiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Vollzahnig mit 42 Zähnen.
Augen : Im Verhältnis zur Grösse des Kopfes eher klein, tief und weit von einander gebettet; Bindehaut nicht sichtbar. Farbe von Gold bis dunkelbraun. Lidränder schwarz, ausser bei leberbraunen Hunden.
Ohren : Mittelgross, dreieckig mit abgerundeten Spitzen. Flach anliegend hängend seitlich am Schädel getragen, werden sie bei Erregung etwas angehoben.
HALS : Leicht gebogen, kraftvoll, muskulös, mässig lang, eher dick, wenig Wamme.
FCI-St Nr. 331
4
KÖRPER : Kraftvoll, gut bemuskelt, niemals fett.
Obere Linie : Horizontal. Lendenpartie leicht gewölbt.
Rücken : Im Verhältnis zur Länge der Läufe eher kurz.
Brust : Bis zu den Ellenbogen reichende Brusttiefe; Rippen gut gewölbt, ausreichend langes Rippenschiff.
Bauch : Gut aufgezogen.
RUTE : Lang, mindestens bis zu den Sprunggelenken reichend, ziemlich hoch angesetzt, wird sie in der Ruhestellung hängend und leicht eingerollt, in der Erregung, besonders bei den Rüden hoch und über den Rücken gerollt getragen.
GLIEDMASSEN
VORDERHAND :
Allgemeines: Vorderläufe weit auseinander gestellt, von guter Länge, gerade, mit kräftigen Knochen.
Schultern : Gut bemuskelt und schräg.
Ellenbogen: Gut am Körper anliegend.
Vordermittelfuss : Kräftig. Von der Seite betrachtet leicht schräg.
HINTERHAND :
Allgemeines : Kraftvoll, jedoch nicht übertrieben bemuskelt. Hinterläufe, von hinten betrachtet, gerade und parallel.
Oberschenkel : Lang.
Knie : Gut gewinkeltes Kniegelenk.
PFOTEN: Kräftig, mit gut gewölbten Zehen und kurzen Nägeln.
GANGWERK : Sehr bemerkenswert gleichmässiger und harmonischer Bewegungsablauf mit fester, gerader Rückenlinie, gut getragenem Hals und Kopf; dies ergibt den Eindruck eines Jägers auf der Pirsch. Passgang bei langsamer Aktion erlaubt. Kurztrittiger oder steppender Bewegungsablauf höchst unerwünscht.
FCI-St Nr. 331
5
HAARKLEID
HAAR : Kurz oder halblang, dicht mit dicker Unterwolle. Aufgrund von klimatischen Bedingungen grosse Unterschiede der Haarlänge möglich. An Hals und Schulter etwas länger und dicker. Das Haarkleid tendiert im Winter zu grösserer Länge.
FARBE : Alle Farben sind erlaubt.
GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe : Rüden : 74 bis 81 cm,
Hündinnen : 71 bis 79 cm.
Gewicht : Erwachsene Rüden: 50 bis 65 kg,
Hündinnen 40 bis 55 kg.
FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER :

Tiefgestellt, schwerfällig und langsam, zu massiv; zu leicht gebaut, windhundartige Erscheinung.

Flacher Schädel.

Kurztrittig oder steppend.

Zu langes, herabhängendes Haarkleid.
AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

Aggressiv oder ängstlich.

Zu kurzer Fang (ein Drittel der Gesamtlänge des Kopfes).

Vor- oder Rückbiss.

Haarkleid zu kurz und zu weich, fehlende Unterwolle.

Unfähigkeit zum Hüten eine Herde.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
FCI-St Nr. 331
6
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
FCI-St Nr. 331

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Weitere Informationen und Bilder zur Rasse unter https://www.hundund.de/hunderassen/karabash/

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Kangal
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Re: FCI Rassestandard

Beitrag von Kangal »

Der zukünftige FCI -Standard des Kangals (der im obigen Beitrag vorgestellte ist der des "Anatolischen Hirtenhundes", einer "Rasse", die es so nicht gibt) ist hier zu finden:

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Es wird jetzt bereits nach diesem Standard gerichtet. Das Kunstprodukt "Anatolischer Hirtenhund" wurde in der Türkei nie anerkannt und ist eine westliche Erfindung, um Hunden, die man aus der Türkei mitbrachte, Papiere zu geben. Dazu wurden 3 verschiedene Rassen und deren Mixe in einen Topf geworfen und man bastelte ein unsinniges Konstrukt.

"Karabash" heißt übrigens lediglich "Schwarzkopf" und bezeichnet eine farbliche Erscheinungsform vieler Hirtenhunde, nämlich die schwarze Maske. Längst nicht jeder Karabash ist ein Kangal, die meisten sind rasselos.

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