Was beim Kauf einer französischen Bulldogge zu beachten ist!

Bouledogue Francais
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alfinchen
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Was beim Kauf einer französischen Bulldogge zu beachten ist!

Beitrag von alfinchen »

Über den Kauf eines Bullys

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I. Grundlegendes

Bevor man den Hundekauf angeht, sollte man wichtige Fragen abklären:
1. Darf ich in der Wohnung überhaupt Hunde halten? – ggf. Gespräch mit Vermieter suchen, Hausordnung und Mietvertrag lesen.
2. Bestehen Allergien bei mir und in meiner Familie? Wenn man noch nie einen Hund besessen hat und ein zu Allergien neigender Mensch ist, sollte man vor dem Kauf eines Hundes einen Allergologen aufsuchen und einen Allergietest machen. Mann kann sich auch speziell auf bestimmte Hunderassen oder sogar auf die Elterntiere des zukünftigen Hundes testen lassen
3. Kann ich dem Hund bieten was er braucht? Hab ich mich ausreichend über die Ansprüche eines Hundes und einer Rasse informiert? Kann ich die Kosten, die durch einen Hund entstehen überhaupt tragen? Bin ich mir über die Ansprüche des Hundes im Klaren?
4. Sind alle in meinem näheren Umfeld mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden?

II. Ist der Bully der richtige Hund für mich?

Man sollte die Suche nach dem richtigen Hund ruhig und besonnen angehen. Wenn man einen Gebrauchtwagen kauft, geht man ja auch nicht zu irgend einen dubiosen Händler, von dem man nicht genau weiß, wie er an seine Autos gekommen ist und kauft irgendeinen Wagen ohne sich vorher über den Wagen, dessen Verbrauch, Herkunft und die Eigenschaften zu informieren. Beim Hundekauf sollte man, da es sich um ein Lebewesen handelt, noch größere Sorgfalt walten lassen!

Zuerst sollte man sich möglichst genau mit den Eigenheiten der Rasse auseinandersetzen, sollte sich die Hunde mal in Natura anschauen, Bücher über die Rasse und über Hundehaltung generell lesen, sollte Kontakt zu Bullybesitzern herstellen und ruhig mehrere Züchter telefonisch kontaktieren, auch wenn sie momentan gerade keine Welpen abzugeben haben. Umso mehr man über die Rasse weiß, desto besser kann man beurteilen, ob diese Rasse auch zu einem passt.
Dies sollte man möglichst realistisch sehen und nicht blind vor Liebe für den Bully (was ich nur zu gut verstehen kann), sich seine eigene Situation schön reden

1. Grundbedürfnisse eines Bullys
Der Bully ist ein sehr auf seinen Besitzer und seine Familie bezogener Hund. Selbstverständlich kann auch der Bully mal allein bleiben, wenn er erwachsen ist und daran gewöhnt wurde, aber langes Alleinsein (mehr als 4 – 5 Stunden täglich) wird einem Bully nicht bekommen, denn er leidet, wenn sein Besitzer nicht an seiner Seite ist.
Bewegung braucht ein Bully ebenfalls regelmäßig. Er ist zwar ein eher ausgeglichener Hund, aber dennoch möchte er seine tägliche Bewegung und auch geistige Arbeit haben. Auch sollte man für genügend Hundekontakte sorgen!
Auch ist ein Bully kein Hund, den man in Pflege und Aufmerksamkeit vernachlässigen darf. Zwar sind Bullys aufgrund des kurzen Fells pflegeleicht, aber auch aber ein Bully braucht auch regelmäßige Pflege, denn die Gesichtsfalten und Ohren müssen regelmäßig gereinigt werden, die Augen und die Zähne müssen regelmäßig kontrolliert werden etc. Auch sollte man bei einem Bully bedenken, dass er trotz seines Aussehens nicht immer robust ist: seine Augen sind empfindlich, er ist relativ kälteempfindlich ist und erkältet sich daher leicht mal.

2. Wieviel kostet ein Bully?
Die Preise eines Bullys mit Papieren schwanken zwischen 900 und 1800 €.
Jetzt frag man sich, wie solche relativ hohen Preise zustande kommen und ob man nicht sparen kann.
Ein Züchter hat jedoch, um einen anständigen Wurf aufzuziehen, sehr hohe Kosten, wenn er alles richtig machen will. Qualität hat halt, wie überall im Leben seinen Preis. Interessant zu lesen: viewtopic.php?t=6814

Sicherlich kann man Welpen auch sehr viel günstiger „produzieren“, aber das geht dann oft zu Lasten der Gesundheit der Welpen. Es werden dann oft die notwendigen Untersuchungen der Elterntiere weggelassen, um Erbkrankheiten auszuschließen, die Welpen werden keiner anständigen Untersuchung unterzogen und man nimmt irgendwelche Elterntiere, ohne Rücksicht darauf, ob sie gute Vererber sind, Krankheiten vererben oder aus sonstigen Gründen eigentlich gar nicht zur Zucht geeignet sind. Oft geschieht das nicht mal mit böser Absicht, sonder einfach aus Unwissenheit.
Man sollte sich auch nicht blenden lassen: Auch wenn die Welpen zunächst erst mal gesund und munter aussehen – viele Krankheiten treten erst im Erwachsenenstadium auf oder auch erst im Alter. Wenn ein Laie erstmal den Welpen ansieht, dass sie krank sind, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um todkranke Welpen, die überhaupt nicht durchkommen werden.

3. Bully aus dem Tierheim?
Es ist zwar kaum zu glauben, aber es gibt immer wieder reinrassige Bullys, die im Tierheim landen. Man sollte also bevor man sich auf die Suche nach einem Züchter begibt, ruhig auch mal nachschauen, ob man nicht einen Bully im Tierheim findet.
Links:
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viewtopic.php?t=9150


III. Wo finde ich den richtigen Bully?

1. Wofür brauche ich Papiere, wenn ich nicht züchten oder ausstellen will?

Man hört immer wieder von Welpenkäufern, die meinen Papiere würden sich nur „lohnen“, wenn man auch mit seinem Bully züchten will. Ansonsten könne man sich das Geld ja sparen…
Das ist aber so nicht richtig! Papiere haben nicht nur den Sinn, dass ich den Hund auch ausstellen kann und ggf. zur Zucht einsetzen könnte.
Papiere können von einem VdH anerkannten Verein ausgestellt werden (bei den Bullys der IKFB ([Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen] ) oder von einem Dissidenzverband, der nicht dem VdH angehört.

Vorteile der VdH Papiere:
Man sollte die VdH Papiere als eine Art Qualitätssiegel für Hunde betrachten. Es gibt zwar auch hier schwarze Schafe, aber man hat ein weit höheres Maß an Sicherheit, als wenn man seinen Hund irgendwo kauft.
- Man darf nicht einfach mit jedem Hund züchten, sondern muss erst eine Zuchttauglichkeitsprüfung und zahlreiche Gesundheitsuntersuchungen ablegen, bevor der Hund zur Zucht zugelassen wird. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass rassebedingte oder erbliche Krankheiten weitgehend ausgeschlossen werden.

- Die Züchter werden kontrolliert.

- Alle Züchter des IKFB sind Hobbyzüchter, da Hundehändler und gewerbliche Züchter von der Mitgliedschaft im IKFB ausgeschlossen werden.

- Der IKFB arbeitet in allen Fragen der Zucht eng mit dem Institut für Haustierzucht und Genetik in Gießen, zusammen.

Papiere von Dissidenzverbänden:
Gerade in der Bullyzucht gibt es zahlreiche Dissidenzvereine, d. h. Bullyvereine, die nicht dem VdH angehören (aus welchen Gründen auch immer), aber trotzdem Papiere ausstellen (die aber nicht vom VdH Anerkannt werden!). Man muss beachten, dass man aber mit diesen Papieren nicht auf VdH Ausstellungen teilnehmen darf. Wenn man von einem Züchter Welpen kauft, der nicht dem VdH angeschlossen ist, muss das nicht heißen, dass der Züchter schlecht sein muss. Man sollte jedoch noch, viel genauer als bei den VdH Züchtern, Nachforschungen über Gesundheitsuntersuchungen und Eignungen der Elterntiere anstellen.

2. Wo suche ich nach einem Züchter?

Am besten über den IKFB (VdH Verein!) [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen] Dort findet man die Landesverbände, über die man wiederum zu den einzelnen Züchtern gelangt. Auch führt der IKFB eine Welpenliste, über die man erfahren kann, welcher Züchter gerade Welpen anzugeben hat.

3. Wie erkenne ich, ob ich an einen guten Züchter geraten bin?

Hier einige Kriterien: (Quelle: [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen] )

- Kaufen Sie einen Hund nicht aus Mitleid oder spontan. Lassen Sie sich Zeit für die Auswahl eines seriösen Züchters und für den richtigen Welpen. Prüfen Sie, welche der ca. 330 verschiedenen Hunderassen zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.

- Vorsicht bei Zeitungsinseraten und Internetangeboten, wenn ein Züchter dort gleichzeitig verschiedene Hunderassen anbietet!
- Besuchen Sie den Züchter mehrmals während der Aufzucht der Welpen. Werden Sie vom Züchter umfassend und seriös beraten?

- Macht die Umgebung/die Zuchtanlage einen guten und gepflegten Eindruck?

- Erkundigt sich der Züchter nach Ihren Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Welpen, oder interessiert er sich überhaupt nicht dafür, an wen er seinen Hund verkauft?

- Ist der Welpe bei der Abgabe mindestens acht Wochen alt, geimpft, entwurmt und eindeutig gekennzeichnet (Mikrochip oder Tätowierung)? Lassen Sie sich die entsprechenden Nachweise (z.B. Wurfabnahmeprotokolle) vor dem Kauf vorlegen.

- Ist der Welpe gesund und munter und lebhaft?

- Sind die Welpen auf Menschen geprägt, d.h. kommen sie Ihnen freudig entgegen und sind nicht scheu?

- Können Sie die Welpen in ihrer ursprünglichen Umgebung mit dem Muttertier besuchen?


4. Warum man niemals bei einem Hundehändler/ Vermehrer kaufen sollte:
Mir ist es auch schon oft passiert, dass ich im Internet auf Anzeigen gestoßen bin, wo Hundehändler armseelig aussehende Welpen angeboten haben und mich das Gefühl überkommen hat, das arme Kerlchen retten zu müssen. Das wäre aber grundlegend falsch! Viele Hundehändler arbeiten gerade damit, dass sie Mitleid erregen und wenn man ein Hund rettet, wird gleich wieder ein neuer hergenommen. Geben sie solchen Hundevermehrern auch niemals ihre Adresse. Es ist schon vorgekommen, dass Hundehändler mit dem Welpen auf dem Arm vor der Haustier stehen und drohen, wenn man den Hund nicht abkauft ihn wegzuwerfen. Das ist eine Masche, die man nicht unterstützen darf!!!
Man kann nur etwas gegen Hundehändler tun, indem man sie boykottiert und aggressive Aufklärung betreibt! Man sollte jeden im Freundes- und Bekanntenkreis davon abhalten, solchen Hundehändlern auf den Leim zu gehen!
Wichtig ist auch, dass man Hundehändler oft nicht auf den ersten Blick erkennt! Oft treten sie als liebevolle Hobbyzüchter auf und präsentieren die Hunde im heimischen Wohnzimmer – obwohl die Hunde in irgendeinen Verschlag aufgezogen worden sind. Daher sollte man so aufmerksam wie möglich beim Welpenkauf sein!
Vielleicht spart man ein paar Euro in der Anschaffung, aber man unterstützt damit das Elend vieler Hündinnen, die als Gebärmaschinen missbraucht werden und erhält einen i. d. R. kranken und schlecht sozialisierten Welpen und kann froh sein, wenn man aus diesem Häufchen Elend jemals einen gesunden normalen Hund machen kann!

Zwei sehr interessante Links, die man sich als Hundekäufer in jedem Fall mal anschauen sollte. Das Hundelend der Vermehrer Hunde ist leider bei allen Rassen gleich.
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IV. Besonderheiten
Beim Bullykauf sollte man besonders darauf achten, dass die Eltern eine unauffällige, normale Atmung haben (freiatmend sind) und einen guten vitalen Eindruck machen. Man sollte auch sehen, dass man einen Bully mit einer möglichst langen Nase bekommt. Umso eingedrückter die Nase eines Bullys ist, desto mehr werden Atemprobleme und Hitzeanfälligkeit begünstigt.
Wenn man den Kleinen Bully erstmal zu hause hat, sollte man darauf achten, dass man in dem ersten 9 Lebensmonaten Treppensteigen und Springen weitgehend vermeidet und bei Spaziergängen nicht länger als 5 Minuten pro Lebensmonat Gassi geht.

V. Literatur und Linkliste
Literatur:

“Der Bully. Rassetypisches, Haltung, Aufzucht und Geschichte der Französischen Bulldogge“ von Ursula Bratke-Jorns
“Französische Bulldogge“ von Nicola Poll
“Die Französische Bulldogge. Ratgeber zur Haltung und Pflege.“ von Melanie König

Links:
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https://www.hundund.de/hunderassen/fran ... ebulldogge
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VI. Tipp

Laßt euren Bully unbedingt bei Tasso registrieren, damit er, falls er mal abhanden kommt, so einfach wie möglich wiedergefunden werden kann! [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

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Ich hab mir mal erlaubt diese Zusammenstellung hier zu posten. Wenn ihr Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge oder Fehler entdeckt habt, schreibt bitte eine PN an mich! Ich bin für alle Anregungen dankbar! Ergänzugen könnt ihr natürlich gerne posten!

Ansonsten kann ich noch mitteilen, dass ich jederzeit gerne Erfahrungen über das Leben mit meinem Bully- Schätzlein Albert weitergebe :wink:

Giesela
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Beitrag von Giesela »

Das hast du echt toll geschrieben , leider hatte ich beim kauf noch kein Internet.
Auch die Seiten wie z.b.retriever-in-not.de sind echt sehr hilfreich und gut.

Gruß Silke

Bully assan

Beitrag von Bully assan »

Papiere von Dissidenzverbänden:
Gerade in der Bullyzucht gibt es zahlreiche Dissidenzvereine, d. h. Bullyvereine, die nicht dem VdH angehören (aus welchen Gründen auch immer), aber trotzdem Papiere ausstellen (die aber nicht vom VdH Anerkannt werden!). Man muss beachten, dass man aber mit diesen Papieren nicht auf VdH Ausstellungen teilnehmen darf. Wenn man von einem Züchter Welpen kauft, der nicht dem VdH angeschlossen ist, muss das nicht heißen, dass der Züchter schlecht sein muss. Man sollte jedoch noch, viel genauer als bei den VdH Züchtern, Nachforschungen über Gesundheitsuntersuchungen und Eignungen der Elterntiere anstellen.
soweit ist ja alles okay geschrieben, gebe ich dir auch recht.
nur das dumme geschreibe wegen den dissidenzverbänden hört nicht auf, ich kenne etliche leute die beim vdh hunde gekauft haben und diese nicht lange hatten, weil diese hunde hatten wenig mit standart und gesundheit zu tun, es ist nicht alles gold was glänzt.............will jetzt aber keinen streit vom zaun brechen :cool: man muss aber realistisch sein :waving: :waving: [/quote]

Aurasmutti

Kaiserschnitt

Beitrag von Aurasmutti »

Muß man als Züchter angeben wenn man einen Hund verkauft der einen Kaiserschnitt hatte, das er Kaiserschnitt hatte.
Oder ist es Rechtens dies zu verheimlichen??

BullyThea

Re: Was beim Kauf einer französischen Bulldogge zu beachten ist!

Beitrag von BullyThea »

Müssen muss man wohl nicht. Wer macht denn sowas? :shock:

Wer ehrlich ist, der sagt sowas von sich aus. Warum auch nicht?

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