wer hat hier so verzüchtet? - der mensch.Taormina hat geschrieben:Aber mal eine Frage: Warum haben Bullys und andere Rassen diverse Krankheitsbilder? Wer hat hier so verzüchtet?
krankheiten und erbfehler gab es schon immer und wird es immer geben.
in freier wildbahn hat die natur das ganze durch die natürliche selektion im griff.
was krank ist, stirbt und kann sich nicht weiter fortpflanzen und die defekte weitergeben.
was nicht überlebensfähig ist, wird nicht hochgepäppelt, sondern geht ein.
wenn elterntiere nicht fähig sind, die jungen großzuziehen, egal aus welchem grund, schafft es der nachwuchs halt nicht.
nur die stärksten, angepasstesten überleben und können sich fortpflanzen.
so können sich schwächen in einer art oder rasse gar nicht erst manifestieren.
sobald der mensch seine finger im spiel hat, gehts bergab, egal in welchem bereich
ich nehme mich da selbst gar nicht aus. ich bin seit neun jahren diabetikerin, wäre also eigentlich
durch die krankheit zum tode verurteilt gewesen und hätte NIE ein kind in die welt setzen können.
zum glück für mich gibt es die möglichkeit den diabetes medikamentös im griff zu haben. vor drei
jahren bin ich sogar mama geworden. und habe so die veranlagung zur zuckerkrankheit weiter-
gegeben.
aber eigentlich hätte es nach dem prinzip der natur nicht so weit kommen dürfen... eigentlich
hätte ich sterben und die veranlagung zu der stoffwechselkrankheit nicht weitergeben sollen.
und das betrifft im endeffekt jede behandelbare erbkrankheit in der heutigen gesellschaft.
die meisten krankheiten hat es vor 200 jahren auch schon gegeben. nur hat "die natur" das ganze
noch im griff gehabt. nicht überlebensfähig - tot - keine fortpflanzung.
heute wird medikamentös behandelt (was ja für den einzelnen sehr sehr gut ist, aber für die "rasse
mensch" fatal), man kann trotz defekten babys bekommen und gibt so die macken weiter.
mit den hunden ists denk ich mal auch nicht anders.
die anfänge der hundezucht lagen nicht im erscheinungsbild der rassen, sondern in der eignung.
da wurde nur vermehrt was die gewünschte leistung bringen konnte. und nur was instinktsicher
und gesund war, konnte leistung bringen.
die optik spielte da kaum eine rolle.
heutzutage ist in fast jedem bereich der gebrauchszweck nur noch minimal vorhanden, bzw.
verlagert sich auf andere ebenen.
auf irgendetwas muss man ja sein zuchtziel legen. der gebrauchszweck ist halt nicht mehr so
wichtig, deshalb kann man vermehrt das hauptaugenmerk auf die optik lenken, die ja auch
rassemerkmal ist.
und das tut den meisten rassen überhaupt nicht gut.
das soll jetzt kein angriff auf die züchter sein. vor allem die forenmitglieder, die ich hier im zucht-
bereich so gerne lese, haben meinen größten respekt, weil man merken kann, wie sehr sie sich
um die rassen bemühen, die ihnen am herzen liegen.
es ist halt nur eine generelle gesellschaftliche entwicklung in bezug auf die hundezucht. und ja
auch verständlich, denke ich. nur weil eine rasse ihren verwendungszweck verloren hat, wärs ja
wahnsinn, die rasse aussterben zu lassen.
versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin pro-züchter und contra-vermehrer eingestellt.
ich wollt nur ne antwort auf die frage geben, wer da in der zucht rumgemurkst hat