"Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Agility ist eines der weltweit etablierten und modernen Hundesportarten. Agility wird von sehr vielen Hundesportvereinen angeboten. Das wichtigste beim Agility sind der Spaß und die sportliche Aktivität.
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Ayumi
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"Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Ayumi »

Natürlich - "Agility is fun!" - wir machen das zum Spaß, um die Hunde zu beschäftigen, um mit anderen 'Hundemenschen' zusammen zu sein, um sich selbst ein bisschen sportlich zu betätigen.

ABER: ich bin der Meinung, dass Agility genauso Gehorsam ist wie UO und auch draußen im Alltag.
Soll heißen, ich erwarte dass auch im Parcour ein "Zu mir" befolgt wird und NICHT noch 3 Hindernisse mitgenommen werden. Dass - sofern richtig gelernt - die Kontaktzonen richtig abgearbeitet werden. Solche Dinge eben. Es geht mir nicht darum, dass ein Hund mal ins dis läuft oder mal eine Stange reißt oder mal an einem Hindernis vorbeiläuft - sondern ums Grundsätzliche.

Ich hatte gestern die Situation, dass Dylan trotz mehrmaligen Rufen (und ich stand in die entgegengesetzte Richtung!) weiter gradeaus über zwei Sprünge gegangen ist (die ansich keine Verleitung waren) und ich mich darüber geärgert hab.
Bevor dass jetzt falsch rüberkommt: Hund wurde deshalb nicht 'misshandelt' :p :wink:
Draußen sprachen mich dann ein paar Leute an, von wegen ansonsten schöner Lauf - und auf mein "Naja, der Ungehorsam ärgert mich halt schon" kam dann fast immer nur ein "Achwas, Agility is fun!".
Grundsätzlich: natürlich. Ich bin auch niemand, der sich dann totaaaal drüber aufregt und denn Hund fertig macht und es geht mir auch nicht um Erfolg oder Misserfolg, aber ich ärger mich schon darüber, wenn Fehler passieren, weil der Hund einfach ungehorsam ist. Da ist es mir dann egal, ob es draußen ist oder im Parcour.

Wie seht ihr das?

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Stephanie
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Stephanie »

Genauso!
:goldcup:

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*Phoebe*
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von *Phoebe* »

Ebenso - gerade so ein schneller, flinker Sport, der so extrem auf die Hunde wirkt, verlangt Gehorsam. Nicht nur um eben den Parcours ordentlich zu laufen, aber um im Ernstfall abrufen zu können - es kann nämlich immer was passieren, ich kenne leider einen Hund, der erst noch die angepeilte Awand rennen wollte, dabei durch nen Scherbenhaufen gerannt ist, weil irgendso ein Asi ein Glas auf den Platz geschmissen hat... Hätte der Hund sofort beigedreht wäre alles wunderbar verlaufen, der Platz gereinigt worden (der Typ ja eh *entfernt*) und sie hätten neu laufen können. So mussten sie aus dem Parcours direkt zum TA rasen, weil er so blöde draufgetreten ist und sich nen halben Ballen abgerissen hat - musste ja mit Scherbe in der Pfote jaulend über die Wand rennen...
Für mich ist dieses Gehorchen in dieser Erregungslage übrigens Grundlage, bevor ich in den Sport starte. Ich finde, man kann einen guten Hund nur dann gut präsentieren sprich führen, wenn er richtig auf mich hört und achtet - und so blöde das klingt, mein Wort da Gesetz ist. Ich hab mal auf nem Spaßturnier die Hündin einer Bekannten geführt, relativ kurzfristig übernommen, diese Aufgabe. Das ist eine Zicke vor dem Herrn, wehe einer kommt zu nah an sie ran. Sie stand aber absolut im Gehorsam, ich brauchte mir keine Gedanken machen als wir zum Start sind und dort warten mussten. (ich hatte genug andere Gedanken, ich hab nämlich panische Prüfungsangst *lol*). 5 (FÜNF!) andere Hunde haben sie angezickt, angebufft etc pp, drei davon haben sich dann mit dem Nachbarhund angelegt, weil sie ja nicht reagiert hat (sie stand im Gehorsam und hatte mich anzugucken, ohne Wenn und Aber), zwei haben sich so dumm gebissen, dass sie disqualifiziert wurden und nicht starten durften wg der Verletzungen... Und die Leute haben da rumgerufen Nein Aus Sitz Platz Hier... Hab ich nun auch schon häufiger gesehen, die ganzen shcnappenden, überdrehten Hunde, die dann nicht hören - angespannt, stressig, gerne, bleibt nicht aus bei nem Wettbewerbshund. Aber doch nicht auf alles losgehen was zwischen einem und dem Parcours steht... Ein Grund warum ich Turniere meide... Mich regt sowas nämlich immer fürchterlich auf und den Pups dann erst recht...

Klar, geht immer mal was schief, ja, wir sind ja nur Menschen mit Stimmungen und Schwankungen, und Hunde sind nun mal nur Hunde und keine Sportgeräte mit aktueller Software.

Kurzer Sinn: Ja, Agi ist fun, aber für mich nur, wenn der Gehorsam stimmt. und das ist für mich nicht nur dass der Hund auf meinen Befehl hin die Hindernisse nimmt, sondern auch, dass er sie abbricht und sich vorher kontrolliert benimmt.

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Faddl
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Faddl »

Ich sehe es genauso wie ihr, Gehorsam ist überall wichtig, ob das jetzt im Alltag, beim Training oder bei einem Spiel ist.
Und grade, weil die Hunde beim Agility so aufdrehen, ist es wichtig, dass man sie gut lenken kann.
Ich wette die Leute, die ihre Hunde beim Agility nicht unter Kintrolle haben, können sie auch nicht aus dem Spiel abrufen, weil von der Trieblage ist das eine ähnliche Situation.

.cOnni.
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von .cOnni. »

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen :goldcup:

Ich selber habe ja einen nicht ganz unkomplizierten Hund.
Angstaggressiv und extrem Eifersüchtig.
Würde er nicht ohne wenn und aber unter meiner Kontrolle stehen, könnte man alle Rüden vom Platz "evakuieren".

Glücklicherweise ist er vollkommen auf mich konzentriert, wenn wir zusammen was im Agility machen.
Hin und wieder kommt es dann doch vor, dass er lieber noch 1, 2 Hürden nehmen muss, bevor er z.B. mit mir rechts lang kommt.
Aber auch das bessert sich schon von Mal zu Mal.
Und dafür, dass wir es nun etwa ein halbes Jahr machen, bin ich doch schon echt stolz auf ihn.

Mein Ziel ist es ja, dass wir auch irgendwann mal auf ein Turniere gehen können, bisher sieht es mal gar nicht so schlecht aus.
Was mir allerdings die größten Sorgen macht, sind eben diese Hunde, die im Startbereich erstmal zu jeden hin wollen oder rumpöbeln und wenn's Frauchen "Nein" sagt, wird es gekonnt ausgeblendet :thumbsdown:

Und Spaß im Agility kann man meiner Meinung nach nur dann haben, wenn der Hund auch hört.
Was bringt es mir, wenn mein Hund erstmal 5 Ehrenrunden drehen muss, bis ich wieder mit ihm weiter laufen kann? :dozey:
Schief gehen kann immer was, aber das sollte nicht der Normalfall werden, weil Hundi meint, dass er lieber seinen eigenen Weg gehen muss :lol:

frady
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von frady »

.cOnni. hat geschrieben:Was mir allerdings die größten Sorgen macht, sind eben diese Hunde, die im Startbereich erstmal zu jeden hin wollen oder rumpöbeln und wenn's Frauchen "Nein" sagt, wird es gekonnt ausgeblendet :thumbsdown:
Das ist ein bisschen von der falschen Seite betrachtet ;)
Das ist ganz klar entweder ein Trainingsdefizit, oder der Hund ist mit der Erregungslage schlichtweg ueberfordert und KANN nicht besser. Beides muss der Mensch erkennen und richten!
Gerade weil Agility und vor allem die Turniere so schnell und aufregend sind, braucht es besonders intensives Training, aber dafuer muss man halt Arbeit investieren oder gegebenenfalls die Trainingsart ueberdenken, wenn die Hunde in solchen Sphaeren schweben, dass Mensch garnicht mehr an sie rankommt. Das ist fuer den ein oder anderen Sportler, der nach der Devise "Agility is fun" lebt schlicht und ergreifend zu anstrengend...

Feiticeira
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Feiticeira »

:goldcup: Ich finde auch ohne Gehorsam geht nichts m Agi.Ich finde es sehr problematisch,dass es wohl immer mehr in Mode kommt mit dem eigenen Hund möglichst früh anfangen zu wollen und dann Hunde im Training sind,die noch überhaupt nicht hören.Wie soll der Hund denn da mitarbeiten?
Gerade weil Agility und vor allem die Turniere so schnell und aufregend sind, braucht es besonders intensives Training, aber dafuer muss man halt Arbeit investieren oder gegebenenfalls die Trainingsart ueberdenken, wenn die Hunde in solchen Sphaeren schweben, dass Mensch garnicht mehr an sie rankommt. Das ist fuer den ein oder anderen Sportler, der nach der Devise "Agility is fun" lebt schlicht und ergreifend zu anstrengend...
:angry: Und genau DAS ist mir beim Agi ein regelrechter Dorn im Auge.Ich werd bei manchen Videos ja selber schon ganz verrückt,weil man dort Hunde hört die wohl iwo am Rand sitzen und permanent kläffen. :knife: Ich finde dass mittlerweile viele Hunde im Agi regelrecht verheizt werden und das sowohl physisch als auch psychisch.Jede Huschu meint das anbieten zu können-ob man da nun wirklich etwas richtig macht,wird zur Nebensache.Es soll ja bloß Spaß machen. :roll: Ich denke auch dass nicht jeder Hund wirklich Agi machen sollte.Dino möchte ich da bspw gar nicht führen,so sehr ich diesen Sport auch eigentlich liebe.Er dreht dabei nur ab und würde mir einfach durchknallen.Er besitzt nicht das Nervenkostüm für so eine Sportart und deswegen lasse ich es auch.

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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Hundilein ! »

Feiticeira hat geschrieben:Ich werd bei manchen Videos ja selber schon ganz verrückt,weil man dort Hunde hört die wohl iwo am Rand sitzen und permanent kläffen. :knife:
Das finde ich auch nervig, aber ich sag mal lieber nichts, habe es ja noch nie live gesehen.
Aber mich kotzt der ein oder andere Hund beim Training schon an, der praktisch die ganze Zeit durchkläfft. Da hab ich doch lieber mein unmotiviertes Tierchen am Rand rumliegen.

Ruhrpottfrauchen

Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Ruhrpottfrauchen »

Agility is fun oder Gehorsam im Agi?

Ein gewisser Grundgehorsam muss ja schon vorhanden sein, sonst wüsste der Hund ja gar nicht, was er wie machen soll. Was ich aber traurig finde, dass auch hier der Hund oft wieder so geformt wird, wie "Mensch" ihn haben will. Hund und Mensch sollen Spaß haben, sich bewegen und zusammen ein Team bilden. Ja...und wenn Hund dann 2 Hürden falsch nimmt, oder plötzlich unerwartet durch den Tunnel rennt (als Beispiel), dann wird wieder gemosert, anstatt sich zu freuen, dass Hund zeigt, wie toll er das findet :idea:
Es müssen natürlich auch Turniere stattfinden, wo man natürlich nur mit dem 1. oder 2. Platz zufrieden ist. Für wen wird das eigentlich alles gemacht? Für den Hund oder für sich selbst? Würde man einen Hund fragen, würde er bestimmt nicht sagen, dass er besser als die anderen Teilnehmer sein will :evil:
Er will seinem Besitzer gefallen und seinen Bewegungsdrang ausleben.

Wie man sieht, bin ich kein Freund von all den Turnierkämpfen.....vor allem nicht, wenn der Perfektionismus vieler dazu führt, dass z.B. der Hund beim Fußlaufen nicht einen cm vor dem Fuß des HH laufen darf (in anderen Bereichen des Hundesports). Ich werde es wohl nie verstehen, wie man daran gefallen finden kann :sick:

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Border-fan
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Border-fan »

Also ich glaube schon dass ich ein Perfektionist bin, was das agility- training angeht - oder zumindest konsequent, vlt sollte man das so ausdrücken :wink: . Wenn mein Hund nicht rot grün stehen bleibt bis ich ein Auflösekommando gebe, dann muss er halt wieder drauf als Beispiel (und das immer ich lasse keinen Zonenfehler durchgehen). Ich werde nicht wütend wenn meine Kommandos ignoriert werden, aber ich setze sie konsequent durch sprich der Hund wird wieder draufgeführt/ geschickt je nachdem wie gut es sitzt. Für mich ist "Gehorsam" in jeder Sportart wichtig - mir ist schon klar, dass es meinem Hund prinzipiell egal wäre ob die Kommados richtig ausgeführt werden oder nicht. Und mein Hund fühlt sich nicht schlecht, weil ich die kommados exakt ausgeführt haben möchte, für ihn ist es wichtig mit mir zu arbeiten und seinen Spaß zu haben- Den hat er aber genauso wenn er "im Gehorsam steht". Für ihn sind die Aufgaben und die Kommandos Spaß und wie genau ich da in meinen Vorstellungen bin, ist dem Hund erstmal völlig schnurz egal. Für meine Hund ist es einfacher, wenn ich konsequent bin. Bei uns gibt es keine Unstimmigkeiten. Meine Hunde wissen sehr genau worauf ich wert lege und in den allermeisten Fällen wird das auch gemacht. Denn schließlich wollen sie mir ja gefallen - naja oder zumindest nen Keks oder das Spieli :lol: . 97% aller Fehler die bei uns im Training auftauchen gehen auf meine Kappe, falsche/ zu langsame /zu schnelles Kommados/Bewegungen etc, das weiß ich und da werden meine Hunde wie blöde gelobt, denn die haben ihre Aufgabe richtig gemacht. Aber ich kenne auch Tage wo mein Hund meint auf völlig Durchzug stellen zu müssen, und das ärgert mich dann auch, da kann ich Svenja verstehen :) . Wenn ich mich mal wirklich ärgern sollte und es einfach nicht klappen mag, dann mache ich ne leichte Übung, spiele und gehe dann vom Platz.
Denn wenn ich mich richtig ärger, wird das Training eh nichts und dann versuch ich es später nochmal. Dann gibts quasi für mich die rote Karte :redcard: :lol: . Aber ja für mich ist ganz klar, Gehorsam im Agility muss sein - zumindest für mich und meine Hunde :) Denn fun und Gehorsam wiedersprechen sich meiner Meinung nach nicht.

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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Feiticeira »

Wie man sieht, bin ich kein Freund von all den Turnierkämpfen.....vor allem nicht, wenn der Perfektionismus vieler dazu führt, dass z.B. der Hund beim Fußlaufen nicht einen cm vor dem Fuß des HH laufen darf (in anderen Bereichen des Hundesports). Ich werde es wohl nie verstehen, wie man daran gefallen finden kann
Ich fühl mich einfach mal angesprochen,weil ich Obe mache.Ich habe hier zwei verschiedene Hunde sitzen.Die Eine will Spaß und etwas Bewegung.Ein paar Leckerchen werfen reichen,mal was suchen lassen,ein paar Tricks und eine schöne große Runde und Madame ist zufrieden. :thumbsup: Dann sitzt hier aber noch ein BC aus der Arbeitslinie-der will und muss ARBEITEN.Klar könnt ich ein paar Tricks machen und ihn mal was suchen lassen-mit der Konsequenz dass er mir die Wände hoch gehen würde.Der ist so "geil" auf seine Arbeit im Obe,dass er wenn er mal mehr als einen Tag nicht iwie arbeiten konnte,er durchknallt und mir permanent das Fuß anbietet. :dizzy: Wenn ich das schludrig machen würde,würde er es nicht als Arbeit ansehen und da wären wir wieder bei seiner Versessenheit darauf...

Exakte Arbeit auf den Punkt braucht er um glücklich zu sein-ich liebe diese Herausforderung,denn es gibt kaum was schwierigeres als einen Hund unter Turnierbedingungen eine konzentrierte Arbeit abzuverlangen!Das braucht Jahre (!!!) langes Training,was ich bspw auch absolut positiv gestalte.Wir spielen viel und er bekommt viele Belohnungen.Wenn es mal nicht richtig läuft,suche ich den Fehler bei mir und nicht bei dem Hund.Turniere bieten mir nur den Anreiz alles möglichst richtig und sauber aufzubauen-mehr nicht.Ich benötige keine Pokale,aber Anregungen für das Training die man auf Prüfungen eben auch bekommt.

Zum Agi:
Du darfst nicht vergessen wie enorm anspruchsvoll das ist!Sowohl geistig als auch körperlich.Die Leute die sich "nur zum Spaß" mit Agi befassen,sind leider auch diejenigen die meistens ihre Hunde am ehesten kaputt machen.Agi geht sehr auf die Gelenke-eine schonende Führweise im Parcours ist da sehr wichtig.Davon haben die wenigsten Ahnung die ein paar Hürden im Garten stehen haben oder ihre Hunde in der Huschu mal über ein paar Hürden hetzen.Zum Wohle des Hundes ist es eben da auch wichtig Ahnung zu haben und auf gewisse Dinge zu achten.

Auch Psychisch ist es enorm belastend,weil viele Hunde dabei enorm hoch drehen können oder absolut überfordert sind.In so einem "Spaß-Training" wird dies oft verkannt.

Ich habe vor allem bezüglich des "Spaß Agis" leider sachen gesehen die gehen auf keine Kuhhaut.Hunde die erst eine Gruppenstunde machen und dann durch den Parcours rasen und vor lauter Stress und Überforderung nicht mehr klar denken können.Hunde die aggressiv wurden durch die enorme Adrenalinausschüttung.Hunde die mit 10 Jahren und deutlicher Arthrose über Hürden "zum Spaß" springen und dies trotz Schmerzen auch noch tun um die Besitzer nicht zu enttäuschen.Hunde die bei einem Fehler des Menschen verächtlich behandelt werden.Hunde die weil sie die Zonen nie richtig gelernt haben von der Wippe fallen oder sich beim Sprung von der A-Wand verletzen.Hunde die überhaupt nicht gelernt haben mal auf ihren Besitzer zu hören und mit ihm zusammen zu arbeiten und daraus resultierend beim Agi nur Stress und Frust haben,weil sie nicht wissen was sie tun sollen.

Das sind Sachen die ich alle bei "Just for Fun"-Leuten gesehen habe. :???: Ohne Gehorsam und einen guten Trainer geht bei einem derartigen Hundesport nunmal gar nichts.Spaß kann ich mit meinen Hunden auch anders haben-ich muss sie nicht verheizen. :no: Hundesport ist immer etwas was ich bei einem Grundgerüst an Gehorsam,Mitarbeit und physischer und psychischer Reife machen kann.Nicht vorher-alles Andere ist für die Hunde eines nämlich nicht mehr:Spaß.

Ruhrpottfrauchen

Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Ruhrpottfrauchen »

Guten Morgen :waving:

@Nina

Vorab....nie im Leben würde ich dich in die Kategorie Hundehalter (die ich oben beschrieben habe) vom Gefühl her, einordnen. Und du hast recht, an die gesundheitliche Schiene habe ich nicht gedacht. Dass Laien oder "Spaßsportler" da vieles falsch machen können, leuchtet mir ein. Aber das sollte in so einem Verein ja nicht passieren dürfen, da es unter Aufsicht stattfindet. Mir geht es einzig und allein um die Leute, die ihre *absolute* Vorstellung, wie der Hund zu sein hat, um jeden Preis umsetzen. Ob da Wichtigtuerei oder profilieren eine Rolle spielen, ist mir egal....was mir nicht egal ist, dass solche Vorbilder Anhänger finden, die dann ihre Hunde regelrecht verheizen. Der Wunsch nach "mehr" und immer besser wird ein jähes Ende finden, wenn sich die Lebensumstände ändern (gibt hier so einen Fall), und wer ist dann der Leidtragende? Der Hund...
Vorher wurde akribisch an der Perfektion des Tieres gefeilt, zig Turniere gelaufen...von A nach B gegurkt und alles mitgenommen, was kam. Es wurde dafür natürlich nur die einzig wahre Erziehungsmethode gepredigt. Tja und nun ist keine Zeit mehr vorhanden und der Hund muss sich damit abfinden. Er zeigt Verhaltensveränderungen, bei denen mir schwindelig wird.
In den letzten beiden Jahren hatte ich viele Gelegenheiten, um mir selbst ein Bild davon zu machen. Habe viele Leute kennengelernt und parallel dazu hier im Forum viel gelesen. Und hier gibt es diese Leute garantiert auch.
Mit einem Extremisten habe ich mich mal angelegt. Dem konnte ich nur noch eins sagen, dass er nur einmal im Leben versuchen soll, solche Höchstleistungen zu bringen, die er seinem Hund abverlangt. Aber das wird in diesem Leben wohl nicht mehr passieren!

Ich selbst wurde auch schon angesprochen :???:
Das war die Kerze! Beim trainieren und spielen wurde ich wohl beobachtet. Dann in ein Gespräch verwickelt und gefragt warum ich die Hündin in einer bestimmten Situation gelobt hätte. Sie hätte viel zu spät in der Bewegung gesessen und so könnte ich nie einen Blumentopf mit ihr gewinnen. In welchem Verein ich überhaupt wäre.
Häääääää?
Wie arrogant und von sich überzeugt muss man eigentlich sein, um von sich auf andere HH zu schließen, die nicht nur mit ihren Hunden spazieren gehen? Neeee, also dafür habe ich kein Verständnis.
Als ich das Ganze aufklärte, nix Verein und so weiter, kam dann echt die Aussage: Schade um diesen Hund :shock:

Ich könnte mich noch weiter darüber auslassen und erzählen, aber es würde wohl nur nerven und eh nix bringen. Also jeder so wie er mag. Kritiker, Unwissende, gut geführte Hunde und Marionetten, die vielleicht irgendwann vorzeitig ausgedient haben, wird es immer geben.
Ich weiß nur eins: Leute, die ihren Ehrgeiz und Perfektionismus auf ihren Hund übertragen und über´s Ziel hinausschießen; sich damit brüsten, dass ihr Tier aber genau diese Art von Führung und Leben brauchen, mag ich nicht.

Ein kleines Beispiel aus dem Agitraining mit Georgina möchte ich noch erzählen:
Als Laie habe ich natürlich nur mein Bauchgefühl und stand mit 2 Trainerinnen ziemlich dämlich und Schulterzuckend da. Um herauszufinden, was Gina so drauf hat, bzw wie interessiert sie überhaupt ist, wurden wir erstmal vorsichtig an Hürde, Tunnel und Wippe herangeführt. Missverständnisse meinerseits gab es erstmal durch falsche Handhabung. Aber Georgina hat es super gemeistert. Nur die Hürde wollte sie auf keinen Fall nehmen, so klein sie auch war. Alles mögliche wurde mir geraten, was ich zu machen habe. Nix passierte. Als dann erstmal Schluss sein sollte habe ich es auf meine Art probiert:
Habe sie vor der Hürde absitzen lassen, bin selbst rüberhopst und habe sie rangerufen. Sie sprang!
Erstaunen bei der Trainerin und die Aussage: Nein, also sowas ist Kontraproduktiv, dass muss anders gehen.
Tja...für mich ein Zeichen von
Festhalten von eingefahrenen Methoden, die ich nicht brauche und mein Hund wahrscheinlich auch nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass das Festbinden oder im Auto lassen der Tiere auch nicht meine Dinge sind.

Das wars aber jetzt mit Romanen schreiben...versprochen :lol:

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Ayumi
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Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Ayumi »

Ruhrpottfrauchen hat geschrieben:
Ein gewisser Grundgehorsam muss ja schon vorhanden sein, sonst wüsste der Hund ja gar nicht, was er wie machen soll. Was ich aber traurig finde, dass auch hier der Hund oft wieder so geformt wird, wie "Mensch" ihn haben will. Hund und Mensch sollen Spaß haben, sich bewegen und zusammen ein Team bilden. Ja...und wenn Hund dann 2 Hürden falsch nimmt, oder plötzlich unerwartet durch den Tunnel rennt (als Beispiel), dann wird wieder gemosert, anstatt sich zu freuen, dass Hund zeigt, wie toll er das findet :idea:
Natürlich ist es schön, wenn der Hund das toll findet, gar keine Frage und ich freue mich, wenn er so viel Elan zeigt. Aber: Hund fände es auch toll Rehe zu jagen, alles mögliche draußen vom Boden zu fressen usw.
Sind sicherlich jetzt alles Fälle, die deutlich gravierender sind als falsche Hindernisse zu nehmen, aber: im Endeffekt ist es da für mich genauso eine Sache des Gehorsams. Und zumindest zwei meiner Hunde befinden sich im Parcour in einer sehr hohen Trieblage und sie müssen nunmal auch in solchen Momenten aufmerksam und Gehorsam sein.
Es müssen natürlich auch Turniere stattfinden, wo man natürlich nur mit dem 1. oder 2. Platz zufrieden ist. Für wen wird das eigentlich alles gemacht? Für den Hund oder für sich selbst? Würde man einen Hund fragen, würde er bestimmt nicht sagen, dass er besser als die anderen Teilnehmer sein will :evil:
Er will seinem Besitzer gefallen und seinen Bewegungsdrang ausleben.

Wie man sieht, bin ich kein Freund von all den Turnierkämpfen.....vor allem nicht, wenn der Perfektionismus vieler dazu führt, dass z.B. der Hund beim Fußlaufen nicht einen cm vor dem Fuß des HH laufen darf (in anderen Bereichen des Hundesports). Ich werde es wohl nie verstehen, wie man daran gefallen finden kann :sick:
Natürlich ist das "auf Turniere" gehen eine Sache des Ehrgeiz. Dass es den Hunden völlig egal ist ist mir schon bewusst (oder auch nicht... für die Hunde ist sicherlich grade in der "Anfangszeit" ein Turnier deutlich aufregender).
Aber wie ich schon geschrieben hab - natürlich freu ich mich, wenn wir gut sind. Aber mich stört es auch nicht, wenn mal eine Stange fällt oder mal im Übermut der Slalom nicht richtig ist oder eine Verweigerung passiert oder wir ins DIS laufen aus irgendeinem Grund. Darum gehts mir gar nicht! Mir geht es darum, dass es mich ärgert, wenn ich ihn "zu mir" rufe und der Hund grad in die andere Richtung läuft! Das ärgert mich auf Turnieren,im Training, aber auch zuhause beim Spazieren gehen oder in der Wohnung.

Mal abgesehen davon, dass ich ja nicht nur auf Turniere fahre um zu gewinnen - wir sind eine lustige Gruppe, wir haben jedes Turnier viel Spaß, gehen zusammen spazieren, treffen andere nette Leute, die man sonst eher nicht sieht und laufen eben nebenbei und freuen uns wenn wir dabei auch noch Erfolg haben ;)

Katrin+ Kerou

Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Katrin+ Kerou »

Ich kann dem ersten Beitrag zustimmen.
So viele Hunde rennen einfach los, wenn sie einen Parcour sehen. Das hat mit Team Arbeit nichts zu tun. Und auch just for fun kann man vernünftig machen!
Das wird super gerne als Ausrede genommen, dieses ,, wir machen das nur just for fun,,.

Mein Hund hat wie ich finde auch Spaß.
Ich mache das z.B. wie hier einfach so, dass ich gezielt am Zuhören, Gehorsam etc arbeite.

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Ungefähr ab 1:28 stehen versch. Geräte und der Hund muss zuhören, was verlangt wird.
Und, wie man sieht, wir haben trotz Gehorsam Spaß.
Oft höre ich etwas wie, meiner muss nie wieder UO machen, wenn er mir zuliebe die BH besteht.
Und dann kommen plötzlich die Probleme im Agi, dass der Hund wild drauf los rennt, Hindernisse nur halbherzig abarbeitet etc.

Katrin+ Kerou

Re: "Agility is fun" oder: "Gehorsam im Agi"?

Beitrag von Katrin+ Kerou »

... ganz vergessen.

Klar freut man sich über 1. Plätze, aber ! das daran teilnehmen war bislang das schönste an jedem Turnier.
Ebenso bei Seminaren. Da gibt es immer bessere Teams. Leute, die keine Anfänger (wie ich) sind und denen gönnt man das doch auch. Ich schaue so einem Hingucker gerne zu, wenn er läuft. Neid wäre hier völlig falsch.
Ich habe einfach Spaß an der Arbeit mit meinem Hund. Welche Platzierung nun dabei heraus kommt, ist mir nicht so wichtig.

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