Yutida hat geschrieben:Die Sprünge sind immer belastend, mit Einsatz der professionellen Trainern, oder auch ohne.
Mit einem guten Trainer, der Dir zu vermitteln weiss, wie man einen Hund möglichst gut und damit auch möglichst wenig belastend führt, ist die Belastung aber eine deutlich andere als mit einem schlechten Trainer. Man kann bsp. durch schlechten Führstil den Hund so über Hindernisse führen, dass er bei Kurven voll "in die Eisen" gehen muss, sprich voll auf die Vorderhände knallt und sich dabei auch noch dreht. Während mit einem guten Führstil der Hund je nach Weg entsprechend gestellt wird und dadurch in idealer Linie über das Hindernis springt, gerade aufkommt und nicht noch im Sprung eine Vollbremsung hinlegen muss.
Was mehr belastet brauche ich sicher nicht weiter ausführen.
Es gibt übrigens Studien, die besagen, dass die höheren Sprünge im Verhältnis weniger belastend sind als niedrigere. Denn zur Belastung kommen die Höhe und die Geschwindigkeit. Und höhere Sprünge werden idR vom gleichen Hund mit niedrigerer Geschwindigkeit genommen als höhere Sprünge. Sicher hängt die Belastung auch vom Aufprallwinkel bei der Landung, diversen Scherkräften etc. ab.
Aber wenn man die Belastung minimieren will, lässt man Agi am besten ganz bleiben. Egal ob gut oder weniger gut geführt - Agi stellt IMMER eine körperliche Belastung dar.
Nun, ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich die ersten Plätze besetzen will, oder auf den internationalen Turnieren teilnehmen möchte.
Das einzige, was ich schrieb,war das, dass mein Hund bei BCs keine Chancen hat.
Nun - die Frage ist, warum macht man Agi?
Weil man Spass daran hat, oder weil man unbedingt auf Turniere gehen will?
Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass alle die, die als "blutige Anfänger" bereits mit dem Kommentar "später will ich auf jeden Fall auf Turniere gehen" zum ersten Training gehen, idR die ersten sind, die das Ganze stecken. Denn Agi ist nicht einfach nur seinem Hund ein paar Geräte beibringen und dann klappt das schon ..... führen will gelernt sein und das dauert. Seinem Hund die Geräte sauber beizubringen dauert idR 8-12 Monate. Bis HF seinen Hund wirklich gut führen kann ..... dauert ewig
Die meisten, die heute regelmässig auf Turniere gehen, haben angefangen "ich mach das nur aus Spass, auf Turniere will ich gar nicht gehen".
Nun auf dem Hundeplatz wurde mir gesagt, dass ich in den Turnieren teilnehmen muss, wenn ich in dem von mir rausgesuchten HSV trainieren möchte.
Wer hat das gesagt, die Trainer?
Ich weiss, dass es solche Vereine gibt, aber eigentlich bringt das nichts, denn die Leute kommen entweder selbst auf den Geschmack, oder eben nicht. Dann bringt es auch nichts, sie auf Turniere zu zwingen.
Den einzigen Sinn hinter einer solchen Ansage kann ich höchstens darin sehen, diejenige abzuschrecken, die eher so larifari an's Training gehen würden.
Ich habe aber viel Angst um meinen Hund ( die Beanspruchung seine Gelenke)
Wenn Du deshalb Angst hast, lass es bleiben.
Nur mal als Beispiel:
meine erste Hündin im Agi ist jetzt 14 Jahre. Mit ihr habe ich angefangen, da war sie 10 Monate alt. Mit zwei Unterbrechungen hat sie durchgehend Agi gemacht, bis sie etwa 9-10 Jahre alt war, idR 2x die Woche, manchmal mehr. Mit 8 Jahren habe ich sie nochmal komplett durchröntgen lassen. Sie hatte astrein saubere Gelenke - nicht mal ansatzweise Ansätze von
Arthrose oder Spondylose. Nicht mal eine verdickte subchondrale Knochenlinie.
Ihr Onkel musste im Alter von etwa 9-10 Jahren wegen schwerster Spondylose mit massiven Lähmungen der Hinterhand durch Quetschung der aus dem Wirbelkanal austretendenen Nervenstränge eingeschläfert werden. Er war sein Leben lang nur Familienhund, der ausser regelmässig Spazierengehen keine weitere körperliche Belastung hatte.
Wäre es umgekehrt gewesen, hätte jeder gesagt "klar, kommt vom Agility". So aber ...... der Agi-Hund mit der massiven körperlichen Belastung hat heute mit 14 Jahren noch keine nennenswerten Probleme mit den Gelenken.
Gehzu den Vereinen hin, sag ganz klar, dass Du gern Agi richtig machen würdest, dass Du gern bereit bist, Dich richtig am Training zu beteiligen (also regelmässig kommen, mithelfen usw.) und dass Du später mal, wenn ihr gut genug seit, gern auch öfter mal an einem Turnier teilnehmen möchtest.