Slalom nach der 2x2 Methode

Agility ist eines der weltweit etablierten und modernen Hundesportarten. Agility wird von sehr vielen Hundesportvereinen angeboten. Das wichtigste beim Agility sind der Spaß und die sportliche Aktivität.
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Itundra
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Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Itundra »

Hallo!

Ich wollte mal fragen, ob mir jemand den Aufbau der 2x2 Methode kurz umreissen kann, wie das funktioniert.

Und worin besteht der Vorteil gegenüber der Gasse?

Dank euch! :)

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Ayumi
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Ayumi »

Ich persönlich muss sagen - mir gefällt der Aufbau mit der Gasse besser und theoretisch würde ich es immer wieder mit der Gasse machen.
Ex-It hab ich aber - so grob - mit der 2x2 Methode aufgebaut, weil wir zu der Zeit keine Gasse hatten und ich dann bis zum ersten Turnier auch nicht mehr sooo viel Zeit hatte. Der Vorteil war für mich einfach, dass ich das ganz einfach mal eben im Garten aufbauen konnte - so einen ganzen Gassenslalom hab ich nicht zuhause und wäre mir auch definitiv zu teuer, "nur" um einem Hund den Slalom beizubringen.
Dylan hatte damals 2x die Woche Training und damit hat es nicht allzu lange gedauert bis er es verstanden hat - 3 Monate bis es wirklich richtig saß werden es aber schon gewesen sein...
Ex-It hat im Endeffekt vielleicht 3-4 Wochen gebraucht.

Vorteil Gasse: ich kann bei einem Hund, der eh nicht so DEN mega Trieb mitbringt mehr Zug nach vorne machen und direkt am "ganzen" Slalom Wechsel, seitlich absetzen etc. üben.
Bei der 2x2 Methode hatte ich ein bisschen das Problem, dass ich teilweise zu schnell weitergehen wollte, weil ers gemacht hat - aber so richtig drin wars noch nicht.

yane
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von yane »

Der Hund lernt zunächst, durch ein Tor aus zwei Stangen zu laufen - idealerweise bereits von Anfang an aus den verschiedensten Richtungen.

Sobald das funktioniert wird ein weiteres Tor aus zwei Stangen in kurzer Entfernung zunächst so hinter das erste Tor gestellt, dass Hund sozusagen in einer Geraden durch beide Tore läuft. Über die nächsten Trainingseinheiten wird das zweite Tor durch schräges Versetzen langsam an die "Slalomgerade" angenähert, so dass Hund immer langsam aber sicher anfangen muss, sich zu biegen, um durch das zweite Tor zu laufen.

Kannst Dir mal dieses Video anschauen - ist zwar vielleicht nicht 100% 2x2 nach Susann Garrett, aber dürfte in etwa dran kommen:

[Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]


allerdings konnte der Hund zu dem Zeitpunkt den Slalom schon, das Video war nur als "Anschauungsmaterial" gedacht.



Vorteile / Nachteile:

Gasse finde ich bei einem Hund, der trieblich nicht so drauf ist, nach wie vor besser. V.a. weil viele HF sich schwer tun, ihre Hunde zu motivieren - und da ist es mE schwieriger, die Motivation bei der 2x2 Variante aufrechtzuerhalten.

2x2 würde ich persönlich speziell bei sehr triebigen Hunden, die schnell mal durchknallen, vorziehen. Für mein weisses Chaostier wäre die 2x2 Variante sicher die bessere Wahl gewesen. Dabei hätte sie nämlich v.a. auch mehr überlegen und ihr Gehirn einschalten müssen.

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Itundra
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Itundra »

Vielen Dank für die super Beschreibung! :blumenkuss:

Bist das du auf dem Video?

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Ayumi
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Ayumi »

Das auf dem Video sind Jenny und Fussel, oder? Ich liebe das Fusselchen und was den Aufbau angeht hat Jenny es schon richtig drauf! Seh sie oefter ;)

yane
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von yane »

jepp, das ist das Fusselchen.

.cOnni.
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von .cOnni. »

Ich muss gestehen, dass ich meinen nächsten Hund eher mit der 2x2 Methode aufbauen werde, als mit Gasse.
Denn trotzdessen, dass Balou mit Gasse aufgebaut worden ist, ist er nicht gerade schnell im Slalom.. er hasst einfach die festen Slalomstangen und gelernt hatte er es mit Plastikstangen, da wir in unserem Verein keinen Gassenslalom haben.

Demnach werde ich meinen nächsten Hund nur auf dem Platz aufbauen und momentan werden viele Hunde bei uns mit der 2x2 Methode aufgebaut und die lernen das echt schnell, wenn der Anfang erstmal gemeistert ist :thumbsup:

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Itundra
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Itundra »

Mir hat ein Profi nun wieder eher die Gasse empfohlen und ich denk, ich werd sie wieder hernehmen, aber halt nicht so bald zusammenschieben, wie bei Ajaks!

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Kuutamo
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Kuutamo »

Ich bin kein wirklicher 2x2-Fan. Hauptargument: Geht schneller.
Find ich irgendwie daneben :-/

Und ich empfinde es auch als körperlich belastender, weil der Hund ja von Anfang an Fädeln muss und man somit alle Eingänge, Ausgänge usw usf am Slalom direkt übt.
An der Gasse kann ich es schon üben während der Hund noch nicht fädelt und wenn es dann so weit ist (und ich habe es richtig gemacht), dann werden die Übungen am Slalom viel weniger...

LG
Jule

yane
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von yane »

.cOnni. hat geschrieben:Denn trotzdessen, dass Balou mit Gasse aufgebaut worden ist, ist er nicht gerade schnell im Slalom.. er hasst einfach die festen Slalomstangen und gelernt hatte er es mit Plastikstangen, da wir in unserem Verein keinen Gassenslalom haben.
Na - da kann aber die Ausbildungsmethode nichts dafür, wenn man Hund nicht ordentlich aufbaut. Und Plastikstangen zum Stecken sind KEIN GASSENSLALOM.

Wenn man vergleichen will, dann bitte nur mit einem sauberen, korrekten Aufbau an ordentlichen Geräten.

Hättest Du Balou mit 2x2 nur mit Plastikstangen aufgebaut wäre das Ergebnis ähnlich gewesen wie mit dem Gassenslalom.


@Kuutamo
Der Hund muss bei 2x2 nicht von Anfang an fädeln. Da kann man genauso zuerst mal sauber die Eingänge trainieren wie bei der Gasse. Dann halt nur mit einem Tor.

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*Phoebe*
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von *Phoebe* »

ich bin absoluter 2x2 Fan, finde den Aufbau gerade für Hunde, die triebig sehr hoch sind einfach perfekt, da der Hund noch denken muss. Ich habe nun 3 (fremde) Hunde so aufgebaut und werde nun, nachdem ich letztes Jahr bei 4 Stangen das Training abgebrochen habe (aus persönlichen Gründen, hatte nichts mit Training oder Hund zu tun, aber mit Zeit...), jetzt wieder mit Quinn anfangen. Ich persönlich kann den Gassenslalom nicht leiden und finde den extrem gesundheitschädlich - vor allem bei sehr triebigen Hunden, wi eoft hab ich schon Hunde gesehen die gerade im Training durchbrettern wie sonst was, Hirn aus, hauptsache tempo... bei der 2x2 Methode hat man den großen Vorteil, dass die Hunde mitdenken müssen und es auch tun. Tempo kam bisher bei jedem Hund quasi vonalleine, den ich so ausgebildet habe bzw den ich gesehen habe der so ausgebildet wurde. Sie können dann die Methode und dann gibts speed.

Mit "langsamen" Hunden hab ich allerdings keine Erfahrung im Training.

.cOnni.
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von .cOnni. »

yane hat geschrieben:
.cOnni. hat geschrieben:Denn trotzdessen, dass Balou mit Gasse aufgebaut worden ist, ist er nicht gerade schnell im Slalom.. er hasst einfach die festen Slalomstangen und gelernt hatte er es mit Plastikstangen, da wir in unserem Verein keinen Gassenslalom haben.
Na - da kann aber die Ausbildungsmethode nichts dafür, wenn man Hund nicht ordentlich aufbaut. Und Plastikstangen zum Stecken sind KEIN GASSENSLALOM.
Natürlich kann man die Slalomplastikstangen wie eine Gasse sich Zuhause im Garten aufstellen und dann nach und nach langsam zusammenschieben? :gruebel:

Und ich gehe mal davon aus, dass man die 2x2 Methode besser ausschließlich auf dem Hundeplatz an den festen Stangen machen kann, wie die Gasse, denn bei der 2x2 Methode kommt ja nicht mehr viel hinzu, wenn der Hund erstmal das Prinzip verstanden hat.
Bei der Gasse laufen die ja sonst nur durch und es wird nach und nach eben enger geschoben, denn kein Hund wird am Anfang der Gasse verstehen, dass er später fädeln soll, sondern lernt erstmal schnell dadurch zu laufen

yane
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von yane »

.cOnni. hat geschrieben:Natürlich kann man die Slalomplastikstangen wie eine Gasse sich Zuhause im Garten aufstellen und dann nach und nach langsam zusammenschieben? :gruebel:
Na - das kann ich aber auch mit der 2x2 Methode -sprich Plastikstangen zum Stecken im Garten aufstellen. Dazu braucht es genausowenig die festen Stangen.

Im Gegenteil - die 2x2 Variante geht mE mit Steckstangen eher noch als bei der Gasse.

Der Grund ist ganz einfach:
Die Steckstangen geben massiv nach - was bei einem Hund, der mit diesen Teilen über Gasse aufgebaut wird, gerne mal dazu führt, dass er nur "halb" fädelt und zusätzlich noch die Stangen mit dem Kopf-Schulter-Bereich wegdrückt. So - und wenn Hund nun über die Steckstangen gelernt hat, eben zum einen zu fädeln, zum anderen aber auch die Stangen wegzudrücken - und Hund dann in den festen Turnierslalom reingeht, der eben nicht nachgibt ....... AUA

Das kann dann ganz schnell dazu führen, dass Hund sagt "nööö, in den Turnierslalom gehe ich nicht, oder zumindest nur ganz langsam, denn wenn ich da schnell durchgehe macht es ganz bös AUA" - und dann heisst es "blöde Methode, da trainiert man wochenlang mit Gasse und dann bremst Hund doch wieder, wenn er im normalen Slalom läuft".

Mal davon abgesehen haben viele Hunde ein Problem wenn sie von "Steckslaloms" auf die festen Slaloms übergehen mit der Bodenleiste der festen Slaloms.

Das Problem dürfte man allerdings auch haben, wenn man Steckstangen für die 2x2 Methode nimmt. Deshalb sollte man sich entweder von vornherein dünne Metallschienen machen oder zumindest so was wie breiteres Gurtband oder so verwenden, damit Hund zumindest lernt, dass da was auf dem Boden ist.

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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von Nici93 »

Willi hat den Slalom über diese Methode gelernt, nach dem wir in der Gasse nicht weiterkamen. Die war fast zu, aber er hat im Parcours einfach zu viel Trieb und er ist dann immer Kopf voran an die Stangen und hat einfach immer nur den Eingang geschafft, aber nicht richtig zu fädeln. Er hat es mit der Gasse einfach nicht richtig kapiert.

Dann habe ich zu Hause meinen Steckslalom für die 2x2 Variante benutzt und siehe da - Hundi kapiert, was er tun soll :idea: Es ging bei ihm dann auch ganz schnell, bis er den Slalom konnte.
Und ich empfinde es auch als körperlich belastender, weil der Hund ja von Anfang an Fädeln muss und man somit alle Eingänge, Ausgänge usw usf am Slalom direkt übt.
Finde ich nicht. Die Gasse steht immer ganz, ich trainiere mit Willi dagegen oft auch nur 4 oder 6 Stangen, das finde ich persönlich mit der Gasse eher schwierig.

.cOnni.
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Re: Slalom nach der 2x2 Methode

Beitrag von .cOnni. »

yane hat geschrieben:
.cOnni. hat geschrieben:Natürlich kann man die Slalomplastikstangen wie eine Gasse sich Zuhause im Garten aufstellen und dann nach und nach langsam zusammenschieben? :gruebel:
Na - das kann ich aber auch mit der 2x2 Methode -sprich Plastikstangen zum Stecken im Garten aufstellen. Dazu braucht es genausowenig die festen Stangen.
Hat ja auch keiner was anderes gesagt?

Und ja, in der Hinsicht, was du geschrieben hast, kann ich zustimmen, da mein Hund von dem Umstieg Probleme bekommen hat, weil die Stangen eben nicht mehr nachgeben, mittlerweile hat sich das aber schon wieder gegeben.
Kenne aber auch so manche Hunde, die nicht so sensibel sind wie meiner, die mit dem Umstieg absolut keine Probleme hatten :thumbsup:

Ich denke, in der Hinsicht kommt es auch mit auf den Hund drauf an, inwiefern er das mit den Umstieg dann auch auffassen wird :thumbsup:
Aber wie ich schon sagte, werde ich meinen nächsten Hund mit der 2x2 Methode direkt an den festen Stangen aufbauen, da ich davon ausgehe, dass es somit schneller geht, wenn das Prinzip denn dann erstmal verstanden ist.

Eingänge kann man bei der 2x2 Methode anfangs auch seperat üben, ohne dass die restlichen Stangen hinten dran stehen, wenn das klappt, kann man ja dran bauen.

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