Ungehorsam im Alltag-Routine?

*Melli*
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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von *Melli* »

Raven hat geschrieben:
Da hoert man immer, wie Sportler ihre Hunde als Werkzeug behandeln - aber den Hund mal Hund sein lassen, ist auch nicht ok...
Ich denke es ist ein himmelweiter unterschied, wenn der Hund ausser Kontrolle ist. Und das hat dann auch nichts mehr mit "toller Trieb" zu tun.
Wenn die Hunde schlichtweg nicht hören, obwohl sie gerufen werden. Weil sies halt nicht wirklich gerlernt haben.
Sie haben Ihren Sport gelernt, das bis zur "perfektion" aber das wars denn auch.
Ich seh das immer wieder, wenn wir mal wo Zelten ect. bei Turnieren.
Gruselig ist das. Echt.
Hauptsache die Hunde können Ihren Sport. Alles andere is 2. rangig "wird schon irgendwie gehen".
Und nur weil man seinen Hund auch ausserhalb vom Platz unter Kontrolle oder im Gehorsam stehen hat, heißt das ja nicht gleich, das er nicht Hund sein darf.

Frederike

Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Frederike »

Sehe ich genau so.
Hunde, die gehorchen können auch mehr Freiheiten genießen.
Ein Hund, der nicht kontrollierbar ist, dem kann auch nichts zugebilligt werden - sollte es zumindest zum Wohlbefinden aller anderen nicht.

*fling*

Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von *fling* »

Mucki88 hat geschrieben:Sehe ich genau so.
Hunde, die gehorchen können auch mehr Freiheiten genießen.
Ein Hund, der nicht kontrollierbar ist, dem kann auch nichts zugebilligt werden - sollte es zumindest zum Wohlbefinden aller anderen nicht.
Genau so schauts aus. Fakt ist doch, je besser ich mich auf meinen Hund verlassen kann (zuverlässiger Abruf zum Beispiel), desto mehr Freiheiten (Bsp Freilauf) kann ich ihm auch erlauben. Ein Hund der nicht gehorcht muss hingegen (erstmal) ein Leben an der (Schlepp-)leine fristen.

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*Phoebe*
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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von *Phoebe* »

Chrissi82 hat geschrieben:
Für mich ist draußen wichtig, das sie sich neutral anderen Hunden gegenüber verhält, das sie Kinder, Radfahrer und Spaziergänger in Ruhe lässt (ich lasse sie immer neben mir absitzen) und ansonsten, das wir uns unauffällig bewegen können.

[...]
Mein Hund ist allerdings sehr sehr sozial Menschen gegenüber. Ich kann sie überall hin mitnehmen und ich nehme sie auch überall mit, wenn es geht. Eiscafe, Urlaub usw...! Alles kein Thema, weil ich meinen Hund lesen kann und im Griff habe. Aber auch mein Hund zieht mal (ich habe es ungefähr 6 Monate versucht, zu trainieren und irgendwann aufgegeben, weil es mich nicht stört).

Na ja, ich habe glaube ich einfach eine andere Einstellung, was Erziehung draußen angeht. Sie ist soweit erzogen, das wir niemanden stören und ich sie mitnehmen kann und das reicht mir!
Das ist doch Alltagsgehorsam, in meinen Augen - dein Hund hört, ihr belästigt niemanden, sie macht keine Hunde platt, springt im Cafè nicht auf den Tisch (oder die Bank, so wie mein BC mit 5 Monaten :sunny: ) - mein Hund darf auch an der Leine ziehen, es sei denn ich sag ihm er hats zu unterlassen.

Ich vermute im ersten Post ging es um die Leute, die ihre Hunde ausschließlich auf dem Hundeplatz und nur für den Sport "erziehen" und im Alltag nichts verlangen. Und ich persönlich finde das äußerst schwach - es ist nicht allzu schwer, seinem Hund zumindestens gewisse Dinge beizubringen, damit er im Alltag "besser" durchkommt. gerade in der heutigen gesellschaft finde ich es verwerflich, wenn Hunde im Alltag nicht im Gehorsam stehen (simple Dinge, nicht extremer Jagdtrieb, weswegen der Hund (aus Sicherheitsgründen, ich find das gut!) an der Leine bleibt) und so negativ auffallen.

Ich finds übrigens toll, im Sommer nach nem langen Spaziergang irgendwo noch was trinken zu gehen, mit den Hunden und wir hatten da nie Probleme, weil in unserer Gruppe (Agi, Obedience und VPGler) alle Wert auf einen gewissen Alltagsbereich legen.

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Chrissi82
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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Chrissi82 »

*Phoebe* hat geschrieben:
Chrissi82 hat geschrieben:
Für mich ist draußen wichtig, das sie sich neutral anderen Hunden gegenüber verhält, das sie Kinder, Radfahrer und Spaziergänger in Ruhe lässt (ich lasse sie immer neben mir absitzen) und ansonsten, das wir uns unauffällig bewegen können.

[...]
Mein Hund ist allerdings sehr sehr sozial Menschen gegenüber. Ich kann sie überall hin mitnehmen und ich nehme sie auch überall mit, wenn es geht. Eiscafe, Urlaub usw...! Alles kein Thema, weil ich meinen Hund lesen kann und im Griff habe. Aber auch mein Hund zieht mal (ich habe es ungefähr 6 Monate versucht, zu trainieren und irgendwann aufgegeben, weil es mich nicht stört).

Na ja, ich habe glaube ich einfach eine andere Einstellung, was Erziehung draußen angeht. Sie ist soweit erzogen, das wir niemanden stören und ich sie mitnehmen kann und das reicht mir!
Das ist doch Alltagsgehorsam, in meinen Augen - dein Hund hört, ihr belästigt niemanden, sie macht keine Hunde platt, springt im Cafè nicht auf den Tisch (oder die Bank, so wie mein BC mit 5 Monaten :sunny: ) - mein Hund darf auch an der Leine ziehen, es sei denn ich sag ihm er hats zu unterlassen.

Ich vermute im ersten Post ging es um die Leute, die ihre Hunde ausschließlich auf dem Hundeplatz und nur für den Sport "erziehen" und im Alltag nichts verlangen. Und ich persönlich finde das äußerst schwach - es ist nicht allzu schwer, seinem Hund zumindestens gewisse Dinge beizubringen, damit er im Alltag "besser" durchkommt. gerade in der heutigen gesellschaft finde ich es verwerflich, wenn Hunde im Alltag nicht im Gehorsam stehen (simple Dinge, nicht extremer Jagdtrieb, weswegen der Hund (aus Sicherheitsgründen, ich find das gut!) an der Leine bleibt) und so negativ auffallen.

Ich finds übrigens toll, im Sommer nach nem langen Spaziergang irgendwo noch was trinken zu gehen, mit den Hunden und wir hatten da nie Probleme, weil in unserer Gruppe (Agi, Obedience und VPGler) alle Wert auf einen gewissen Alltagsbereich legen.
Genau so sehe ich das auch :thumbsup: ! Ich liebe es z.B. mit meinem Hund im Sommer im Eiscafe zu sitzen und noch ein leckeres Eis zu genießen (natürlich darf Dori auch eins schlappern - keine Frage :wink: ).

Ich halte es auch wie Raven - Dori darf mich ebenfalls anspringen, weil dies auch unsere Bestätigung auf dem Hupla ist. Sie darf mich beim Spielen auch mal zwicken und es interessiert mich schon lange nicht mehr, was andere dazu sagen! Sie zieht auch an der Leine nicht so extrem, das ich hinterher fliege.

Für mich ist es ein entspanntes Spazieren gehen, für andere wäre es vielleicht ein Kraus. Was ich absolut hasse, wenn ein Hund auf meinen angeleinten Hund zurennt. An der Leine ist sie nicht lustig und da könnte ich als :theboxer: ! Das ist mir allerdings noch nie mit einem VPG-Sportler passiert :wink:

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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Mina »

Chrissi82 hat geschrieben:
Ich halte es auch wie Raven - Dori darf mich ebenfalls anspringen, weil dies auch unsere Bestätigung auf dem Hupla ist. Sie darf mich beim Spielen auch mal zwicken und es interessiert mich schon lange nicht mehr, was andere dazu sagen! Sie zieht auch an der Leine nicht so extrem, das ich hinterher fliege.

Für mich ist es ein entspanntes Spazieren gehen, für andere wäre es vielleicht ein Kraus. Was ich absolut hasse, wenn ein Hund auf meinen angeleinten Hund zurennt. An der Leine ist sie nicht lustig und da könnte ich als :theboxer: ! Das ist mir allerdings noch nie mit einem VPG-Sportler passiert :wink:

sehe ich genauso. Wichtig ist doch, dass jeder mit seiner Art bzw. seinen Methoden und seinen hunden klar kommt.

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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Js&sJ »

An der Leine ist sie nicht lustig und da könnte ich als ! Das ist mir allerdings noch nie mit einem VPG-Sportler passiert
Stimmt! Die kennen das halt alle wie unsere Hundis an der Leine unterwegs sein können :lol:

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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Chrissi82 »

Js&sJ hat geschrieben:
An der Leine ist sie nicht lustig und da könnte ich als ! Das ist mir allerdings noch nie mit einem VPG-Sportler passiert
Stimmt! Die kennen das halt alle wie unsere Hundis an der Leine unterwegs sein können :lol:
Das könnte daran liegen ja :lol: :roll:

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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Erna »

Das ist mir allerdings noch nie mit einem VPG-Sportler passiert :wink:
Stimmt,jetzt wo du das so sagst.... :wink:
Ich denke auch,das diese eher Wissen,wie schnell so ein Hund ticken kann...Und was dahinter steckt... :evil:

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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Quarus »

Stephanie hat geschrieben:Zum Ungehorsam ausserhalb des Platzes kann ich behaupten das liegt einfach mal an der Inkonsequenz des Besitzers.
Auf dem Platz sind alle Augen gerichtet,die Anspannung ist groß.
Vom Platz runter wird wortwörtlich ausgeschnaubt und fertig mit Arbeit.
Wenn man da nicht von Anfang an seine Hausaufgaben macht,dann lernt der Hund nichts als,auf Platz hui,vom Platz pfui.
Noch mal was dazu.

Auf dem Platz hält man für wenige Minuten des Trainings oder der Prüfung eine enorm hohe Spannung und Konzentration aufrecht, sowohl Hund als auch Mensch. Diese Leistung KANN man nicht auf die 23,5 Stunden des Alltags übertragen, genausowenig, wie ein Gewichtheber permanent mit 200 kg auf den Armen rumlaufen kann. Der Hund erfährt also zwangsläufig eine Differenz zwischen den Anforderungen im Hundesport und im Alltag - außer, man läßt den Alltag nicht stattfinden, weil er nichts kennt außer Platz und Zwinger. Mit profaner "Inkonsequenz" hat das nichts zu tun.

Wenn es jetzt ein selbstbewußter, temperamentvoller, energischer, "harter" Hund ist, wird er diese Differenz sehr stark empfinden, zu seinen Gunsten ausnutzen wollen und die Grenzen verschieben. Es gibt Hunde, die zeitlebens nicht damit aufhören, ständig anzutesten, und zwar massiv. Ist man Hundesportler, hat man bei einem solchen Hund verdammt zu tun, eine Art "Basis"-Gehorsam im Alltag aufrechtzuerhalten und die Bestrebungen nach Grenzverschiebung einzudämmen. Das kann gut so aussehen, daß KEIN Prüfungs-Fuß gezeigt werden kann, KEIN Zusammenklappen auf "Platz" erfolgt, KEINE allgemeine Verträglichkeit mit vorbeilaufendem Hinz und Hundekunz besteht.

Wie gesagt, manche Hundesportler gehen dem aus dem Weg, indem der Hund keinen Alltag kennt und so auch nicht als "Platzidiot" auffällt. Andere schaffen es, den hochtrainierten Sporthund in der Öffentlichkeit unauffällig zu zeigen und müssen sich belächeln lassen, weil er im Gegensatz zu Fiffi nicht in der Lage ist, auf der Hundewiese distanzlos mitzutoben. Oder triebtot an der Leine mitzulatschen. :evil:

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Chrissi82
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Re: Ungehorsam im Alltag-Routine?

Beitrag von Chrissi82 »

@Quarus: Richtig guter Beitrag :thumbsup: !

Für Menschen, die sich diese Hunde nur ansehen, ist es oft schwer zu beurteilen, was die Menschen dort an der Leine haben. Ich kenne mich auch nicht bei vielen Rassen aus und werde mich hüten, Mensch und Hund nur vom Sehen her zu beurteilen.

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