Warum schickt man Kinder in den Krieg?

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Claudia
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Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Claudia »

Hi Ihr,

in einem anderen Thema wurde berichtet, daß Hunde mit 8/9 Monaten Schutzdienst machen, daraufhin kam meine Frage:
Dobermann_Speedy hat geschrieben:
Claudia hat geschrieben:
Jetzt mal ein bißchen vom Thema abschweifen:
Warum schickt Ihr denn Kinder schon in den Krieg? :( :???: Schutzdienst ist doch kein Spiel :whip:
hm?

schon mal was davon gehört, dass es den Hunden irre viel spass macht?

Mal abgesehen davon, wird bei uns der Schutz nur positiv aufgebaut.. da hat KEIN hund weder Stachler noch Tele oder sonst was oben!!!! Alle haben Spass daran und das merkt man den Hunden auch an.

Wenn du über Schutz reden willst, eröffne bitte einen eigenen Thread.. danke!

lg
MeLi
Hier nun der gewünschte neue Thread :evil:

Mir geht es also nicht darum, ob Schutzdienst Spaß macht oder nicht - den meisten Hunden macht es tierischen Spaß! Meine Frage ist, warum mit so jungen Hunden schon Schutzdienst gemacht werden muß. In diesem Alter sind sie doch alle noch Kinder, verspielt, weit weg vom "Ernst des Lebens". :schnuller:

Wenn Schutzdienst richtig gemacht wird, dann hat er mit Spiel rein garnichts zu tun. Die Hunde müssen fähig sein, gewisse psychische und physische Belastungen auszuhalten und zu verarbeiten. Das ist meiner Meinung nach in diesem Alter aber noch nicht gegeben. :thumbsdown:

Wie seht Ihr das? Und warum?

:waving:

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doglady
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von doglady »

Mit Topsi fangen wir auch schon an aber es wird mehr der Griff geübt, mal in Hetzleder beißen und abtragen etwas darum kämpfen im wechsel mitm Dummie...

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Claudia
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Claudia »

Naja, aber spielen kannst Du doch selbst mit Deinem Hund. Und einen guten, festen, derben Griff kann doch nur ein Hund mit viel Selbstbewußtsein zeigen.

Versteh mich bitte nicht falsch - früher fand ich es auch toll mit einem Welpen sog. "Schutzdienst" zu machen. Inzwischen ist mir aber der Begriff SCHUTZdienst wesentlich klarer und ich muß sagen, daß es nichts, aber auch garnichts mit Spiel zu tun hat. Und das möchte ich einem Welpen bzw. Junghund noch lange nicht zumuten. So lang ein Hund nicht "sagen" kann "ICH WILL DICH FRESSEN" :wink: kann man ihn doch nicht einem ausgewachsenen Mann gegenüber stellen....

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doglady
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von doglady »

Bei mir ist das Problem das ich diesen Hund nicht bei mir habe sondern meist nur aufm Platz außer ich nehme sie mal zu mir was aber selten ist.

Aber es gibt ja auch Hunde wo das selbstwusstsein noch nicht so ganz da ist was man mit kleinen spielchen wie die Beute zu packen und die ins Auto zubringen halt gewinnen lassen stärken kann.

Ist ja nicht so das da ein großer Mann steht mit tiefer Stimmer der rum gröhlt als ging es hier um leben oder tot...

Leider hab ich auch gerade kein Bild wo ich dir zeigen kann was ich meine...

Unser Helfer macht sich klein und macht leise schnalls geräusche zwischen drin wird geknuddelt, so kenn ich das bislang von der OG das Junghunde da langsam ran geführt und aufgebaut werden das die die erste SCHH nicht gleich mit 15 Monaten gemacht wird bei uns ist klar.

Wann fängst du an ?

Quarus
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Quarus »

Schutzdienst ist das bei jungen Hunden sicher noch nicht, aber Beutearbeit und Triebförderung beginnen wir auch schon recht früh. Es schadet dem Junghund auch nicht, wenn er mit anderen Menschen spielt, in dem Falle der spätere Schutzdiensthelfer. Ich fange auch mit der Fährte recht früh an, was aber auch nicht heißt, daß ich ein Baby auf eine kilometerlange FH-Strecke schicke.

Die Ernsthaftigkeit mit Ansprechen des Wehrtriebes kommt erst nach dem körperlichen und geistigen Ausreifen des Hundes. Wobei manche Boxer geistig NIE erwachsen werden... :lol:

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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Alley Cat »

chesterfield wurde auch schon im welpenalter vorgearbeitet.

spielen und raufen´um die beißwurst, aus-kommando und kleine geduldsübungen...

wobei das ja nicht nur vorarbeit für den SD ist, sondern auch vorarbeit am motivationsobjekt beißwurst, die ich bei der unterordnung einsetze.

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Claudia
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Claudia »

Hi Ihr,

nun noch ne weitere Frage: Ist für Euch SCHUTZdienst ein Spiel?

Ich selbst sehe den Schutzdiensthelfer nicht unbedingt als Freund, den mein Hund jetzt - aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen :wink: - halt nun mal beißen soll....
Für mich ist der Schutzdiensthelfer ein FEIND und den bringen wir, mein Hund und ich, zur Strecke! Aber das kann ich doch noch nicht von einem jungen Hund erwarten.

Ich lehne es sogar ab, daß der Hund viel mit dem Helfer spielt. Und ich mag es auch nicht, wenn mein Hund den Schutzarm verbellt :thumbsdown: - der Helfer ist Sache.

Beutespiele, egal in welcher Form, mache ich natürlich mit meinen Hunden, aber ICH und sonst niemand. Und das mache ich auch schon mit ganz kleinen Welpen.

:waving: :waving: :waving:

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Kuvasusa
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Kuvasusa »

Claudia hat geschrieben:nun noch ne weitere Frage: Ist für Euch SCHUTZdienst ein Spiel?

Ich selbst sehe den Schutzdiensthelfer nicht unbedingt als Freund, den mein Hund jetzt - aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen :wink: - halt nun mal beißen soll....Für mich ist der Schutzdiensthelfer ein FEIND und den bringen wir, mein Hund und ich, zur Strecke! Aber das kann ich doch noch nicht von einem jungen Hund erwarten.
Tja, das ist Deine Einstellung und Meinung und Du bist es, die den Sinn dahinter nicht sehen kann. Du bist es, die den Pikeur irrtümlicherweise als FEIND betrachtet !

Sinn und Zweck ist der Schutzärmel, auf den der Hund kanalisiert wird, den der Hund HABEN will und worum er mit dem Pikeur "kämpft" ( Beute-Kampfspieli ) und deshalb ist der SchDH ein Freund !! Er ist nämlich sein Trainer und Sparingspartner !
Je höher die Schwierigkeitskategorie, desto anspruchsvoller und schwieriger wird die Schutzarbeit. Desto mehr wird vom Hund verlangt.
Bei der Schutzarbeit bildet der Schutzdiensthelfer den Hund aus und NICHT der HF !

Welpen, Junghunde, werden ganz gewiss NICHT in den von Dir genannten "Krieg" geschickt. Das wäre Kontraproduktiv !

Es mag höchsten ehrgeizige Vollidioten geben, die ihre viel zu jungen Hunde bei einem schlechten Trainer und von einem schlechten Pikeur überfordern und verheizen lassen !
Aber das kann man auch beim Agility und im Obedience.

Ich kann Dir bloss empfehlen, geh zu einem seriösen, kompetenten Schutzdiensthelfer, nimm die Leine in die Hand und erlebe, erfahre, spüre den Hund seine Kraft, seine Freude und Begeisterung selber ...

Liebe Grüsse
Susanne

Quarus
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Quarus »

Ich kann Susanne nur zustimmen. Der SDH fordert den Hund nie zum Kampf ums Überleben heraus, drängt ihn nie in eine Ecke, in der er aus Angst und zum reinen Selbstschutz vorwärtsgehen müßte.

Mein Hund arbeitet in VPG3 durchaus nicht nur im Beutetrieb, sondern auch in den Wehrbereichen. Er kann aber saubere Triebwechsel innerhalb weniger Sekunden vornehmen, und bei Abstellen der Bedrohung wieder unbefangen mit dem Helfer umgehen. Das setzt aber wirklich geistige Reife, Selbstsicherheit und eine grundsätzlich freundliche Einstellung voraus. Mit einem Hund, der Unsicherheit gegenüber Menschen zeigt oder Temperamentsprobleme hat, würde ich den Wehrbereich meiden. Also auch junge Hunde nicht "in den Krieg zwingen".

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doglady
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von doglady »

Scotty bringt sogar freiwillig den Arm wieder zum Helfer damit es weiter gehen kann für ihn hat das was mit Spaß zu tun sonst würde er sich absolut dagegen sträuben und nicht aufm Platz gehen. Wie er es beim zweiten mal beim Agility gemacht hat da hat er sich dann lieber hingelegt.

Boadicea
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Boadicea »

ich bin ein wenig verwundert.

Da wird einem bei jeder Diskussion über VPG verdeutlicht, was für ein wunderbar herrliches Spiel es ist, und dann kommt die Frage, warum man Welpen in diesen Krieg schickt?

Nanu? Sind die ganzen Beschwichtigungen in Sachen Schutzdienst doch nur Blendwerk für die Öffentlichkeit?

Ginni
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Ginni »

Quarus hat geschrieben:Schutzdienst ist das bei jungen Hunden sicher noch nicht, aber Beutearbeit und Triebförderung beginnen wir auch schon recht früh. Es schadet dem Junghund auch nicht, wenn er mit anderen Menschen spielt, in dem Falle der spätere Schutzdiensthelfer. Ich fange auch mit der Fährte recht früh an, was aber auch nicht heißt, daß ich ein Baby auf eine kilometerlange FH-Strecke schicke.

Die Ernsthaftigkeit mit Ansprechen des Wehrtriebes kommt erst nach dem körperlichen und geistigen Ausreifen des Hundes. Wobei manche Boxer geistig NIE erwachsen werden... :lol:
:goldcup:

Mit meiner Hündin habe ich auch sehr früh angefangen.
nun noch ne weitere Frage: Ist für Euch SCHUTZdienst ein Spiel?
Ja, ist es. Ich und mein Hund sehen den Helfer als absoluten Freund. Meine Hündin liebt ihn regelrecht.
Ich lehne es sogar ab, daß der Hund viel mit dem Helfer spielt. Und ich mag es auch nicht, wenn mein Hund den Schutzarm verbellt :thumbsdown: - der Helfer ist Sache.
Der Helfer ist also absichtlich das Ziel? Das ist aber glattes Eis, auf welches man sich begibt, vor allem bei extrem linkslastigen Hunden mit schwachen Nerven. Mir ein Rätsel, wieso man dies in einem VPG Sport absichtlich fördert.
Nanu? Sind die ganzen Beschwichtigungen in Sachen Schutzdienst doch nur Blendwerk für die Öffentlichkeit?
Verallgemeinern sollte man hier bitte nicht. Wenn der SD für Claudia eine Art "Krieg" ist, dann ist das ihre Sache, ihr Empfinden und in meinen Augen auch ihr "Problem". Für mich und meinen Hund ist der Schutzdienst Spaß und das sollte es auch sein und bleiben: Spaß. Spaß mit bestimmten Regeln, aber kein "Krieg"! Und falscher Ehrgeiz gehört hier auch nicht hin - man sollte es schon als Sport betrachten und bedenken, dass man Lebewesen in diesem Sport führt und keine Maschinen.

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Kuvasusa
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Kuvasusa »

Boadicea hat geschrieben:ich bin ein wenig verwundert.

Da wird einem bei jeder Diskussion über VPG verdeutlicht, was für ein wunderbar herrliches Spiel es ist, und dann kommt die Frage, warum man Welpen in diesen Krieg schickt?

Nanu? Sind die ganzen Beschwichtigungen in Sachen Schutzdienst doch nur Blendwerk für die Öffentlichkeit?
Wie hätte man denn dann Deiner Meinung nach reagieren sollen ? Gar nicht ??

Ich finde diese Formulierung
warum man Welpen in diesen Krieg schickt?
reisserisch und diskriminierend.
Die Threadstellerin empfindet es gewiss so derb. Das will ich ihr nicht absprechen.
Aber wenn sie bei einem seriösen Trainer zuschauen dürfte, was ihr hier ja empfohlen wird, ... könnte sie sich vielleicht ein objektiveres Bild darüber machen.

Man könnte genauso nach dem Sinn oder Unsinn von Agilitygeräten auf dem Welpenspielplatz und der Nötigung und Vergewaltigung von Welpen über diese zweifelsohne gefährlichen Geräte diskutieren.
Das grenzt für mich zum Beispiel oftmals an " Kindesmisshandlung", - sprich " Welpenmisshandlung"

Liebe Grüsse
Susanne

Boadicea
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Boadicea »

ich unterstelle Claudia einmal, dass sie lange genug in der Szene ist, um zu wissen, wovon sie redet.

Ginni
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Re: Warum schickt man Kinder in den Krieg?

Beitrag von Ginni »

Boadicea hat geschrieben:ich unterstelle Claudia einmal, dass sie lange genug in der Szene ist, um zu wissen, wovon sie redet.
Es ist Claudias persönliches Empfinden, es ist offensichtlich ihre Einstellung zu diesem Sport.

Dennoch ist dies definitiv nicht die Norm, egal wieviel Erfahrung Claudia nun hat.

Unser Helfer hetzt derzeit seinen eigenen Hund, welcher von einer anderen Person geführt wird. Wenn dies für den Hund "Krieg" wäre und der Helfer für den Hund ein Feind, egal ob mit oder ohne Arm, dann könnten die beiden wohl kaum zusammen unter einem Dach leben. Meiii ... wie gefährlich :roll:

Man bildet Sporthunde aus. Keine Diensthunde. Dem Hund ein Bild von ernsthaftem "Krieg" zu vermitteln halte ich für falsch und in der heutigen Zeit für absolut unakzeptabel.

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