Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

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BavarianHomeland
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Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von BavarianHomeland »

Sendung von SWR: Die Hunderetter - Deutscher Tierschutz für den Rest der Welt?

Wer hat die Sendung gesehen? Ich weiß nicht, ob es ein neuer Beitrag, oder eine Wiederholung war. Aber der Bericht hat zum Nachdenken angeregt.

Einerseits ist jede gerettete Hundeseele ein Segen. Andererseits werden es immer mehr importierte Hunde, die dann nicht selten in deutschen Tierheimen landen.

Jedenfalls fand ich es ein wenig erschreckend, das die Hunde zu Tausenden importiert werden. Ist es denn wirklich richtig, dass Deutschland mit so vielen Hunden überflutet wird, weil der ausländische Tierschutz kaum oder garnicht existiert?

Wenn man mal die vielen Diskussionen über die Wichtigkeit der Prägezeit betrachtet, dann ist es doch eigentlich unverantwortlich, dass einseitig geprägte Hunde, oder Welpen, die mit 4 Wochen von ihren Müttern weggeholt werden, in unerfahrene Hände gehen.

Kann man nicht sogar sagen, dass man sich mit so einem kaum geprägten Hund einen potentiellen Problemhund ins Haus holt?

Wie seht ihr das?

LG
Ina

Vanda
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Vanda »

Schade eigentlich, dass auf diese Frage niemand geantwortet hat. Der Diskussion scheinen die meisten "Tierschützer" aus dem Weg zu gehen.
Ja, meiner Meinung nach ist es erschreckend, wieviele Hunde nach Deutschland importiert werden. Deutschland rettet den Rest der Welt. Belgien und Frankreich haben der Flut durch die Vollstreckung vorhandener Gesetze mittlerweile Einhalt geboten, was auch richtig ist.
Die FLut der Organisationen die Tiere aus dem Ausland nach Deutschland importieren ist erschreckend. Die schiessen wie Pilze aus dem Boden.
Erschreckend ist, dass Welpen im Alter von 4 Wochen mit falscher Mutter hier eingeschleust werden, oder vermehrt Hunde mit Mittelmeerkrankheiten deren Schwere heruntergespielt wird. Erschreckend ist, dass Tierheime Hunde aus dem Ausland gar bestellen, die als Straßenhunde ausgeben und Zuschüsse von den Städten dafür bekommen, inländische Hunde aber in Tierheimen versauern.
Etliche der ausländischen Hunde kommen auch in die Tierheime, weil die Besitzer mit Straßenhunden oder traumatisierten Hunden überfordert sind, oder weil die Hunde größer werden als man annahmen, weil keiner weiss um was für Mischlinge es sich handelt..schwarze und kurzhaarige Welpen sind Labradormix und fertig..weg ist weg..und bei vielen Orgas fliesst das Geld nicht mal in Tierschutz vor Ort. Da werden Tiere nicht kastriert, weil zu teuer. Die werden einfach nur "verschoben".
Und was Straßenhund ist, soll Straßenhund bleiben. Die Orgas können Spenden kassieren um die Tiere vor Ort zu versorgen. Die Hunde waren Jahre gewöhnt sich durchzuschlagen, das ist deren Leben. Lieber ein erfülltes kurzes Leben, als ein aufgezwungenes und andressiertes.

Seniorhunde_1940

Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Seniorhunde_1940 »

Hallo,

ich bin da leider überhaupt nicht deiner Meinung.

Es kann doch nicht das Bestreben sein, dass man alte kranke Straßenhunde irgenwo in der Pampa einfach "Verrecken" lässt, nur weil die Deutschen und auch die Österreicher Angst vor den Krankheiten haben.

Ich habe seit 16 Jahren solche alten Hunde, praktisch alle krank und so eine Krankheit wie z.B. Leishmaniose die im Ausland nicht behandelt wird, ist ein großes Leiden bis der Tod so einen Hund erlöst, während es in Deutschland oder Österreich überhaupt kein Problem ist diese Krankheit zu therapieren, zwar nicht zu heilen, aber ruhigzustellen. Die MMK zu verniedlichen wird oft von den Orgas gemacht, aber nicht als Absicht, sondern wegen der geringen Kenntnisse dieser Krankheiten, da heißt es 1 Tbabette am Tag (Allopurinol) und gut ist es. Kann man denn den Leuten der Orgas da Vorwürfe machen, wenn in ganz Deutschland und Österreich kaum ein Tierarzt zu finden ist, der sich damit auskennt. Es gibt viele dieser Krankheiten, die jeder Hund in Deutschland genauso bekommen kann (Babesiose, Anaplasmose etc.).

Jeder normale Mensch weiß, dass diese "Versorgung vor Ort" nicht funktioniert, auf keinen Fall ausreichend funktioniert und wenn auch ein paar schwarze Schafe bei den Orgas sind, so ist im Großen und Ganzen das alles sehr gut geregelt, die Tiere sind kastriert in den meisten Fällen, aber immer geimpft und gechipt bevor sie einreisen, auch gegen MMK getestet. Vor allem bin ich der Meinung, ist es das gute Recht jedes Menschen sich den Hund zu nehmen, den er haben möchte, auch wenn er aus dem Ausland kommt.

Bezüglich der illegalen Vermehrer braucht man kein Wort verlieren, wir wissen, dass das ganz schlimm ist, vor allem für die Tiere, die dadurch große Qualen erleiden (Welpen). Aber dieses Problem wird nicht geringer, wenn man gegen die guten Orgas vorgeht, die nichts anderes im Sinn haben als diesen Tieren ein Zuhause zu vermitteln, die Hunde können ja nichts dafür, dass sie in Spanien, Ungarn, Russland etc. geboren wurden, müssen sie darum leiden.

Ich glaube, dass es gut wäre, wenn Menschen die so gegen diese Hunde sind, sich einmal vor Ort die Situation der "Straßenhunde" anschauen sollten und auch sonst das ganze Elend, ich bin mir sicher, das würde viele Meinungen verändern.

Ich bedauere tief, dass ich schon 71 Jahre bin und meine Zeit begrenzt ist in der ich noch so alten, kranken oder gehandicapten Hundchen aus dem Ausland ein Zuhause geben kann.

LG Lore

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babett
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von babett »

Meinst Du im Ernst, daß man das Leid dieser Hunde lindern kann, indem man sie nach Deutschland verfrachtet? Abgesehen davon, daß die TS-Orgas die Tötungsstationen finanzieren, indem sie Hunde dort herauskaufen, macht jeder Hund, der nach D geht einem neuen Platz. Inzwischen ist das ein florierendes Geschäft.

Tierschutz fängt bei den Ursprüngen an. Die Bevölkerung der entsprechenden Länder muß dafür sensibilisiert werden. Es müssen Kastrationsprogramme durchgezogen werden - dafür würde ich auch gern spenden.

Und wer sagt denn, daß die Straßenhunde leiden? Es ist ihr Leben, sie kennen es nicht anders. Wen interessiert es, ob ein Fuchs oder Bussard in der freien Wildbahn eingeht, weil er aufgrund von Krankheit oder Verletzung oder einfach nur, weil er alt ist, nicht mehr erfolgreich jagen kann? Straßenhunde sind sowas wie Wildtiere. Man sollte ihnen ihr Leben lassen, mit allen Gefahren. Bzw. - wenn mans schon so stark vermenschlicht - wer sagt denn, daß ein Straßenhund nicht lieber in Freiheit sterben als an der Leine in Gefangenschaft leben will?

Zu den "Mittelmeerkrankheiten": Leishmaniose etc. werden zwar durch Zwischenwirte übertragen, aber ohne ein erkranktes Tier kommt diese Übertragung auch dann nicht zustande, wenn die Zwischenwirte in D heimisch werden. Ich steh dem Import von kranken Hunden mehr als nur skeptisch gegenüber. Weil ich nicht einsehe, daß mein Hund darunter leiden muß, daß es Menschen mit Helfersyndrom gibt, die dringend einen kranken Hund päppeln müssen. Meine Hunde sind mir wichtiger. Meine Hündin hatte voriges Jahr Parvo, da war sie 15 Monate alt, durchgeimpft und hatte einen ausreichenden Titer. Nur eben nicht gegen die Erreger, die aufgrund der mangelnden Impfhygenie von den Polen- und Tschechenmärkten ausgehen. Nicht auszudenken, wenn da grad ein Wurf bei uns gelegen hätte...

Seniorhunde_1940

Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Seniorhunde_1940 »

Hallo Katrin,

du vermischt das 2 Komponenten, einmal die Vermehrermaffia und einmal die wirklich seriösen Organisationen, denn nur die Tiere am Herzen liegen.

Solche Erkrankungen wie Parvo werden von den nicht geimpften und oftmals sehr kranken Welpen aus den Ostländern geheim eingeschleust und jeder vernünftige Mensch wird dies verurteilen.

Aber warum man einen armen Hund der durchgeimpft und gechipt, unter verantwortungvoller Orgamithilfe nicht helfen sollte, das wird mir keiner erklären können. Da fällt mir nur die geschichte von dem Seestern ein.

Bezüglich der bereits in Deutschland infizierten Sandmücken sind nicht die eingeführten Tiere schuld, sondern die Urlauber, die jahrelang keine Ahnung von den Krankheiten hatten, auf Urlaub mit ihren Hunden waren und keine Vorkehrung gegen eine Ansteckung getroffen haben. Man sollte schon wirklich informiert sein um so schlimme Verdachtsmomente auszusprechen. Auch dieses Märchen von den gekauften Hunden aus der Tötung, jeder der das glaubt hat entweder keine Ahnung oder er glaubt an Märchen.

Ich selbst habe kein "Helfersyndrom", welch geliebtes Wort der Gegner von Auslandshunden (warum gleich so verletzend), sondern einfach eine ganz große Tierliebe, die über die eigenen Tiere (du liebst ja scheinbar nur deine Hunde) hinausgeht. Bezüglich Ansteckung möchte ich sagen, dass ich in den 16 Jahren 6 Hunde mit Leishmaniose hatte und immer Hunde dabei, die nicht positiv waren, noch niemals ist einer angesteckt worden. Wir haben den Vorteil, dass wir noch keine Sandmücken habe wie ihr in gewissen Gebieten, aber die Österreicher sind nicht so tierlieb und nehmen ihre Hunde selten mit auf Urlaub, das ist in dem Fall ein Vorteil.

Bis eine Regelung in deinem Sinn zustande kommt - dies ist sicher von vielen Tierschutzorganisationen das Ziel, nämlich die Hilfe vor Ort - vergehen noch Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte und bis dahin bleibt das Elend.

LG Lore
Zuletzt geändert von Seniorhunde_1940 am 15. Aug 2011, 08:05, insgesamt 1-mal geändert.

.cOnni.
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von .cOnni. »

Ich finde, dass es ein schweres Thema ist.

Klar hört der Tierschutz nicht an den Grenzen auf, aber man muss sich wirklich überlegen, wie man es macht und vor allen Dingen, wie es Nachhaltig ist.
Nachhaltig ist es aber nicht, wenn immer wieder Hunde nach Deutschland gebracht werden, und es sind auf keinen Fall wenige.

Dabei gibt es auch hier in Deutschland noch viele Fälle, wo der Tierschutz dringend nötig ist und viele Hunde, die aus schlechter Haltung kommen etc. und nun in deutschen Tierheimen meist ihr restliches Leben lang sitzen.

Ich selber bin mittlerweile der Meinung, dass man lieber vor Ort die Leute weiterhin aufklären soll, sowie die Hunde kastrieren.
Viele Straßenhunde leben schon seit Jahren an ihren Plätzen und es geht ihnen auch soweit gut.
Ich verstehe dann z.B. an dieser Stelle nicht, wieso man die Hunde aus ihre natürlichen Umgebung rausnehmen muss und nach Deutschland bringt, wo sie mit dem Straßenverkehrt etc. meist komplett überfordert sind?

Und auch wenn es jetzt ein wenig radikal klingen sollte und ich mir vielleicht nicht viele Freunde machen werde, aber wieso muss man 1000ende von € für mehrere OP's bei einem einzigen Hunde hinplättern, der jetzt vielleicht irgendwo in Ungarn von einem Auto böse erwischt wurde, um ihn anschließend nach Deutschland zu bringen?
Wieso erlöst man den Hund nicht einfach?

Demnach kann ich mich Babett in den meisten Teilen anschließen.

Ich selber habe ja auch ein Auslandshund und es war ja auch unser gutes Recht selber zu entscheiden, woher wir unseren Hund nehmen.
Aber um ehrlich zu sein, ich würde mir wahrscheinlich keinen Hund mehr aus dem Ausland holen, vor allen Dingen dann nicht, wenn ich nicht weiß, wie er mit sowas fertig werden würde.

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babett
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von babett »

Seniorhunde_1940 hat geschrieben: Solche Erkrankungen wie Parvo werden von den nicht geimpften und oftmals sehr kranken Welpen aus den Ostländern geheim eingeschleust und jeder vernünftige Mensch wird dies verurteilen.
Aber Du hast offensichtlich auch ganz schöne Vorurteile bzw. die rosarote Brille auf. Ich erinnere mich an ein Thema in einem Forum, in dem eine TA-Helferin ganz ernsthaft Aufkleber von verfallenen Impfstoffen den TS-Orgas angeboten hat. Und da das garantiert kein Einzelfall ist, bin ich Impfausweisen gegenüber ausgesprochen mißtrauisch. Das betrifft nciht nur Vermehrer aus dem "Ostblock".
Seniorhunde_1940 hat geschrieben: Bezüglich der bereits in Deutschland infizierten Sandmücken sind nicht die eingeführten Tiere schuld, sondern die Urlauber, die jahrelang keine Ahnung von den Krankheiten hatten, auf Urlaub mit ihren Hunden waren und keine Vorkehrung gegen eine Ansteckung getroffen haben. Man sollte schon wirklich informiert sein um so schlimme Verdachtsmomente auszusprechen. Auch dieses Märchen von den gekauften Hunden aus der Tötung, jeder der das glaubt hat entweder keine Ahnung oder er glaubt an Märchen.
Es betrifft auch Hunde, die nie im Süden waren. Ebenso weiß ich aus sicheren Quellen von Gesundheitsattesten, die in Spanien ausgestellt wurden, wo der TA nie einen Hund dazu gesehen hat geschweige denn eine Blutuntersuchung gemacht wurde. In D kam dann das böse Erwachen. Und daß Hunde aus den Tötungen freigekauft werden, steht auf diversen TS-Seiten, das ist dann wohl doch eher keine Propaganda. Ich glaub eher, Du glaubst das Märchen von den ach so verantwortungsvollen Orgas. Dort, wo einem die Liebe zu einem einzelnen Tier das Hirn so vernebelt, daß das logische Denken aussetzt, werden noch ganz andere Dinge billigend in Kauf genommen als ein gefälschter negativer Befund.
Seniorhunde_1940 hat geschrieben: Ich selbst habe kein "Helfersyndrom", welch geliebtes Wort der Gegner von Auslandshunden (warum gleich so verletzend), sondern einfach eine ganz große Tierliebe, die über die eigenen Tiere (du liebst ja scheinbar nur deine Hunde) hinausgeht.
Nicht verletzend, ich brings nur gern auf den Punkt. Und ja, ich liebe vor allem meine Hunde. Wär ja auch irgendwie komisch, wenns anders wär, oder? Ich seh nur meine eigene Verantwortung woanders als darin, Platz für nachwachsendes Elend zu schaffen.
Seniorhunde_1940 hat geschrieben: Bis eine Regeleung in deinem Sinn zustande kommt - dies ist sicher von vielen Tierschutzorganisationen das Ziel, nämlich die Hilfe vor Ort - vergehen noch Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte und bis dahin bleibt das Elend.
Klar. Aber wenn das Geld, was zur Verfügung steht, rationaler und eben für Kastrationsprogramme, Aufklärung etc. eingesetzt würde, ginge es schneller.

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elke
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von elke »

Vanda hat geschrieben: Und was Straßenhund ist, soll Straßenhund bleiben. Die Orgas können Spenden kassieren um die Tiere vor Ort zu versorgen. Die Hunde waren Jahre gewöhnt sich durchzuschlagen, das ist deren Leben. Lieber ein erfülltes kurzes Leben, als ein aufgezwungenes und andressiertes.
Danke für Deinen Beitrag. Auch Babett.

Hier läuft seit kurzem eine Frau mit einem spanischen Hund. Der Hund läuft allerdings nicht. Er drückt sich auf den Boden und kriecht, flieht und springt voller Panik von einer Seite auf die andere. Er hängt im Halsband, verdreht sich darin, schreit wenn Autos vorbei fahren und wird von der Frau über den Boden geschleift, die "bei Fuß" schreit. Diese mehr als dumme Frau geht seit längerem in eine Hundeschule, die Ihr - Ihrer Aussage nach - eine harte Hand für dieses vormals freie und wilde Tier empfohlen hat.

Ich bin schon lange Eurer Meinung und darum muss ich den Beiträgen nichts hinzufügen. Aber nachdem ich diese arme geschundene und gequälte Kreatur hier auf der Straße gesehen habe, explodiere ich bei dem Thema. Ich habe echt geweint und würde eine Fugpatenschaft übernehmen, wenn ich dieses arme Tier wieder zurück führen dürfte.

Sicher sind nicht alle Fälle so - aber sicher ist es auch kein Einzelfall. Das ist Tierquälerei wie sie schlimmer kaum sein kann.

Das läuft alles völlig aus dem Ruder und führt zu keinerlei Besserung der Situation im Land. So ist es ein ganz dummes Konzept. Nur das Stoppen der Flut von Nachkommen hilft nachhaltig. Also Hilfe vorort. Kastrationsprojekte, Aufklärung, Registrierung, Impfung....usw.

Hope
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Hope »

Bin auch babett's Meinung.

Ich denke auch nicht das Straßenhunde lieber hier im zwinger sterben, die kennen es nicht anders?!

Ich bin absolut gegen den Import von Auslandshunden die in Massen angekarrt werden und wo dann Hilfeschreiend ein Pflegeplatz gesucht wird...
sowas versteh ich absolut nicht :headtowall:

Seniorhunde_1940

Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Seniorhunde_1940 »

Hallo,

ich beantworte Eure Anregungen und Vorwürfe aus dem Gedächtnis, weil ich leider nicht weiß wie das mit dem "Zitieren" geht.

In einem Punkt bin ich absolut Eurer Meinung, dass viele von den armen Hascherln wirklich nicht mehr der Strapaze eines Transportes ausgesetzt werden sollten, sondern vor Ort erlöst gehören. Leider gibt es praktisch keine Organisation bzw. kein Tierheim im Ausland, das so arme Hunde erlöst. Ich selbst habe schon Fälle bekommen, dass mir einfach die Tränen geronnen sind, dass man so einem Wurm noch eine Reise zumutet, ich habe sogar schon einmal einen solchen Landtransport von Griechenland gestoppt, weil ich erfahren habe, dass ein ganz armer Pekinese dabei ist, dem er sehr schlecht geht. Erspart mir die Schilderung dieses Hundchens. Ich habe auch schon angefragt, warum nicht erlöst wird, aber da ist keine Antwort zu erhalten.

Weiters möchte ich sagen, dass ich in erster Linie von den Hunden aus den Tierheimen bzw. Tötungsstationen spreche. Bezüglich der Straßenhunde, die ein normales Leben dort führen wird wohl auch selten einer auf die Idee kommen, so einen Hund einzufangen, wenn er nicht schwer krank erscheint. Dass sich diese Hunde bei uns nicht leicht zurecht finden ist klar und meistens sind das Hunde, die von Leuten direkt vor Ort mitgenommen werden. Eine Organisation hat andere Sorgen, als Streunerhunde einzusammeln, wenn sie nicht schwer krank sind.

Es ist schon richtig, dass Hunde bei Euch in Deutschland infiziert werden ohne jemals im Ausland gewesen zu sein, nur die Anfänge dafür sind ganz sicher in der ungeschützten Urlaubssituation zu suchen. Ein sicheres Zeichen dafür ist, dass es bei uns in Österreich noch keine Sandmücken gibt, aber bei Euch in Deutschland wohl, weil ihr ein urlaubsfreudiges Land seid und vor allem weil ihr Eure Hunde im Urlaub dabei haben wollt und sie nicht wie wir Österreicher in Tierpensionen abschiebt, ein weiterer Grund ist, dass Ihr durchwegs Mehrhundehalter seid, also bei einem ungeschützten Urlaub (früher kannte niemand ein Scaliborhalsband) unter Umständen gleich 3 oder mehr Hunde infiziert wurden. Man sollte also schon korrekt sein und nicht alles auf die Auslandhunde abwälzen.

Natürlich gibt es bei uns bzw. bei Euch in den Tierheimen auch arme Fälle (Tiere suchen ein Zuhause schau ich), aber kennt ihr den Unterschied zwischen Tierheim Deutschland und Tierheim Spanien, Ungarn, Russland etc.? In Deutschland sitzen die Hunde in einem 4-Stern-Hotel im Vergleich zum Ausland.

Ich habe jetzt viele Jahre Hundepulloverchen gestrickt, damit die Welpen und alten Hunde nicht so frieren im Winter, nur in manchen Tierheim sind die nicht einsetzbar, weil jedenm Tag (auch im Winter) die Betonböden zur Säuberung mit Wasser abgespritzt werden. Nicht selten friert dort ein Hund direkt am Beton an. Wenn man das sieht (vor Ort), dann kann man über einen Ausdruck "Helfersyndrom" nur lachen, das klingt wie eine Freizeitbeschäftigung für Menschen die nichts zu tun haben.

Bezüglich der Sandmücken in Deutschland hat der bekannte Parasitologe Dr. Toiersten Naucke einen sehr interessanten Bericht geschrieben [Nur registrierte Benutzer können diesen Link sehen]

Also nochmal, es ist nicht sinnvoll sich auf die Straßenhunde einzuschießen, die ja eh nur von einzelnen Haltern direkt vor Ort mitgenommen werden, sondern um die vielen bedauernswerten Fälle in den Tierheimen und Tötungsstationen.

Ihr könnt mir glauben, ich liebe meine Hunde über alles, aber ich liebe jedes einzelne Hundchen, dass ich im Elend sehe ganz gleich wie meine eigenen und wenn Ihr 16 Jahre dieses WElend live mitverfolgt hättet wie ich, dann würdet Ihr anders denken und nicht diese abgedroschenen Argumente (ich kann sie schon nicht mehr hören) verwenden und dabei noch glauben, dass ihr recht habt.

LG Lore

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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Hope »

Ich halte dennoch nix davon...die TH in sterreich quillen über und dennoch bringt man immer mehr Hunde aus dem Ausland.
Ja Ttungen sind nicht schön, aber ein Tierheim isses auch nicht.
Und so böse wie es sich anhört, die Hunde in den Tötungen müssen dort nicht lange bleiben....Hunde in Öst. TH sitzen nicht selten 10 Jahre im Tierheim, aber da droht halt keiner mit Tötung, also sind sie nicht so interessant...

Ich tu mir vl. leichter, weil ich keinen Tierheimhund möchte, sondern Rassehunde vom Züchter/selbst gezüchtet hab...

Aber mal ehrlich, warum nimmt man nen alten Hund aus der Tötung "lieber" als einen der in Öst./D-Land, seit 10 Jahren im TH sitzt?
Ja, weil gedroht wird, das er sterben muss...das der alte in unserem heimatland, abers ein ganzes Leben hinter Gittern verbracht hat und dort vermutlich auch sterben wird interessiert eher nicht....kann man ja nicht erzählen, man hat den armen vor der Tötung in weiß Gott wo gerettet...

manchmal glaub ich es ist IN einen Hund aus dem Ausland zu retten....man hat immer rassehundekäufern vorgeworfen, sie prahlen mit ihren Rassehunden...komischerweise kenne ich weitmehr Leute die mit ihren Auslandshunden prahlen, wie solche mit Rassehunden...

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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von babett »

Lore, Du hast jetzt 16 Jahre lang das Elend mitgemacht - ich hab Achtung vor Dir und Deiner Überzeugung, drum schreib ich nicht "unterstützt" - hat sich irgendwas zum Besseren gewendet? Ist, wenn Du einen Hund von dort geholt hast, der Zwinger, in dem der war, auch nur 1 Stunde lang leer gewesen? Wird auch nur ein TH in diesen Ländern geschlossen, weil wieder ein Transport nach Deutschland gekarrt wurde? Unter Bedingungen teilweise, unter denen nicht mal Schalchtvieh transportiert werden darf, wohlbemerkt.

Ich informiere mich übrigens schon über das Thema, bin schon seit vielen Jahren auf den diversen Seiten unterwegs und verfolge eine Entwicklung, die mir als Hundehalter immer suspekter wird. Es wird nciht besser, es wird schlimmer.


Und dazu:
Seniorhunde_1940 hat geschrieben:
Es ist schon richtig, dass Hunde bei Euch in Deutschland infiziert werden ohne jemals im Ausland gewesen zu sein, nur die Anfänge dafür sind ganz sicher in der ungeschützten Urlaubssituation zu suchen. Ein sicheres Zeichen dafür ist, dass es bei uns in Österreich noch keine Sandmücken gibt,
zitiere ich mal den von Dir eingestellten Link:
Mit der steigenden Zahl von Reisenden in solche Endemiegebiete steigt auch in Deutschland die Zahl der importierten Leishmaniosen, besonders Importhunde sind betroffen, aber auch Tiere, die im Urlaub mit ins Ausland genommen wurden. .
Die Sandmücken werden übrigens nicht importiert, sie verbreiten sich von allein im Zuge der Klimaerwärmung. Bei uns hier in der Gegend mit Wintertemperaturen um die -25°C gibts die zum Glück noch nicht, aber überall, wo es dauerhaft wärmer wird, siedeln sie sich früher oder später an. Und wie Herwig Kollaritsch schrieb, braucht die Mücke dann nur noch ein entsprechend großes Reservoir an Erregern, um die Krankheit erfolgreich zu verbreiten. Und da kommen dann die Südhunde mit den gefälschten Attesten ins Spiel, ebenso natürlich wie die ungeschützten Urlauberhunde. Wobei das sicherlich noch einige Jährchen dauern wird. Nur hat man im Rheinland auch über Jahre nicht wahrhaben wollen ,daß die zierlichen Tierchen, die da nachts um die Lampen flattern, keine "normalen" Mücken sind ....


Ich wundere mich übrigens grad, daß hier kein Österreicher aufschreit. Steckt Ihr wirklich alle Eure Hunde in Pensionen, wenn Ihr in den Urlaub fahrt? Ich kenn einige Österreicher, bei denen das nicht zutrifft. Wobei ich meine Hunde auch niemals mit nach Teneriffa, Mallorca etc. mitnehmen würde.

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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Hope »

Ich schrei nicht auf, weil ich der Hunde wegen garnicht in Urlaub fahre :evil:
Meine Hunde kämen niemals in ne Pension...die vertraue ich meinen Eltern an, aber sonst keinem Menschen...
Und ich kenne viele sterreicher die den urlaub so planen das der Hund mit kann - die fahren dann in die Toskana, oder machen Österreichurlaub etc.

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Foxiana
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Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Foxiana »

babett hat geschrieben: Es wird nciht besser, es wird schlimmer.

Ich kann mich babett nur anschließen!

Gibt es eigentlich irgend eine Statistik darüber, wieviele Hunde eingeführt werden und wieviele davon wieder im Tierheim landen oder zu Dauerinsassen werden? Wär ja mal interessant.

Seniorhunde_1940

Re: Eure Meinung zu: 'Die Hunderetter - Deutscher Tier...'

Beitrag von Seniorhunde_1940 »

Hallo,

ich möchte noch einmal dazu Stellung nehmen, dann nicht mehr, da ich begriffen habe, dass ihr die Horrorszenen allein des Transportes aufrecht erhalten wollt und auch die armen österreichischen Hunde (bei uns sitzen die Hunde lt. der Obfrau des Tierheims und des Tierschutzverbandes maximal 1 Monat im Tierheim, sehr oft viel weniger) und wir in Österreich haben massenhaft Gassigänger, die Hunde kommen raus, sehr oft haben die Tierheime eigene Auslaufzonen etc. Im Ausland sitzen die Hunde Tag aus/Tag ein in einem Zwinger, das nur zum Unterschied zwischen Ausland und Inland, sofern sie es bis zu einem Zwinger geschafft haben.
Ich habe nicht gesagt, dass alle Österreicher ihre Tiere in die Tierpensionen geben währen des Urlaubes, aber sehr viele, vielleicht ist das im Osten noch etwas besser, ich weiß wie oft Anfragen zu mir kommen wegen Urlaubsvertretung beim Hund.

Die Transporte die ihr ansprecht gehören schon lange der Vergangenheit an, ich habe in den 16 Jahren 2 Landtransporte erlebt, weil kein Flug zu bekommen war, weiters werden die Hunde nur geholt, wenn in Österreich oder Deutschland zumindest eine Pflegestelle wartet, weiters werden normal die Hunde mit einem Flugpaten (kleine Hunde in der Passagierkabine, große im Frachtraum (sicher nicht schön) transportiert und am Flughafen bereits von den Pflegestellen übernommen. Ganz selten landet ein Hundchen die geholt werden im Tierheim, da die Pflegestellen die Hunde fast immer so lange behalten bis sie einen Besitzer haben.

Ich persönlich komme keinem Tierheim in die Quere, da ich die Hunde die ich aufnehmen will (alt, krank, gehandicapt) nicht in Österreich oder Deutschland finde, diese Fälle werden bei uns nicht mehr ins Tierheim gegeben, ich will damit verhindern (wenigstens für ein paar), dass sie nicht von den eigenen Artgenossen aufgefressen werden (Rumänien) vor Hunger. Es ist ja bekannt, dass kranke und alte Tiere innerhalb eines ausgehungerten Rudels keine Überlebenschance haben.

Könnt Ihr Euch ein 22 cm großes, blindes, taubes, mit Gesäugekrebs behaftetes Hundchen vorstellen mit einer Rückenverletzung (es wurde aus einem Auto geworfen in Spanien, zufällig wurde eine Tierheimmitarbeiterin Zeuge) und dadurch Teillähmung des rechten Beinchens, kann aber laufen, ist teilinkontinent und lebt trotzdem so gerne, was glaubt Ihr wie lange dieses Hundchen überlebt im Ausland, aber nicht weil es eingeschläfert wird, das wäre sehr oft auch mein Wunsch, nein weil es verhungert oder gefressen wird? Das sind die Hundchen die ich aufnehme und denen gebe ich noch etwas Liebe bevor sie sterben, manche innerhalb von Wochen, manche innerhalb von Monaten, einige innerhalb von Jahren (ist die Ausnahme) und ich scheue keine Kosten um das Gefühl zu haben, solchen Tieren noch Geborgenheit gegeben zu haben. Wie ich schon sagte, natürlich kann ich nicht viel bewirken, aber eben ein paar retten (darum mein Zitat vom Seestern). Meine Jessi (siehe oben) ist jetzt 14 Tage bei mir und keiner der sie gesehen hat als sie gekommen ist, würde dieses kleine Geschöpf mit ihrer Lebensfreude wiedererkennen.

So, ich möchte eigentlich nicht mehr weiter diskutieren, da ich merke, dass Ihr Euch gar nicht von den Tatsachen überzeugen lassen wollt, sondern Eure festgefahrenen, seit Jahren immer wieder vorgebrachten Argumente der Menschen die keine Auslandshunde wollen, wiederholt.

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