Ausbildung zum drogenspürhund

Rettungshunde und alle anderen "Hilfsnasen"
Raven

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Raven »

Es gibt Chemikalien, die den Geruch von gewissen Rauschmitteln simulieren. Der Einsatz ist umstritten, aber es ist offenbar moeglich.
:waving:

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Raven hat geschrieben:Es gibt Chemikalien, die den Geruch von gewissen Rauschmitteln simulieren. Der Einsatz ist umstritten, aber es ist offenbar moeglich.
:waving:
Selbst wenn das funktionieren könnte und man entsprechendes Ausbildungs- und Übungsgelände (mit Häusern/Autos/Bahnwaggons etc) hätte und Einsatzmöglichkeiten unter realistischen Bedingungen simulieren könnte, was macht man dann mit so einem ausgebildeten Hund, außer verkaufen?
Zitat aus Catbulls Post:
"...Rauschgiftspürhunde werden durch definierte Einrichtungen des Bundes
und der Länder (Polizei, Zoll, Bundesgrenzschutz) bei der Wahrnehmung
hoheitlicher Aufgaben zur Kontrolle illegalen Betäubungsmittelbesitzes
und -verkehrs eingesetzt. Diese Behörden bilden eigene Hundestaffeln
aus..."
Der Hund dürfte gar nicht für die Kontrolle einer Vollzugseinrichtung eingesetzt werden.

Die Hunde, die mir vorgeführt worden, waren schon länger im Einsatz und nach Aussage der Hundeführer werden die im Laufe der Jahre immer besser und arbeiten immer selbstständiger. Die kennen (fast) jedes Versteck. So ein Hund wächst also auch mit seinen Aufgaben.
Und sehr viele der Hunde arbeiten anfangs noch im normalen Streifendiendienst (wofür sie angeschafft wurden), sind also den Trubel und die Hektik bei Einsätzen gewohnt und entsprechend nervenstark, die Ausbildung zum Spürhund wird bei Eignung zusätzlich gemacht.

Raven

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Raven »

In der Privatwirtschaft sind solche Hunde schon einsetzbar - auf Schulen, in Firmen, Konzerten... ich denke, da gibt es schon einen Markt. Da ist das Umfeld natuerlich auch ganz anders.

Die Sache mit den Chemikalien habe ich uebrigens voellig objektiv, ohne persoenliche Meinung geschrieben. :wink:

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Raven hat geschrieben:In der Privatwirtschaft sind solche Hunde schon einsetzbar - auf Schulen, in Firmen, Konzerten... ich denke, da gibt es schon einen Markt. Da ist das Umfeld natuerlich auch ganz anders.
...
Wenn der Hund auf solchen Veranstaltungen Drogen findet, wer beschlagnahmt die dann? Wer sichert die Beweise, setzt die ertappten Sünder fest? Und nicht zuletzt: Sind die evtl. aufgefunden Beweismittel gerichtsfest (sind sie imho nicht, da die Suche und Sicherstellung von Drogen nur den Behörden obliegt)?
Wer haftet z.B. auch, wenn es zum Handgemenge kommt und der Hund im Eifer des Gefechts jemanden verletzt oder selbst verletzt wird?
Man kann es imho drehen und wenden wie man will, diese Hunde sind bei uns nicht einsetzbar.
Ich halte die Idee für eine Schnapsidee. Wer wirklich was mit dem Hund in dieser Richtung machen will, der gehe zum Mantrailing oder ähnlichen Arbeitsfeldern, bei denen gute Hunde immer willkommen sind.

Raven

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Raven »

Bei einer positiven Angabe wird selbstverstaendlich die Polizei geholt, das laeuft heute genauso, einfach ohne Hund.

Es gibt ja schon einige Privatunternehmen, die mit ihren Hunden arbeiten, wie beispielsweise Sicherheitsfirmen.

In den USA sind uebrigens private Drogenspuerhunde Gang und Gaebe.

Dies ist, wiederum, voellig objektiv gemeint, weder in die eine noch die andere Richtung. :waving:

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Raven hat geschrieben:Bei einer positiven Angabe wird selbstverstaendlich die Polizei geholt, das laeuft heute genauso, einfach ohne Hund.
Dann kriegst Du aber eine Strafe, weil Du hoheitliche Aufgaben ohne entsprechende Genehmigung wahrgenommen hast und die Beweismittel kannst Du dann vergessen.
Dreh und wende es wie Du willst, Drogenspürhunde auszubilden und einzusetzen obliegt den Behörden, nicht irgendwelchen Privatleuten.
Ich finde das auch ganz gut. Gerade bei Straftaten in Bereichen, die überwiegend von der organisierten Kriminalität kontrolliert werden und wo sehr viel Geld verdient werden kann, sollte nicht von Privatleuten ermittelt und/oder überwacht werden.
Es gibt ja schon einige Privatunternehmen, die mit ihren Hunden arbeiten, wie beispielsweise Sicherheitsfirmen.
Sicher. Aber die nehmen ganz andere Aufgaben wahr. Und auch deren Kompetenzen sind sehr eingeschränkt.
In den USA sind uebrigens private Drogenspuerhunde Gang und Gaebe.
Andere Länder andere Sitten.
Dies ist, wiederum, voellig objektiv gemeint, weder in die eine noch die andere Richtung. :waving:
Kein Problem. :wink:

Raven

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Raven »

Amun hat geschrieben: Dann kriegst Du aber eine Strafe, weil Du hoheitliche Aufgaben ohne entsprechende Genehmigung wahrgenommen hast und die Beweismittel kannst Du dann vergessen.
Das sehe ich doch etwas anders. Wenn ein Lehrer in der Schule bei einem Schueler im Pult Drogen vermutet, kann er die Polizei holen lassen. Wie die Vermutung zustanden kam - ob der Lehrer etwas gesehen hat, oder der Hund am Pult angibt, spielt keine Rolle. Solange niemand das Pult oeffnet, ist auch die Beweislage klar.

Da ist nichts mit hoheitlichen Aufgaben ohne Genehmigung. Ich durchsuche keine Leute oder Taschen und nehme niemanden fest.

In der Schweiz sind, soviel ich weiss, uebrigens auch Privatsicherheitsleute in den Zuegen unterwegs und greifen da auch in den Drogenkonsum ein.

Ich denke, Hunde koennten auch beim Ausgang in Spitaelern eingesetzt werden, um Drogenschmuggel vorzubeugen. Einsatzgebiete gaebe es sicherlich genuegend.
Sicher. Aber die nehmen ganz andere Aufgaben wahr. Und auch deren Kompetenzen sind sehr eingeschränkt.
Das Beispiel mit den Sicherheitsfirmen habe ich im Bezug auf das hier gebracht:
Wer haftet z.B. auch, wenn es zum Handgemenge kommt und der Hund im Eifer des Gefechts jemanden verletzt oder selbst verletzt wird?
Wie gesagt, ob jetzt das alles Sinn macht oder nicht, da kann man sich sicherlich darueber streiten.

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Raven hat geschrieben:
Amun hat geschrieben: Dann kriegst Du aber eine Strafe, weil Du hoheitliche Aufgaben ohne entsprechende Genehmigung wahrgenommen hast und die Beweismittel kannst Du dann vergessen.
Das sehe ich doch etwas anders. Wenn ein Lehrer in der Schule bei einem Schueler im Pult Drogen vermutet, kann er die Polizei holen lassen. Wie die Vermutung zustanden kam - ob der Lehrer etwas gesehen hat, oder der Hund am Pult angibt, spielt keine Rolle. Solange niemand das Pult oeffnet, ist auch die Beweislage klar.

Da ist nichts mit hoheitlichen Aufgaben ohne Genehmigung. Ich durchsuche keine Leute oder Taschen und nehme niemanden fest.
So war die Antwort auch nicht gemeint. Ich beziehe und bezog mich auf den Einsatz von Drogenspürhunden bei den von Dir benannten Veranstaltungen.
Alles andere zu diskutieren tut nichts zur Sache und ist ot.
In der Schweiz sind, soviel ich weiss, uebrigens auch Privatsicherheitsleute in den Zuegen unterwegs und greifen da auch in den Drogenkonsum ein.
Andere Länder, andere Sitten. :wink:
Ich denke, Hunde koennten auch beim Ausgang in Spitaelern eingesetzt werden, um Drogenschmuggel vorzubeugen. Einsatzgebiete gaebe es sicherlich genuegend.
Da könnten wir jetzt wahrscheinlich endlos weiter nach Einsatzmöglichkeiten suchen und uns über Sinn und Unsinn solcher Einsätze streiten. Das wäre allerdings haarscharf am Thema vorbei. :)

Catbull
Blindenführhund
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Registriert: 8. Sep 2008, 17:19

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Catbull »

Ich finde es nicht korrekt, dass nur "die Hunde des Staates" ausgebildet werden können bzw. dürfen.

Ich stelle mir mal eine Situation vor, ich habe eine rießen gutlaufende Diskothek - aber das Problem, dass ich andauernt Probleme mit den Behörden habe, weil in meiner Disko Drogen verkauft/gekauft & konsumiert werden.

Was soll ich demnach tun? Jede Nacht die Polizei rufen, die dann vor der Tür mit ihren Rauchgiftspürhunden steht und die Disse bewacht? Würde ich ja gerne - aber das machen die sicherlich nicht, die haben auch was besseres zu tun!

Deswegen würde ich es als Besitzer vorziehen, einen ausgebildeten Hund zu haben, der nach dem "Rechten" sieht und wenn er "anschlägt", die Person einfach nicht in die Disse reinlassen.

Wir sollten uns bei diesem Thema an den Amis orientieren.

Die tun diese Hunde auch bei Privatleuten einsetzen, d.h. die Eltern z.B. vermuten, dass das Kind Drogen nimmt, findet aber keine - dann kommt der Hund sucht - findet und die Firma zieht wieder ab, ob die Eltern Anzeige erstatten oder nicht, liegt in ihrem Ermessen, da mischt sich die Firma nicht ein.

Raven

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Raven »

Amun hat geschrieben:
Raven hat geschrieben:
Amun hat geschrieben: Dann kriegst Du aber eine Strafe, weil Du hoheitliche Aufgaben ohne entsprechende Genehmigung wahrgenommen hast und die Beweismittel kannst Du dann vergessen.
Das sehe ich doch etwas anders. Wenn ein Lehrer in der Schule bei einem Schueler im Pult Drogen vermutet, kann er die Polizei holen lassen. Wie die Vermutung zustanden kam - ob der Lehrer etwas gesehen hat, oder der Hund am Pult angibt, spielt keine Rolle. Solange niemand das Pult oeffnet, ist auch die Beweislage klar.

Da ist nichts mit hoheitlichen Aufgaben ohne Genehmigung. Ich durchsuche keine Leute oder Taschen und nehme niemanden fest.
So war die Antwort auch nicht gemeint. Ich beziehe und bezog mich auf den Einsatz von Drogenspürhunden bei den von Dir benannten Veranstaltungen.
Alles andere zu diskutieren tut nichts zur Sache und ist ot.
Dann verstehe ich Deine Antwort nicht?

Catbull: So frustrierend die Situation auch sein mag, es gibt durchaus gute Gruende, gewisse Dinge in Behoerdenhand zu lassen. Gerade beim Drogenspuerhund in der Privatwirtschaft kann Datenschutz, Privatsphaere und Ethik ein Problem sein.

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Catbull hat geschrieben:...
Die tun diese Hunde auch bei Privatleuten einsetzen, d.h. die Eltern z.B. vermuten, dass das Kind Drogen nimmt, findet aber keine - dann kommt der Hund sucht - findet und die Firma zieht wieder ab, ob die Eltern Anzeige erstatten oder nicht, liegt in ihrem Ermessen, da mischt sich die Firma nicht ein.
Sorry, gerade sowas finde ich richtig krank.
Eltern durchsuchen ihr eigenes Kind mit Hilfe eines Drogenspürhundes, also da ist dann eh schon Hopfen und Malz verloren.

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Raven hat geschrieben:...
Dann verstehe ich Deine Antwort nicht?
...
Wieso nicht?
Du kannst nicht mit Hilfe illegaler Methoden (und der Einsatz von privaten Drogenhunden ist nicht legal) Beweismittel sammeln.

Amun

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Amun »

Catbull hat geschrieben:...
Deswegen würde ich es als Besitzer vorziehen, einen ausgebildeten Hund zu haben, der nach dem "Rechten" sieht und wenn er "anschlägt", die Person einfach nicht in die Disse reinlassen.
...
Da fallen mir gerade noch einige Gründe dagegen ein:
Was glaubst Du, wie lange so ein Hund in diesem Umfeld konzentriert arbeiten kann? Im besten Fall allerhöchstens eine Stunde, eher nur eine halbe. Wieviele Hunde willst Du dann da wie lange wo hinstellen?
Was ist mit den Leuten, die Angst vor Hunden haben? Wie willst Du die Hunde in Brusthöhe suchen lassen? Anspringen lassen? (Gut, es gibt einige wenige behördliche Hunde, die ausgebildet werden am Menschen zu suchen, aber in ruhiger Atmosphäre und nicht im Getümmel am Eingang einer Disco) Was passiert, wenn einer den Hund mit Pfefferspray oder ähnliches besprüht, sei es aus Angst oder aus Ärger? Wer haftet bei Beißunfällen?
Und was glaubst Du, wie lange sich eine Disse hält, an deren Eingang ein Hund die Leute abschnüffelt?
Nein, es muss imho dabei bleiben: Wer dem Türsteher (ohne Hund) suspekt erscheint, der muss draußen bleiben. Alles weitere ist imho Kokolores und völlig überzogen.

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noam
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Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von noam »

erstaunlich in welcher traumwelt hier einige leben...
privater drogenspürhund macht ne einlasskontrolle an einer diskothek.... *kopfschüttel*
nur mal so nebenbei in einer disko laufen 80% aller drogengeschäfte über die türsteher für alle weltfremden


ein privater hund einer sicherheitsfirma darf rein gar nichts. er darf lediglich zum melden und zum abschrecken eingesetzt werden. er darf niemals zielgerichtet gegen personen eingesetzt werden, wo er die personen stellen oder gar verletzen soll. wäre ja auch noch schöner wenn jeder dahergelaufene quasikollege mit einem 2 wochen rechtslehrgang gewalt gegen normale bürger ausüben darf....


in deutschland liegt das gewaltmonopol beim staat und das ist gut so. was in den usa, afghanistan oder somalia passiert kann uns hier herzlich egal sein in der hinsicht.

Catbull
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Registriert: 8. Sep 2008, 17:19

Re: Ausbildung zum drogenspürhund

Beitrag von Catbull »

Das sehe ich aber anders.

Ich hatte erst vor kurzem mit meiner Anwältin darüber gesprochen, ob mein Hund (wenn ein Mensch auf mich los geht u.ä.) auf diesen losgehen darf & was mit meinem Hund passieren würde.

Und sie hat ausdrücklich gesagt: JA und zwar wenn es keine andere Möglichkeit gibt z.B. auf die Straße wegrennen (weil da ja viele Leute sind und der Täter ggf. ablassen würde) oder wenn der Täter eine Waffe hat und auf mich zukommt.

Wieso sollten dann Sicherheitsfirmen den Hund nicht auf Täter die angreifen wollen, einsetzen dürfen????

Und ich finde es sehr komisch, wenn dann bestimmtes Sicherheitspersonal durch die Polizei ausgebildet wird (Waffen u.ä.) aber NICHT für den Staat arbeiten, sondern für die bestimmte Firma, Waffen an sich tragen & eine Waffenausbildung bekommen.

Für was? Wenn sie es nicht einsetzen dürfen?

Der Hund wäre in diesem Fall ja auch "ihre Waffe" (hart ausgedrückt - ist aber so) - wieso dürften die dann ihren Hund nicht einsetzen?

Und ich finde man könnte ruhig es erlauben, Rauschgiftspürhunde auszubilden. Da es einige Länder auf der Welt gibt, die keine haben bzw. nicht einmal Ausbilder - die beziehen ihre Hunde auch über USA & Co. wieso sollte dann einer, der das hauptberuflich machen möchte (Rauschgiftspürhunde ausbilden & um sie an andere Länder z.B. Zoll, Polizei... verkaufen zu können) nicht tun?!

Ich habe mit meiner AUssage zuvor nicht gemacht, dass jeder Buxdehude Privatmensch einen Rauschgiftspürhund an der Leine haben soll...

@ noam
Habe leider nicht so viel Erfahrung - ich bin ja "Weltfremd" - in unserer gutlaufen Diskothek ist das DEFINITIV nicht so, dass 80% der Drogengeschäfte über die Türsteher laufen. DEFINITIV nicht.

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