ich dachte, ich schreibe hier einfach mal meine Erfahrungen zum Thema rein, weil davon noch nichts hier steht.
Im Januar 2010 wurde mehr durch Zufall bei Nelly eine HD Grad E, sowie ein Bandscheibenvorfall festgestellt.
Ich war in einer orthopädisch-spezialisierten Praxis (Link gerne auf Anfrage, weil ich auf die Tierärzte in allen Belangen schwöre).
Ich musste mich recht schnell entscheiden, konnte mich also nicht grossartig vorher informieren oder mir Gedanken machen, da Nelly ja im Moment der Entscheidung in Narkose lag.
Nelly bekam eine Goldakkupunktur, ich glaubte fast nicht daran, dass es wirklich etwas bringt. Doch ich vertraute den Tierärzten und so habe ich zugestimmt.
Wie viel das brachte, kann man sich kaum ausmalen.
Noch auf dem Weg zum Auto lief sie völlig anders, sah viel entspannter aus. Letzteres schob ich zuerst auf die Narkose-Nachwirkungen, aber es sollte so bleiben.
Nelly war fast ihr ganzes Leben vor der Diagnose mit allen Hunden verträglich - waren sie es, konnte ich Nelly mit ihnen laufen lassen.
Dieses Verhalten änderte sich - für mich schlagartig. Zuerst dachte ich "Je älter, desto schrulliger", doch irgendwann gipfelte dieses Verhalten in blanke Aggression und sie wollte ein Mal eine Beisserei mit einer anderen Hündin anfangen.
An der Leine, ohne Leine - es spielte keine Rolle, Hunde die sie nicht kannte, wollte sie fressen. Insbesondere jüngere oder sehr wilde Hunde standen auf ihrer persönlichen Todesliste.
Also besuchte ich irgendwann eine Verhaltenstherapeutin, die mir weissmachen wollte, wir hätten keine gute Bindung zueinander. :redcard:
Nach der Goldakkupunktur wurde dieses Verhalten zusehends besser. Sie reagierte sehr viel entspannter auf andere Hunde im speziellen und auch an ihren früher so geliebten Welpenbegegnungen hat sie wieder ihre alte Freude. Bei seeeeeeeeeeeehr wilden Hunden entscheidet heute etwas die Sympathie, aber die meisten akzeptiert sie wieder ohne weiteres.
Es gibt heute eine handvoll Hunde, die sie nicht mag, aber ich glaube dass das nicht anders ausgesehen hätte ohne HD.
Das war die krasseste Veränderung im Verhalten und ich finde die Wandlung gigantisch.
Was ist denn überhaupt eine GA?
Bei einer GA (Goldakkupunktur) werden Goldstifte auf Akkupunkturpunkte gelegt. Das unterbricht den Schmerzimpuls und die Hunde können wieder ohne Schmerzen laufen. Und das praktisch sofort wieder.
Natürlich kommt es da auch noch auf den Bemuskelungszustand an, ich habe mal einen Neufundländer gesehen, der auch nach der GA nicht wirklich gut laufen kann, aber die waren grade in der Muskelaufbauphase und ich hörte, dass dieser Neufi mit seinen 11 Jahren eine völlig neue Lebenslust entwickelt hat und wieder gut läuft (gesehen habe ich das allerdings noch nicht).
Mein Rat ist, dass man das in einer sehr erfahrenen Praxis machen lassen sollte. Vielleicht fährt man dafür 50 km weiter, hat dann aber die grösstmögliche Sicherheit, dass diese (recht teure) Behandlung auch wirklich Früchte trägt.
Wichtig ist, dass der Hund natürlich vorher untersucht wird. Wenn ein Tumor sichtbar ist bzw. vermutet wird, darf der Hund unter keinen Umständen die GA erhalten!
Wenn ein Tumor vorliegt und Gold gesetzt wird, regt das den Stoffwechsel an und versorgt den Tumor sozusagen mit "ungeahnten Kräften". Er wird explosionsartig wachsen.
Von einem solchen Fall habe ich bereits gehört, dass trotz Tumor Gold gesetzt wurde (von einem TA mit wenig Erfahrung an der Nordseeküste) und der Hund hatte nur noch 2 Wochen zu leben.
Wenn Gold bereits da ist und der Hund bekommt sagen wir mal 5 Jahre später einen Tumor, ist das aber ungefährlich. Die Gefahr besteht nur dann, wenn Tumor vor Gold da war (habe ich extra nachgefragt, weil ich das sehr wichtig finde).
Schmerzmittel beheben das Problem nicht wirklich und schädigen die Organe - es ist einfach keine Lösung und auf Dauer gesehen auch noch teurer, als eine GA.
Wenn ich jemals wieder einen orthopädisch kranken Hund habe und da kann man mit einer GA was machen - immer sofort wieder, denn das hat Nelly ihre Lebensqualität wieder gegeben. Sehen kann man das insbesondere an ihren Augen. Daran konnte ich auch in etwa zurückführen, dass sie zum Zeitpunkt der Diagnose etwa 3 Jahre damit rumgelaufen ist.
Früher hatte sie Schlitzaugen und ich freute mich immer über ihre "Mandeläuglein". Dass das ein Ausdruck fiesester Schmerzen war, ahnte ich nicht.
Heute hat sie richtige Globusse im Gesicht, riesengrosse, schöne, entspannte Kulleräuglein - ohne Schmerzanzeichen.
Alles Liebe
Mona