Die neue Masche der Bettel-Mafia: kleine Welpen

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Dongo
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Die neue Masche der Bettel-Mafia: kleine Welpen

Beitrag von Dongo »

Von: <hartig.d@arcor.de>
Datum: 20. September 2010 11:37
Betreff: Um noch mehr Mitleid zu erregen, müssen jetzt auch kleine Welpen herhalten: Das ist die neue Masche der Bettel-Mafia!
An: hartig.d@arcor.de


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Um noch mehr Mitleid zu erregen, müssen jetzt auch kleine Welpen herhalten

Das ist die neue Masche der Bettel-Mafia!

von VERONIKA PREE

Ein Baby-Welpe kauert verschüchtert auf dem Boden. Seine traurigen Augen blicken hilfesuchend und nervös umher. Der kleine Hund gehört zu einer Bettlerin in der Passauer Fußgängerzone. Einige Passanten haben Mitleid, spenden ein paar Euro - in der Hoffnung, auch das Elend des Vierbeiners zu lindern.
Doch das gesamte Szenario ist Teil einer perfiden Masche. Die Drahtzieher sind alte Bekannte: Es handelt sich um die sogenannte Bettel-Mafia aus Osteuropa, die auch in Passau schon öfter in Erscheinung trat. Ihr neuester Trick: Mit süßen Baby-Hunden bei den Passanten möglichst viel Mitleid erregen und so höhere Geldsummen erbetteln.
In den letzten Wochen wurde das Betteln mit Welpen in Passau verstärkt beobachtet. Und nicht nur dort. „In ganz Deutschland sind solche Fälle in den letzten Monaten sehr stark angestiegen“, weiß Dr. Edmund Haferbeck, wissenschaftlicher Berater bei der Tierschutzorganisation PETA. Besonders betroffen seien der Norden des Landes und das Ruhrgebiet. Er sagt weiter: „Das Betteln mit Welpen ist eine Abart des illegalen, osteuropäischen Hunde-Handels. Die Verantwortlich sind häufig in mafiösen Banden organisiert.“
Haferbeck erklärt, wie die Hunde systematisch für den kriminellen Zweck ausgenutzt werden: „Die kleinen Welpen sind oft nur wenige Wochen alt, wenn sie ihren Müttern entrissen werden. Eingepfercht in Lieferwagen werden sie zu tausenden über die Grenze geschmuggelt. Den langen Weg müssen die Tiere häufig ohne Futter und Wasser ertragen. Viele kommen unterernährt, krank und traumatisiert an. Auf Raststätten und Parkplätzen wird ein Teil der Hunde dann unter der Hand an deutsche Züchter verschachert. Der Rest wird zum Betteln mitgenommen. Wenn die Tiere zu groß geworden sind und ihren Zweck erfüllt haben, werden sie entsorgt.“
Einige Tierfreunde meinen es besonders gut und wollen die armen Hunde von ihrem Schicksal erlösen. Sie kaufen den Bettlern die Vierbeiner für ein paar Euro ab. Doch Tierschützer halten davon gar nichts. Denn damit wird das Problem sogar noch verstärkt und langfristig aufrecht erhalten. Der Grund: Die Bettler werden von kriminellen Banden oft nur vorgeschickt, dürfen selbst kaum etwas von dem erbettelten Geld behalten. Die größten Summen fließen direkt an die Hintermänner.
Ein Augenzeuge berichtet aus der Passauer Fußgängerzone: „Ein älterer Herr geht regelmäßig Patrouille, kontrolliert, ob alle Bettler noch brav an ihrem Platz knien und sammelt die Spenden ein.“
Der Polizei sind die Hände gebunden. Denn Betteln an sich ist nicht illegal. Die Beamten können aber Platzverweise erteilen. In Schwerin hat man eine kreative Lösung für das Problem gefunden. Der Stadtrat hat dort eine Verordnung beschlossen, die das Betteln mit Tieren in der Innenstadt untersagt. Damit ist das Problem mit der Bettler-Mafia zwar nicht an sich beseitigt, aber zumindest kann der Aktionsradius der kriminellen Tierquäler verkleinert werden.

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