Mir reichts!

Beiträge der Hundund Community. In die Jahre gekommen, aber noch immer interessant!
Feiticeira
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5435
Registriert: 29. Jan 2009, 23:31
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Weißer Schäferhund-Husky-Mix, Border Collie
Mein(e) Hund(e): Schnuppe, Barney
Wohnort: Ruhrpott

Mir reichts!

Beitrag von Feiticeira »

Ich kann nicht mehr-ich höre auf mit meiner Arbeit als Pflegestelle für Katzen. Ich kann das nicht mehr ertragen, dass diese Tiere Wegwerfartikel für die meisten Menschen sind. Ich kann es nicht mehr ertragen, dass sie ausgetauscht werden wenn es nicht passt. Ich kann es nicht ertragen, dass mir rotzfrech ind Gesicht gelogen wird. Ich kann es nicht ertragen wenn mit Tieren für die ich mich so sehr einsetze, derart leichtfertig umgegangen wird.

Katzen sind keine Hunde-aber trotzdem bauen sie eine Bindung zu ihrem Menschen auf. Miro kommt genauso zur Begrüßung an die Tür wenn ich heimkomme wie die Hunde. Er hört auf seinen Namen, läuft uns hinterher und ist am liebsten in unserer Nähe. Er kuschelt und spielt. Wenn Katzen hier zurückkommen, weil "es nicht gepasst hat", sind sie erstmal total durch den Wind. Sie wirken regelrecht enttäuscht wieder hier zu sein.

Wenn das Tier nicht so funktioniert wie man es will, wird es halt wieder weggegeben. Upps das macht ja Arbeit. Selbst Katzen wollen mal Beschäftigung und erzogen werden. :shock: Hätte man mal auf die Pflegestelle gehört die das Einem gesagt hat.

Bei Katzen ist es anscheinend extrem-ich hatte relativ viele Rückläufer und zweifel echt an meiner Menschenkenntnis. Da wird Einem erzählt, dass man ja Katzenerfahrung hätte und alles so gut laufen würde mit den Katzen. Und plötzlich stehen sie doch wieder vor der Tür-da werden keine 2 Wochen Eingewöhnungszeit gelassen. Da wird sich keine Mühe gemacht die aufgetretenen Probleme in den Griff zu bekommen-wohlgemerkt Probleme die bei mir NIE auftraten!

Jetzt hat es gereicht-ich habe eine schwangere Katze aufgenommen, ihre Babys als sie kamen nach besten Wissen versorgt und sozialisiert. Habe die Babys an vermeintlich gute Leute gegeben-mit dem Resultat dass zwei Babys die angeblich total problemlos waren hinter meinem Rücken weggegeben wurden. Ich weiß nicht wohin-immerhin weiß ich warum: Sie haben Arbeit gemacht! Sie wollten auch bei Abwesenheit versorgt werden. Sie wollten Beschäftigung und Erziehung. Es wäre KEIN Problem gewesen mich zu fragen was man tun kann. Es wäre KEIN Problem gewesen sie zurück gegeben. Jetzt weiß ich nicht wo meine Babys sind. Ich weiß nicht wie es ihnen geht und wie sie nun damit zurecht kommen. :cry: Ich hatte bei den Leuten überhaupt kein schlechtes Gefühl-ich war begeistert. Sie haben mehrere male uns besucht und sich viele Gedanken gemacht und haben zugehört bei Allem was ich sagte. Was war ich froh so eine nette Familie für die Kleinen gefunden zu haben...

Es ist ein Schlag ind Gesicht und ich merke, dass ich Menschen langsam nicht mehr leiden kann. Wie viele ausgesetzte Tiere haben wir bei uns ständig? Natürlich unkastriert-das könnte ja Geld kosten. Hat man keinen Bock mehr auf die nervige rollige Katze, kann man sie doch prima aussetzen. :thumbsup: Die Katze kratzt an den Tapeten? Kein Problem-das Th nimmt die ja auf. Es wird sich nichtmal die Mühe gemacht nach einer Lösung zu suchen die sehr oft ganz einfach ist! Etwas Beschäftigung, ein Kratzbaum und mehr als eine verdreckte Mini-Toilette könnten schon Wunder bewirken. Aber Katzen sind Wegwerfartikel. Wozu die Mühe machen?

Ich hab keine Lust mehr und ich kann es auch nicht mehr verkraften. Es geht mir sehr nah, wenn eine Katze derart behandelt wird. Ich verliere das Vertrauen in die Menschheit und muss hier aufhören, bis es ganz zu spät ist. Ich will keine menschenhassende Tierschützerin werden-aber wisst ihr was? Ich kann diese Tierschützer verdammt gut verstehen. Ich verstehe ihre teilweise überzogenen Auflagen. Ich verstehe es, wenn Interessenten kritisch beäugt werden und auf Herz und Nieren geprüft werden. JEDER-wirklich JEDER der sich darüber beschwert, sollte sich mal darüber Gedanken machen was es heißt Pflegestelle zu sein. Was es heißt eine harte ehrenamtliche Arbeit zu verrichten, die immer wieder mit Füßen getreten wird. Was es heißt, immer wieder angelogen zu werden. Was es heißt von der Gesellschaft nicht für voll genommen zu werden-es sind ja "nur" Tiere. Was es heißt derart viel Zeit mit den Tieren zu verbringen und auch Geld auszugeben, damit sie es bei jemand Anderen gut haben können und leben dürfen.

Ich kann das nicht mehr-ich kann diese Menschen nicht mehr bedienen mit "Nachschub". Mir geht es zu nah. Wenn die Tiere bei mir sind, weiß ich wenigstens dass sie es gut haben.

Benutzeravatar
Itundra
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5192
Registriert: 1. Sep 2007, 09:12

Re: Mir reichts!

Beitrag von Itundra »

Ach je, das ist wirklich scheiße! Fühl dich mal gedrückt!!! :lovemetoo:

Benutzeravatar
Citymaus
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1698
Registriert: 14. Jan 2009, 12:34
Hunderasse: Boxer-Mali-Mix Rüde, X-Mechelaar Hündin, Dobermann
Mein(e) Hund(e): Pablo, Kimba, Rocco
Wohnort: Nähe Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: Mir reichts!

Beitrag von Citymaus »

Ja so sind sie leider. Meine Nachbarin meinte auch sie braucht unbedingt eine Katze, als die nach drei Tagen nicht munter mit ihr gekuschelt hat wurde sie im Bad eingesperrt. Dann wurde mir erzählt die Katze ist wieder in dem Tierheim aus dem sie kommt. Und Madam ist dann (gott sei dank) ausgezogen. Nur die Katze läuft draußen rum und will rein. Was meinst Du was ich für nen Hals hab. Verlogenes M.....stück. Tierheim ist informiert, aber wirklich einfangen lassen will sich die Kleine nicht.

Ruhrpottfrauchen

Re: Mir reichts!

Beitrag von Ruhrpottfrauchen »

Oh je Nina....ich kann dich soooooo gut verstehen!
Sowas zerrt enorm an den Nerven :(

Ich habs mittlerweile aufgegeben und helfe jetzt privat (so gut es geht) hauptsächlich im näheren Umfeld.

Lass dich mal drücken :waving:

Feiticeira
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5435
Registriert: 29. Jan 2009, 23:31
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Weißer Schäferhund-Husky-Mix, Border Collie
Mein(e) Hund(e): Schnuppe, Barney
Wohnort: Ruhrpott

Re: Mir reichts!

Beitrag von Feiticeira »

Danke für die lieben Worte.Man kann den Leuten eben immer wieder nur vor den Kopf schauen...

Ich denke ich werde jetzt auch wieder nur noch im privaten Umfeld helfen.Das hab ich vorher ja schon gemacht.Ich denke ich kann besser Tiere nur aufnehmen und ihnen noch ein schönes Leben ermöglichen.Gleich muss ich meine Kollegin anrufen und ihr alles erzählen-na die wird begeistert sein. :dozey: Pflegestellen sind im Katzenschutz echt rar-jede die weg fällt, ist ein großer Verlust.Aber ich muss da einfach auch auf mich achten.

Benutzeravatar
Roekva
Rudelmitglied
Rudelmitglied
Beiträge: 201
Registriert: 19. Apr 2006, 14:11
Wohnort: Meerbusch
Kontaktdaten:

Re: Mir reichts!

Beitrag von Roekva »

Hay Nina

ohwee du machst mir Mut :no: .

Ich habe immer wieder Gasthunde bei mir, und das erste mal ne tolle Hundemaus die in die Vermittlung geht.

Kurzweilig war ich am überlegen sie selbst zu behalten...aber 2 Hunde sind schon was auch wenns nur kleine sind.

Ich denke es wird auch noch schlimmer werden mit den Tieren.
Die einen wie wir nehmen sie gut auf und geben ihne ein relt. Artgerechtes Leben. Hund wie Katz, wie Kleintiere (wieviele wissen das man Kaninchen nicht einzeln halten sollte? )
Und dann gibt es leider immer mehr die Leuts die just for Fun sich mal ein Tier annehmen.
Ich schlacker immer wieder mit den Ohren wenn ich darüber nachdenke das es z.B. medium Internet gibt um sich einfach mal einzulesen.
Aber nein...Antwort hab isch mir noch kein Kopp gemacht oder hab ich bis heut noch nie gehört hasse ich inzwischen wie die Pest.

Fühl dich gedrückt, und sei auf einer Seite froh das du jetzt noch die Reisleine ziehen kannst.
Viele können es nicht mehr und haben Freunschaft, Partner und Familie drauf gegeben um sich für den Tierschutz aufzugeben.
Das dicke Fell für manch Leute wird man leider immer brauchen.

:waving: grüße sandra

Nell

Re: Mir reichts!

Beitrag von Nell »

Ja, das ist traurig. Katzen haben für viele Menschen wirklich nicht so einen hohen Stellenwert wie Hunde.
Ich verstehe es nicht - meine Katzen gehören hier genauso zur Familie wie der Hund.

Ich fand es immer toll, wie sehr du dich engagiert hast, und umso besser kann ich deine Enttäuschung nachvollziehen. :( Hoffentlich findest du noch heraus, was mit den Kleinen passiert ist.

Benutzeravatar
alfinchen
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2069
Registriert: 17. Mai 2005, 08:59

Re: Mir reichts!

Beitrag von alfinchen »

Ich kann Dich so gut verstehen, sowas macht einen Tierfreund fertig. Ich finde auch, dass die Leute bei Katzen noch weniger nachdenken, als bei Hunden. Hier auf dem Land werden Katzen irgendwie wie Wegwerfartikel gesehen - natürlich nur von einigen Leuten, nicht von allen. Aber es gibt hier einfach noch super viele unkastrierte Katzen, die dann jedes Jahr aufs neue Nachwuchs haben, der dann entweder "verschwindet" oder verschenkt wird oder auch zum Auffüllen des Bestandes an Hofkatzen mal behalten wird. Leider ist es oft so, dass die Leute dadurch verinnerlichen, dass eine Katze die nichts kostet auch keinen Wert hat. Bei Rassekatzen für 500 € aufwärts wird man wohl eher Leute treffen, die sich viele Gedanken und Mühe machen.

Bei den Kleintieren ist es noch schlimmer. Wer macht sich bei einem Hamster für 10 € schon großartig Gedanken - oder bei den Fischen? Alles Wegwerftiere - mehr Dekoartikel oder Spielzeug als Lebewesen. Ich würde mal behaupten, dass es bei Kleintieren und Fischen eher die Ausnahme ist, wenn sie artgerecht gehalten werden.

Feiticeira
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5435
Registriert: 29. Jan 2009, 23:31
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Weißer Schäferhund-Husky-Mix, Border Collie
Mein(e) Hund(e): Schnuppe, Barney
Wohnort: Ruhrpott

Re: Mir reichts!

Beitrag von Feiticeira »

Ich möchte niemandem den Mut nehmen.Ich glaub damit muss man im TS einfach umgehen können.Man braucht ein sehr sehr dickes Fell-momentan habe ich das halt nicht.Bei Katzen ist es denke ich auch extremer als bspw bei Hunden.Viele machen sich bei der Anschaffung einer Katze keine großartigen Gedanken.Aber besonders Wohnungskatzen benötigen Beschäftigung,Erziehung und wollen auch nicht zu Dritt auf ein kleines Klo gehen.Ein Hund will 3 mal täglich raus und braucht Erziehung-das wissen wenigstens die meisten.Das Wissen über kätzische Bedürfnisse ist meistens einfach überhaupt nicht vorhanden und die heutige Mentalität des schnellen Konsums,tut sein Übriges. :thumbsdown:

Ich glaube das Mitgefühl ist heutzutage bei vielen Menschen kaum noch vorhanden.Empathie und Respekt vor Lebewesen sucht man auch vergebens.Wahrscheinlich wird es immer schlimmer.Dieses jahr machen wir hier in der Stadt eine Aufklärungskampange-ich hoffe das fruchtet etwas.Die ausgesetzten Katzen nehmen nämlich leider nicht ab,sondern eher zu was ihre Häufigkeit angeht.Da bekommt man endlich langsam das Problem der verwilderten Hauskatzen in den Griff und dann werden immer neue dazu gesetzt.Unkastrierte Katzen die sich fleißig vermehren und wieder Nachwuchs erzeugen der verwildert-eine nie endende Spriale wenn die Leute nicht endlich einmal umdenken.Ich werde weiter bei den Kastrationsaktionen und Aufklärungskampagnen mitmachen.Nur die Arbeit als PS möchte ich mir nicht mehr antun.Vllt eines Tages wieder,wenn die Kraft dazu da ist.

Hab übrigens jetzt den Namen und die Nummer der neuen Leute.Drückt die Daumen dass sie kooperieren.Wer weiß ob die Kleinen überhaupt bereits kastriert sind und wie es ihnen nun geht.Sollte iwas sein,fahre ich persönlich vorbei und nehm sie wieder zu mir.

Feiticeira
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5435
Registriert: 29. Jan 2009, 23:31
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Weißer Schäferhund-Husky-Mix, Border Collie
Mein(e) Hund(e): Schnuppe, Barney
Wohnort: Ruhrpott

Re: Mir reichts!

Beitrag von Feiticeira »

Bei den Kleintieren ist es noch schlimmer. Wer macht sich bei einem Hamster für 10 € schon großartig Gedanken - oder bei den Fischen? Alles Wegwerftiere - mehr Dekoartikel oder Spielzeug als Lebewesen. Ich würde mal behaupten, dass es bei Kleintieren und Fischen eher die Ausnahme ist, wenn sie artgerecht gehalten werden.
Ja das auf jeden Fall.Wie viele Leute halten ihre Meeris und Kaninchen in winzigen Käfigen.Die Hamster kommen in so tolle Plastik-Bälle wo sie dann in Panik herumlaufen und die Menschen sich drüber erfreuen-mit etwas "Glück" verendet der Kleine dann in seinen von Plastikröhren dominierten Käfig aufgrund von Hitzestau.Das ist einfach nur schlimm. :no:

Benutzeravatar
duke-schmuseratte
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1574
Registriert: 23. Dez 2006, 10:06
Hunderasse: Saarloos Wolfhund, American Bulldogg. Vorher Dobermann
Mein(e) Hund(e): Saarloos Wolfhund & American Bulldog
Wohnort: irgendwo unter der Sonne
Kontaktdaten:

Re: Mir reichts!

Beitrag von duke-schmuseratte »

Ich bin mit Hunden und Katzen aufgewachsen. Für mich sind sie Familienmitglieder. Wenn es Probleme gibt, muß man Lösungen suchen. Abgeben geht nicht, kann man mit dem Bruder, dem Kind etc. auch nicht machen. Probleme sind da um sie zu lösen und auch das kann Spaß machen.

Ich finde auch, daß es in den letzten Jahren schlimmer geworden ist. Vielleicht haben jetzt auch mehr Menschen Tiere. Keine Ahnung, aber es ist schlimmer geworden. Ich bekomme es halt nur bei Hunden udn Katzen mit. Denke aber auch, daß bei Nagern & Co. es noch schlimmer ist.

Vor allem bekomme ich es bei Hunden mit. Da wird ein Hund beim Züchter oder aus dem TH geholt, weil die Rasse so toll aussieht - ohne das sich jemand Gedanken gemacht hat, was für Bedürfnisse der Hund hat. Dann merken die, daß der Hund Arbeit macht oder das der natürlich nicht Stubenrein ist, daß man den erziehen muß etc. und dann wird er abgegeben. Und das ist noch der gute Fall. Viele Hunde werden einfach weg gesperrt, ausgesetzt etc. Mit den Katzen genau das gleiche.

Das Du langsam aber sicher zum Menschenfeind wirst, ist verständlich, denn Du bekommst das jeden Tag immer und immer wieder mit.

Meine Hündin ist so ein armes Wesen. Der Halter hat sie sich geholt. Ein paar Jahre ging es gut und dann heiratete er eine Frau mit 2 Kindern. Der Hund wurde lästig und in den Keller gesperrt. Dort vegetierte sie vor sich hin. Keiner ging mit ihr raus, keiner kümmerte sich um sie. Fressen gab es auch nur, wenn Abfall übrig blieb. Eine Freundin von mir befreite sie dort. Als sie zu mir kam, war sie komplett abgemagert. Laut TA wäre sie 1- 1,5 Wochen später verhungert. Einfach so, weil sie Arbeit machte. Dabei ist das Mädel der einfachste Hund, den ich je kennenlernen durfte. Sie fordert nichts, akzeptiert alles - sie macht überhaupt keinerlei Arbeit und dennoch wäre sie fast gestorben, weil sie eben "nur" ein Tier ist.

Egal um was für ein Tier es sich handelt - in dem Moment wo man sich ein Tier anschafft, übernimmt man die Verantwortung und muß dessen gerecht werden.

Was mich tierisch ankotzt ist, daß unser Gesetz entweder lasch ist oder nicht richtig durchgesetzt wird. Wenn man in Deutschland Tiere quält, vernachlässigt oder tötet, dann kommt man wegen Sachbeschädigung dran. Meist eine kleine Geldstrafe und das war´s. Ab und an gibt es ein Tierhalterverbot, was allerdings niemanden daran hindert, sich Tiere wieder zu holen. Und das kotzt mich an.

Benutzeravatar
alfinchen
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2069
Registriert: 17. Mai 2005, 08:59

Re: Mir reichts!

Beitrag von alfinchen »

duke-schmuseratte hat geschrieben:Ich bin mit Hunden und Katzen aufgewachsen. Für mich sind sie Familienmitglieder. Wenn es Probleme gibt, muß man Lösungen suchen. Abgeben geht nicht, kann man mit dem Bruder, dem Kind etc. auch nicht machen. Probleme sind da um sie zu lösen und auch das kann Spaß machen.
:goldcup:
Ich denke auch, dass es sich viele viel zu einfach machen. Passt das Tier nicht mehr ins Leben, weg damit. Ich kann das immer überhaupt nicht nachvollziehen, besonders wenn es heißt: Ich muss das Tier abgeben, weil es in der neuen WOhnung nicht erlaubt ist. Ich würde als Hundehalter doch nie in eine Wohnung ziehen, wo mein Hund nicht erlaubt ist.

Bei vielen hat leider das Tier nicht so den Wert, sondern ist viel zu oft zum Lifestyle-Accessoire verkommen. Die schicke Rassekatze passend zur Wohnungseinrichtung ausgesucht - weg damit, wenn das Tier dann die teure Einrichtung zerkratzt und das Katzenklo doch zu sehr müffelt.

[/quote]Was mich tierisch ankotzt ist, daß unser Gesetz entweder lasch ist oder nicht richtig durchgesetzt wird. Wenn man in Deutschland Tiere quält, vernachlässigt oder tötet, dann kommt man wegen Sachbeschädigung dran. Meist eine kleine Geldstrafe und das war´s. Ab und an gibt es ein Tierhalterverbot, was allerdings niemanden daran hindert, sich Tiere wieder zu holen. Und das kotzt mich an.[/quote]

Nein, man bekommt in diesen Fällen eine Strafe aufgrund eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz :wink: Das geht der Sachbeschädigung vor. Vom Gefühl her würde wohl jeder den Tätern, die Tiere oder Kinder quälen 5 mal Lebenslänglich geben. Allerdings muss man die Strafen natürlich im Gesamtgefüge sehen und auch schauen, ob der Täter bereits (einschlägig) vorbestraft ist. Das ist beim Strafmaß oft die entscheidende Weichenstellung - kommt aber in der Bevölkerung nicht so wirklich an.

Tierhaltungsverbote sollten meiner Meinung nach auch viel häufiger verhangen werden UND auch überwacht werden. Wir hatten hier in der Gegend mal einen Fall, wo eine Familie Kühe und Pferde verhungern ließ. DIe sind massenweisen im Container vom Hof geholt worden. Ein (befristetes) Tierhaltungsverbot gab es für den Halter. Aber jetzt läuft die Tierhaltung eben über andere Verwandte... Da sind der Verwaltung die Hände gebunden.

Wichtiger ist in meinen Augen, dass Fälle von Tiermisshandlung auch angezeigt werden. Wie oft schauen die Leute weg, gerade wenn es um die nachbarschaft geht. Alle wissen das irgendwo extreme Tierquälerei betrieben wird, aber kaum einer hat den Hintern in der Hose Anzeige zu erstatten.

Feiticeira
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5435
Registriert: 29. Jan 2009, 23:31
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Weißer Schäferhund-Husky-Mix, Border Collie
Mein(e) Hund(e): Schnuppe, Barney
Wohnort: Ruhrpott

Re: Mir reichts!

Beitrag von Feiticeira »

Tierhaltungsverbote sollten meiner Meinung nach auch viel häufiger verhangen werden UND auch überwacht werden.
:thumbsup: Das wünsche ich mir auch sehr.Wir haben hier Leute die einen Haufen an unkastrierten Katzen haben-sie kooperieren nicht mit dem TS der die Tiere gerne kastrieren will und rechtlich sind uns die Hände gebunden.Das sind regelrechte Brutstätten für das Katzenelend.Die Tiere sind mehr schlecht als recht versorgt und was mit den ganzen Babys passiert,weiß auch keiner. :(

Ich hab übrigens nun mit der neuen Besitzerin gesprochen.Sie meinte den Kleinen ginge es gut und sie hätten sich bereits gut eingelebt.Sie sind noch nicht kastriert-sie haben grade ihre erste Rolligkeit hinter sich.Sie will das aber auf jeden Fall machen lassen.Ich hoffe inständig dass sie das auch tut.Hab ihr meine Nummer gegeben und hoffe sehr,dass sie sich meldet wenn etwas ist.

Sternenbär

Re: Mir reichts!

Beitrag von Sternenbär »

Ich gehe noch weiter und sage: Jeder Mensch müsste sich eine TierhalteERLAUBNIS erst verdienen. Wer ein Tier halten will sollte nachweisen müssen, dass genug Zeit, Platz und Wissen vorhanden ist, damit es dem Tier gut geht. Es müssten auch immer wieder stichprobenartige Kontrollen durchgeführt werden. Jedes Tier sollte gemeldet werden müssen und jedes Tier sollte richtig viel Geld kosten.

Ist natürlich nur ein Traum. Trotzdem finde ich die Tatsache, dass sich jeder Pi..er ein Tier zulegen kann, nicht in Ordnung. Tiere haben auch nur dieses eine Leben.

Ganz schlimm finde ich z. B. auch Schlangen, Spinnen etc., die in Terrarien gehalten werden. Schlangen können sich so schnell bewegen und in kurzer Zeit größere Strecken zurücklegen und hier verfaulen sie in Glaskisten, in denen sie sich kaum bewegen können. Unmöglich. Und das nur, um sie anzusehen, um sie zu "besitzen". Mit Fischen ist das ähnlich. Viel zu kleine Becken. Kein Becken kann groß genug sein, um einem Fisch den Platz zu ermögen, den er braucht. Oder Vögel in Käfigen. Was soll das? Ein Vogel gehört an den Himmel und nicht in einen Gitterkasten, damit wir ihn uns ansehen können. Man darf wirklich nicht näher darüber nachdenken, sonst kriegt man einen zuviel...

Benutzeravatar
alfinchen
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2069
Registriert: 17. Mai 2005, 08:59

Re: Mir reichts!

Beitrag von alfinchen »

Eine Tierhaltererlaubnis fände ich auch wünschenswert, denke aber auch, dass dies mehr als unrealistisch ist.

Gerade bei den Exoten würde ich mir auch noch stärkere Einschränkungen wünschen, vor allem, weil dort offenbar noch mehr Unwissen herrscht, als bei den 08/15 KLeintieren. Es werden dann niedliche junge grüne Leguane gekauft, um dann nach einem Jahr festzustellen, wie groß sie doch werden und welche Ansprüche sie haben. Gerade die großen Terrarien sind unglaublich teuer und brauchen auch ihren Platz, den nicht jeder hat.

Wenn man Exoten wie größere Schlangen oder Echsen richtig halten will, ist das nach meiner Einschätzung sehr aufwendig und sehr teuer, da man große vernünftige Terrarien mit Technik und auch spezielles Futter braucht. Da muss schon viel Geld investiert werden und oft auch weite Strecken zu einem geeigneten Tierarzt zurück gelegt werden, wie ich von Reptilienhaltern aus dem Bekanntenkreis weiß.

Wenn man sich aber auf Reptilienmessen das Klientel anschaut (natürlich gibt es dort auch viele echte Reptilienliebhaber, sind ja nicht alle so), was sich für solche Tiere interessiert, dann tun mir die Tiere unendlich leid. Viele der Leute scheinen etwas exotisches zu wollen, ohne die Konsequenzen zu bedenken und das nötige Kleingeld zu haben. Eine große Schlage kann ich aber nicht mit 20 € im Monat und nem alten Aquarium artgerecht halten - da fängt es ja oft schon an. Ich würde es daher begrüßen, wenn man für die Exotenhaltung nur nach der Erfüllung von strengen Auflagen eine Erlaubnis bekäme.

Antworten

Zurück zu „Archiv“