Sinn und Unsinn des kupierens

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Frederike

Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Frederike »

der dalmatiner hatte zwar schon immer schlappohren und daher ist er dran gewöhnt.
ich putze und reinige regelmäßig die ohren meiner hunde. so kommt es erst gar nicht zu entzündungen. also nicht erst dann, wenn schon symptome da sind sondern ausreichend vorher.
dann werden entzündungen auch weniger oder treten gar nicht mehr auf

simsala
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von simsala »

@frederike

natürlich reinige ich die ohren meiner hunde auch immer um genau solche entzündungen zu verhindern, leider gelingt es nicht immer.
Dies ist aber Anatomisch bedingt (aussage mehrerer TÄ), auch all meine Bekannten die Doggen besitzen haben das selbe Problem.
Ich putze (wenn keine Entzündung vorhanden ist) die Ohren 2x pro Woche.

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Stephanie
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Stephanie »

Wir machen die Ohren unserer Hunde nie sauber,
die sind aber trotzdem blitzeblank.
:D

Amy ist die Ausnahme,wenn sie was gefressen hat was sie nicht verträgt muss ich das Ohr mit einer antientzündlichen Creme *reinigen*.

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Knutschkugelmuddi »

wir müssen die Ohren auch nie putzen...
auch die
Doggen die ich kenne haben keine entzündungen , warum solen sich durch das abschneiden die antomie der nicht kupierten Hunde verändern, Rottweiler und Co. kommen ja trotz jarhunderte langem kupieren trotzdem noch mit Rute zur Welt

simsala
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von simsala »

Laut Ta ist es durch Jahrhunderte langes Kupieren der Ohren zu einer Anatomischen Veränderung gekommen, dadurch auch die Probleme die jetzt entstehen.

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Neufi Hope
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Neufi Hope »

Ich könnte mir ja eher vorstellen, daß in der Kupierzeit nicht auf "fehlgeformte" Ohren selektiert wurde, weil es nicht auffiel.
Und jetzt, wo die Lappen drüber sind, kommt es halt zur Problematik.
Es will mir nämlich nicht einleuchten, wie das abschneiden von Körperteilen aktiv ins Genmaterial eingreifen sollte. :-?

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Friida »

Äußerliche nachträgliche Veränderungen, wie eben das kupieren, verändern nicht das Erbgut.
Es wird ja nichts in den Genen verändert.

Ohrentzündungen entstehen bei den Schlappohrhunden oft durch ungenügende Belüftung. Weil das Ohr zu lang und schwer ist und das "Klima" im Innenohr dann hervorragend für die Vermehrung von Bakterien geeignet ist.

Ich würde keinen Hund nur aus Schönheitsgründen kupieren lassen. Obwohl ich ja eine Rasse habe, bei der man das "chic", eindrucksvoller oder sonstwie findet.

Kenne übrigens auch sehr aktive Hunde, die sich in ihrem ganzen Leben noch nie den Schwanz angeschlagen haben. Es werden ja auch nicht bei allen Jagdhundrassen die Schwänze kupiert, auch gibt es Vorschriften für unterschiedliche Längen.
Also im großen und ganzen keine wirkliche Begründung fürs kupieren von jagdlich geführten Hunden.

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alfinchen
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von alfinchen »

Neufi Hope hat geschrieben:Ich könnte mir ja eher vorstellen, daß in der Kupierzeit nicht auf "fehlgeformte" Ohren selektiert wurde, weil es nicht auffiel.
Und jetzt, wo die Lappen drüber sind, kommt es halt zur Problematik.
Es will mir nämlich nicht einleuchten, wie das abschneiden von Körperteilen aktiv ins Genmaterial eingreifen sollte. :-?
Genauso sehe ich das auch.

Ich denke, wenn bestimmte jagdgebrauchsrassen nicht mehr kupiert würden, hätte man die Chance auch auf robuste Ruten zu selektieren. Interessanterweise hört man nämlich aus der Dackelfraktion, die nun wirklich oft durch Dornen und Unterholz marschiert und zudem am häufigsten geführt werden, seltenst von Rutenverletzungen. Warum der DJT mit selben Einsatzgebiet wie der Dackel kupiert wird ist mir daher ein Raetsel genauso wie der DK als Feldhund oder die Viszlas.

Ich denke eher, die kupierte Rute ist bei manchen Jagdhunderassen ein erkennungsmerkmal, was sich die jagdgebrauchshundefuehrer dieser Rassen nicht nehmen lassen wollen - frei nach dem Motto: das war schon immer so und natürlich nur zum Wohle des Hundes.

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Stephanie »

Eine Bekannte hat zwei Jack Russel Omis (16 und 17),die haben beide halblange Ruten.
Damals war es wohl schwierig in die Richtung etwas unkupiert zu bekommen?
Heute sieht man das garnicht mehr.

Lienchen
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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Lienchen »

simsala hat geschrieben:Laut Ta ist es durch Jahrhunderte langes Kupieren der Ohren zu einer Anatomischen Veränderung gekommen, dadurch auch die Probleme die jetzt entstehen.
Hi.

Das Innenohr meiner kupierten Dobis sieht haargenau so aus wie das Innenohr meiner unkupierten Dobis - da gibts genau Null Unterschiede.

Ob ein Hund empfindlich für Ohrenentzündungen ist, könnte auch in der Linie liegen - aus meiner persönlichen Erfahrung mit reichlich kupierten und unkupierten Dobermännern kann ich sagen, dass es bei den unkupierten nicht mehr Ohrenentzündungen gibt wie bei den kupierten.

Die Schlappis von Dobermännern werden auch gut belüftet, weil Dobis agile Hunde sind und die Ohren bei jedem Laufen und Rennen angehoben, sogar nach hinten umgelegt (bei schnellen Geschwindigkeiten) werden.

Bei kupierten Dobis ist die Gefahr, dass Grannen oder sonstige Fremdkörper ins Ohr kommen, wesentlich größer als bei Schlappohrdobis.

Gebrochene Ruten habe ich gottseidank nie erleben müssen bei unseren Dobis, einmal gabs eine Rute mit Bluterguss, der problemlos verheilt ist, das war aber auch schon alles.
Im Direktvergleich kupiert zu unkupiert fiel mir bei meinen Hunden auf, dass die unkupierten besser manövrieren konnten im schnellen Lauf, sie konnten z.B. die Kurven enger nehmen. Und dass die kupierten im Regen Probleme damit hatten, dass Wasser in die Ohren floss und sie deswegen oft den Kopf schüttelten.

Kupieren ist ein Relikt, das in die Vergangenheit gehört, kein Hund hat es verdient, die Ohren geschnitten und dann monatelang die Ohren gewickelt zu bekommen, einen Fremdkörper in den Ohren und auf dem Kopf tragen zu müssen incl. eingeschränktes Hörvermögen. Beides ist Quälerei. Nur für die Optik.

Gruß
Lienchen

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Knutschkugelmuddi »

Jetzt hatte ich die öffentliche FB Seite von dem Züchte ( bzw. einen link zu einem Foto von so einem armen Hundekind ) aus Bukarest in einem Forum verlinkt, nun droht mir die Käuferin des Welpen (ehemals Freundin )mit Anwalt ( da ich angeblich Ihre Seite verlinkt hätte.. was garnicht geht, da öffentlich nicht zugänglich nicht von jedem einsehbar )..

und schreibt dann auch noch öffentlich das sie dazu steht denHUnd kupieren zu lassen :thumbsdown:


man man man
hab aber gegoogelt, es ist niemla verboten eine öffentliche FaceBook seite zu verlinken.. ist ja für jeden zugänglich

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von babett »

simsala hat geschrieben:Laut Ta ist es durch Jahrhunderte langes Kupieren der Ohren zu einer Anatomischen Veränderung gekommen, dadurch auch die Probleme die jetzt entstehen.
Chevalier de Lamarck läßt grüßen *lol* Demzufolge müßte man ja durch stetes Kupieren irgendwann mal angeborene Schwanzlosigkeit bzw. Stehohren erreichen. Ein paar hundert Jahre Kupieren haben das allerdings in der Praxis ad absurdum geführt.

Das Gegenteil ist der Fall. Durch die Kupiererei wurde die Ohr- und Rutenform als züchterisches Kriterium nicht mehr beachtet und das Ergebnis sah man dann prompt nach dem Kupierverbot. Riesige Löffel mit schlechtem Ansatz und ulkig getragen und reihenweise Knickruten.

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Knutschkugelmuddi »

Hallo Katrin...
ich meine gelesen zu haben, das beim Bobtail das passiert ist, das im laufe der Jahre des wegschneidens , die Rute manchmal von Geburt an fehlt .

weiss jemand warum bei der Französischen Bulldogge und bei der Englische die Rute nicht wächst. kupiert wurde die ja nie ..

auchkommt beim Ami Bulldogg es immer wieder vor das die Rute entweder recht kurz ist oder eben eine Knickrute ist.. ist vererbar .. meiner hat selbst so eine

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von babett »

Klar vererbt sich ein Mutzschwanz oder eine Knickrute, nicht umsonst ist das ja bei den allermeisten Rassen ein Zuchtausschluß. Angeborene "Bobtails" haben einen Letalfaktor, wenn sie reinerbig sind. D.h. ein Teil der Welpen stirbt vor der Geburt schon ab. Bei Kaulhühnern und Manxkatzen ist das genauso.

Das hat aber nichts mit der Kupiererie zu tun, sondern ist eine Mutation, die einfachweiter gezüchtet wurde. Sowas wie eben langes oder kurzes Fell. Man bekommt ja auch keinen Dobermannwelpen, indem man einen Rottweiler jahrenlang schert.
Zuletzt geändert von babett am 27. Jul 2011, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Sinn und Unsinn des kupierens

Beitrag von Knutschkugelmuddi »

bei den Bulldoggen ist das erlaubt, also die Knickrute, wird dann eben kupiert .. :oops:

mal Kaulhühnern und Manxkatzen goggeln geh :smoking:

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