Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebung

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Kira
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kira »

Also, die Aussies umkreisen selektieren und treiben- aber auf Kommando und nicht selbstständig. Schutztrieb ist ein ganz anderer- der Betrifft viel mehr das Haus und den Garten drumherum. Aussies finde ich auch leichter zu beeinflussen im Gesamverhalten als den Fuchs. Der Aussie an sich hat ja viele Talente- der Fuchs sollte *Furche* laufen als Hauptjob (z.b. an einer Straße eine Grenze nicht überschreiten lassen).
Der Aussie beschützt auch nicht so deutlich die Herde.Bei Aussies hab ich eher- das gehört meine Familie und tu meiner Familie nichts- beobachtet ( Pöbelde Jugendliche die auch noch eine MS-Krank Frau nen Hügel hinunter geschubst haben- da waren die Aussies nicht mehr zu halten- wenn sie nicht zu 2.mit den Hunden unterwegs gewesen wären- auch da war eher eine Linie da, an der die beiden Aussies patrollierten, bis zum äussersten gekommen ist. Kira hätte schon deutlich früher Stellung bezogen.
Ist schwer zu beschreiben.

Kira
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kira »

Acha ein normaler Hütehund ist für mich Aussie, Border Collie, Collie Tibet Terrier, Sheltie. Also zusammenhalten, vorwärts bewegen, ausselektieren von Herdentieren, dass ist das, was ich unter *normalem* Hütehund verstehe. Und ganz deutliches Erkennungsmerkmal: Sie arbeiten unter Kommando und agieren nur im Bestimmen der Intensität , bemerken wenn ein Tier aus der Herde ausbricht und bringen dies zurück..

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Kuvasusa
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Üblichterweise werden Hüte,- und Treibhunde ja auch in einem Atemzug genannt.
Da wirft sich für mich nun die Frage auf, ob man zwischen der Bezeichnung, Treibe,- und Hütehunde nicht differenzieren müsste ? Was sind Hütehunde und welche die Treiber ?- Worin bestehen die Unterschied ?
Arbeiten Treiber NUR unter Kommando - und Hütehunde sowohl kommandiert als auch selbständig ? Oder macht der Schutztrieb den Unterschied aus ?
Offensichtlich wird aber mit der Bezeichnung Hütehunde wie beim HSH verfahren, man nimmt ihn als Sammelbegriff für alle Treiber,- und Hüter.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

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Manne
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Manne »

Wenn "HSH" eine reine Berufsbezeichnung ist, dann darf ich nur Hunde aus Arbeitslinien, die tatsächlich an der Herde arbeiten als Herdenschutzhunde bezeichnen. Punkt!!!

Es hat sich allerdings eingeschliffen, dass bestimmte "Hunderassen" als Herdenschtuzhunde bezeichnet werden, unabhängig von ihrer Tätigkeit. Mir ist das für meinen Hund ehrlich gesagt, sch.....egal! Und ob man kaukasische Owtscharka damals in der DDR (die gibt es nun mal seit über 20 Jahran nicht mehr) als Schutzhunde ausgebildet hat, geht mir eigentlich am A... vorbei. Es ist bemooste Vergangenheit.

Ich weiß nur eins, ich würde meinen Hund, egal wie man seine Art bezeichnet, nicht zum Schutzhund ausbilden. Sein Schutztrieb ist auch so schon groß genug. Ich weiß aus Erfahrung, dass diese Art von Hund (wie ich das nun ominös verklausiert nennen werde), eine komplett andere Verhaltensweise an den Tag legt, als alle seine Vorgänger bei mir. Mir gefällt diese Art, obwohl sie für den Halter aufwendiger ist, weil er sehr viel konsequenter handeln muß. Wenn man dann diese Art von Hund, als gestörten Wanderpokal bekommt, dann hat man reichlich mit Vertrauensbildung zu tun. Und dies führt weiter als eine Diskussion um Bezeichnungen und Uraltgeschichten um die Schutzhundeausbildung.

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Neufi Hope »

Kuvasusa hat geschrieben:Üblichterweise werden Hüte,- und Treibhunde ja auch in einem Atemzug genannt.
Da wirft sich für mich nun die Frage auf, ob man zwischen der Bezeichnung, Treibe,- und Hütehunde nicht differenzieren müsste ? Was sind Hütehunde und welche die Treiber ?- Worin bestehen die Unterschied ?...
Vielleicht ist das auch gar nicht so gemeint, daß es zwei verschiedene Hunde sind?
Sondern, daß diese Hunde sowohl hüten als auch treiben und deshalb "Treib- und Hütehunde" heissen?
So hatte ich das zumindest bisher aufgefasst.

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Kuvasusa
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Manne hat geschrieben:Wenn "HSH" eine reine Berufsbezeichnung ist, dann darf ich nur Hunde aus Arbeitslinien, die tatsächlich an der Herde arbeiten als Herdenschutzhunde bezeichnen. Punkt!!!

Es hat sich allerdings eingeschliffen, dass bestimmte "Hunderassen" als Herdenschtuzhunde bezeichnet werden, unabhängig von ihrer Tätigkeit.
Man könnte sie auch "Hirtenhunde" oder Berghunde nennen ????
Manne hat geschrieben: Mir ist das für meinen Hund ehrlich gesagt, sch.....egal! Und ob man kaukasische Owtscharka damals in der DDR (die gibt es nun mal seit über 20 Jahran nicht mehr) als Schutzhunde ausgebildet hat, geht mir eigentlich am A... vorbei. Es ist bemooste Vergangenheit.
Mir gefällt diese Art, obwohl sie für den Halter aufwendiger ist, weil er sehr viel konsequenter handeln muß. Wenn man dann diese Art von Hund, als gestörten Wanderpokal bekommt, dann hat man reichlich mit Vertrauensbildung zu tun. Und dies führt weiter als eine Diskussion um Bezeichnungen und Uraltgeschichten um die Schutzhundeausbildung.
Whoa, warum so aggressiv ??? :-O

Bitte um Verzeihung, aber wir diskutieren hier NICHT ob Sch.H. oder nicht. Sondern in diesem Thread sollten die "Herdis" etwas näher vorgestellt werden, - zu einem besseren Verständnis und da finde ich es nicht unwichtig, dass man auch über ihre Geschichte und den ursprünglichen Verwendungszweck und Einsatz dieser Hunde Bescheid weiss. Selbst wenn es denn zweckentfremdete Einsätze waren.
Heutzutage sind die meisten dieser Hirtenhunde, die bei uns gehalten werden "arbeitslos" und leben als Familienbegleiter. Was spricht dagegen, dass man sich darüber Gedanken macht, seinen "Herdi" dann nicht nur im Garten versauern zu lassen, sondern sich mit ihm zusammen nach seinen Talenten und Naturell zu beschäftigen ? Denn ganz viele dieser Hunde, werden zum Wanderpokal, wie Deine Indiana, gerade weil sie nicht verstanden, nicht erzogen, nicht geführt, nicht auf ihre Umwelt geprägt wurden und man sich mit ihnen nicht wirklich auseinander gesetzt hat. Viele eingefleischte und erfahrene Hundler / Trainer schaffen es nicht, sich auf " so einen Hund " einzulassen. Dir ist das gelungen !
Wie wäre es also, wenn Du uns an Deinen Erfahrungen mit Indiana teilhaben lässt. Denn genau dazu ist dieser Thread da. ;)

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Manne »

Mich ärgert es, dass mal wieder herum theorietisiert wird und ein Mordslamento angestellt wird, wer sich denn nun HSH nennen darf oder nicht. Und wenn die Götter es wollen, so soll es so sein.
Ich auf jeden Fall habe für meine Hündin unendlich viel Vorschußvertrauen aufgebracht und mußte in dieser Phase sehr viel über konsequentes Verhalten lernen. Auch wenn eine zusätzliche Krankheit (Allergie) dies für den Hund erschwert hat, haben wir es , bis auf ein paar Kleinigkeiten, nach sieben Jahren wohl geschafft. Und bei diesem Aufwand, den ich freiwillig auf mich und meine Familie genommen habe, habe ich es nicht notwendig mir Diskussionen über "es gibt keinen CAO" oder "man kann HSH, die ja eigentlich nicht so heissen dürfen, zu Schutzhunden ausbilden" anzuhören.
Tatsache ist, dass zumindest mein Hund, ausgepägte Territorialansprüche stellt und sein Verhalten komplett danach richtet. In unserer Wohnsituation ist mir das ganz angenehm; in einer Stadt oder Mietwohnung würde es unweigerlich zu Problemen führen.

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Hey Manne,
nochmals, in diesem Thread sollte es um unsere Erfahrungen im Alltag mit diesen wunderbaren Hunden gehen. Und gerade Deine Sicht und Erfahrung mit Indiana wäre eine Bereicherung hier.

.... und ihr Mannen werft uns Frauen Stutenbissigkeit vor ..... Tja, ..... :-?

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Neufi Hope »

Ich hätte aus Trainersicht da auch einmal eine Frage:
Was würdet Ihr Euch von einem Trainer für Eure Hunde wünschen?
Ich lese oft "die meisten Trainer haben ja keine Ahnung von diesen Hunden, mit "Standardmethoden" kommt man ihnen halt nicht bei".
Gut... das weiß ich nun... aber wie sonst?

Ich hatte in den mittlerweile glaube ich sechs Jahren als Trainer bisher nur einmal mit einem HSH zu tun.
Ein Kangalrüde, ich glaube 8 Monate alt, groß geworden in einer türkischen Familie, hauptsächlich im Hof. Spazieren ging man mit ihm, aber eher unregelmässig.
Er sollte eigentlich "nur" lernen, ordentlich an der Leine zu gehen und nicht zu anderen Hunden / Menschen zu ziehen.
Nach drei Unterrichtsstunden habe ich kapituliert und dem Herrchen, einem sehr netten, höflichen, ca. 25jährigen Mann, eine kompetente Adresse in der Eifel gegeben.

Ich dachte, mit Neufi Hope wüßte ich, was ein sturer Hund ist, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Wo der Kerle hinwollte, da ging er hin, ohne wenn und aber.
Gut, im Gegensatz zu Hope war der mir auch in dem Alter schon körperlich überlegen.
Irgendwie kam es mal aus, daß er seinen Kopf durch meine Knie steckte, noch einen Schritt nach vorne ging und ich stand nur noch auf Zehenspitzen. :o :lol:

Außerdem stand ich mir mental selber im Weg, eben weil ich schon so viel über diese Rasse gelesen hatte. Und mir immer sagte "Du, Kirsten, Trainer, hast aus Sicht dieses Hundes ihm eh nichts zu sagen, Du bist eine Fremde, was maßt Du Dir an" und war entsprechend gehemmt - nicht zu verwechseln mit ängstlich, denn dieser Hund war einfach nur freundlich, allem und jedem gegenüber.

Also, ich bin als Trainer wirklich lern- und wißbegierig und scheue mich auch nicht, vor neuen Herausforderungen. Dazu finde ich diesen Hundeschlag äußerst faszinierend. Aber ich gestehe, ich freue mich immer, wenn ich sie nur "privat" treffe und nicht "im Job". :blush:
Die sind mir mental echt eine Nummer zu groß. Oder ich konstruiere mir mangels Erfahrung da ein Fabelwesen...?

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Kuvasusa
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kuvasusa »

Ich glaube die grössten Probleme Trainer vs. Hirtenhunde ( HSH ) sind die, dass viele Trainer diese hunde nur vom Hören-Sagen-Lesen zu kennen glaubt. - Aber kaum auf dem Hupla zu Gesicht bekommt.
Wie Du treffends sagst,
Neufi Hope hat geschrieben:Außerdem stand ich mir mental selber im Weg, eben weil ich schon so viel über diese Rasse gelesen hatte. Und mir immer sagte "Du, Kirsten, Trainer, hast aus Sicht dieses Hundes ihm eh nichts zu sagen, Du bist eine Fremde, was maßt Du Dir an" und war entsprechend gehemmt - nicht zu verwechseln mit ängstlich, denn dieser Hund war einfach nur freundlich, allem und jedem gegenüber.
Zum anderen sind viele Trainer mit der Mentalität dieser selbständigen, eigenwilligen Hunde meist überfordert und stehen am Ende ihres Lateins, weil der Hund weder mit Reizangel, Strick und Kong zu bespassen und motivieren ist, noch Lust auf Leckerli hat. Und wenn er dann mal mitarbeitet, ist er langsam und gemächlich.

Manche Trainer haben Mühe damit, dass sie Korrekturen nicht eigenhändig und eigenmächtig an diesen Hunden vornehmen können.
Und andere reiten ständig auf dieser blöden Dominanzschiene herum, bloss weil ein Hund seinen Meister jetzt nicht permanent freudig anhimmelt, weil er nicht, wie erschossen auf das erste Kommando ins Platz zusammenfällt, oder weil er nicht wie ein Wahnsinniger auf ein Motivationsspieli einsteigt, und deshalb dann Rangordnungsprobleme diagnostiziert wird.

Wichtig finde ich ist, dass man sich als Trainer zwar der Eigenschaften und potenziell negativen Eigenschaften der HSH bewusst ist, sie aber nicht zu einem unerreichbaren Fabelwesen konstruiert !!!!!!

Beobachte die Körpersprache und Mimik, wie der Hund spricht, - wie die Kommunikation und die Beziehung, Bindung, Vertrauen zwischen Hund und HF ist. Da kannst mal den ersten Nagel einschlagen. Dann beobachte, was für Interesse der Hund zeigt. Was für Talente er mit bringt und von sich aus anbietet.
Es gibt nämlich durchaus Arbeiten, Spiele, Tricks die diese Hirtenhunde auch gerne mitmachen, wenn sie einen Sinn darin sehen.

Und manche lassen sich von ihren Menschen entgegen den Beschreibungen inden Büchern, doch gerne mit etwas ganz besonderem bestechen.
Problem ist dort, dass man sie NICHT mit Wurst an der Nase herumführen kann. Aber erwartungshaltung aufbauen, geht sehr wohl man muss nur die Bestätigung sehr rasch folgen lassen. Das timing muss stimmen. Und Emitionale Lobs und Streicheleinheiten werden auch gerne angenommen. Ehrliche Freude zeigen können.

Man muss sie eigentlich in ihrer eigenen Welt abholen ....

Bodenarbeiten, Mobility, Nasenarbeiten aller Arten. Shapen, Target sind ganz tolle Möglichkeiten, einem Herdi auf seine Weise entgegen zu kommen und ihn zum mittun zu bewegen.
Denn sie sind neugierig, - wollen aber lieber erst zusehen und schauen, und dann in aller Ruhe und für sich das Neue mal ausprobieren. Sie lernen sehr schnell,- aber Routinearbeit und immer wiederkehrende Wiederholen sind ihnen zu böd.

Positive Bestätigung, positive Bestärkung.
So abswechslungsreich wie möglich und vorallem an ganz verschiedenen Orten mit ihnen üben ......
Konsequente Führung, Bindung, Beziehung, Vertrauen, das ist das A und O.
Und für den Trainer KEINE Angst !!! Ihr müsst es dem HF erklären und NICHT mit dem Hund selber arbeiten.

Dann kommt auch noch die Einstellung der Herdi Besitzer hinzu. Wenn ich mit der idee, der macht ja doch nichts, der will ja ni cht, der kann ja nicht, dem ist das eh zu blöd - oder dem fällt eine Zacke aus der Krone, wenn ich mit ihm auf den Hupla gehe,- wenn ich schon mit dieser Vorstellung ins Training gehe, wird der Hund auch nicht mitmachen wollen.

Welpen nicht überfordern, die schauen zuweilen lieber zu, was die anderen machen, als selber mittun. Probieren dann später das Gesehen selber aus, auch was die Geräte betrifft.

Und bei den "Grossen", wenn's mal nicht geht, HF eine Runde patrouillieren schicken, in eine Chillout Ecke Kopf kühlen, runterfahren, tief durchatmen und auf ein Neues. - Wenn die Übung gelungen ist,- in die Chillout Ecke oder Such Ecke etwas Wellness tanken.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.......

Liebe Grüsse
Susanne mit Rahan und Monello

PS: Du Kirsten, hast ein Superfeeling für die Hunde, ein gutes Auge,- also Du solltest mit den Herdis weiss Gott keine Probleme haben :-) du stehst Dir hier wohl selber im Wege...... ;)

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Kangal
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kangal »

Kuvasusa hat geschrieben:Hey Manne,
nochmals, in diesem Thread sollte es um unsere Erfahrungen im Alltag mit diesen wunderbaren Hunden gehen. Und gerade Deine Sicht und Erfahrung mit Indiana wäre eine Bereicherung hier.

.... und ihr Mannen werft uns Frauen Stutenbissigkeit vor ..... Tja, ..... :-?

Liebe Grüsse
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:evil:
Na dann lassen wir dem Manne eben seinen "HSH" und ich richte meine Ausführungen ausdrücklich nicht an jemanden, dem sie "am Arsch vorbei gehen" :D
Offenbar hat er sie ja auch nicht gerafft, denn daß es keinen CAO gäbe, habe ich zumindest nie behauptet. Und das die Arbeit / Verwendung der Hunde in den Ursprungsländern, in denen sie massenweise vorkommen, sicher etwas aussagekräftiger ist, als die Erfahrungen, die man mit einer einzigen Hündin sammelte, von der man noch nicht mal weiß, woher sie stammt, dürfte auch so ziemlich jedem einleuchten.
Übrigens würde mich noch brennend interessieren, was Schutzdienst mit Schutz zu tun hat? :evil:

Interessant wäre, woher die Bezeichnung "Herdenschutzhund" kommt und wer sie in Deutschland wann eingeführt hat.
Wenn man das dann 'rausbekommen hat, könnte man auch erkennen, wieso diese Bezeichnung so gewählt wurde.
In den Ursprungsländern kennt man sie nämlich nicht.

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Neufi Hope
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Neufi Hope »

Das hast Du super verständlich und ausführlich erklärt. Danke Dir. :lovemetoo:
Kuvasusa hat geschrieben:Zum anderen sind viele Trainer mit der Mentalität dieser selbständigen, eigenwilligen Hunde meist überfordert und stehen am Ende ihres Lateins, weil der Hund weder mit Reizangel, Strick und Kong zu bespassen und motivieren ist, noch Lust auf Leckerli hat. Und wenn er dann mal mitarbeitet, ist er langsam und gemächlich.
Darauf hatte ich mich eingestellt, kannte ich ja auch jahrelang nicht anders, bis auf die dort fehlende Leckerlimotivation. :lol:
Kuvasusa hat geschrieben:Manche Trainer haben Mühe damit, dass sie Korrekturen nicht eigenhändig und eigenmächtig an diesen Hunden vornehmen können.
Mache ich eh äußerst ungern bis gar nicht. Es sei denn, Herrchen / Frauchen ist KOMPLETT überfordert und ich schätze den Hund so ein, daß er sich das gefallen lässt.
Eher nehme ich mir schon mal einen Hund, um zu zeigen oder auszuprobieren, wie man ihn fröhlich motiviert.
Kuvasusa hat geschrieben:Und andere reiten ständig auf dieser blöden Dominanzschiene herum, bloss weil ein Hund seinen Meister jetzt nicht permanent freudig anhimmelt, weil er nicht, wie erschossen auf das erste Kommando ins Platz zusammenfällt, oder weil er nicht wie ein Wahnsinniger auf ein Motivationsspieli einsteigt, und deshalb dann Rangordnungsprobleme diagnostiziert wird.
Okay, auch das hatte ich nicht vorausgesetzt. Es ging dort, wie gesagt, um Leinenführigkeit. Da arbeite ich aber im Normalfall auch nicht mit Leckerli-locken oder Spieli-wedeln, sondern soll Herrchen "einfach nur" seines Weges gehen bzw immer eine andere Richtung einschlagen, so daß Hund ihm irgendwann folgt. Und wäre er gefolgt, hätte es ein verbales Lob, ein Leckerli oder was auch immer sein können.
Dazu kam es aber gar nicht. Der Platz war etwas matschig, der Rüde schon groß und kräftig und Herrchen fuhr hinter ihm her Wasser-Ski. :shock:
Ich hätte jetzt nicht von einem Dominanzproblem gesprochen, wohl aber von einem deutlichen Desinteresse an dem, was der, der sich Herr und Meister wähnte, eigentlich vorgeben wollte. Da war null Orientierung am Menschen vorhanden.
Typisch HSH oder doch zumindest Optimierungsbedarf in der Beziehung?
Kuvasusa hat geschrieben:Beobachte die Körpersprache und Mimik, wie der Hund spricht, - wie die Kommunikation und die Beziehung, Bindung, Vertrauen zwischen Hund und HF ist.
Da war nichts zu sehen... zumindest nicht für Otto-Normal-Sehende... weder in der Mimik des Hundes noch in Punkto Kommunikation zwischen den beiden. :???:
Also bei diesem Team ging jeder seines Weges und das war fast immer eine getrennte Richtung. Hätte man da am besten mit Bestechung gearbeitet?
Aber was ist, wenn in freier Natur der konkurrierende Rüde präsenter ist, als der Zipfel Blutwurst?
Bei unseren "Standard-Fifis" hätte ich ggf mit Weg abschneiden, Richtungswechsel o.ä. gearbeitet.
Denn konsequente Führung hat für mich wenig mit der richtigen Bespassung zu tun. :-?
Oder würde ein HSH sich dann erst recht für den anderen Weg entscheiden?
Kuvasusa hat geschrieben:Und bei den "Grossen", wenn's mal nicht geht, HF eine Runde patrouillieren schicken, in eine Chillout Ecke Kopf kühlen, runterfahren, tief durchatmen und auf ein Neues. - Wenn die Übung gelungen ist,- in die Chillout Ecke oder Such Ecke etwas Wellness tanken.
Hm... das praktiziere ich genau so eigentlich mit jedem Team, keine Brechstange, sondern durchatmen, lächeln und ruhig und konsequent meine Anweisung wiederholen.
Kuvasusa hat geschrieben:PS: Du Kirsten, hast ein Superfeeling für die Hunde, ein gutes Auge,- also Du solltest mit den Herdis weiss Gott keine Probleme haben :-) du stehst Dir hier wohl selber im Wege...... ;)
Vielen Dank für die Blumen :blush: Wahrscheinlich fehlt es wirklich an der Praxiserfahrung.

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von babett »

Kuvasusa hat geschrieben:Üblichterweise werden Hüte,- und Treibhunde ja auch in einem Atemzug genannt.
Da wirft sich für mich nun die Frage auf, ob man zwischen der Bezeichnung, Treibe,- und Hütehunde nicht differenzieren müsste ? Was sind Hütehunde und welche die Treiber ?- Worin bestehen die Unterschied ?
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Offensichtlich wird aber mit der Bezeichnung Hütehunde wie beim HSH verfahren, man nimmt ihn als Sammelbegriff für alle Treiber,- und Hüter.
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Ich (für mich persönlich, ist keine wissenschaftlich fundierte Erkenntnis) unterteile schon.

"Treibhunde" sind Hunde wie z.B. der ACD, dessen Aufgabe hauptsächlich darin liegt, die Tiere auf dem Trail zusammenzuhalten und kontrolliert vorwärts zu bewegen.

"Hütehunde" unterteilen sich in Wanderschäfer- und Koppelhunde. "Koppelhunde" sind z.B. BC, die die Herde von A nach B treiben, also umkoppeln. Sie sind meinst dort in Verwendung, wo die Tiere entweder in eingzäunten Arealen oder ganz frei grasen und werden verwendet, um zusammenzutreiben, zu trennen, bestimmte Tiere zu selektieren.

"Wanderschäferhunde" sind z.B. die Altdeutschen, der Beauceron, Briard, Hollandse Herder etc. Sie fungieren mehr als lebender Zaun, sind ganztägig mit dem Hirten bei der Herde und haben je nach Rasse oft auch eine gehörige Portion Schutztrieb, bewachen und verteidigen die Herden auch.

Dann gibts noch die, die beides können, manche sagen dazu "Farmhunde", z.B. der Australian Shephard.

"Herdenschutzhunde" sind ausschließlich dazu da, die Herden zu verteidigen, indem sie Feinde auf Abstand halten. Sie beeinflussen das Verhalten der Herde nicht, betrachten sich eher als Teil davon.

Alle zusammen sind es Hirtenhunde, also die Hunde der Hirten. Und alle sind so gezüchtet, daß sie selbständig arbeiten, ohne ständige Rückversicherung zum Besitzer, wenn sie einmal den Sinn ihrer Arbeit begriffen haben.

Kira
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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von Kira »

Katrin (sorry), da möchte ich mal nachhaken, was ist dann der Border Collie, der ja sogar nach Pfeifen unter Kommando auf einen bestimmten Platz schickt u nd von da aus dann konkret weiter dirigiert? ( Aussies können das auch)
Denn das ist für mich DER Hütehund schlechthin. Haben wir vielleicht verschiedene Begrifflichkeiten?
Zuletzt geändert von Kira am 7. Mai 2012, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Haltung von Herdenschutzhunden in unserer engeren Umgebu

Beitrag von babett »

Kira hat geschrieben:Katrin (sorry), da möchte ich mal nachhaken, was ist dann der Border Collie, der ja sogar nach Pfeifen unter Kommando auf einen bestimmten Platz schickt u nd von da aus dann konkret weiter dirigiert? ( Aussies können das auch)
Denn das ist für mich DER Hütehund schlechthin. Haben wir vielleicht verschiedene Begrifflichkeiten?
Nee, hab ich doch oben geschrieben. Der BC ist das Paradebeispiel für einen Koppelhund. Und ja, der Aussie kann das auch (meine Beaucis auch, aber das ist nicht ihr Metier und das spürt man deutlich), der kann aber auch (fast) alles andere. Ein Allrounder eben, kein Spezialist.

Ich geh ab und an mal zu Hütewettbewerben. Da sieht man die Unterschiede recht deutlich. Das AAH-Hüten vs. eine Hüteprüfung im SV - ich sag nur: Welten...!

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