FCI Rassestandard 199 - Cicerno dell' Etna

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FCI Rassestandard 199 - Cicerno dell' Etna

Beitrag von Itundra »

CIRNECO DELL'ETNA
(Cirneco dell'Etna)

ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Schneider.

URSPRUNG : Italien.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES : 27.11.1999.

VERWENDUNG : Jagdhund, besonders zur Jagd auf Wild-kaninchen.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 7 Urtyp-Hunde zur jagdlichen
Verwendung.
Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS : Bisherige Studien über die Herkunft der im Mittelmeerraum verbreiteten Hunderassen gingen davon aus, dass der Cirneco dell'Etna von den alten Jagdhunden abstamme, die zur Pharaonenzeit im Niltal gezüchtet wurden und die dann mit den Phöniziern nach Sizilien gekommen seien. Jüngste Untersuchungen geben einer neuen Theorie den Vorzug, nach der es sich um eine alteingesessene Rasse sizilianischen Ursprungs handeln könnte, die an den Abhängen des Ätna beheimatet war. In der Tat ist durch Münzen und Gravuren bewiesen, dass der Cirneco in diesem Gebiet bereits Jahrhunderte vor Christi Geburt vorkam.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Hund vom Urtyp, von schlanker und eleganter Form, von mittlerer Grösse, wenig füllig, aber robust und widerstandsfähig. Seine morphologische Erscheinung ist die eines etwas langlinigen, leicht gebauten Hundes; sein Körper lässt sich in ein Quadrat stellen; das Haar ist dünn.

WICHTIGE PROPORTIONEN :
- Die Rumpflänge entspricht der Widerristhöhe (quadratisches For- mat).
- Die Brusttiefe ist um wenig geringer als die Höhe des Ellbogens über dem Boden.
- Die Fanglänge ist kürzer als die halbe Kopflänge (das Verhältnis Oberkopf zu Fang beträgt 10 zu 8, bevorgezugt werden aber Hunde, bei denen der Fang die Länge des Oberkopfes erreicht).

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Er ist ein Jagdhund, der für schwieriges Gelände geeignet und besonders zur Jagd auf Wildkaninchen spezialisiert ist; obwohl mit viel Temperament ausgestattet, ist er gleichzeitig sanft und zärtlich.

KOPF :

OBERKOPF :
Schädel : In Längsrichtung von ovaler Form; die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken sind parallel oder nur wenig divergent. Das obere Profil des Schädels ist so gering konvex gewölbt, dass er fast flach erscheint; die Kopfbreite darf zwischen den Jochbeinen die halbe Kopflänge nicht überschreiten; die Augenbrauenbogen treten wenig hervor; die Stirnfurche ist wenig ausgeprägt; die Scheitelleiste ist kaum vorhanden, der Hinterhaupt- fortsatz wenig entwickelt.
Stop : Recht betont, in Form eines Winkels von etwa 140°.

GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : In der Form ziemlich rechteckig, eher gross, seine Farbe entsprechend der Fellfarbe (ein eher dunkles Braun, hellbraun, fleischfarben).
Fang : Der Fang misst mindestens 80% der Oberkopflänge; seine Tiefe oder Höhe (in Fangmitte gemessen) erreicht mindestens die Hälfte der eigenen Länge; seine Breite (in Fangmitte gemessen) ist geringer als die Hälfte seiner Länge. Der Fang ist also spitz mit geradem Nasenrücken; sein unteres seitliches Profil wird vom Unterkiefer bestimmt.
Lefzen : Fein, dünn und straff; sie bedecken gerade knapp die Zähne des Unterkiefers. Die Schleimhaut des Lippenwinkels ist kaum sichtbar.
Kiefer / Zähne : Obwohl er nicht kräftig erscheint, handelt es sich dennoch um einen normal entwickelten Kiefer; Unterkiefer wenig entwickelt mit fliehendem Kinn.
Die Schneidezähne sitzen senkrecht im Kiefer, sind einwandfrei ausgerichtet und zueinander passend. Zähne gut entwickelt und vollzählig; Scherengebiss.
Backen : Flach.
Augen : Die Augen, welche eher klein erscheinen, sind nicht zu dunkel ockerfarbig, bernsteinfarben oder auch grau, niemals braun oder dunkel haselnussbraun; sie sind seitlich eingesetzt; ihr Ausdruck ist sanft; die Lidöffnung ist oval; das Pigment der Lidränder entspricht der Farbe des Nasenspiegels.
Ohren : Recht hoch angesetzt und engstehend, aufrecht und recht steif; Ohröffnung nach vorne gerichtet; von dreieckiger Form mit schmaler Spitze; sie dürfen nicht kupiert sein. Ihre Länge beträgt höchstens die halbe Kopflänge.

HALS : Oberes Profil stark gewölbt (konvex). Die Länge des Halses entspricht der des Kopfes. Er hat annähernd die Form eines Kegelstumpfes; die Muskulatur ist sichtbar, ganz besonders entlang des oberen Halsrandes. Die Haut ist fein und straff, gut anliegend; keine Wamme.

KÖRPER :
Obere Profillinie : Sie fällt geradlinig und anmutig vom Widerrist zur Kruppe hin ab.
Widerrist : Hebt sich von der Rückenlinie ab; infolge der Konvergenz der Schulterblattspitzen schmal; Übergang zum Halsansatz harmonisch.
Rücken : Oberes Profil geradlinig, Muskeln nicht besonders entwickelt; die Länge des Brustkorbbereiches misst ungefähr das Dreifache der Länge der Lendenpartie.
Lende : Ihre Länge beträgt annähernd 1/5 der Widerristhöhe, und ihre Breite entspricht nahezu ihrer Länge; die Muskeln sind kurz und wenig hervortretend, aber fest.
Kruppe : Oberes Profil eher flach; die Neigung zur Horizontalen erreicht ungefähr 45°. Die Länge dieser abfallenden, trockenen und festen Kruppe erreicht ungefähr ein Drittel der Widerristhöhe und ihre Breite entspricht nahezu der Hälfte ihrer Länge; die Muskeln der Kruppe sind nicht hervortretend.
Brust : Die Brustlänge übertrifft die halbe Widerristhöhe um ein wenig (ca. 57%) und ihre Breite (gemessen an der breitesten Stelle) erreicht kaum ein Drittel der Widerristhöhe; der Brustkorb reicht ganz oder beinahe bis auf die Höhe der Ellbogen hinab, ohne jedoch diese Linie zu überschreiten; die Rippen sind wenig gewölbt, aber niemals flach; der Brustumfang übertrifft die Widerristhöhe um etwa 1/8; Brust eher eng.
Untere Profillinie und Bauch : Das untere Profil steigt gleichmässig und ohne schroffen Bruch bis auf Bauchhöhe an. Bauch trocken und aufgezogen; Flanken von gleicher Länge wie die Lendenpartie.

RUTE : Tief angesetzt, eher dick und auf der ganzen Länge gleichmässig stark; die ziemlich lange Rute reicht bis zum Sprunggelenk oder leicht darüber hinaus; in Ruhestellung als Säbelrute, beim aufmerksamen Hund als Trompetenrute über dem Rücken getragen; kurzhaarig.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND : Senkrecht und parallel gestellt. Von der Seite gesehen soll eine Senkrechte, vom Schultergelenk ausgehend, gerade die Zehenspitze berühren. Ebenso soll eine weitere Senkrechte, vom Ellenbogengelenk ausgehend, Unterarm und Fusswurzel in fast zwei gleiche Teile trennen, um dann auf halber Höhe des Mittelfusses zu enden. - Von vorne gesehen teilt ein Senkrechte, von der Schulterblattspitze ausgehend, Unterarm, Fusswurzel, Vordermittel-fuss und Pfote in zwei gleiche Teile. Vom Boden zum Ellbogen gemessen übertrifft die Länge der vorderen Gliedmasse um ein wenig die halbe Widerristhöhe.
Schultern : Die Länge des Schulterblattes muss ungefähr 1/3 der Widerristhöhe erreichen und zur Horizontalen um ca. 55° geneigt sein; die Schulterblattspitzen liegen nahe zusammen; der Winkel Schulterblatt-Oberarmbein misst ungefähr 115° bis 120°.
Oberarm : Die Länge des Oberarms entspricht der halben Länge der Gliedmasse, gemessen vom Boden bis zum Ellbogen; der Oberarm ist beinahe oder völlig parallel zur Medianebene des Rumpfes, zur Horizontalen wenig geneigt, mit hervortretender, deutlich abgesetzter Muskulatur.
Ellenbogen : Er liegt auf Niveau der Brustbeinlinie oder wenig darunter und ist parallel zur Medianebene des Rumpfes; der Winkel Oberarmbein-Speiche misst ungefähr 150°.
Unterarm : Die Länge des Unterarms entspricht einem Drittel der Widerristhöhe; er steht senkrecht zum Boden; die Auskehlung Speiche-Fusswurzel ist deutlich sichtbar; der Knochenbau ist leicht, aber solide.
Fusswurzel : Sie verlängert die gerade Linie des Unterarmes; das Erbsenbein tritt deutlich hervor.
Vordermittelfuss : Die Länge des Vordermittelfusses darf 1/6 der Länge der Vordergliedmasse, gemessen vom Boden zum Ellbogen, nicht unterschreiten; breiter als die Fusswurzel, aber flach und trocken; der Vordermittelfuss ist von hinten nach vorne leicht geneigt; der Knochenbau ist flach und trocken.
Vorderpfoten : Von ovaler Form (Hasenpfoten) mit eng aneinander- liegenden, gewölbten Zehen; Krallen kräftig und gebogen, von brauner Farbe oder von einem dem Braun angenäherten fleischfarbenen Rosa, jedoch niemals schwarz; Sohlenballen hart und von gleicher Farbe wie die Krallen.

HINTERHAND :
Allgemeines : Von der Seite betrachtet soll eine gedachte senkrechte Linie, vom Sitzbeinhöcker zum Boden führend, die Zehenspitzen beinahe oder ganz berühren. Von hinten besehen muss eine gedachte senkrechte Linie, vom Sitzebeinhöcker ausgehend und zum Boden führend, Fersenbeinhöcker, Hintermittelfuss und Pfote in zwei gleiche Teile trennen. Die Länge der hinteren Gliedmasse beträgt ungefähr 93% der Widerristhöhe.
Oberschenkel : Lang und breit. In der Länge misst er ein Drittel der Widerristhöhe; die Muskulatur ist flach und der hintere Rand der Keule ist nur wenig konvex; die Breite des Oberschenkels (Ausssen- seite) beträgt 3/4 seiner Länge; der Winkel Darmbein-Oberschenkel- bein liegt bei ungefähr 115°.
Kniegelenk : Das Kniegelenk muss auf einer senkrechten Linie liegen, die vom Sitzbeinhöcker zum Boden führt; der Winkel Oberschenkel-bein-Schienbein beträgt ungefähr 120°.

Unterschenkel : Von etwas geringer Länge als der Oberschenkel; der Unterschenkel ist zur Horizontalen um 55° geneigt. Die ihn bedeckenden Muskeln sind trocken und gut abgesetzt; der Knochenbau ist leicht; die Unterschenkelauskehlung ist gut ausgeprägt.
Sprunggelenk : Der Abstand Pfotensohle-Sprunggelenkspitze ist nicht grösser als 27% der Widerristhöhe; seine Aussenseite ist breit; der Winkel Schienbein-Fersenbein beträgt ungefähr 135°.
Hintermittelfuss : Seine Länge entspricht einem Drittel der Länge der vorderen Gliedmasse, gemessen zwischen Boden und Ellbogen; er ist von zylindrischer Form und in vertikaler Lage, steht also senkrecht zum Boden; keine Afterkrallen.
Hinterpfoten : Leicht oval; sie haben ansonsten alle Merkmale mit den Vorderpfoten gemeinsam.

GANGWERK : Galopp, zeitweise von Trabphasen unterbrochen.

HAUT : Dünn, am ganzen Körper eng auf dem Unterhautgewebe anliegend. Die Farbe wechselt je nach Haarfarbe. Die Schleimhäute und die Haut des Nasenschwammes entsprechen den Farben, die für den Nasenschwamm beschrieben wurden; sie dürfen weder schwarz gefleckt noch depigmentiert sein.

HAARKLEID

HAAR : Kurzes Haar auf Kopf, Ohren und Gliedmassen; auf Rumpf und Rute ist es halblang (ungefähr 3 cm), aber sehr glatt und anliegend, steif wie Rosshaar.

FARBE :
• Einfarbig falbfarben, mehr oder weniger intensiv oder verwaschen wie isabell-, sandfarben etc.




• Falbfarben mit mehr oder weniger ausgedehntem Weiss (weisse Blesse am Kopf, weisser Bruststreifen, weisse Pfoten, weisse Rutenspitze, weisser Bauch; ein weisser Kragen wird weniger geschätzt). Weiss, einfarbig oder mit orangefarbenen Flecken wird toleriert; ein falbfarbenes Haarkleid, welches von etwas helleren und dunkleren Haaren durchsetzt ist, ist zulässig.


GRÖSSE UND GEWICHT :
Widerristhöhe :
Für Rüden : Von 46 bis 50 cm. Maximale Toleranz bis 52 cm,
Für Hündinnen: Von 42 bis 46 cm. Maximale Toleranz bis 50 cm.

Gewicht :
Für Rüden : 10 bis 12 kg,
Für Hündinnen : 8 bis 10 kg.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :
• Aggressiv oder ängstlich.
• Konvergenz der Begrenzungslinien von Schädel und Fang.
• Konkaver Nasenrücken.
• Ausgeprägter Vor- oder Rückbiss.
• Birkauge.
• Ohr völlig hängend oder Fledermausohr.
• Auf dem Rücken eingerollte Rute.
• Schwarze Krallen.
• Schwarze Sohlen- und Zehenballen.
• Schwarze Pigmentierung, selbst wenn nur begrenzt auftretend.
• Einfarbig braune oder leberfarbene Hunde.
• Schwarze Flecken, braune Flecken.
• Vorkommen brauner oder schwarzer Haare.
• Gestromtes Haarkleid.
• Schwarze Schleimhäute.
• Völliger Pigmentmangel.
• Bei Rüden und Hündinnen Grösse über oder 2 cm unter der vom Standard vorgegebenen Limite.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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