@chow-chow-fan
...tut mir leid, daß ich Dich schon wieder so direkt mit meiner kritischen Hinterfragerei nerve, aber auch noch ein dritter Punkt ist mir ein wenig aufgestoßen. Ich kann sicherlich akzeptieren, wenn Du schreibst, nicht viel von Austellungen zu halten. Nicht so toll finde ich es jedoch, wenn Du dieses ohne weitere Erläuterungen tust.
Ich denke, daß man sich über die Wirkung von Austellungen auf den Hund , als auch über deren Funktion in der Hunde- und Züchterwelt im Klaren sein sollte.
Zunächst erst einmal zur Wirkung von Ausstelllungen auf den Hund: Natürlich gibt es Hunde, welche seitens ihre Erziehung und Erfahrungswelt ABSOLUT NICHT für Ausstellungen geeignet sind. Andererseits gibt es auch wieder richtige Talente, welche dort ihren Drang sich zu präsentieren kräftig ausleben und diese Veranstaltungen richtiggehend geniessen. In den meisten Fällen ist das Ausstellungswesen für die Hunde jedoch eine intensiv erlernte Übung, wie jede andere Übung auch.... (sitz, platz, bleibt, fuß, such.....) und ist somit auch mit einem bestimmten Umfang von Streß verbunden. Sein wir doch mal ehrlich. Das ganze Leben des Hundes besteht darin, von uns unter Streß gesetzt zu werden, denn wir versuchen ihn ständig dazu zu bringen diejenigen Dinge zu tun, welche WIR VON IHM wollen. Wir sprechen nicht die Sprache der Hund, erwarten aber daß die Hunde uns verstehen. Wenn wir schon so tun, so sollten wir frühzeitig mit dieser Konfrontation beginnen und diese Dinge und Tätigkeit bereits im Jüngstenalter im Wesens- und Erfahrungsbild des Hundes verankern. Solll heissen: Wenn wir bereits frührzeitig mit unserem Hund in der Jüngsten-Klasse auf Ausstellungen gehen, dann sind diese nicht anstrengender als ein zweistündiger Spaziergang im Wald mit seinen vielen Geruchseindrücken. Auch nach einem solchen Spaziergang ist der Hund i.d.R. erst einma groggy. Wir nehmen unsere Hunde bereit in der Babyklasse mit auf Ausstellungen. Die Folge: Sie sind ALLE absolut Menschen-freundlich und -bezogen, sie haben gelernt auch dort zu entspannen, sie lieben es sich zu präsentieren (... sie sind mitlerweile alle ziemliche Angeber), es geht KEINE Form von Agressionen gegenüber Menschen von ihnen aus.... u.v.m.
Nun zur Funktion von Ausstellungen. Zunächst einmal ganz simpel ausgedrückt: Ohne das internationale Ausstellungswesen, gäbe es all' die schönen
Rassen bei den Hunden nicht mehr und die Hunde wären mit deutlich mehr genetischen
Krankheiten behaftet als sowieso schon. Die Hunde auf Austellungen haben zwei Zielgruppen. Erstens natürlich die Besucher, welche sich in Kommunikation mit Ausstellern und Züchter-Ausstellern über die Rassen und deren Eigenarten informieren können. Aber auch erste Kontakte mit dem
Züchter des späteren eigenen Welpen werden dort oft geknüft. Wo, wenn nicht auf diesen Ausstellungen, hat der Welpenkunde eine derartige Vielfalt von Rasseschlägen einer Rasse und deren Züchter in direktem Zugriff.
Zweitens ist jede
Ausstellung auch so etwas wie eine Fachmesse, auf welcher sich die Züchter und Zuchtrüdenbesitzer kennenlernen und austauschen können. Wenn dieses Forum nicht existieren würde, dann würden die meisten Verpaarungen nur noch mit dem eigenen Rüden oder Nachbarshund gemacht werden. Die Konsequenzen daraus sollten hier jedem bekannt sein. Nicht umsonst, kommen die Hunde und Vorfahren unseres Rudels aus 7 Ländern von beiden Seiten des Atlantiks.
Und trotzdem.... ich gebe Dir recht ... nicht jeder Hund.... aber vor allem auch : NICHT JEDER MENSCH ist für Ausstellungen geeignet oder sollte das seinem Hund antun.