Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Forumsregeln
Wir möchten darauf hinweisen, dass dieses Forum zum Austausch von Informationen dient und keine Rechtsberatung ersetzt.
ameise
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 814
Registriert: 4. Jan 2011, 15:27
Hunderasse: mischling
Mein(e) Hund(e): tuli

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von ameise »

mina, da muss ich dir absolut recht geben!
da gibt es doch einige die mit 12 verantwortungsvollere hundehalter sind als so mancher erwachsener... das heißt nicht verantwortungsvolle erwachsene hundehalter treffe ich fast täglich.

meine kinder (11 und 13) gehen täglich mit unserem hund raus. ich kann mich absolut auf sie verlassen. im ort lassen sie ihn immer angeleint. es ist zwar kein DSH, aber auch ein kleiner hund kann ja unerzogen oder gefährlich sein - das ist unsrer natürlich nicht! wir haben uns extra wegen der kinder für einen "15kg-hund" entschieden, damit die auch mal allein mit ihm raus können.

ich bin in dem alter mit einem irischen wolfhund spazieren gegangen und ich muss zugeben dass es manchmal sehr schwer war ihn zu halten. er hasste dackel und einmal sah ich schon von weitem einen dackel und wickelte die leine zur verstärkung um einen betonpfeiler, weil ich wusste dass ich den IW nicht halten kann. mein hund zog so stark trotz zughalsband, dass er den karabiner seiner leine aufbog und ich stand da mit der leeren leine am pfeiler und der dackel wurde vom IW erwischt... (der kam aber auch direkt auf ihn zugesprungen ohne leine und besitzer 200m weiter hinten...)
deswegen war mir wichtig, dass unser hund nur so groß und schwer ist, dass unsere kinder körperlich in der lage sind ihn im ernstfall auch zu halten. bevor ich sie allein mit ihm rausgelassen hab, haben wir das auch mehrmals getestet.
sie haben auch klare regeln und wissen wie sie sich in welchem fall zu verhalten haben.

ich denke wenn der hund gut erzogen ist, das kind sich auskennt und man sich selbst überzeugt hat, dass man sich auf das kind verlassen kann, dann spricht nichts dagegen dass ein kind allein mit dem hund rausgeht. bei größeren hunden sollte halt absolutes gehorsam bestehen um sowas wie mit meinem IW zu vermeiden.

lg ameise

san
Forumslegende
Forumslegende
Beiträge: 5787
Registriert: 15. Apr 2008, 14:42
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Border Collie,Bullmastiff
Mein(e) Hund(e): Lobo,Sina,Debby
Wohnort: bremervörde

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von san »

Mina hat geschrieben:

lieber einen Jugendlichen, der sich vernünftig mit der Materie befasst als einen 40 Jährigen, der den Hund einfach laufen lässt...der tut ja nix....jaja :uho1:

:thumbsup:

SchmuseDobi
Begleithund
Begleithund
Beiträge: 450
Registriert: 22. Nov 2011, 12:53
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Dobermann

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von SchmuseDobi »

So...und ich war dann sicherlich auch nicht in der Lage, einen Hund zu führen....
Wir oder ich sagen ja auch nicht, dass JEDES Kind in dem Alter nicht in der Lage ist. Also bitte nicht persönlich auf dich beziehen.
:p

Das eine Kind macht Abitur, das andere nur nen Hauptschulabschluss, so ist es in der Hundeerziehung auch, einige sind schon mit 12 Jahren wahre Profis, andere lernen es wie erwähnt selbst mit 40 Jahren nicht mehr wie man einen Hund ordentlich zu führen hat. :zwink:

Damals als wir noch als Kinder mit den Hunden draussen waren, gab es soweit ich mich erinnern kann noch nicht die Regelung 40/20 Hunde, die wurde erst eingeführt, da war mein damaliger Hund schon lange bei uns. Hat 40/20 was mit Leinenpflicht zu tun oder nur mit dem Anmelden und Steuern zahlen? Naja egal, auf jeden Fall weiss ich, dass früher zumindestens bei uns die Hunde noch ohne Leine liefen und alles wesentlich lockerer war.
Da ließen viele noch ihre Hoftüren auf und die Hunde konnten frei in der Siedlung herum laufen. Heute ist sowas unvorstellbar und meiner Meinung nach auch gott sei Dank verboten. Meine Hunde mögen nämlich auch nicht jeden herrenlosen Hund. :cool:
Naja anderes Thema.

Aber wie ich hier rauslese, sehen einige das auch wie ich, dass sie im Nachhinein schon sagen, dass sie nicht 100 % reif waren als Kind mit einem Hund zu gehen und doch gegangen ist.
Ich hatte gott sei Dank einen wahren Schatz als Hund aber ich bin auch mal mit einem anderen Hund rausgegangen, der nicht ganz ohne war, da habe ich mir als Kind niemals Gedanken drüber gemacht ob irgendwas passieren könnte. Heute als Erwachsene würde ich mit diesem Hund nicht mehr freiwillig gehen. :lol:

Als Kind sieht man halt einiges viel zu locker und erkennt Gefahren womöglich garnicht. (Soll sich nicht wieder jeder angesprochen fühlen :zwink: )

Bestes Beispiel: Vor ein paar Tagen bin ich mit meinem Hund in unserer Siedlung spazieren gewesen. Da standen zwei kleine Mädels- etwa 8 Jahre alt- mit einem wütenden kleinen Hund an der Flexi. Flexi schön lang, Hund hängt sich in die Leine, Mädchen kann den Hund kaum noch halten. Naja ich war froh, dass es wirklich nur ein kleiner wütender Hund war, vor nem großen Hund hätte ich dann doch Angst gehabt neben so nem kleinen Mädchen. Als dann ein Auto vorbei fuhr, lief der Hund mit vollem Speed in die Flexileine und zog das Mädchen mit. Am Ende der Leine waren dann nur noch geschätzte 10 Zentimeter Platz zwischen Hund und Auto. Das Mädchen hatte den Hund an langer Leiner gelassen, obwohl dieser bereits wütete und sie das Auto ankam sah. Dieses Kind hat definitiv die Situation nicht richtig eingeschätzt.

Teardrop
Begleithund
Begleithund
Beiträge: 303
Registriert: 24. Mär 2010, 19:32
Wohnort: Landkreis Kassel

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Teardrop »

Soweit ich weiss darf man in NRW erst mit einem grösseren Hund spazieren gehen, wenn man 18 Jahre alt ist. In allen anderen Bundesländern gibt es dazu keine Regelung.

citta
Blindenführhund
Blindenführhund
Beiträge: 561
Registriert: 14. Jan 2007, 20:09

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von citta »

Ich meine auch das es hier in NRW so ist das man einen 40/20 Hund erst mit 18 führen darf.

Wobei ich der meinung bin das es wichtiger ist das man den Hund vernünftig führen und auch halten kann egal ob man 12 oder 40 ist.
Es kommt mein nach auf das Kind /jugendlichen drauf an.

Wenn ich mich aber an eine situation zurück erinnere wie ich sie erlebt hatte. da wird mir jetzt noch schlecht. Es gab hier in meiner gegend eine Familie die hatten einen jungen Schäferhund von ca 1 jahr und einen Sohn von ca 9 jahren. Der Schäferhund war absolut unverträglich, dieser stand sofort senkrecht in der leine soabald sie einen anderen Hund gesehen hatte. Und diese Leute schickten schickten ihren Sohn mit diesen Hund Gassi, der Sohn war aber nicht in der lage auf den Hund einzu wirken oder ihn zu halten.

Dieser Hund sah mich und eine Freundin von mir und unsere 5 Hunden die auf einer wiese spielten , besagter Hund zog an und schleifte den jungen hinterher der junge konnte den Hund nicht mehr halten flog hin und der Hund riss sich los. Im gleichen moment kam jemand mit seinen angeleinten Briard des weges der Schäfi verbiss sich dann in den Briard ( der Besitzer konnte die Hunde zwar recht schnell trennen doch der Schäfi setzte immer wieder nach). Ich habe dann ganz schnell unsere 5 Hunde festgehalten) und meine freundin ist dann zu den Schäfi hin hat sich die Leine gepackt , die Hunde auseinander gepflückt und dann den jungen mit dem Hund nach Hause gebracht, sie hat dann denn eltern gesagt was vorgefallen war und den Eltern soll es piep egal gewesen sein. :thumbsdown:


Also meiner meinung nach sollten Hund und Kind schon zusammen passen, wenn das Kind den Hund auch mal alleine ausführen soll.

:waving: Jessica

Mina
Polizeihund
Polizeihund
Beiträge: 2002
Registriert: 30. Jul 2007, 16:37
Kontaktdaten:

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Mina »

rein von der kraft her ist es einem kind auch nicht möglich, einen dsh zu halten.

meine hündin hat mich damals auch mal über die straße geschliffen (losgelassen hab ich nicht :P ).
wir besorgten und dann so ein geschirr mit zug unter den achseln, damit konnte ich sie gut halten. nur das scheuerte ihre achseln auf, sodass wir das ding wieder weg legten.
ich hab dann einfach krafttraining gemacht, jeden abend, damit ich sie halten kann und das hat gut funktioniert. wo ein wille ist, ist auch ein weg, nur man muss halt auch einsehen, wann man an seine grenzen stößt und wie man diese überwinden kann.

wenn ich mal zurück denke...was ich damals geleistet habe, schaffe ich heute gewiss nicht mehr :lol:
größe und gewicht sind in etwa gleich geblieben (bin einfach nicht mehr gewachsen....)....nur zur aufwärmung gabs erst 30, dann 50 liegestütze...
jetzt bin ich froh, wenn ich 20 schaffe :evil:



bei manchen leuten muss wohl erst mal richtig was passieren, bis sie es einsehen...

Benutzeravatar
Der Herdenschutzhund
Junghund
Junghund
Beiträge: 69
Registriert: 2. Jul 2012, 11:13
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Herdenschutzhunde
Kontaktdaten:

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Der Herdenschutzhund »

Mina hat geschrieben:rein von der kraft her ist es einem kind auch nicht möglich, einen dsh zu halten.
NIEMAND kann einen großen oder gar sehr großen Hund mit Kraft führen - das ist ein Trugschluss. Bei etwa 30 kg Hundegewicht ist Schluß mit der eigenen körperlichen Überlegenheit.

Große Hunde (eigentlich alle, aber bei kleinen kann man sich notfalls mit Gewalt durchsetzen) führt man über die eigene reife selbstsichere Persönlichkeit. Die ist bei Kindern per se nicht gegeben, wobei es auch da Ausnahmen gibt. Davon ab vermiss ich die aber auch bei vielen Erwachsenen :zwink:

Insofern kann und muss es (von Vorschriften mal abgesehen) meines Erachtens IMMER eine Einzelfallentscheidung sein, wer welchen Hund ausführen kann/darf/soll.

Anneke87
Junghund
Junghund
Beiträge: 90
Registriert: 11. Jan 2010, 20:20

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Anneke87 »

Ich begegne auch öfter 2 Jungs (Brüdern, schätze beide unter 10), die mit einem Labbi spazieren gehen. Körperlich wären sie dem Hund, wenn der sich voll in die Leine legt, bestimmt auch nicht gewachsen. Nun ist ein Labbi ja eher ein "Der-Tut-Nix" und kein "Böser Schäferhund". Ich habe mir da trotzdem meine Gedanken drum gemacht.
Aber die Jungs machen das recht gut. Der Hund soll, wenn ich entgegen komme, sitz machen, und das tut er meist auch.
Einmal hab ich aber auch gesehen, dass sich der eine Junge die Leine fest umwickelt und sich zusätzlich an einem Zaun festgehalten hat.
Das gab mir schon zu denken.

Andererseits begegne ich auch manchmal einer Frau mit einem sehr großen DSH-Rottweiler Mix. Und dieser wirkt echt nicht nach "Der Tut Nix". Ich weiß nicht, ob er wirklich etwas tun würde, aber er klingt recht bösartig, wenn ein Hund entgegen kommt. Diese Frau geht dann von Weg ab, legt sich voll in die Leine und hält sich auch manchmal an Bäumen fest.

Mir wäre es lieber, der Labbi reißt sich los und fordert meine Hündin zum spielen auf, als das der Mix sich losreißt und nicht so nett ist.




Ich weiß nicht, ob ich selbst, wenn ich mal Kinder habe, diese mit einem Hund allein los schicken würde. Eben wegen solchen Konfliktsituationen. Die Kinder wären sicherlich überfordert, wenn sich ein fremder Hund losreißt und auf den eigenen losgeht.
Da würde ich meine Kinder aber doch eher mit einem großen, gut im Gehorsam stehendem, Hund losschicken, als mit einem kleinen. Der große Hund kann sich noch selbst wehren, der kleine vielleicht nicht.

Vor ein paar Jahren war hier im Ort ein Mädchen mit dem kleinen Familienhund an der Grundschule unterwegs (neben der Grundschule ist ein Kiosk, der auch Nachmittags die Kinder mit Bonbontüten versorgt). Da kam ein großer Hund an. Das Mädchen hat ihren kleinen dann auf den Arm genommen und ist von dem großen Hund böse gebissen worden.

Ja, es ist strittig, ob das Mädchen das hätte tun sollen. Aber wer weiß, ob der Hund nicht sonst ernsthaft verletzt worden wäre.


Lange Rede - kurzer Sinn.

Man muss es individuell entscheiden.

Kira
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1107
Registriert: 5. Dez 2006, 17:59
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Harzer Fuchs und Aussies
Mein(e) Hund(e): June, Samba, Aiyana, Sam
Wohnort: Meckenheim
Kontaktdaten:

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Kira »

Ich habe vor Jahren ein mal einen Vorfall erlebt, der mir in anderer Weise zu denken gegeben hat.
Ein junge, ungefähr 7 oder Jahre alt.
Er ging mit seinem gut gehorchenden, kleinen Hund spazieren.
Da kam einer an, der seinen Hund nicht kontrollierte, ob er nicht wollte, oder nicht konnte, war mir nicht ersichtlich

Der große Hund ging den kleinen Hund an. Es ist *noch* gut gegangen, weil der kleine Hund nicht verletzt gewesen ist.
Aber der Junge hat am ganzen Körper gezittert, er hat alles versucht, was entsprechend des Alters nicht sehr viel war, um seinen Hund zu beschützen. Er hat sich solche Vorwürfe gemacht, er ha bitterlich geweint.
Muss man das seinem Kind und Hund wirklich in einem solchen Alter veranwortlich zumuten?
Mit verantwortlich zumuten meine ich, der kleine Junge hatte natürlich die Verantwortung für seinen Hund. War aber überhaupt nicht der Lage das irgendwie zu verpacken. Er konnte nicht mal im Ansatz erahnen, dass der andere HF die Verantwortung für seinen Hund hatte. Der kleine Junge hat sich nur Vorwürfe gemacht und richtig elend gefühlt.
Das würd ich für mein Kind nicht wollen. Und ich habe noch versucht, den Jungen zu trösten.... aber wie Kinder FRemden gegenüber sind, wissen wir ja auch.
Ich habe großes Mitlied mit dem Jungen gehabt.

Lienchen
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1101
Registriert: 15. Dez 2005, 18:16
Wohnort: D (NRW)

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Ich bin damals auch mit großen Hunden losgezogen, da war ich noch keine 10.
Das waren Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre aber noch andere Zeiten.

Da war ein Hund noch ein Hund, keiner hat sich aufgeregt, wenn der Hund mal Leute angebellt oder angesprungen hat. Und es hat keiner nach Maulkorb und Leine geschrieen, es gab keine Hundeverordnungen und -gesetze.

Heute sind die Leute viel zu sensibilisiert, die Stimmung ist aufgeheizt contra Hund. Außerdem ist die Hundedichte größer, die Erwartungen an das Benehmen von Hunden sind gestiegen, der Verkehr ist dichter.

Kinder - auch wenn sie in der Lage sind, einen Hund zu führen - reagieren in Konflikt- und Stress-Situationen immer anders als Erwachsene. Kinder sind sich auch der Tragweite ihres Handelns nicht immer bewusst. Sonst wären 12jährige schon strafmündig.

Ich persönlich halte es in der heutigen Zeit für unverantwortlich, Kinder mit großen Hunden alleine raus zu schicken.

Ob es gesetzlich verboten ist? Die Hundegesetze sind da meistens recht schwammig formuliert: Es heißt: "...muss geistig und körperlich in der Lage sein, den Hund sicher an der Leine zu führen". Sprich: Solange nix passiert ist alles gut.

Wenn aber was passiert, hat ein Kind u.U. die A...karte (und die Erziehungsberechtigten gleich mit), weil der "Unfallgegner" dann vorbringen kann, dass das Kind - da es um "Unfall kam" eben nicht in der Lage war, den Hund sicher zu führen.

Es lohnt auf jeden Fall aber auch ein Blick in die Ordnungsbehördliche Satzung über die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. In einigen steht drin, dass Hunde erst von Personen ab 14, 16 oder 18 geführt werden dürfen.

Hier lief mal eine 5-jährige rum mit einem Labrador. Der Hund war lieb und nett, hat nicht gezogen und ließ sich brav führen. Das Kind lief alleine mit dem Hund um den Block, sprich auch die stark befahrene Straße entlang auf dem Bürgersteig.
Ich habe das gesehen, bin der Kleinen gefolgt und habe bei ihr Zuhause die Eltern angesprochen, dass das gefährlich ist. Fing mir dann von den Eltern einen Anpfiff ein, dass das doch bitte ihre Sache wäre und ich mich da nicht einzumischen hätte. Die Kleine lief dann noch vor dem Haus der Eltern mit dem unkastrierten Rüden auf und ab.
Ich bin dann nach Hause, habe meine läufige Hündin geholt und bin ohne was zu sagen nur kurz auf der anderen Straßenseite an dem Haus vorbei gegangen, wo die Kleine rumlief und die Eltern stolz wie Bolle dabei standen.
Das hilflos am Hund hängende Kind wurde vom liebestollen Rüden über die Straße gezogen und ist mitten auf der Straße hingefallen. War gottlob eine Spielstraße und kein Auto in Sicht. Sie hat sich auch nicht doll weh getan.
Ich bin dann stehen geblieben und habe nur zu den Eltern gesagt, dass das jetzt auch die Hauptstraße gewesen sein könnte, wo die Kurze vorhin alleine langgelaufen ist. Und dass da Schwerlastverkehr fährt.
Ich hab das Kind nie wieder alleine mit dem Labbi gehen sehen.

Auch bei kleinen Hunden und Kindern halte ich es für fragwürdig und auf jeden Fall für eine Einzelfallentscheidung, ob sie mit dem Hund alleine raus dürfen. Wenn ich da so an den armen, armen Nachbardackel denke... Die Nachbarin ist früher auch immer mit Hunden der Nachbarn raus gegangen und als jetzt die Lütten an ihrer Tür klingelten und drum baten, mit dem Hund spazieren gehen zu dürfen, hat sie ihnen den Hund mitgegeben. Das arme, sich sträubende Tier wurde am Halsband durch Felder und Wiesen geschleift und dabei gewürgt vorm Feinsten, aus Spaß an der Freude in den nächsten Teich geschmissen (der Hund war wasserscheu)...

Gruß
Lienchen

Benutzeravatar
Frankengirl
Junghund
Junghund
Beiträge: 117
Registriert: 1. Dez 2011, 15:14
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Bologneser
Mein(e) Hund(e): Quendolina vom Haus Romantico, genannt Gina
Wohnort: Fürth in Bayern

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Frankengirl »

Ich bin auch dagegen kleine Kinder mit Hunden alleine losziehen zu lassen. Ich sehe auch oft Kinder mit, Gott sei Dank, kleinen Hunden alleine im Park. Die Armen Hunde werden mitgeschleift an der Leine, meistens Flexi, und ich möchte mir einen Konflikt mit grossen Hunden gar nicht erst vorstellen. Die Kinder hier verstehen nicht dass man einen Hund nicht an der Leine, am Hals herumziehen sollte, schlimm.

möpselchen

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von möpselchen »

Lienchen hat geschrieben:Wenn ich da so an den armen, armen Nachbardackel denke... Die Nachbarin ist früher auch immer mit Hunden der Nachbarn raus gegangen und als jetzt die Lütten an ihrer Tür klingelten und drum baten, mit dem Hund spazieren gehen zu dürfen, hat sie ihnen den Hund mitgegeben. Das arme, sich sträubende Tier wurde am Halsband durch Felder und Wiesen geschleift und dabei gewürgt vorm Feinsten, aus Spaß an der Freude in den nächsten Teich geschmissen (der Hund war wasserscheu)...
Hast du bei dieser Situation eingreifen können?
Alleine beim Lesen sträuben sich mir die Haare! :no:

Du hast deiner Nachbarin hoffentlich davon berichtet, damit sie ihren Hund in Zukunft nicht mehr mitgibt, oder? :???:

SchmuseDobi
Begleithund
Begleithund
Beiträge: 450
Registriert: 22. Nov 2011, 12:53
Geschlecht: Weiblich
Hunderasse: Dobermann

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von SchmuseDobi »

Ich hatte als Kind auch mal einen Hund ausgeführt, den ich nicht ableinen durfte. Naja meine Freundin machte ihn trotzdem los und wir hatten Mühe ihn wieder einzufangen. Wenn das der Besitzer gewusst hätte oh oh. Und damals wusste ich nicht was der Hund alles für Schaden hätte anrichten können, wenn er weggerannt wäre, geschweigedenn was er sich selber für Schaden hätte tun können.
Oh ja ich sehe auch viele Kinder, die ihre Hunde hinterherschleifen oder direkt neben dem Hund spielen und raufen und der Hund permanent dazwischensteht und mit der Leine mitgeschliffen wird.

Lienchen
Rettungshund
Rettungshund
Beiträge: 1101
Registriert: 15. Dez 2005, 18:16
Wohnort: D (NRW)

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Lienchen »

Hi.

Eingreifen konnte ich nicht. Wenn ich die Kids mit Dackel gesehen habe, waren die erstens relativ weit weg von mir und zweitens hatte ich zwei "dackelfressende Dobermänner" an der Leine, so dass ich auch nicht hin konnte.

Natürlich habe ich der Nachbarin das erzählt, aber die hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, die Kiddies täten das ja nicht mit Absicht und sie hätte früher auch Hunde ausgeführt und so einen Spaß dabei gehabt, das wolle sie den Kiddies nicht vorenthalten. Außerdem wären Rauhaardackel "hart im Nehmen", das würde den schon nicht stören.

Andere Nachbarn hatten für den 6jährigen Sohn einen Zwergpudel angeschafft, da sollte sich Sohnemann aber "ganz alleine drum kümmern". Die erste Zeit sah ich ihn oft mit Hund, dann immer weniger, dann nur noch ab und zu. Und war erschrocken. Der Hund war ein einziges Filzplatten-Monster.
Da sich meine Dobis und der Pudel aus unerfindlichen Gründen vertrugen, hab ich ihn sobald ich ihn sah, abgepasst. Hab ihm erklärt, dass man einen Hund auch bürsten müsste. Und dabei rausgefunden, dass die Eltern beide von früh bis spät arbeiten waren und Hund und Kind ständig alleine waren. Seine Eltern würden sich nicht um den Hund kümmern, denen wäre er egal. Der Knirps hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten echt toll gekümmert, aber der Hund verlotterte immer mehr und mehr. Als ich ihm vorschlug, dass ich dem mal die Filzklumen rausschneide meinte er, da würde seine Mama schimpfen. Kurz drauf hat die Familie den Hund (gottseidank) abgegeben, der Knirps hat Rotz und Wasser geheult und tat mir auch leid, aber für den Hund war das echt besser so.

Gruß
Lienchen

Andreas Bolz
Forums-Welpe
Forums-Welpe
Beiträge: 16
Registriert: 9. Apr 2011, 21:25
Geschlecht: Männlich
Hunderasse: Schäferhunde
Mein(e) Hund(e): Basra vom Mecklenburger Bolz, Derboot vom Mecklenburger Bolz, Fly vom alten Grieshof
Wohnort: 19309 Mellen
Kontaktdaten:

Re: Darf ein 12-14 Jähriger mit Schäferhund spazieren gehen?

Beitrag von Andreas Bolz »

Mina und Lienchen, haben es hier ganz gut auf den Punkt gebracht. Wenn man sich mit der Materie beschäftigt, kann man auch als Kind einen Hund sicher führen, ob in Sport, oder einfach beim spazieren. Ich konnte das schon, bevor ich 10 war (70iger Langharr DSH), und mein Sohn, ist schon seit seinem ersten Lebensjahr mit dabei. Seit seinem 10. Lebensjahr führt er schon verschiedene Hunde im Sport, vorrangig auf Pokalkämpfen (VPG-Bereich), und bewegt seine Hunde täglich selber. Das erste, was ich ihm beigebracht habe, er soll die Leine fallen lassen, wenn ein Hund angreift. Auf Waldwegen, wovon wir hier sehr viele haben, laufen die Hunde immer ohne Leine.

Es liegt nicht an Körpergrösse und Gewicht, ob man einen Hund führen kann, sondern an der Einstellung dazu.

Antworten

Zurück zu „Tierrecht - Rechtliches und Verordnungen“