Hund ins Tierheim ... und dann???

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Chaosqueen
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Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Chaosqueen »

Wenn ein Hundebesitzer - ohne Angehörige, aber mit Hund - plötzlich ins Krankenhaus muss und weder Zeit noch Geld hat sich um eine private Unterbringung zu kümmern, was passiert dann mit dem Hund, wenn das Tierheim ihn mit nimmt? Wird er dort bis der Besitzer das Krankenhaus verlassen kann, oder wird der Hund aus Kostengründen sofort weiter vermittelt?

Ich möchte mich gerne über das Rechtliche, nicht über das Logische informieren.
Kennt sich da jemand von euch aus?

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duke-schmuseratte
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von duke-schmuseratte »

Würde mich ja auch interessieren.

Ich weiß bei Beschlagnahmungen oder auch bei ausgesetzten Hunden wird generell 4 Woche gewartet, bis der Hund weitervermittelt wird.

Aber in so einem Fall wird es schwierig. Denke es kommt auf das Tierheim an. Es gibt auch viele Tierheime, da muß man zahlen, wenn man Hund abgibt - auch wenn dieser weitervermittelt wird.

WIe es rechtlich ist - ich bin auf die Antworten gespannt.

SchmuseDobi
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von SchmuseDobi »

Ich kenne auch nur die Beschlagnahmung, wo dem Besitzer durchaus auch eine Frist gesetzt wird - kenne ich einen Fall von einem Kampfhund wo der Besitzer die Auflagen erfüllen sollte und der Hund solange im Tierheim war, deswegen habe ich damals diesen Hund nicht kaufen dürfen, da er nicht freigestellt war und abgewartet werden musste ob der Besitzer noch rechtszeitig die Auflagen erfüllt. Ich weiss, dass dies Monatelang so ging. Es gibt auch Tierheime, die eine Pension anbieten, denke mal es kostet weniger als in einer richtigen Pension. Soll der Hund im Tierheim bleiben oder soll er evtl. wieder zurück kehren? Ich denke auch, dass der Hund im Tierheim nach gut 4 Wochen freigegeben wird zur Vermittlung.
Wenn der Besitzer ihn wieder möchte, vielleicht hat er ja Bekannte, die ihn solange übernehmen würden.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal das Tierheim anrufen und fragen. Kostet ja nichts. :zwink:

Ich sehe schon du schreibst - ohne Angehörige- dann wird wohl keiner da sein, der ihn übernimmt. Also ich würde in meiner Not eine Anzeige aufgeben und meinen Fall schildern. Es gibt durchaus Hundeliebhaber, die einen Vierbeiner über einen längeren Zeitraum für wenig Geld in Pflege nehmen.

Chaosqueen
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Chaosqueen »

SchmuseDobi hat geschrieben:
Ich sehe schon du schreibst - ohne Angehörige- dann wird wohl keiner da sein, der ihn übernimmt. Also ich würde in meiner Not eine Anzeige aufgeben und meinen Fall schildern. Es gibt durchaus Hundeliebhaber, die einen Vierbeiner über einen längeren Zeitraum für wenig Geld in Pflege nehmen.
In diesem speziellen Fall, geht es um jemanden der psychisch krank
ist und von jetzt auf gleich ins Krankenhaus kam. Die Person hatte jetzt weder Zeit noch überhaupt die Kraft sich um eine Betreuung zu kümmern.
In dieser Situation bin ich dann eingesprungen und habe den Hund hier. Da so etwas aber öfter passieren kann und ich schon Ärger von meinem Mann bekommen hab :( interessirt mich natürlich für das nächste mal, wie das rechtlich ist.
Ich stelle es mir für diesen Menschen schrecklich vor, wenn er aus dem Krankenhaus kommt und der Hund ist weg! Vielleicht ist dieser Hund der einzige Lebensinhalt... schließlich ist er sehr gepflegt, gut ernährt und hat gestern arg gelitten als er vom Besitzer getrennt wurde :cry:

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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Fladdermuus »

Ich würde an der Stelle des Bekannten VOR dem Ernstfall Kontakt zum TSV/Tierheim aufnehmen und parallel dazu auch nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten sehen.
Dann am besten einen kleinen Karton zusammenstellen mit Impfpass, Futterplan, Spiele, Nummer des HausTA ect. Und obendrauf halt ne Info wo der Hund im Falle des Falles hin soll.

Weis ja nicht wie schnell so eine Einweisung erfolgen kann.

Fundtiere (und das sind alle Tiere die dem TH NICHT vom Besitzer übereignet worden sind) können nach einer gewissen Zeit zwar vermittelt werden aber noch 6 Monate lang vom Eigentümer zurückgefordert werden.
Allerdings muss in so einem Fall ein gewisser Tagessatz an Unterbringungsksoten gezahlt werden.

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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Maike87 »

Ein Tier, bei dem der Besitzer bekannt ist und dieser beispielsweise ins Krankenhaus eingelifert wird oder von der Polizei verhaftet wird, zählt nicht als Fundtier sondern als Notaufnahme. Das Tierheim wird dann versuchen sich mit dem Besitzer in Verbindung zu setzen um zu klären, was mit dem Tier weiter geschehen soll. Im normalfall wird in dem Schreiben eine Frist gesetzt, bis wann dieser sich melden soll. wenn er das nicht tut, wird das dir "verwertet" ( sprich vermittelt ) um die entstandenen Kosten zu decken.

Teardrop
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Teardrop »

Ich kenne es so:

Ein Hund bleibt 6 Wochen im im Tierheim, wenn man keinen Besitzer erreicht. Danach wird der Hund unter Vorbehalt vermittelt. Der Besitzer hat aber noch 1 Jahr Zeit Besitzansprüche an den Hund geltend zu machen und den Hund zurückzuholen.

Liegt der Besitzer z.B. im Koma und hat einen gesetzlichen Vertreter, dann ist dieser meines Wissens nach berechtigt zu entscheiden, was mit dem Hund passieren soll. Hat er keinen Vertreter kann das Tierheim den Hund nach 6 Wochen vermitteln. Wacht der Besitzer aber vielleicht nach 6 Monaten aus dem Koma auf, darf er den Hund wieder zu sich holen.

Chaosqueen
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Chaosqueen »

Also.... aus Erfahrung kann ich euch jetzt berichten....

In diesem einen speziellen Falle ging es also um eine Frau, Sozialhilfempfängerin, alleinstehend. Sie musste ins Krankenhaus - auf unbestimmte Zeit, da sie seelisch krank ist und medikamentös eingestellt wird.
Nachbarn wollten den Hund nicht nehmen, jemand anderes gab es nicht.
EIGENTLICH hätten wir das Ordnungsamt veständigen müssen... die hätten den Hund dann entweder ins Tierheim gebracht, oder in eine private Pflegestelle. DAS kostet aber 20 Euronen PRO TAG!!!!!!!
und muss von der Besitzerin zurückerstattet werden.
Rechnet euch aus was das dann bei 6 - 8 Wochen Krankenhausaufenthalt (sehr realistisch in ihrer Situation) gekostet hätte.
Ich habe den Hund dann - weil Freitag nachmittag - mit nach Hause genommen.
Da ich aber nächste Woche für eine Woche in Urlaub fahre und den zusätzlichen Hund aus verschiedenen Gründen nicht mitnehmen kann, hatte ich mich an das Ordnungsamt gewendet und denen versucht zu verklickern, dass ich der Stadt und auch der Besitzerin schon eine Stange Geld gespart habe, für diese eine Woche aber jetzt Hilfe bräuchte und den Hund zur Not danach wieder zu mir nehme bis die Frau entlassen wird.
Das Ordnungsamt sowie das Tierheim haben sich ziemlich quergestellt.... von wegen "kein Fundtier" usw.....
Meine Tochter hat sich jetzt ganz spontan bereit erklärt auf den Hund diese Woche aufzupassen, da sie es unmöglich fand, dass eine Sozialhilfeempfängerin so viel Geld für die Aufsicht ihres Tieres bezahlen soll..... Für jede andere alleinstehende Person sind das meiner Meinung allerdings auch Beträge, die man nicht bezahlen kann... selbst wenn man möchte.

Ich freue mich, dass Esra in ihrer jetzt eingelebten Umgebung bleiben kann und nicht durch noch mehr Hände geht.
Ich hebe alle Quittungen auf und möchte nur das Futter bezahlt bekommen.

Rein rechtlich stehe ich allerdings ziemlich blöde da, wenn dem Hund was passiert oder sie etwas anstellt.

Aber egal....ich werde sobald ich wieder arbeiten gehe, mal anregen, dass sich doch wohl bei der riesigen Stadtverwaltung ehrenamtliche Pflegestellen finden könnten, die in solchen Fällen einspringen und im Notfall mal Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen oder Hunde versorgen. DAS hat meiner Meinung nach auch etwas mit Tierschutz zu tun.

Kira
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Kira »

Super Idee. Klasse und Dein Einsatz :goldcup:
Hut ab !!!

koni

Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von koni »

Finde es auch bemerkenswert, dass du dich so einsetzt. :blumenkuss: :blumenkuss:

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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Chaosqueen »

Danke euch :zwink:
Aber mal ehrlich... was will man denn da machen?
Einen Hund hab ich eh, einen 2. möchte ich auf Dauer nicht haben und den Platz haben wir auch.

Feiticeira
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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Feiticeira »

Gibt es keinen anderen TSV der dir da helfen könnte? Ich weiß es von unserem Katzenschutzverein hier, dass sowas auch immer wieder gemacht wird und die Kosten dann über den Verein laufen-genauso wie die Pflegestellen (sofern welche frei sind....).

Toll dass du dich so einsetzt. :thumbsup:

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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Chaosqueen »

Die Pflegestellen die uns vom Ordnungsamt genannt wurden, konnte meine Kollegin doch glatt von 25 Euronen am Tag!!!! auf 20 Euronen am Tag runterhandeln.
Das hätte die Frau bei 6 Wochen gar nicht tragen können.

Aber den TS könnte ich morgen mal anrufen und mich mal fürs nächste mal informieren.
Sowas kommt bei uns ab und an nämlich vor. Und langsam ist mein Mann genervt :uho1:

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Re: Hund ins Tierheim ... und dann???

Beitrag von Feiticeira »

Jaha das kenn ich. :lol:

Ätzend wenn sich Vereine so quer stellen. :roll: 20€ am Tag ist ja ganz schön krass. :shock:

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