Knurrt andere größere Hunde an

[Josi]

Loki ist ein sensibler Hund, der aber auch viel Angst hat vor größeren Hunden. Er knuttert dann ein paar mal rum wenn wir spazieren gehen, grad am Anfang oder wenn die anderen Hunde toben und jemand stößt ihn an dann wird er auch sauer.
Nun sind wir gestern mit Freunden spazieren gewesen und Loki knurrte grad wieder den Rüden an der auch wirklich viel größer als Loki ist. 2 Sekunden später ohne das der andere groß was machte sprang er den großen an und wollte sich beißen. Da ging es aber auch schon 1 Jahr lang so das Loki knurrte aber "mehr" nicht.
Heute wieder das gleiche mit einem anderen Rüden, den knurrte er direkt an soald der Rüde in die nähe von Loki kam. Wir können kaum mehr vernünftig spazieren gehen.
Wusste auch nicht was ich dann machen sollte und hab ihm jedes mal wenn er am knurren war einen Stümper verpasst. Bevor ich jetzt aber weiter was falsch mahce will ich lieber von euch wissen wie ich weiter verfahren soll.

[Trini]

Hallo Josi,

hier kommt mal wieder Karla Klugscheiß... :zwink: Bitte ändere deine Einstellung zum Knurren. Ich weiß, daß es schwierig ist, wenn man sonst im Umfeld fast nur Hunde hat, die kaum oder gar nicht knurren und zudem noch "superverträglich" mit anderen Hunden sind. Das sind aber auch, nach meinen Beobachtungen, häufig sehr distanzlose Hunde. Kaum ein Hund brettert beim Spielen versehentlich in einen anderen Hund rein, der nicht mitspielt, sondern das ist schon eine gewisse Provokation. Und mit Knurren zeigt er auf seine Art dem anderen Hund, daß er sich bitte zurückziehen und seine persönliche Distanz beachten soll. Es gibt Hunde, häufig sind es Hüte- und Schäferhunde, die von Natur aus eine relativ große Individualdistanz einfordern und bei Begegnungen sehr großen Wert auf einen hündisch-höflichen Umgang legen. Und dazu gehört, daß man sich erst einmal vorsichtig miteinander bekannt macht und dabei auch bitte die persönliche Individualdistanz berücksichtigt und dem Gegenüber nicht direkt ins Gesicht springt. Hunde untereinander verstehen das Knurren eigentlich immer richtig. Nur wir Menschen haben damit ein Problem. Also lass ihn bei anderen Hunden knurren und gib ihm, wenn er an der Leine ist, die Möglichkeit mehr Distanz zwischen sich und den anderen Hund zu bringen, in dem du dich mit ihm etwas entfernst.

Durch das Abstrafen (ich nehme an das ist das, was du mit Stümper meinst) des Knurren erreichst du eher das Gegenteil. Du bestrafst ihn noch dafür, daß er mehr Abstand fordert. Finde ich bei einem eher unsicheren Hund eher kontraproduktiv. Loki sagt, lass mich in Ruhe, du großer Rüde, und Frauchen gibt mir dafür noch einen auf den Deckel. Ich habe ja einen sehr langhaarigen Hund, den viele kurz- und stockhaarige unerfahrene Hunde nicht wirklich "lesen" können. Es gibt kein gesträubtes Nackenfell, leichtes Zähnefletschen sieht man bei ihm z.B. auch nicht. Selbst wenn er "den Zahn" zeigt, sieht man nur ein einseitiges kurzes Wackeln von Haaren. Auch deswegen knurrt er eher und schneller als andere Hunde und zeigt z.B. auch ein überdeutliches Drohverhalten, weil er die Erfahrung gemacht hat, daß ihn andere Hunde öfter mal nicht verstehen. Auf der anderen Seite hatten wir dann schon ziemlich oft den Fall, daß ein angeknurrter Hund (bei uns sind es bevorzugt Labbis) uns nach dem "Anschiß" erst einmal hinterher gelaufen ist und wir dann auf die Besitzer warten mußten, damit sie den Hund mal einsammeln konnten. :lol: Umgekehrt funktioniert es aber bei meinem auch. Bei ängstlichen oder unsicheren Hunden, die schon bei Sicht mit Knurren reagieren, setzt meiner die Strategie Hund "Bewußt ignorieren" ein. Und ist damit hier für etliche dieser Hunde zum Hundefreund avanciert.

Versuch mal zu beobachten, wie die Rüden, auf die Loki so reagiert, sich genau verhalten. Mit der Zeit wirst du schon im Vorfeld erkennen, auf welchen Hund Loki mit Knurren reagieren wird und auch warum.

LG
Martina