Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Erziehungsthemen und hündische Verhaltensweisen ab dem Junghundealter.
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Yvette-23
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Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von Yvette-23 »

Hallo, ich bin Neu hier und hoffe mein Thema hier ist in Ordnung...

Zu meinem Rudel gehören eine Dogo-Argentino Mix Hündin, sie ist 5 Jahre, nicht kastriert und mein 1 Hund!

Seit einem halben Jahr kam aus dem Tierschutz ein Shar Pei-Labrador Mix Rüde dazu, er ist ca. 2 Jahre und Kastriert. Ein Sonnenschein, total verspielt aber auch schwer Dickköpfig.

Meine Hündin hat ihn am Anfang ordentlich angegangen, was ich auch alles verstanden habe, neuer Hund, ihr Revier, usw. Mit viel Training, Gassi gehen, beschäftigen usw und sofort haben wir es soweit hin bekommen, dass die beiden ein Herz und eine Seele geworden sind!
Es ging sogar soweit, dass sie ihn bei der letzten Hitze vor einigen Wochen, in einem unbeobachteten Moment aufreiten ließ.

Ihre einzige, ja Macke... ist ihre Futter aggression, wenn es ums essen geht rastet sie komplett aus, für meinen geschmack zu sehr.

Vor 3 Tagen gab es die Situation, dass die Tochter meiner Nachbarin, 13 Jahre, 1 kleines stück Käse zwischen die Hunde warf, was ich bis heute nicht verstehen kann warum sie das tat, da Sie Samanthas Verhalten im Punkto Futter kennt... jedenfalls war es so, dass Sam auf Hades los ist, er schrie (tut er immer wenn sie sich zu dolle raufen) und sie ließ einfach nicht von ihm ab, als ich sie trennen wollte bin ich gestürzt und auf sie gefallen.
Sie allerdings war so in Wut dass sie mich in die Hand gebissen hat... :cry:

Nun sitze ich hier, bin etwas verzweifelt, mit einer dicken Hand und frage mich, ob die Art und Weise wie sie sich da verhalten hat "normal" ist...

Da meine Tierärztin der Meinung ist, es könnte an den Hormonen liegen denke ich über eine Kastration nach.

Hat hier jemand vielleicht ein ähnliches Erlebnis oder einen Rat, eine Erklärung...?!

Viele Grüße
Yvette

regi
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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von regi »

Hallo Yvette,
viel helfen kann ich nicht. Normal finde ich es aber irgendwie auch nicht. Für ein extremes Drama halte ich es wiederum auch nicht, sondern eher für eine Baustelle an der man arbeiten sollte. Ich denke auch, dass der Biss in Deine Hand eher im Eifer des Gefechts passiert ist, als konkret gegen Dich gerichtet.
Ich selbst habe einen Rüden vom Züchter mit 10 Wochen bekommen. Dem kann ich seine Beute noch aus dem Schlund ziehen, wenn die Hälfte schon fast im Magen ist. Angeknurrt hat er mich auch schon mal, wenn ich ihm was Besonderes wieder weggenommen habe, das war aber extrem selten der Fall. Hast Du Futter abgeben mit Sam denn mal richtig aufgebaut und trainiert?

Gruss
regi

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Aideen
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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von Aideen »

Ich hatte viele Jahre ein Pärchen, die sich gut vertragen haben.
Nur wenn die Hündin trächtig war (habe 2 x mit ihr gezüchtet, DSH), dann musste ich sehr aufpassen bei der Fütterung.

Du sagst, deine Hündin war vor ein paar Wochen läufig, Beginn der Läufigkeit plus circa 10 Wochen wäre der imaginäre Geburtstermin.
Besonders die Wochen davor wären da eine gute Erklärung.

Falls es ausserhalb dieser Zeit nicht so ausartet, würde ich da eben gut aufpassen, trennen, wenn Kinder zu Besuch sind, die Hunde vielleicht sogar in einen anderen Raum geben.

Und mir sonst keine allzu großen Sorgen machen.

laubfrosch
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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von laubfrosch »

Ich kann mir das, was Aideen schreibt gut vorstellen, würde aber trotzdem zusätzlich trainieren. Wobei du da von einem Vorfall schreibst. Gab es mehrere Vorkommnisse? Wie schaut eure Fütterung aus?

Mein Zweithund war ziemlich verhungert als ich ihn bekam und dementsprechend wichtig ist bei ihm die Ressource Futter. Anfangs konnte das eine Kiste Äpfel sein, neben der er Stand und die Hündin zu nah vorbei ging. Bei einer Hündin, die einen anderen Hund beim leisesten Anzeichen von Aggression (und mag sie noch so berechtigt/angemessen/klein sein) ausflippt, war mir da zuviel Konfliktpotential.

Ohne mir viel Stress zu machen, habe ich eine Übungen in verschiedenen Variationen als sehr hilfreich empfunden.
Futter nehmen, Name des Hundes nennen der es bekommt, der andere muss daneben warten. Dann das selbe, anderer Name, anderer Hund bekommt es. Das kann man in verschiedenen Variationen machen. Anfangs habe ich die Hand zu dem jeweiligen Hund bewegt, hab aber dann auch begonnen das Futter offen in der Mitte zu halten und der genannte Hund durfte es sich nehmen. Oder auf den Boden schmeißen und jeweils einen Hund schicken usw.
Ich verstreu des öfteren auch Futter auf der Wiese und lasse beide suchen. Hier pass ich persönlich schon immer sehr gut auf, aber positive "Futtererlebnisse zu Zweit" sind bei uns wichtig.

Das ändert nicht grundsätzlich etwas an der Ressourcenverteidgung meines Buben. Als er den Leckerliebeutel klaute und die Hündin schaute was er da hat, hat er geknurrt (und wie gesagt, er reagiert absolut angemessen, aber die Hündin nicht...) und ich hätt da eine wilde Rauferei gehabt, wär ich nicht schnell genug gewesen.

Aber das ich Ressourcen verwalte und daher Futter auch was Neutrales sein kann, hat viel vom Stress genommen.

Yvette-23
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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von Yvette-23 »

Also das Thema Futter war bei Sam schon immer ein problem.

Ich habe sie mit knappen 4 Monaten bekommen, total verhungert und abgequält und es hieß damals schon, sie sei von einer sehr aggressiven Boxer Hündin angegriffen worden, die schwer Futter neidisch sei...

Es gab so eine Situation schon einmal, bei einer Freundin, sie ließ Ihre Bio-Tonne in der Küche unbeobachtet stehen, ich wusste es nicht.
Ihr Chihuahua kam dazu während Sam daran beschäftigt war und bekam es dann ab...

Sie ist auch sehr Eifersüchtig, drängelt sich dazwischen wenn Hades gerade geschmusst wird und hat sich in einer solchen Situation in der meine Mutter mit Hades spielte, mit ihm angelegt, er unterwirft sich (meine Meinung, kann mich auch irren) schreiend und quietschend, aber sie prügelt wie von der Tarantel gestochen auf ihn ein.
Er wurde noch nie verletzt, aber sie ist bei sowas schnell ausser Rand und Band.

Ansonsten sind die beiden wirklich ein Herz und eine Seele und sie bis auf soetwas der beste 1 Hund der mir passiren konnte!
Ich bin mir bewusst, dass für vieles ich verantworlich bin, aber das alles ohne viel Hilfe auszubügeln ist nicht leicht, habe bis jetzt leider keinen Trainer gefunden der bezahlbar ist für mich und sich das mal anschauen würde...

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Friida
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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von Friida »

Es gibt Hunde, denen Futter sehr wichtig ist. Unabhängig von ihrer Herkunft und Vorgeschichte.

Meine Hündin Lea war auch so ein Futterverteidiger. Obwohl sie von einem guten Züchter kam und einen optimalen Start ins Leben hatte. Bei Futter hörte der Spaß auf.

Sie ist schon mit grad mal 4 Monaten auf unsere andere Hündin losgegangen wie eine Furie. Nur weil sie schon fertig war mit fressen und die andre noch nicht.
In ähnlicher Situation hat sie der Hündin ein Loch in den Unterkiefer gestanzt.
Auch später ist sie mit Gebrüll auf unseren Rüden gestürzt, weil sie glaubte, der hätte was. Der hat dann zurückgebrüllt und sie hatten sich an den Backen.
Und das, obwohl sie sich sonst hervorragend verstanden haben.

Wir haben die Hunde dann strikt getrennt gefüttert. In verschiedenen Räumen, mit geschlossenen Türen.
Ich habe konsequent verboten, dass einer zum Napf des anderen geht, auch wenn die Näpfe schon leer waren.
Wir haben geübt, dass, wenn es Leckerlis gibt, jeder Hund sitzen muß und warten, bis er seins bekommt. Ohne schubsen, drängeln, knurren.
Kausachen nur unter Aufsicht, jeder Hund mußte an seinem zugewiesenen Platz bleiben. Kein gucken gehen beim anderen. Solange bis alle fertig waren.

Sowas bekommt man nie ganz raus, dass kann man nur managen.

Ich dulde auch kein Geschubse und Gedrängel, wenn ich mit mit einem meiner Hunde beschäftige. Die anderen haben sich da zurückzuhalten und das zu akzeptieren.
Übrigens auch, wenn ich mal einen fremden Hund streicheln will.

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Re: Futterneid ein bisschen Extrem... :-/

Beitrag von laubfrosch »

Für mich klingt es so, als müsstest du deine Rolle als "Ordnungshüter" mehr zur Geltung bringen. Nicht, dass du jetzt auf diese Rudelführergeschichte anspringst (bitte nicht! :lipssealed: ), aber gerade am Anfang würde ich mir klare Regeln überlegen. Welche Regeln helfen dir, um das ganze zu managen?

Ich habe am Anfang auch getrennt gefüttert, einfach weil es mir wichtig war/ist, dass die Hunde beim Fressen in Ruhe fressen können und sich nicht von Anfang an Hetzen, weil ein zweiter Hund da ist. Inzwischen füttere ich durchaus zusammen (ich bleibe aber dabei) und belohne zum Beispiel die Hunde wenn sie fertig sind und sich vom Futternapf wegwenden. So gibt's kein "in den fremden Napf schauen" (was zudem verboten ist).
Schauen gehen, gerade bei Kausachen ist hier auch ein No Go. Sie sitzen beide vor mir, jeder bekommt seinen Teil und verzieht sich dann auf seinen Platz.

Bei mir wurde Küche/Esszimmer zur hundefreien Zone. Ich bin sicher, dass es inzwischen kein Problem wäre, aber wozu unnötiges Gefahrenpotenzial? Gerade am Anfang hätte ich beim Kochen aupassen müssen, dass nichts hinunter fällt, oder beim Essen die Hunde unterm Tisch... Nope wirklich nicht. So belagern sie die Tür zur Küche, befinden sich aber in Ruhe, schlafen teilweise, ab und an fällt etwas ab, was dann wie oben beschrieben per Name verteilt wird.

Beim Spielen/Kuscheln ist es ähnlich wie Friida schreibt.

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